Während Das Erste und das ZDF auch im August im Sommer-Modus blieben und für ihre Verhältnisse den Anteil an Erstausstrahlungen in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr, die wir für die Ermittlung des Frische-Index betrachten - mit knapp über 60 Prozent für ihre Verhältnisse weiterhin recht niedrig hielten, steigerte RTL den Frische-Anteil bereits wieder auf über 70 Prozent. Erstausstrahlungen am Samstagabend, die neuen Serien am Donnerstag und wiederholungsfreie Tage wie Mittwoch und Montag sorgten dafür. Trotzdem konnte RTL damit seine Quoten-Talfahrt nicht beenden, wie die Analyse der Monatsmarktanteile zeigt.
Auffällige Bewegungen bei den anderen Sendern: Nachdem RTL II im Juli den Anteil an frischem Programm massiv zurückgefahren hatte, ging es im August um satte 27 Punkte nach oben. Inzwischen sind beispielsweise "Kochprofis" und "Frauentausch" aus der Pause zurückgekehrt, auch "Die Wollnys 2.0" und "Die Bauretter" sorgen für frischen Dokusoap-Content. Dazu macht sich "Teen Wolf" am Samstagabend bemerkbar. Auch bei ProSieben kehrten inzwischen diverse Sitcoms aus der Sommerpause zurück, was den Frische-Anteil deutlich ansteigen ließ. Vox zeigte hingegen deutlich mehr Wiederholungen als zuletzt - unter anderem auch, weil man die Sommer-Eigenproduktion "Deutschlands schlechtester Autofahrer" durch Film-Wiederholungen ersetzte.
DWDL.de-Frische-Index vom August 2013
FIX-Punkte August 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum August 2012 |
|
RTL |
71 von 100 |
+10 | +9 |
ZDF |
61 von 100 |
-3 |
-4 |
Das Erste |
61 von 100 |
+1 | -15 |
ProSieben |
56 von 100 |
+10 | +6 |
Sat.1 |
49 von 100 |
-3 | +17 |
RTL II |
45 von 100 | +27 | -4 |
kabel eins |
30 von 100 |
+/-0 | -4 |
Vox |
29 von 100 |
-12 | -9 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.