"TV Total Turmspringen": Hitze, Höhe und Schmerzen

Foto: ProSieben/Stefan RaabTriumphal feierte Lucy am Ende ihren Sieg, ebenso wie die beiden Stabhochspringer Danny Ecker und Lars Börgerling, die im Synchronspringen den ersten Platz abräumten und sich die Sympathien der Zuschauer sicherten. Dem zuvor ging allerdings ein Abend der Höhen und Tiefen, der Hitze und Schmerzen.

Kurz vor 20 Uhr am Donnerstagabend: Der Held der Massen, Stefan Raab, lässt sich via Motorboot über das Wettkampfbecken fahren und von den hunderten Gästen in der Münchener Olympia-Schwimmhalle empfangen. Obwohl er gar nicht moderiert, übernimmt er das WarmUp und erfüllt dies pflichtgemäß.

DWDL-Bildershows
Die Sieger und Verlierer nach der Show
Das Springen der "Athleten"
Die Olympia-Schwimmhalle in ProSieben-Hand

Dann der Moderator des Abends: Ingolf Lück. Er hechtet quer durch die Halle und stöhnt: "Die schwierigste Aufgabe habe ich ja jetzt schon überstanden: Von da hinten bis hier ohne auf die Fresse zu fallen". Das Gelächter ist groß, "TV Total"-kompatibler Humor vermutlich. Fast ein RunningGag wird dann Lücks Versäumnis, eine Uhr anzulegen. Auf der schwimmenden Moderationsinsel kommt er so desöfteren selbst ins Schwimmen, wenn er seinen Einsatz suchte, was weniger dramatisch als irgendwann durchaus komisch war.

Die Hitze in der Halle war bereits ordentlich als die Sendung begann, die auch 4,83 Millionen Fernsehzuschauer sahen. In den Pausen sorgten wahlweise Einspieler von "TV Total" oder Pausenclown Oliver Pocher für Kurzweil. Wie von ihm bekannt, sparte Pocher auch nicht an spitzen Sprüchen über ProSieben. Eine vollbusige Zuschauerin fragte er: "Sind sie eine Kandidatin von The Swan?"

"Man sollte die Verlierer bei The Swan in das zurückoperieren was sie waren," scherzte Pocher und riet ProSieben da gleich eine neue Show draus zu machen "The Schwein". Während die TV-Zuschauer also Werbung sahen, ulkte Pocher. "Werbung? Würde ich nie machen. Das ruiniert den Ruf". In der Schwimmhalle saß der Spruch und das Thema Media Markt war da: "Mich fragen jetzt immer Freunde, ob ich den Prozente kriege bei Media Markt. Da sag ich klar nein, keine Prozente. Ich krieg alles umsonst."

Unverständliche Zwischenrufe kommentiert er bissig: "Jaja, Sonderschule?". Dumm gröhlende, vom verkauften Alkohol anheiterte Zurufer die ihm "Oliver" entgegenschrien, konterte er trocken: "Ja, das ist mein Name". Während der Sendung bewies Pocher dann eindrucksvoll wie oft man das Wort "wunderbar" an einem Abend verwenden kann: Bei keiner Moderation kam er um sein offensichtliches Lieblingswort herum. Alles einfach "wunderbar"?

Für Pocher nicht zwingend: Neben den sportlichen Leistungen fiel er eben besonders off-air positiv auf. Doch nach der Show war er weniger gefragt bei der Presse als der inoffizielle Gastgeber des Abends, Stefan Raab. Gemessen am Interesse der Fotografen, Radioreporter und schreibenden Kollegen stahl er sogar den eigentlichen Siegern die Show. Immerhin: Er sorgte mit einer Rückenlandung im Finale und schmerzverzerrtem Gesicht nach dem Auftauchen aus dem Becken für Mitleid und Heiterkeit auf den Rängen. Immerhin wussten damit alle: So rot kann also ein Rücken sein.