Müller bemerkt dazu: „Immer wieder taucht der Begriff ,Parenting‘ auf. Das universale Thema Erziehung betrifft nicht nur jeden, es liefert häufig ein Set-up für Witze unter der Gürtellinie, schließlich wird in Familien auch mal Klartext geredet und das kommt beim amerikanischen Publikum gut an.“ Die vielversprechendste neue Sitcom der diesjährigen LA Screenings ist laut DWDL.de-Umfrage „The Millers“ von CBS für CBS. Sky-Mann Ammon attestiert ihr zwar „oftmals brachialen Humor“, der aber in der entsprechenden Stimmung sehr lustig sein könne. DWDL.de-Favorit unter den Sitcoms war die Sony Pictures Television-Produktion „The Goldbergs“ für ABC. Die Serie erzählt vom wilden Familienleben in den 80ern. Auch „About a Boy“ (eine TV-Adaption des gleichnamigen Films) und die nächste Chuck Lorre-Serie „Mom“ kamen in Los Angeles gut an. „Verschwindend wenig gab es aus zwei typischen Drama-Genres, die in den vergangenen Jahren vielleicht etwas überstrapaziert wurden und mittlerweile ihren Zenit scheinbar überschritten haben: Medical Drama und Courtroom Drama“, stellt Sky-Filmchef Ammon abschließend zu den diesjährigen Screenings fest.

Marcus Ammon© Sky
„Dafür gab es viel für ein junges Zielpublikum aus den Bereichen Fantasy, SciFi und Mystery neben ein paar Ausfällen auch einige erstaunlich gut gemachte Produktionen mit interessanten Geschichten und einem jungen, frischen Cast“, so Ammon (Foto). Genau das hebt auch ZDF-Kollegin Susanne Müller hervor: Supernatural sei einmal mehr stark vertreten und es gebe besonders starke Kinder und Jugendliche in den Casts der diesjährigen Piloten. Der Hollywood-Experte von ProSiebenSat.1, Rüdiger Böss, will abschließend „Surviving Jack“, „The 100“, „Undateable“, „Brooklyn 99“, „Friends with better lives“, „Twisted“ und „Crisis“ nicht unerwähnt lassen. Die letztgenannte Serie gefällt auch Sky-Kollegen Ammon sehr gut. Besonders freut er sich aber auf die Rückkehr von Jack Bauer in einer weiteren „24“-Staffel sowie abseits der Network-Serien auf Jonathan Rhys-Meyers als „Dracula“ und auf Bruno Ganz und Sebastian Koch in der von Ridley Scott produzierten Showtime-Serie „The Vatican“.



Mit Blick auf die im Rahmen der Screenings vorgestellten Network-Serien und unter Einbeziehung des Urteils von RTL-Chefeinkäufer Jörg Graf (siehe DWDL.de-Interview) lässt sich so am Ende jedoch klar festhalten: Mit den beiden Terror-Serien „The Blacklist“ (Sony für NBC) und „Hostages“ (Warner für CBS) sowie der Comedy „The Millers“ (CBS für CBS) haben die LA Screenings 2013 drei klare Favoriten unter den deutschen Teilnehmern. Und insgesamt herrschte nach Sichtung der neuen US-Piloten selten eine so euphorische Stimmung. Es kommt Bewegung in den Markt - mit starken Geschichten in neuer Verpackung. Dass es zunehmend kürzere Staffeln und dafür fortlaufende Handlungen gibt, schockt deutsche Einkäufer nicht. Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass so manche Perle aus dem US-Fernsehen nicht allzu lange auf ihre Deutschland-Premiere warten muss. Das wäre ein „Scandal“.

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