Auch 2013 berechnen wir weiterhin einmal im Monat den "Frische-Index" - also den Anteil ihrer Primetime, den die großen acht Sender mit Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren bestücken, während in der übrigen Zeit das Programm mit Wiederholungen gestreckt wird. Im Februar gab es nur einen Sender, der seinen Anteil an Erstausstrahlungen im Vergleich zum Januar zurückgefahren hat: RTL. Hier macht sich das Fehlen des Dschungelcamps bemerkbar.
Mit einem Frische-Anteil von 76 Prozent liegt RTL trotzdem weiter mit deutlichem Vorsprung an der Spitze der Privatsender, während sich Das Erste und das ZDF auf den ersten beiden Plätzen wiederfinden. Dahinter liegt nun ProSieben, das nach einem verhaltenen Start ins Jahr im Februar wieder deutlich mehr Erstausstrahlungen zeigte - allerdings erneut unter dem Vorjahreswert lag. Sat.1 muss sich um Platz 5 mit Vox schreiben und ist im Vergleich zum Vorjahr der Sender, der den Wiederholungsanteil am stärksten nach oben gefahren hat. Zu spüren ist hier unter anderem noch das Fehlen der "Harald Schmidt Show". Die Privatsender der zweiten Generation fuhren ihren Frische-Anteil hingegen nach oben.
DWDL.de-Frische-Index vom Februar 2013
FIX-Punkte Februar 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Feb. 2012 |
|
Das Erste |
90 von 100 |
+1 | +4 |
ZDF |
88 von 100 |
+3 |
+3 |
RTL | 76 von 100 |
-10 | -3 |
ProSieben |
62 von 100 |
+23 | -7 |
Sat.1 | 55 von 100 |
+9 | -17 |
Vox |
55 von 100 | +17 | +9 |
RTL II |
41 von 100 |
+3 | +6 |
kabel eins |
27 von 100 |
+9 | +13 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.