Erinnern Sie noch den 28. August 2009? An diesem Tag wurde bestätigt, dass die beiden Ermittler-Formate "K11" und "Lenßen & Partner" eingestellt werden - wenige Wochen später sollte Schluss sein. Doch zweieinhalb Jahre später ist eine reichlich kuriose Situation eingetreten: "Lenßen" soll schon bald, wenn auch ohne Partner, zurückkehren und "K11" war nie wirklich weg. An diesem Montag feiert "K11 - Kommissare ermitteln" nun ein respektables Jubiläum: Die 1500. Folge der Reihe wird am Sat.1-Vorabend ausgestrahlt.

Seit dem Start im September 2003 ermittelten Alexandra Rietz und Michael Naseband, die vor ihrer Fernsehkarriere übrigens als echte Ermittler bei der Polizei tätig waren, in 291 Entführungsfällen, 316 Verfolgungsjagten und 343 Sanitätereinsätzen - über 3500 Darsteller waren seither zu sehen. Doch dass "K11" überhaupt so lange auf Sendung ist und nun dieses Jubiläum feiert, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass es schlicht an erfolgsversprechenden Alternativen mangelte. Einen kleinen Anteil an der Fortsetzung dürften womöglich auch die Proteste einiger Zuschauer gehabt haben

Inzwischen zeigt Sat.1 seit einiger Zeit sogar Doppelfolgen am Vorabend, was zwar preisgünstig, aber letztlich wenig kreativ ist. Man könnte die Strategie verstehen, wenn denn wenigstens die Quoten stimmen würden. Doch ihre besten Tage hat die Ermittler-Doku mittlerweile längst hinter sich: Ihre erfolgreichste Phase hatte die Reihe als sie vor inzwischen fast sieben Jahren im Anschluss an "Verliebt in Berlin" zu sehen war und nicht selten mehr als fünf Millionen Zuschauer erreichte - dagegen konnte meist selbst "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" nicht mithalten.

Seither war die Sendung auf diversen Sendeplätzen zu sehen - mal um 19:45 Uhr, mal schon um 18:30 Uhr. Und seit geraumer Zeit eben ab 19:00 Uhr in doppelter Dosis. Ein zwischenzeitlicher Aufschwung war dabei nur von kurzer Dauer: Im vergangenen Jahr erzielte "K11" im Schnitt jedenfalls nicht mal mehr zehn Prozent Marktanteil bei den jüngeren Zuschauern und empfiehlt sich deshalb eigentlich nicht für eine Fortsetzung - wobei man dazu sagen, dass unter all den gezeigten Episoden lediglich 165 neu waren. Zu den Akten gelegt hat man überdies den Versuch, den anfänglichen Erfolg des Formats in die Primetime zu verlängern, auch wenn hierbei die Quoten zumindest zeitweise solide ausfielen.

Mit dem Format "KTI" hoffte Sat.1 darüber hinaus vor fünf Jahren bereits, den Erfolg auch auf die Zeit nach 20:15 Uhr zu retten. Doch dieser Versuch misslang: Die Quoten waren eher mager und der Sender entschied sich, das Format nicht fortzusetzen. Eine Entscheidung, der RTL II sich wohl lieber angeschlossen hätte, anstatt "KTI" zu übernehmen und am Vorabend zu zeigen. Dort reagierte man nach gerade mal zwei Folgen mit der prompten Absetzung. Und "K11"? Das sendet in Sat.1 trotz mäßigen Erfolgs weiter vor sich hin. Mit "Lenßen" plant Sat.1 inzwischen sogar das Comeback eines ähnlich angelegten Formats. Wann genau es zu sehen sein wird, ist bisher aber noch nicht klar.

Bleibt bloß die Frage, ob Sat.1 am Vorabend mit Formaten dieser Art in die Erfolgsspur zurückfinden kann. Immerhin: "K11" ist derzeit ganz sicher nicht das größte Sorgenkind des Senders - viel mehr ist es die Telenovela "Anna und die Liebe", die nach wie vor unverändert in der Krise steckt und von einstigen Bestwerten meilenweit entfernt ist. Vielleicht sollte das Team von "K11" mal in dieser Sache ermitteln.