Deutsche Produktionen dominieren die TV-Hits 2011

Die erfolgreichsten Primetime-Serien 2011

Das Dienstags-Doppel "Dr. House" und "CSI: Miami", das noch im vergangenen Jahr diese Serien-Hitliste bei den 14- bis 49-Jährigen mit großem Vorsprung anführte, ist geschlagen. "Dr. House" wurde mittlerweile auf Rang 4 durchgereicht - und es hätte noch schlimmer kommen können, wenn es nicht zumindest in der ersten Jahreshälfte noch mehrere richtig erfolgreiche Folgen gegeben hätten. Zuletzt lag die Serie sogar schon mehrere Wochen unter dem Senderschnitt. Auch "CSI: Miami" hat deutlich an Zugkraft verloren, die "Monk"-Nachfolger "Royal Pains", "Psych" und "White Collar" spielen in der Liste der erfolgreichsten Sendungen überhaupt keine Rolle mehr.

Trotzdem dominiert RTL das Serien-Ranking - mit einem Sieger, den wohl die wenigsten an der Spitze erwartet hätten: Die bei den werberelevanten Zuschauern erfolgreichste Serie des Jahres 2011 war "Doctor's Diary". 2,6 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer sahen die dritte Staffel. Zu verdanken ist dieser Aufschwung zu einem guten Teil allerdings auch dem Sendeplatz: "Doctor's Diary" lief Anfang des Jahres im Schlepptau von "Deutschland sucht den Superstar". Doch das ändert nichts daran, dass man sich bei RTL nun noch einmal ärgern darf, dass diese Serie nicht fortgesetzt wird - wegen Terminproblemen aller Beteiligten, wie es seitens des Senders hieß.

Überhaut sind es die deutschen Produktionen, die die großen Gewinner des Jahres waren. 2009 war nur eine deutsche Serie in den Top 10, 2010 waren es zwei, 2011 sind es nun schon fünf an der Zahl - und das wie gerade erwähnt sogar auf den Plätzen 1 und 2. Weiter hinten folgt mit "Countdown" eine weitere RTL-Serie, zudem schafften es auch noch die Sat.1-Erfolge "Danni Lowinski" und "Der letzte Bulle" unter die Quoten-Hitliste. Alle fünf US-Serien, die sich noch in den Top 10 halten, sind hingegen auf dem absteigenden Ast und büsten im Vergleich zum Vorjahr Zuschauer ein.

Überhaupt nicht in die Top 10 geschafft hat es diesmal ProSieben. Die "Desperate Housewives", letztes Jahr noch auf Platz 9, verloren ebenfalls deutlich an Boden. Und "Two and a half Men" schrammt an der Top 10 vorbei, weil wir hier nur Erstausstrahlungen werten - und die besseren Quoten erreicht die Serie erstaunlicherweise stets erst um 21:45 Uhr mit einer alten Folge.

Die erfolgreichsten Sport-Übertragungen 2011

Die Klitschkos konnten auch 2011 den Spitzenplatz behaupten. Der Kampf zwischen Wladimir Klitschko und David Haye sahen siebeneinhalb Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer. Doch abgesehen davon entwickelte sich in diesem Jahr auch die Fußball-WM der Frauen zu einem echten Abräumer. Nicht nur drei Spiele der schon nach im Viertelfinale ausgeschiedenen deutschen Elf platzierten sich in den Top 5, sondern auch das Finale ohne deutsche Beteiligung - das damit übrigens sogar noch vor dem Spiel Deutschland - Kanada landete.

Die erfolgreichsten Polit-Talks 2011 (Gesamtpublikum)

Bei den Polit-Talkern gab es natürlich in diesem Jahr große Verschiebungen, durch die Reform im Ersten. Marktführer ist nun - natürlich schon allein bedingt durch den Sendeplatz nach dem "Tatort" Günther Jauch, der mit knapp über viereinhalb Millionen Zuschauern aber auch über 300.000 Zuschauer mehr erreicht als im vergangenen Jahr Anne Will und auch mehr als Anne Will im Schnitt mit ihren Sonntags-Sendung in der ersten Jahres-Hälfte erreichte. Nimmt man den Schnitt der Mittwochs-Sendungen würde Anne Will übrigens noch hinter "Menschen bie Maischberger" rangieren.

Deutlich verloren im Vergleich zum vergangenen Jahr hat hingegen "Hart aber fair". Dort sahen im Schnitt fast 400.000 Zuschauer weniger zu - und das liegt keineswegs am Sendeplatz-Wechsel auf den Montag. Die durchschnittliche Zuschauerzahl hat sich dadurch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte am Mittwoch nämlich kaum verändert. Maybrit Illner konnte mit ihrem ZDF-Talk hingegen im Vorjahresvergleich sogar zulegen.

 Die erfolgreichsten Politmagazine 2011 (Gesamtpublikum)

Bei den Politmagazinen zeigt der Trend schon seit Jahren nach unten - und das hat sich auch 2011 nicht wesentlich geändert. "Panorama" blieb zwar Marktführer, verlor aber im Vergleich  zum Vorjahr 120.000 Zuschauer. "Kontraste", im Vergangenen Jahr noch auf Rang 2, büßte sogar über 300.000 Zuschauer ein. "Frontal 21" liegt inzwischen sogar hinter allen ARD-Magazinen.

Dort gab es tatsächlich auch Gewinner - doch das war weniger eigener Stärke zu verdanken als der Tatsache, dass die bislang montags ausgestrahlten Magazine auf den durch die vorausgehenden Serien viel stärkeren Dienstag verschoben wurden. Und so findet sich "Report Mainz" nun auf Rang 2, "Report München" auf Rang 4 und "Fakt" auf Rang 5 wieder. Angesichts der Tatsache, dass die Reform erst seit wenigen Monaten in Kraft ist und die Montags-Ausgaben den Schnitt 2011 noch drücken, dürften sie 2012 dann vollends die Marktführung übernehmen können.