"Das perlt, ma sag'n." So oder so ähnlich klingt es, wenn Dittsche in der Eppendorfer Grillstation genüsslich sein erstes Bier zischt - und so klingt es wohl auch, wenn sich Dittsche-Fans auf den Start der neuen Staffel freuen. Es ist die nunmehr 16. Staffel, die im WDR Fernsehen am späten Sonntagabend anläuft. Allzu viel hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert: Dittsche steht noch immer, bekleidet mit Bademantel und seinen "Schumiletten", an der Theke und erzählt Imbiss-Wirt Ingo all das, was er die Woche über in der "Bild"-Zeitung und auf der Straße aufschnappt.

Das Spektrum reicht dabei von skurrilen Beobachtungen bis hin zu kruden Erfindungen, die auch schon mal dazu führen, dass er von der Polizei abgeführt wird und die Nacht in Haft verbringen muss. Dittsche, seit vielen Jahren die Parade-Figur von Komiker Olli Dittrich, weiß alles und wirkt doch mitunter weltfremd. Er hat zu allem eine Meinung und glänzt doch meist nur durch Halbwissen. Und doch macht sich Dittrich als Dittsche nicht lustig über die sogenannte bildungsferne Schicht - es ist viel mehr eine feinsinnige Beobachtung des Lebens mit all seinen Facetten. Eine Beobachtung, die trotz aller Kuriosität oft eine gehörige Portion Wahrheit beinhaltet.

 

"Dittsche ist ein im besten Sinne einfacher Geist, allerdings ganz und gar nicht unintelligent. Nur ist er in seinem Leben irgendwann falsch abgebogen", sagte Dittrich einmal in der "FAZ" über Dittsche. "Er ist einer, der immer scheitert, aber das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Bei seinen waghalsigen Ideen, Erfindungen, Basteleien und Verschwörungstheorien schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen, und doch ruft er so etwas wie Rührung hervor, weil er sich so arglos begeistern kann. Dittsche ist einer von der Straße." Dass Dittsches Heimat seit 2004 im Imbiss angesiedelt ist, erwies sich über die Jahre hinweg gesehen als Idealfall. "Der Imbiss als Ort des Geschehens ist ein sehr wahrer Ort. Alle möglichen Menschen treffen sich dort."

Dittrich: "In dieser Art von Imbiss habe ich in jungen Jahren in Hamburg Wandsbek jeden Tag gegessen, da kamen alle rein: Trucker, Kurierfahrer, Arbeitslose, Handwerker. Gemischtes Volk sozusagen. Ich habe immer schon ein Faible dafür gehabt, diesen Leuten zuzuhören, wie sie über das einfache Leben reden, was für Sprüche sie klopfen." Am Sonntagabend werden die Zuschauer Dittsche allerdings erstmals abseits der Grillstation bewundern können. Los geht es mit einer mehr oder weniger normalen "Dittsche"-Sendung, in der es sich ab 23:15 Uhr schwerpunktmäßig um Fußball dreht - schließlich sendet Bundesliga-Experte Arnd Zeigler dieses Mal nicht aus seinem Privatstudio, sondern ist zu Gast im Hamburger Imbiss.

Danach heißt es ausnahmsweise aber nicht: "Halt die Klappe, ich hab Feierabend." Im Gegenteil: Die Kamera begleitet Dittsche in einem "Heimspiel" auf dem Weg zu seiner Wohnung, um zu sehen, wie er seinen Alltag meistert und über seinen "Welt-Ideen" brütet. Dabei soll dann auch der ein oder andere - prominente - Gast vorbeischauen, verspricht der WDR - und wohl auch so mancher alte Bekannte, den man bisher im wahrsten Sinne des Worten nur vom Hörensagen kannte. Bis um 4:30 Uhr folgen schließlich ein "Best of" aus mehr als 150 Folgen sowie ein "Making of", inklusive mancher Einblicke, die erstmals im Fernsehen ausgestrahlt werden. Als sei das noch nicht genug, gibt es bis tief in die Nacht hinein ausgewählte Folge zu sehen - ein Pflichttermin für alle "Dittsche"-Fans. Oder wie es Dittsche sagen würde: "Das perlt."