- Ihre nationalen Auszeichnungen reichen von der Goldenen Kamera über den Adolf-Grimme-Preis bis hin zum dreifachen Bambi-Gewinn: Iris Berben nimmt in deutschen Schauspielerkreisen eine Ausnahmestellung ein. Ihre über vier Jahrzehnte umspannende Karriere vor der Kamera hat ihr im Kino wie im Fernsehen immense Erfolge eingebracht. Klassischer Fall von "Alles erreicht"? Mitnichten. Ein Triumph vor einem Weltpublikum bei den Emmys wäre sicherlich ein vorläufiger Höhepunkt in der Laufbahn der 60 jährigen Schauspielerin. Nominiert ist Berben als Beste Schauspielerin für ihre Rolle der Bertha Krupp in der dreiteiligen ZDF-Produktion "Krupp - Eine deutsche Familie", die im März 2009 Millionen deutscher Zuschauer vor den Bildschirmen fesselte.
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- Auch bei den männlichen Vertretern der Darstellerzunft hat Deutschland dieses Jahr einen Kandidaten im Rennen: Sebastian Koch schaffte mit seiner Verkörperung des Kapitäns Wolf Larsen in "Der Seewolf" den Sprung auf die Kandidatenliste als Bester Schauspieler. Dabei kam es zunächst zu einem kuriosen Kräftemessen im deutschen Fernsehen: Kurz vor der ZDF-Produktion mit Koch in der Hauptrolle stach Thomas Kretschmann für ProSieben als "Seewolf" in See. Beide Filme basieren auf Jack Londons Weltbestseller. Das Ergebnis war ein doppelter Sieg für den ZDF-Zweiteiler, der erst mehr Zuschauer vor den Bildschirm locken konnte, und nun durch Kochs Nominierung sogar bei den Emmys 2010 präsent sein wird.
- Seine Stimme kann man sich kaum ohne ein leichtes Granteln vorstellen, maßgeschneiderte Vorlagen für Lobpreisungen lässt er gerne links liegen und sein Ablehnen des Deutschen Fernsehpreises für sein Lebenswerk ist inzwischen ein Stück deutscher TV-Geschichte: Marcel Reich-Ranicki gilt als so unbequemer wie authentischer Mensch. Ob man bei den Emmys insgeheim beruhigt darüber ist, dass im Falle einer Auszeichnung des Spielfilms "Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben" dessen Produzenten und nicht der Literaturpapst selber den Preis entgegennehmen wird? Dabei würde sich der Publizist in diesem Falle sicher von seiner freundlichen Seite zeigen. Denn Reich-Ranicki bezeichnete die Co-Produktion von WDR und Arte mit Matthias Schweighöfer in der Titelrolle als "fabelhaft" und lobte den Film als "das, was ich erträumt, aber nicht zu hoffen gewagt habe." Alles andere als selbstverständliche Vorschusslorbeeren, mit denen das unter der Regie von Dror Zahavi entstandene Biopic als "Bester TV-Film" ins Emmy-Rennen geht.