Harry will zurück ins TV: Vote4HarryDas Unternehmen Grundy Light Entertainment hält die Rechte an „Der Preis ist heiß“. Dort schaut man eher verwundert auf die Aktion und beobachtet das Treiben von Wijnvoord – allerdings: Eine Rückkehr von "Der Preis ist heiß" hat man selbst auf der Agenda stehen. Seit dem vergangenen Jahr läuft das Format in Frankreich wieder recht erfolgreich. Allerdings dürfte mehr als fraglich sein, ob Grundy LE hier zu Lande auch Wijnvoord fest auf dem Zettel hat. Beim Wiederbelebungsversuch kämpft jeder für sich. Die Produktionsfirma ist an der Petition nicht beteiligt. "Auch wir würden uns sehr freuen, wenn der 'Preis ist heiß' wieder on air geht. Ob es soweit kommt und mit welchem Moderator ist Entscheidung der Sender", sagt Grundy LE-Chefin Ute Biernat. Mehr ist ihr zu diesem Thema derzeit nicht zu entlocken.

Im Zuge der Petition wird auch der Ruf nach Walter Freiwald wieder laut. Wijnvoords ehemaliger Showpartner schaue sich das Ganze an und sei, sollte es soweit kommen, eventuell wieder mit von der Partie, ist zu hören. Freiwald stand in der Sendung meist in Wijnvoords Schatten. Er begrüßte das Publikum vom Sprecherpult aus mit einem „großen Hallo", nahm mit seinen Rollenspielen zum "Superpreis" die schauspielerischen Leistungen des heutigen RTL-Nachmittags visionär vorweg und brüllt seit dem Aus von "Der Preis ist heiß" die Zuschauer per Teleshopping an – hat damit aber eine konstante Bildschirmpräsenz.
 

 
Ob mit oder ohne Walter: Wijnvoord jedenfalls kann und will sich die Sendung wohl nicht ohne ihn selbst vorstellen. Am Rande der Aufzeichnung der ProSieben-Show "Gameshow Marathon" Anfang 2007 sagte der Moderator gegenüber DWDL.de: "Wie ich die Musik gehört habe ist es mir heiß und kalt den Rücken runtergelaufen." Einen möglichen Erben wollte er nicht benennen. "Wenn es wieder um 'Der Preis ist heiß' ginge, würde ich das schon wieder selber machen", so seine Antwort. Ob es soweit kommt, steht derzeit in den Sternen.

Die Chancen für eine Rückkehr stehen derzeit wohl nicht allzu gut. Bei Wijnvoords einstigem Haussender RTL winkt man jedenfalls ab: "'Der Preis ist heiß' ist derzeit für uns kein Thema", heißt es kurz und knapp auf DWDL.de-Nachfrage. Auch wenn hier und da immer wieder die Rückkehr der Gameshows prophezeit wird, so stehen die Zeichen bei den Privaten in der Daytime derzeit eher auf Dokus und Dokoide.

Allerdings käme auch die TV-ultima ratio – eine Billig-Variante des Originals beim ProSiebenSat.1-Anrufsender 9Live – laut Auskunft des Pressebüros für Wijnvoord in Frage. Immerhin hat der Sender vor einigen Jahren schon einmal die letzten halbwegs schönen Erinnerungen an Sat.1-Gameshows wie "Glücksrad" und "Geh aufs Ganze" mit ohne Geld zu Grunde gerichtet. Dort allerdings wäre das Format derzeit vermutlich auch geschenkt noch zu teuer. Wirklich gut läuft der Sender nicht mehr, man sucht nach neuen Geschäftsmodellen.

Bliebe noch der Weg ins Internet. Branded Entertainment könnte das Zauberwort lauten. Irgendein großer Markenartikler präsentiert das Format auf einer großen Plattform – doch auch hier gilt wohl oder übel: Zu teuer und der falsche Vertriebsweg. "Der Preis ist heiß" ist Bügel-TV par exellence. Da braucht es einen Fernseher und für die Preis-Logistik einen entsprechend großen Apparat mit massenwirksamer Reichweite – denn ein Superpreis, der aus einem popeligen Reisegutschein für eine Bustour besteht, ist allerhöchstens lauwarm.