
"Die breite finanzielle Basis über ganz Europa hinweg macht Eurosport krisensicher und unabhängig von Entwicklungen in einzelnen Ländern", erklärt Laurent-Eric Le Lay. Negative wirtschaftliche Entwicklungen in einzelnen Märkten kann der Sender so gut ausgleichen. Aktuell erzielt Eurosport 70 Prozent seiner Umsätze durch Abo-Gebühren und 30 Prozent durch Werbeeinahmen. Das gibt genügend Planungssicherheit für zahlreiche neue Projekte. Zum Beispiel der Expansion über Europas Grenzen hinaus. Nach dem Start eines Ablegers in Südost-Asien will Eurosport mittelfristig Afrika und Südamerika ins Visier nehmen.

Nach HDTV ist vor 3DTV: Bei Eurosport ist man ganz der Faszination des neuen TV-Hypes erlegen. Gerade erst am Wochenende endeten die French Open und in Zusammenarbeit mit Panasonic hat Eurosport zwei Wochen lang auch in 3D produziert und für 3.000 Panasonic-Fachhändler in Europa in 3D ausgestrahlt. "Die 3D-Technologie definiert TV-Unterhaltung neu", sagt Laurent-Eric Le Lay (Foto), der in dem Thema mehr sieht als einen Hype. "Das ist kein Marketing-Gag, das ist eine 'never-go-back-evolution'." Die Euphorie muss man nicht teilen. Als Showcase ist 3DTV immer wieder durchaus beeindruckend. Doch einen Markt gibt es noch nicht.
Und bis dahin ist die Produktion von Sportevents in 3DTV selbst Eurosport zu kostspielig: Die dreidimensionale Produktion koste immerhin das doppelte bis dreifache der HDTV-Produktion. Deshalb ist nach dem Ende des gemeinsamen Projekts mit Panasonic auch erst einmal kein neuer 3DTV-Event geplant. "Aber wir sind bereit", betont Laurent-Eric Le Lay. Das zu demonstrieren, war wohl das eigentliche Ziel der French Open-Übertragung in 3DTV. Näherliegend sind da Optimierungen im Programm. Sportliche Großereignisse sollen mit umfangreicherer Rahmenberichterstattung, etwa Talks und Magazinen, begleitet werden. Das ist für Eurosport eine größere Herausforderung als für andere Sender. Stichwort: Sprachbarriere. Aber die hat man schon oft genug überwunden in Paris.