Flops 2008/2009
112 - Sie retten dein Leben (RTL)
Und wieder ist es der 17 Uhr-Sendeplatz von RTL, der unseren Flop-Rückblick mit einem weiteren seiner Opfer eröffnet. Nachdem schon fast alle erdenklichen Programmfarben auf diesem Problem-Sendeplatz geflopt sind, sollte es ab vergangenem Herbst die Serie "112" richten. Doch schon das Konzept einer täglichen Action-Soap hörte sich abenteuerlich an. Die Produktion fand aber nicht nur bei Kritikern wenig Freunde, sondern auch beim Publikum. Nach 110 Folgen war daher Schluss - oder eben auch nicht: Seitdem zeigt RTL die Serie einfach noch einmal in der Wiederholung - mit weiterhin miserablen Quoten. Dass das niemand so richtig zu stören scheint, sagt auch schon viel über die derzeitigen Ansprüche an das Nachmittagsprogramm aus.
Bild: © RTL
2009 - Wir wählen: Zuschauer fragen - Bundeskanzlerin Merkel antwortet (RTL)
Wir verdanken RTL, das die Berichterstattung zur Bundestagswahl mit einer ganz modern als Townhall-Meeting verkauften Bürgersprechstunde eröffnete, gleich mehrere wichtige Erkenntisse: Angela Merkel kann gut Kartoffelsuppe kochen, wird für ihre Rouladen gelobt, geht im - wie man heute sagt - Supermarkt einkaufen und wäscht selbst ihre Wäsche. Und auch 2009 können die Privaten mit politischen Sendungen offenbar keinen Blumentopf gewinnen. Die Sendung, die in direkter Konkurrenz zu "Anne Will" ausgestrahlt wurde, verfolgten nur 1,55 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Bei Sat.1 dürfte die Vorfreude auf den Wahltalk mit Sabine Christiansen und Stefan Aust angesichts dessen einen deutlichen Dämpfer erhalten haben.
Bild: © RTL / Andreas Friese
Akte Schicksal (Sat.1)
Auf dem Sendeplatz am späten Montagabend hat es Sat.1 nicht leicht. Direkt davor müssen wegen der Drittanbieter-Regelungen Spiegel TV-Reportagen ausgestrahlt werden, die sich meist nicht gerade als Quotenbringer erweisen. Auf diesem Sendeplatz darf seit dem Frühjahr nun also Ulrich Meyer ein zweites Mal pro Woche ran. In "Akte Schicksal" werden Menschen aus früheren "Akte"-Sendungen noch einmal besucht und ihr Leben beleuchtet. Während sich "Akte" dienstags recht solide schlägt, erwischte "Akte Schicksal" einen sehr schlechten Start. Die Quoten rangierten zunächst tief im einstelligen Bereich. Doch es gibt einen Aufwärtstrend - vielleicht kann "Akte Schicksal" also schon sehr bald doch von der Flop-Liste gestrichen werden. Auf Basis der bislang vorliegenden Daten verbleibt die Sendung dort aber vorerst noch.
Bild: © Sat.1/Oliver Ziebe
Balders Eventshows am Freitagabend (Sat.1)
In einem Hauch von Anfangseuphorie sicherte sich Sat.1 gleich 27 Sendungstitel für eine neue Eventshow-Reihe mit Hugo Egon Balder. Mit albernen Promi-Spielchen unter Titeln wie "Peng - Die Westernshow", "Holldiröh! Die Alpenshow" oder "Schlotter - Die Gruselshow" lockten die ersten vier Ausgaben aber so wenige Zuschauer hinter dem Ofen hervor, dass die verbliebenen 23 Sendungstitel aller Voraussicht nach ungenutzt bleiben dürften. Schade drum: Kleinode deutscher Fernsehunterhaltung wie "AAIIAAH! Die Urwaldshow", "Klirr! Die Rittershow", "Blüh! Die Frühlingsshow" oder "Schluck! Die Wüstenshow" bleiben uns damit nun wohl vorenthalten.
Bild: © Sat.1/Stephan Pick
Blood Ties - Biss aufs Blut (RTL II)
Es ist der wohl unbekannteste Vertreter des ganzen Reigens an Serien-Flops von RTL II aus dem verganenen Herbst, doch auch "Blood Ties - Biss aufs Blut" gehört eben dazu. Die Vampirserie konnte am Sonntagabend nach dem Spielfilm in der Regel nur Marktanteile weit unter Senderschnitt einfahren - was unter anderem auch daran lag, dass den Filmen davor auch nicht viel mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde und somit die meisten Zuschauer von "Blood Ties" wohl nie etwas mitbekommen haben dürften.
Bild: © RTL II
Californication (RTL II)
Mit einer gigantischen Werbekampagne trommelte RTL II im Vorfeld für seinen "unmoralischen Montag", dessen Prunkstück die Serie "Californication" mit David Duchovny sein sollte. Doch die Zuschauer interessierten sich von Anfang an kaum für das Leben von Hank Moody. Schon die erste Folge wollten nur eine Million Zuschauer sehen - und das war noch lange nicht das Ende der Schreckensmeldungen. Bis zum Ende der Staffel wurde die Zuschauerzahl mehr als halbiert, die Marktanteile lagen zeitweise nur noch knapp über 3 Prozent in der Zielgruppe - und damit nur halb so hoch wie der Senderschnitt. RTL II will dennoch tapfer bleiben und trotzdem die zweite Staffel zeigen. Ob die allerdings erfolgsversprechender ist?
Bild: © RTL II
Clever Spezial (Sat.1)
"Die Show, die Wissen schafft" war nicht nur aus Quotensicht, sondern vor allem auch fürs Image mal ein Prunkstück von Sat.1. Doch im Lauf der Zeit kamen immer mehr Zuschauer abhanden. Der Wechsel von Promis auf normale Kandidaten funktionierte nicht, der Wechsel zurück half dann auch nicht mehr. Anfang des Jahres gab es dann nun das womöglich letzte Aufbäumen: In vier monothematischen Spezial-Ausgaben und runderneuertem Konzept wurde "Clever" noch einmal wiederbelebt. Mittwochs hatte das Format unter anderem gegen "DSDS" aber keine Chance. Eine Fortsetzung steht angesichts dessen wohl erstmal nicht auf dem Programm.
Bild: © Sat.1/Max Kohr
Dein neues Haus (kabel eins)
Nach dem Abklingen des Auswanderer-Hypes sucht man bei kabel eins dringend nach neuen Themen, um die beiden mit Eigenproduktionen besetzten Abende am Donnerstag und Sonntag zu füllen. "Dein neues Haus" war einer der Versuche, am Donnerstag ein neues Format zu etablieren. Die Maklerdoku kam beim Publikum wie so vieles anderes auch aber nicht an, die Quoten lagen Anfangs bei weniger als 4 Prozent und stiegen später auch nicht allzu weit darüber. Bei kabel eins muss man also wohl weiter nach einem neuen Thema für den nächsten Dokusoap-Hype suchen.
Bild: © kabel eins
Dell & Richthoven (ZDF)
Mit Christoph M. Ohrt und Friedrich von Thun hatte sich das ZDF für einen weiteren Serien-Neustart am Donnerstagabend durchaus prominentes Personal gesichert und auch die Grundidee der Serie hörte sich gar nicht so übel an: Ein pensionierter Staatsanwalt und ein passionierter Gauner arbeiteten zusammen, um Verbrechern, die der Arm der Justiz nicht erreichen konnte, das Handwerk zu legen. Die Umsetzung war dann allerdings allzu lahm geraten, das Publikum blieb von Beginn an weg. Obwohl das ZDF schon nur vier Folgen produzieren ließ, hielt der Mainzer Sender nicht einmal bis zum Schluss durch und verbannte die letzte Folge schließlich ins Nachmittagsprogramm am Wochenende. Fortsetzung daher ausgeschlossen.
Bild: © ZDF
Der Auswanderer-Coach (kabel eins)
Die Auswanderer-Welle hatte in den letzten Jahren vor allem kabel eins und Vox voll erfasst. Weil die Ur-Formate langsam anfingen zu schwächeln, sollten neue Ansätze frischen Wind bringen. So probierte es kabel eins mit einem Mix aus Coaching- und Auswanderer-Show. Der "Auswanderer-Coach" holte allerdings nur Marktanteile deutlich unter 5 Prozent. Nach nur vier Folgen zog kabel eins daher vorzeitig schon wieder den Stecker. Inzwischen hat man auch bei kabel eins eingesehen, dass man sich nach einem neuen Trend-Thema umsehen muss.
Bild: © kabel eins
Der kleine Mann (ProSieben)
Mit "Stromberg" und "Dr. Psycho" hatte Ralf Husmann schon zwei der meistgelobten deutschen Comedy-Serien der letzten Jahre geschrieben, beide fanden aber nicht das erhofft große Publikum, sondern eher einen kleinen, treuen Fankreis. Bei ProSieben dürfte man sich angesichts dessen wohl bewusst darüber gewesen sein, dass mit der neuen Husmann-Serie "Der kleine Mann" keine Quotenrekorde zu erzielen sein würden. Doch dass sie so schlecht laufen würde, hat man in Unterföhring dann wohl doch nicht erwartet. Zwischenzeitlich fiel der Marktanteil unter die 5-Prozent-Marke, zweistellige Werte wurden nie erreicht. Dazu kommt noch: Selbst bei Kritikern stieß die Serie diesmal nur auf eher verhaltenes Echo. Eine Fortsetzung dürfte es damit wohl nicht geben.
Bild: © ProSieben
Der Seewolf (ProSieben)
ProSiebens aufwändiger Zweiteiler "Der Seewolf" machte schon lange vor der Ausstrahlung Schlagzeilen. Kurioserweise ließ nämlich fast gleichzeitig auch das ZDF eine Neuauflage des Klassikers verfilmen - und wollte ProSieben untersagen lassen, den Titel "Der Seewolf" zu verwenden. ProSieben setzte sich letztlich durch, zeigt das Werk unter dem ursprünglichen Titel - und ging damit gnadenlos unter. Der Marktanteil lag im einstelligen Bereich, Teil 2 musste sich sogar dem 25 Jahre alten Film "Die Glücksritter" auf kabel eins geschlagen geben. Beim ZDF dürfte man angesichts dessen schon mit Bangen dem eigenen "Seewolf" entgegensehen.
Bild: © ProSieben/Sebastian Haenel
Der Starpraktikant (Vox)
Eigentlich hatte Vox zum Beginn der neuen TV-Saison "Der Star-Praktikant" noch als Primetime-Format vorgestellt. Dass es dann nur sonntags um 17 Uhr gezeigt wurde, konnte schon nicht gerade als Vertrauensbeweis für die Castingshow gewertet werden. Die Entscheidung stellte sich dann aber doch als richtig heraus, minimierte sie doch immerhin den Schaden. Zwar schnitt das Format besser ab als die anderen beiden Castingformate "Top Cut" und "Talentsucher", lag aber dennoch meist klar unter dem Vox-Schnitt. Zwischenzeitlich lag der Marktanteil nur noch knapp über der 4-Prozent-Marke. Ein Erfolg sieht sicher anders aus.
Bild: © Vox
Deutschland tut was / Gut sein auf Probe (Das Erste)
Bei den Sendern der ARD drehte sich Mitte Mai alles ums Thema Ehrenamt. Und im Nachhinein verschickte die ARD natürlich wieder Jubelmeldungen, die Formate der Themenwoche seien von "etwa der Hälfte der Deutschen" eingeschaltet worden. Doch sieht man sich die Sendungen im Einzelnen an, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Die Primetimeshow "Deutschland tut was" hatte an einem Samstagabend gerade mal 1,6 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei nur knapp über 6 Prozent. Die Reportage "Gut sein auf Probe" war zwar mal wieder sehr gutes Fernsehen, fiel aber gar mit nur 1,43 Millionen Zuschauern durch. Angesichts dessen öffentlich von einem großen Erfolg für die Themenwoche zu sprechen, lässt doch zumindest auf eine eher selektive Wahrnehmung in der ARD schließen.
Bild: © BR/Frank Bauer
Dexter (RTL II)
Gemeinsam mit "Californication" wurde auch "Dexter" im Vorfeld massiv beworben - und gemeinsam mit "Californication" ging auch "Dexter" am späten Montagabend unter. Anfangs hielten sich die Marktanteile zwar noch über Senderschnitt, doch selbst das lag deutlich unter den Erwartungen. Im Lauf der Zeit sank dann aber auch "Dexter" in den roten Bereich. Dennoch heißt es bei RTL II weiter tapfer, dass man auch von "Dexter" die zweite Staffel zeigen wird. Das wäre zumindest mutig.
© Bild: RTL II
Die Anwälte (Das Erste)
Immerhin eines haben "Die Anwälte" geschafft: Sie bleiben im Gedächtnis. Die Serie wird nicht nur als Paradebeispiel dafür in Erinnerung bleiben, wie wenig Vertrauen die Sender noch in ihre eigenen Produkte haben, sondern auch dafür, dass das manchmal vielleicht gar nicht so schlecht ist. Eigentlich sollten "Die Anwälte" schon einmal im Frühjahr 2007 bei RTL starten, wurden dann fast ein Jahr verschoben - und als sie dann endlich kamen nach nur einer Folge sofort wieder abgesetzt. Dann gelang RTL aber das Kunststück, aus der Serie doch noch Kapital zu schlagen: Die ARD kaufte den Kölnern die von Studio Hamburg produzierte Serie ab, zeigte sie am Montagabend - und erlebte damit einen noch viel größeren Flop. Die Serie interessierte zeitweise nicht einmal zwei Millionen Zuschauer, die Quoten waren noch schwächer wie bei RTL. Nun darf das Format endgültig in Frieden ruhen.
Bild: © ARD/RTL/Marion von der Mehden
Die beste Idee Deutschlands (Sat.1)
Sat.1 und Castingshows - das will einfach nicht so recht zusammenpassen. Seit der ersten "Star Search"-Staffel floppten alle Versuche der Noch-Berliner in diesem Genre, egal welche Herangehensweise man auch wählte, ob Sänger, Comedian, Tänzer oder Musical-Star. Dennoch versuchte Sat.1 sich nun an einem Erfinder-Casting. Doch auch das war offensichtlich nicht "Die beste Idee Deutschlands". Die Quoten der streckenweise recht langatmigen Veranstaltung waren am Freitagabend von Beginn an schwach und gingen im Lauf der Zeit auch noch zurück. Gegen Jauchs Promis und Raabs Eisfußballer sank der Marktanteil dann gar unter die 5-Prozent-Marke. Aber ob damit das Castingshow-Genre bei Sat.1 endgültig Geschichte ist? Man sollte es meinen - doch das meinte man schon des Öfteren...
Bild: © Sat.1/Frank Dicks
Die einzig wahren Hochzeitscrasher (ProSieben)
Den größten Schaden fügten die "Hochzeitscrasher" ohne Frage ihrem eigenen Sender zu. Das Konzept der Sendung: Max Giermann, Carolin Kebekus und Hanno Friedrich lassen eine Hochzeit durch diverse Aktionen zum vermeintlichen Alptraum werden, stecken dabei aber mit dem Hochzeitspaar unter einer Decke. Das größte Problem der Sendung war aber wohl nicht ihre Langatmigkeit, sondern ihr Sendeplatz. Denn was für Sat.1 der Freitag ist für ProSieben der Dienstagabend: Der perfekte Platz, um Comedy-Formate in einen aussichtslosen Kampf zu schicken. Obwohl die Marktanteile dauerhaft bei weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe lagen, hält ProSieben übrigens bis zum Ende durch - wohl mangels erfolgsversprechenderer Alternativen.
Bild: © ProSieben
Die Gerichtsmedizinerin (RTL)
Im Herbst 2005 zeigte RTL vier Folgen der neuen Serie "Die Gerichtsmedizinerin", die Hauptdarstellerin Lisa Fitz nach ihrem Aufenthalt im RTL-Dschungelcamp bekommen hatte. Die Quoten waren zwar schon damals nicht überragend, doch RTL entschloss sich dennoch, eine zweite Staffel zu drehen. Die lagerte dann allerdings für lange Zeit im Archiv. Im Herbst rang sich RTL dann doch noch dazu durch, sie zu zeigen. Am Donnerstagabend um 22:15 Uhr kam sie aber auf keinen grünen Zweig. Die Marktanteile lagen im tiefroten Bereich. Nach kurzer Zeit wurde sie daher noch um eine Stunde nach hinten verschoben, was zwar wenig Besserung brachte, wo sie aber nicht mehr so viel Schaden anrichtete. Eine Fortsetzung ist angesichts dessen aber ausgeschlossen. Der nächste Abschied einer deutschen Serie also.
Bild: © RTL/Laewen
Die Gerichtsvollzieher - Klingeln, Klopfen und Kassieren (Sat.1)
Sat.1 und Primetime-Dokusoaps? Das ist ein fast ebenso trauriges Kapitel wie das mit den Castingshows. Erfolge kann der noch in Berlin ansässige Sender kaum vorweisen. Da bildeten auch "Die Gerichtsvollzieher" mit dem RTL II-esken Zusatz "Klingeln, Klopfen und Kassieren" keine Ausnahme. Die Marktanteile pendelten meist zwischen 6 und 7 Prozent in der Zielgruppe und damit auf einem indiskutablen Niveau. Allerdings lief in den fußball-freien Wochen, als die "Gerichtsvollzieher" zum Einsatz kamen, die Primetime-Sendungen von Sat.1 zuvor meist auch nicht wesentlich besser. Trost ist das freilich allenfalls ein schwacher.
Bild: © Sat.1/Jacqueline Krause-Burberg
Die Jugendcops & Kommissariat 105 im Einsatz (Sat.1)
Am in fußballfreien Wochen fast schon chronisch erfolglosen Mittwochabend schickte Sat.1 im Herbst auch die "Jugendcops" ins Rennen. In der Dokuserie wurden Münchner Polizisten begleitet, die sich um die Verfolgung straftätiger Jugendlicher kümmern. Weil Sat.1 aber ohnehin schon tagsüber kaum noch etwas anderes tut, als Straftäter zu verfolgen, fanden sich am Abend kaum noch Zuschauer, die das auch um diese Zeit noch sehen wollten. Als der Marktanteil schließlich auf 5,8 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, hatte auch Sat.1 die Nase voll und schob "Die Jugendcops" um eine Stunde nach hinten, ehe sie ganz aus dem Programm verschwanden.
Bild: © Sat.1
Die Lego-Show (Sat.1)
2003 feierten die Lego-Bausteine schon einmal einen PR-Geburtstag bei Sat.1. Damals war die von Kai Pflaume moderierte Show ein großer Erfolg für den Sender. Knapp fünf Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei tollen 22,4 Prozent. Zum 50. Geburtstag in diesem Jahr legte Sat.1 die Show nun neu auf - und produzierte einen Flop mit Ansage. Denn Sat.1 zeigte die "Lego Show" in direkter Konkurrenz zum Finale der RTL-Castingshow "Das Supertalent" auf der einen und Raabs "Stock Car Crash Challenge" auf der anderen Seite. Über einen Marktanteil von nur 8,3 Prozent in der Zielgruppe brauchte man sich dann eigentlich auch nicht mehr zu wundern. Über die Programmplanung schon.
Bild: © Sat.1
Die Oliver Geissen Show (RTL)
In Kürze steht Britt also allein auf weiter Flur. Von den einst unzähligen Daily-Talks auf allen Sendern verabschiedet sich zu Beginn der nächsten Saison mit Oliver Geissen der vorletzte bislang noch verbliebene. Vorausgegangen ist ein langer Niedergang. Die Verlegung von 13 auf 14 Uhr aufgrund der "Punkt 12"-Verlängerung hat Geissen alles andere als gut getan. In diesem Jahr lag der durchschnittliche Marktanteil in der Zielgruppe bei weniger als 13 Prozent. Ab der kommenden Saison dürfte es nun wohl noch mehr Fake- und Real-Dokusoaps am Nachmittag geben.
Bild: © RTL/Wischmeyer
Die Show der Woche (RTL)
Aus einem nicht nachvollziehbaren Grund verfiel RTL auf die Idee, dass man eine Art Jahresrückblick auch wöchentlich veranstalten könnte. Und so wurde im Herbst die "Show der Woche" mit Allzweck-Moderator Oliver Geissen ins Programm gehievt. Das Konzept konnte allerdings von Beginn an nicht überzeugen. Langweilige Rubriken, viele gar nicht wochenaktuelle Dinge und Gäste, wie sie gefühlt in jeder RTL-Sendung auf der immer gleichen Couch sitzen, konnten kaum Menschen zum Einschalten bewegen. Nach 11,9 und 10,9 Prozent Marktanteil für die ersten beiden Sendungen zog RTL nach nur zwei Ausgaben bereits den Stecker. Kuriosität am Rande: Geissen ersetzte sich kurzerhand selbst. RTL zeigte stattdessen eine weitere Wiederholung der "Ultimativen Chartshow" - mit deutlich mehr Erfolg.
Bild: © RTL/Wischmeyer
Die Sonja und Dirk Show (RTL)
Vor einigen Jahren versuchte sich schon einmal Sat.1 an einer Adaption der britischen Sendung "Saturday Night Takeaway with Ant & Dec". Das Format kam damals aber nicht über den Pilotstatus hinaus. Im Herbst probierte es dann RTL mit seinem dschungelerprobten Moderatorenpaar Sonja Zietlow und Dirk Bach. Die Quoten der ungewöhnlich temporeichen Show fielen am Freitagabend aber mau aus. 14,8 Prozent Marktanteil waren einfach zu wenig für eine aufwändige Show, die auch noch live ausgestrahlt wurde. Eine Fortsetzung in dieser Art wird es daher auch nicht geben, so RTL schon kurz danach.
© RTL
Die strengsten Eltern der Welt (kabel eins)
Ungezogene Teens sollten es für kabel eins statt der ausgelutschten Auswanderer am Sonntagabend richten. kabel eins schickte sie für einige Zeit zu einer Familie aus streng gläubigen Hutterern in Kanada geschickt, wo sie mit Strenge und Disziplin, neuen Werten, Traditionen und Religionen konfrontiert wurden - und erinnerte damit ein wenig an "Teenager außer Kontrolle". Auch eine große Werbekampagne im Vorfeld konnte aber nicht für ähnliche Erfolge wie beim RTL-Format sorgen. Die Quoten dümpelten von Beginn an weit unter Senderschnitt vor sich hin. Dennoch gibt man bei kabel eins die "Strengsten Eltern der Welt" noch nicht verloren: Eine zweite Staffel ist schon in Arbeit, diesmal aber für den Donnerstagabend.
Bild: © kabel eins
Die Talentsucher (Vox)
Nachdem Heidi Klum und ihre ProSieben-Topmodelsuche seltsamerweise von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird, versuchte im Frühjahr auch Vox etwas auf der Model-Welle mitzuschwimmen. Am Sonntagvorabend traten zwei "Talentsucher" gegeneinander an, um für einen bestimmten Job auf der Straße das passende Model zu finden. Anders als "Germany's Next Topmodel" fielen die "Talentsucher" beim Publikum aber völlig durch. Als Folge 3 nur noch 3,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte, zog Vox die Reißleine - obwohl ohnehin nur noch eine einzige Episode ausstand.
Bild: © Vox
Die Tudors (ProSieben)
ProSieben und die "Tudors" - das ist keine ganz einfache Beziehung. Die erste Staffel der hochgelobten Serie versteckte ProSieben damals möglichst gut gegen die direkte Fußball-EM-Konkurrenz und versendete sie an vier Samstagen. Staffel 2 feierte man nun "zwischen den Jahren" ab. Dort lief es auch ohne EM-Spiele als Gegner allerdings auch nicht besser. Die Marktanteile pendelten zwischen 8,3 und 10,7 Prozent. Trotzdem wird die Serie im Herbst wiederholt - allerdings auf Arte, was auch schon etwas über den kommerziellen Erfolg aussagt.
Bild: © ProSieben/Sony 2007 CPT Holdings
Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (RTL II)
Und noch ein Teil des unglaublich erfolglosen "unmoralischen Montags" bei RTL II: Während der Sender am späten Abend wenigstens erhobenen Hauptes mit den hochwertigen Serien "Californication" und "Dexter" unterging, tat man um 21:15 Uhr alles, um sein schlechtes Image aufrecht zu erhalten und zeigte die Fremdschäm-Show "Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit", wo sich Menschen der Lächerlichkeit preisgeben mussten, um am Ende zu gewinnen. An einen Lügendetektor angeschlossen mussten intime Fragen beantwortet werden - und wer log, flog raus. Vorzeitig rausgeflogen ist aber auch dieses Format, das nun wirklich kein passendes Vorprogramm für "Californication" bildete, wie man bei RTL II erst erstaunlich spät erkannte.
Bild: © RTL II
Doktor Martin (ZDF)
Schon die erste Staffel der ZDF-Serie "Doktor Martin", einer Art Mischung aus "Landarzt", "Becker" und "Dr. House", erzielte keine allzu berauschenden Quoten. Die Marktanteile lagen leicht unter dem Senderschnitt. Dennoch entschied man sich beim ZDF, der Serie mit Axel Milberg in der Hauptrolle eine zweite Chance zu geben. Die bekam die Serie vom Publikum allerdings leider nicht. Am Donnerstagabend lagen die Quoten bislang meist selbst beim Gesamtpublikum im einstelligen Bereich, bei den 14- bis 49-Jährigen noch viel tiefer. Eine dritte Staffel dürfte damit ziemlich unwahrscheinlich sein.
Bild: © ZDF/Marion von der Mehden
Dr. Molly & Karl (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit Serien wie "Deadline", "R.I.S." und "GSG 9" zuvor grandios gescheitert war, probierte man es im Herbst mit einer Krankenhausserie, die unübersehbar vom RTL-Megaerfolg "Dr. House" inspiriert war. Und das war womöglich auch ihr Problem: Für sich genommen war "Dr. Molly & Karl" eine gar nicht mal schlecht gemachte Serie, dem Vergleich mit "Dr. House" konnte sie aber nicht standhalten. Zudem zeigte das Publikum von Beginn an seine derzeit offenbar stark ausgeprägte Aversion gegen deutsche Serien und gab auch "Dr. Molly & Karl" gar keine Chance. Die Quoten dümpelten schnell unter der 7-Prozent-Marke, Ende des Jahres war dann vorzeitig Schluss. Ob die restlichen Folgen noch irgendwann gezeigt werden, steht in den Sternen.
Bild: © Sat.1/Christoph Assmann
Effenbergs Heimspiel (RTL)
Nun ist also auch noch RTL in den Markt der Celebrity-Dokus eingestiegen. Die Zuschauer sollen Stefan und Claudia Effenberg am Sonntag-Vorabend bei Wohnungssuche und in ihrem Alltag begleiten. Nur interessierte das kaum jemanden. Die Quoten lagen von Beginn an unter Senderschnitt und sanken sogar noch von Woche zu Woche. Die letzten beiden Episoden verbannte RTL daher kurzfristig in den Sonntagnachmittag, wo sie nahezu unbemerkt versendet wurden. Vielleicht bleiben uns jetzt ja weitere Promi-Dokusoaps zumindest bei RTL erspart.
Bild: © RTL
Eine für alle (Das Erste)
Nein, Frauen können es offenbar doch nicht besser als Bruce & Co. Zumindest nicht, wenn es darum geht den Problem-Sendeplatz der ARD werktags um 18:50 Uhr aufzumöbeln. Dabei gab es von der ARD alle Unterstützung, die man sich wünschen konnte: Eine riesige Werbekampagne, so viel Vorab-Vertrauen, dass man gleich 200 Folgen bestellte und zumindest in der Startphase sogar noch den Montags-Sendeplatz, der sonst für das "Großstadtrevier" reserviert ist. Geholfen hat das alles nichts: Schon der Start fiel nur sehr schwach aus, inzwischen dümpelt "Eine für alle" bei meist weniger als einer Million Zuschauern und um 5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum vor sich hin. Damit ist die Serie, mit der in der ARD so viele Hoffnungen verbunden wurden, noch erfolgloser als der einst mit Schimpf und Schande überschüttete Bruce Darnell. Dennoch: Die ARD kündigt an, weiter durchhalten zu wollen. Doch bislang gibt es aus Quotensicht nicht einmal einen ganz kleinen Lichtblick.
Bild: © ARD/Niko Schmid-Burgk
Einfach Bach (Sat.1)
Der unselige Fun-Freitag, der inzwischen offiziell gar nicht mehr so heißt, der aber de facto immer noch vor sich hin vegetiert, hat sein nächstes, diesmal sogar ziemlich prominentes Opfer gefordert. Die Sketch-Show "Einfach Bach!" mit Dirk Bach fiel in diesem Umfeld völlig durch. Von Anfang an lagen die Quoten nur im einstelligen Bereich, das Finale fiel dann gegen Jauch und Raab gar auf peinliche 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ab. Dennoch bleibt man bei Sat.1 weiter unbeirrt bei seiner Comedy-Programmierung am Freitagabend - das verstehe wer will...
Bild: © Sat.1/Frank Dicks
Eli Stone (ProSieben)
Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Start in den USA brachte ProSieben die Serie "Eli Stone" Anfang August nach Deutschland. Nach einem starken Start brachen die Quoten der ungewöhnlichen Anwaltsserie allerdings schnell ein und bewegten sich nur noch knapp über 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Eigentlich ein Desaster für ProSieben - doch irgendjemand in diesem Sender scheint ein großer Fan von "Eli Stone" zu sein. ProSieben hielt nämlich nicht nur tapfer bis zum Ende der ersten Staffel auf dem 20:15 Uhr Sendeplatz durch, sondern zeigte schon ab Januar auch noch die zweite Staffel, dann allerdings um 22:15 Uhr. Doch auch dort konnte die Serie keinen Blumentopf gewinnen - und irgendwann gab auch der unbekannte Eli Stone-Fan in der ProSieben-Führung auf und ließ die Serie ins Nachtprogramm verschieben. Dort warten übrigens immer noch vier Folgen auf ihre Ausstrahlung. Termin: Unklar.
Bild: © ProSieben
Emergency Room (ProSieben)
Einst war die Serie "Emergency Room" für ProSieben ein großer Erfolg. Das war zu Zeiten, in denen beispielsweise noch George Clooney in einer Hauptrolle zu sehen war. Doch die Serie hat schon seit mehreren Jahren ihren Zenit überschritten. Insofern dürfte man bei ProSieben ganz froh sein, dass nun die definitiv letzte Staffel von "Emergency Room" läuft. Auch die kommt mittwochs um 22:15 Uhr aber auf keinen grünen Zweig mehr. Bleibt nur zu hoffen, dass George Clooney, der zum Finale nochmal einen kurzen Auftritt hat, die Quoten vielleicht noch einmal steigen lässt.
Bild: © Warner Bros. Television
Flash Gordon (RTL II)
"Flash Gordon" wurde eigentlich schon in den 1930er Jahren erfunden - für eine Science Fiction-Serie also durchaus ein stattliches Alter. Dementsprechend wirkte auch die Neuauflage irgendwie wie schon tausend Mal erzählt. Am ohnehin schwächelnden Serien-Mittwoch bei RTL II lief "Flash Gordon" so schlecht, dass der Sender schon nach wenigen Folgen die Reißleine zog und die Serie wieder aus dem Programm nahm. Vermissen dürfte sie ohnehin kaum jemand.
Bild: © RTL II
Freunde und Helfer! Einsatz für die Notfallprofis (RTL II)
Das Konzept der Vorabend-Dokusoap war Altbekannt: Feuerwehren, Hebammen, Tierärzte, Hausmeister oder Kammerjäger werden bei ihren Ensätzen mit der Kamera begleitet. Das interessanteste an dem RTL II-Format war dann auch, dass es eigentlich für 9. Februar geplant war, dann aber überraschend zunächst doch nicht startete. Die Produktionsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen gewesen, hieß es vom Sender kleinlaut zur Begründung. Als die Dokusoap Ende März dann doch noch startete, war sie aus Quotensicht eine große Enttäuschung. Die Quoten lagen meist unter 5 Prozent in der Zielgruppe. Nach nur einem Monat flogen die "Freunde und Helfer" daher schon wieder aus dem Programm. Stattdessen gibt's wie auch schon vor dem Intermezzo wieder Sitcoms.
Bild: © RTL II
Geheime Helfer (Sat.1)
Bereits im Sommer 2007 kündigte Sat.1 an, das damals frisch mit der Rose d'Or ausgezeichnete Format "Secret Millionaire", bei dem wohlhabende Leute eine Zeit lang undercover unter Bedürftigen leben, die sie schließlich mit ihrem eigenen Geld unterstützen, nach Deutschland bringen zu wollen. Über ein Jahr dauerte es dann, bis man die geeigneten Protagonisten gefunden hatte. Das anspruchsvolle Format wollte am mittwochs bei Sat.1 aber leider kaum jemand sehen. Der Marktanteil pendelte tief im einstelligen Bereich. Eine Fortsetzung wird es angesichts dessen wohl nicht geben.
Bild: © Sat.1
Geld zu verschenken (Vox)
Vor einigen Jahren ist man bei Vox auf die Idee verfallen, die Serien am Nachmittag zurückzufahren und stattdessen lieber auf eigenproduzierte Formate zu setzen. Das Problem: Kein einziges eigenproduziertes Format holte dort in den vergangenen Monaten gute Quoten. Auch "Geld zu verschenken" nicht. Das etwas seltsame Konzept: Im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts entschied eine Klasse täglich, welcher von drei von den Schülern selbst vorgestellten Bedürftigen 5.000 Euro bekommen sollte, und welche beiden nicht. Das war wohl auch einem Großteil des Publikums unangenehm. Die Quoten waren mit weniger als 4 Prozent in der Zielgruppe noch schlechter als Vox ohnehin am Nachmittag gewohnt war - und soviel Geld hatte dann selbst Vox nicht zu verschenken, als dass man das länger als zwei Wochen durchhalten wollte.
Bild: © Vox
Gnadenlos gerecht (Sat.1)
Die Sozialfahnder von Sat.1, die beispielsweise nach Hartz IV-Betrügern fahnden, lösten im Vorfeld einen unerwarteten Sturm der Entrüstung aus. Obwohl man ähnliches schon vielfach in diversen Formaten und Magazinen zu sehen bekam, gab es öffentliche Empörung darüber, dass Hartz IV-Empfänger als Abzocker dargestellt wurden. Den Quoten half diese öffentliche Empörung aber offenbar: Der Start verlief erstaunlicherweise hervorragend, was man Sat.1 am Mittwochabend schon kaum noch zugetraut hatte. Allerdings hielt die Herrlichkeit nicht lange an. Schnell sanken auch bei "Gnadenlos gerecht" die Marktanteile in den einstelligen Bereich ab. Gegen Peter Zwegat waren die Sozialfahnder auf Dauer machtlos.
Bild: © Sat.1/Rui Camilo
Hagen hilft! (kabel eins)
Helfer in Not! Stefan Hagen gibt für kabel eins nun schon seit Mitte 2008 eine Mischung aus Peter Zwegat und Christian Rach, erarbeitet als Unternehmensberater neue Konzepte für in finanzielle Nöte geratene Unternehmen und versucht sie, zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Selbst hat er sie mit "Hagen hilft!" allerdings schon längst verlassen. Waren die Quoten anfangs noch recht ordentlich, so fielen die Werte im Lauf der Zeit weit unter den Senderschnitt. In Kürze wird er daher erstmal in eine Pause geschickt.
Bild: © kabel eins
Jetzt reden wir (Das Erste)
Im Vorfeld der Europawahl exportierte die ARD das BR-Format "Jetzt red i" mit seiner Wirtshaus-Atmosphäre einmalig ins Erste. Bürger durften darin ihre Fragen stellen, Europawahl-Kandidaten sollten darauf antworten. Was schon bei einer nationalen Wahl nur für überschaubare Quoten gesorgt hätte, geriet im Vorfeld der Europawahl, die mit einem gewaltigen Aufmerksamkeitsdefizit zu kämpfen hat, zu einem einzigen Desaster. Zur besten Sendezeit schalteten nicht mal eine Million Zuschauer die 90-minütige Sendung ein. Die peinlichen Marktanteile: 3,5 Prozent beim Gesamtpublikum, 1,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Bild: © WDR/dpa/Hirschberger
Kidnapped (Sat.1)
Das interessanteste an der Serie "Kidnapped - 13 Tage Hoffnung" war die Programmierung, die Sat.1 gewählt hat. Die ersten beiden Folgen zeigte der Sender direkt hintereinander ab 20:15 Uhr, alle weiteren danach erst um 23:15 Uhr. Und das nicht etwas als Reaktion auf miese Quoten, sondern weil das von Anfang an so geplant war. Doch selbst wenn es nicht so geplant gewesen wäre, hätte die Entscheidung wohl nicht lange auf sich warten lassen. Denn das Publikum lehnte die Serie über die Entführung eines Sohnes gnadenlos ab. Schon zum Start reichte es nur für 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, um 23:15 Uhr lief es dann meist sogar noch schlechter. Trotzdem hielt Sat.1 immerhin tapfer bis zum Ende durch.
Bild: © Sony Pictures Television Inc
Klinik am Alex (Sat.1)
Ach ja, die deutsche Serie - auch dieses Jahr bot sie, zumindest solange es um den Erfolg beim jüngeren Publikum ging, einmal mehr ein Bild des Jammers. Auch die offensichtliche Orientierung an "Grey's Anatomy" konnte daran nichts ändern: Die neue Arztserie "Klinik am Alex" ging am Donnerstagabend Anfang des Jahres völlig unter, die Marktanteile lagen zwischen 6 und 8 Prozent. Nach 5 Folgen zog Sat.1 daher schnell wieder die Notbremse und warf die Serie vorerst aus dem Programm. Sat.1 betont aber, dass sie irgendwann doch noch gezeigt werden soll. Das ist allerdings schon allein der Tatsache geschuldet, dass man gleich 27 Folgen der Serie produziert hat. Sat.1 hat angesichts der überaus hohen Flop-Rate bei deutschen Serien auf Risiko gespielt - und vorerst verloren.
Bild: © Sat.1/Mosch
Kochchampion (Vox)
Ist neben dem "Perfekten Dinner" und "Unter Volldampf" noch Platz für einen dritten Kochwettbewerb am Vox-Vorabend? Beim Sender dachte man offensichtlich "ja" und nahm das auf 40 Folgen angelegte "Kochchampion" zusätzlich ins Programm. Die Kandidaten mussten in der Vorrunde darin aus ihnen vorher unbekannten Zutaten ein Gericht zubereiten, die Wochensieger konnten schließlich in die nächste Runde einziehen usw. bis es zu einer Finalwoche hätte kommen sollen. Doch nach vier Wochen mit miserablen Quoten zog Vox die Reißleine. Um "Kochchampion doch noch mit Anstand zu Ende zu bringen, gelang Vox das Kunststück, das für vier Wochen vorhandene Sendematerial auf vier Tage einzudampfen und den Wettbewerb so doch noch bis zum Ende zu zeigen. Auch eine beachtliche Leistung.
Bild: © VOX/Bernd-Michael Maurer
Kosmopilot - Rick Kavanian live (ProSieben)
Regelmäßige Comedyformate haben es im deutschen Fernsehen derzeit schwer, ein großes Publikum zu finden, wenn sie nicht gerade im "DSDS"-Sandwich laufen. Mit Live-Programmen diverser Künstler hat man hingegen zuletzt gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere RTL punktete damit schon häufiger am Freitagabend. Dass aber auch das kein universelles Erfolgsrezept ist, musste im Frühjahr ProSieben schmerzlich erfahren. Rick Kavanians Bühnenprogramm "Kosmopilot" wurde am äußerst schwierigen Dienstagabend ins Rennen geschickt und hatte dort nicht den Hauch einer Chance. Folge 2 blieb bei katastrophalen 5,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen, Folge 1 lief nur wenig besser. Damit wurden selbst die äußerst schwachen Werte der "Witzig ist Witzig"-Comedykonserven sogar noch unterboten.
Bild: © ProSieben/Jürgen Olczyk
Kuschelrock - Die schönsten Liebesgeschichten 2008 (Sat.1)
Erstaunlich: Sat.1 zeigte im November eine Musikshow, die nicht von Hugo Egon Balder moderiert wurde. Stattdessen durfte bei der "Kuschelrock"-Show der Sat.1-Experte für Gefühlsfragen Kai Pflaume ran. Die Werbeveranstaltung für die "Knatterbegleitmusik" (Oliver Kalkofe) versagte beim Publikum aber völlig. Ein Marktanteil von nur 6,6 Prozent in der Zielgruppe war selbst für Sat.1-Verhältnisse eine einzige Katastrophe.
Bild: © Sat.1/Frank Wartenberg/Daniel Nikelait
Lost (ProSieben)
Es ist ein Jammer: Die grandiose Mysteryserie "Lost" verlor schon während der ersten Staffel kontinuierlich Zuschauer, bei Staffel 2 lag sie dann aber sogar fast durchgehend unter dem Senderschnitt. Auch eine Verschiebung auf den späteren Abend konnte "Lost" nicht wirklich helfen. Doch ProSieben hielt an der Serie fest - mit dem Ergebnis, dass die dritte Staffel ebenfalls nur miserable Quoten am Montagabend erzielte und Staffel 4 sogar noch schlechter lief. Doch ProSieben beweist weiter Durchhaltevermögen und will auch Staffel 5 zeigen. Zu befürchten bleibt aber, dass die Quoten dort auch nicht mehr ansteigen werden.
Bild: © ProSieben/ABC
Mannsbilder (Sat.1)
Obwohl Sat.1 mit seinen Sektch-Comedy-Formaten seit langem reihenweise Flops einfährt, konnten es die Berliner auch im vergangenen Jahr nicht lassen. Eines dieser Formate: "Mannsbilder", die sich zu der verhältnismäßig erfolgreichen Reihe "Weibsbilder" gesellten. Die hölzernen Geschichten waren allerdings wirklich einfach zu unlustig, als dass sie zweistellige Marktanteile verdient hätten. Haben sie ja auch nicht bekommen. Mehr als eine Staffel wird es daher wohl kaum geben.
Bild: © Sat.1/Frank Hempel
Mein neuer Job (kabel eins)
Sonntags um 22:15 Uhr fuhr "Mein neuer Job" im Schlepptau der damals noch recht erfolgreichen Auswanderer-Doku "Mein neues Leben" einst starke Quoten ein. Doch um 20:15 Uhr und ohne entsprechendes Vorprogramm herrscht eben doch noch einmal ein anderer Wind, wie kabel eins im Frühjahr schmerzhaft erfahren musste. Gerade mal 2,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielte die erste Folge auf dem neuen Sendeplatz, danach wurde es kaum besser. Bei kabel eins wird man wohl ganz froh sein, dass man ohnehin nur vier Folgen eingeplant hatte.
Bild: © kabel eins
Mein neues Leben / XXL / Spezial (kabel eins)
Auswandern - das war einst der große Dokusoap-Trend, mit dem Vox und kabel eins immer mehr Sendezeit füllen konnten. Neben den einstündigen Ausgaben von "Mein neues Leben" schickte kabel eins bald auch eine XXL-Version am Sonntagabend ins Rennen. Doch der Hype ist längst vorbei, die Quoten schwächelten zuletzt bei beiden Ausgaben deutlich. Zuerst verschwand daher die sonntägliche Ausgabe, inzwischen ist auch die Donnerstags-Sendung in einer Pause. Wann sie aus dieser zurückkehren wird: Unklar. Aber erstmal hat man das Publikum mit seinen Auswanderer-Geschichten offenbar übersättigt. Es wird wohl seine Zeit brauchen, bis die Zuschauer wieder empfänglich für diese Art von Dokusoaps sein werden.
Bild: kabel eins
Mein Restaurant (Vox)
Ja, wir geben es zu: 75 Prozent der DWDL.de-Mitarbeiter gehören zu den Fans von "Mein Restaurant". Und uns blutet das Herz, aber auch dieses Format muss unter dem Strich wohl als Flop abgestempelt werden. Für die teuerste Eigenproduktion in der Geschichte des Senders ist es einfach zu wenig, wenn man ab und an mal über den Senderschnitt lugt, meist aber darunter vor sich hindümpelt. Trotz der enttäuschenden Quoten ist eine Fortsetzung übrigens geplant. Zumindest wir finden das gut.
Bild: © Vox/Bernd-Michael Maurer
Mister Perfect - Der Männertest (Sat.1)
Kennen Sie noch "Mann-o-Mann"? Dann vergessen Sie's gleich wieder: Mit der frivolen Unterhaltungsshow sollte der neue "Männer-Test" bei Sat.1 nämlich nichts gemeinsam haben. Vielleicht war das ja auch das Problem: "Mister Perfect" waren nämlich 60 Minuten gepflegte Langeweile, die demzufolge beim Publikum auch gnadenlos durchfielen. Als der Marktanteil auf 4,5 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, kassierte auch Sat.1 seine Durchhalteparolen ein und zog den längst erwarteten Schluss-Strich. Angesichts dessen hätte sich die Produktionsfirma den Titelschutz für diverse Ableger, darunter "Misses Perfect" sowie Varianten für die verschiedensten Verwandten wie "Die perfekte Tochter", "Die perfekte Oma", "Die perfekte Mutter", für Sohn und Onkel, Bruder und Schwester, wohl sparen können. Sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach diesem Flop keine Abnehmer mehr finden.
Bild: © Sat.1
Numb3rs (Sat.1)
Numb3rs hat den Platz in dieser Galerie der Fernseh-Flops eigentlich gar nicht verdient. Bis zum Sommer vergangenen Jahres lief die US-Serie noch sonntags um 21:15 Uhr - und zumindest solange "Navy CIS" dort mit Erstausstrahlungen eine gute Vorlage lieferte, waren die Quoten auch durchaus im grünen Bereich. Ab März jedoch wurde "Numb3rs" ohne Vorwarnung und ohne größere Bewerbung sehr kurzfristig auf den "Klinik am Alex"-Sendeplatz am Donnerstagabend gehievt. Dort hatte sie - auch aufgrund eines miesen Vorprogramms und einer übermächtigen Konkurrenz - überhaupt keine Chance. Bitter: Die erst nach 23 Uhr ausgestrahlten "Navy CIS"-Wiederholungen hatten selbst in absoluten Zahlen meist mehr Zuschauer als "Numb3rs". Nach einigen Wochen zog Sat.1 Konsequenzen, ließ die beiden Serien ihre Sendeplätze tauschen und versendet "Numb3rs" nun nach 23 Uhr - mit Erstausstrahlungen. Wer sich's leisten kann...
Bild: © Paramount Network Television
Papa gesucht (RTL)
Mit "Bauer sucht Frau" avancierte Inka Bause zur absoluten Quoten-Queen von RTL und bekam in der Folge zahlreiche weitere Formate bei ihrem Haussender, darunter noch eine weitere Kuppelsoap. In "Papa gesucht" sollte sie die nächsten "Schwer Vermittelbaren" unter die Haube kriegen: Alleinerziehende Mütter. Doch der Erfolg von "Bauer sucht Frau" ließ sich nicht so einfach wiederholen. Am Sonntagvorabend lagen die Quoten fast durchgehend unter dem RTL-Senderschnitt. Dass es eine zweite Staffel geben wird, erscheint damit höchst unwahrscheinlich.
Bild: © RTL / Kai Schulz
Plötzlich Papa - Einspruch abgelehnt (Sat.1)
Anders als es der Titel vermuten lässt, geht es bei "Plötzlich Papa - Einspruch abgelehnt" eigentlich weniger um die Probleme des Karriere-Anwalts mit einem unverhofften Baby, sondern eher um Anwalts-Storys. Die wurden allerdings auch schon einmal witziger erzählt. Am Donnerstagabend reihte sich "Plötzlich Papa" daher auch nahtlos in die lange Liste der deutschen Serienflops ein. Zum Jahresende war daher vorzeitig wieder Schluss. Eine Rückkehr wird es - zumindest auf einem halbwegs zivilen Sendeplatz - wohl nicht geben.
Bild: Sat.1
Prison Break (RTL)
Nach einem verkorksten Start schaffte RTL es, die Serie "Prison Break" auf dem recht unprominenten Sendeplatz um 23:15 Uhr zwischenzeitlich doch noch auf ein ganz ordentliches Quotenniveau zu hieven. Doch diese Zeiten sind inzwischen längst wieder vorbei. Angesichts der ziemlich hanebüchenen Story der vierten Staffel ist das aber vielleicht auch kein Wunder. In Köln dürfte man bei Marktanteilen nur noch knapp über der 10-Prozent-Marke wohl dann auch froh sein, dass auch in den USA nach der vierten Staffel endgültig Schluss war.
Bild: RTL
Private Practice (ProSieben)
Die Geschichte von "Grey's Anatomy" in Deutschland ist ungewöhnlich: Als ProSieben die Serie startete, waren die Quoten katastrophal und blieben es über Monate auch. Erst mehrere Wochen nach einem Sendeplatzwechsel zogen die Quoten plötzlich an und etablierten sich inzwischen auf einem starken Niveau. Beim "Grey's Anatomy"-Ableger ist es nun genau umgekehrt: Der Start der ersten Staffel Anfang 2008 verlief sehr erfolgreich - doch schon im Laufe von Staffel 1 ging es langsam bergab. Staffel 2 tut sich derzeit nun mittwochs trotz "Grey's Anatomy"-Lead In noch schwerer und liegt meist sogar bei einstelligen Marktanteilen.
Bild: © ABC Studios
Promi-Deal or no Deal (Sat.1)
Es scheint ein ehernes Fernsehgesetz zu sein: Wenn ein Format eine gewisse Zeit im Fernsehen zu sehen war, dann muss auf jeden Fall ein Promi-Special gedreht werden. In diesem Jahr ereilte dieses Schicksal auch die Koffershow "Deal or no Deal". Die erste Promi-Ausgabe lief am Freitagabend sogar auch recht ordentlich. Doch spätestens da erkannten die Zuschauer wohl, dass die ganze, unheimlich in die Länge gestreckte Veranstaltung mit Promis nur noch alberner ist. Ab Woche 2 fielen die Quoten demzufolge immer weiter ab. Sat.1 zog vorzeitig die Notbremse. Übrigens nicht nur bei den Promi-Ausgaben: Auch am Samstagvorabend, wo es zuletzt nur noch für Werte im einstelligen Bereich reichte, war zum Jahreswechsel Schluss.
Bild: Sat.1/Peter Boettcher
Promis Unter Volldampf (Vox)
Irgendwann schwante den Machern bei Vox Böses: Weil Deutschland kaum A-Promis, wenig B-Promis und nicht mal ein unerschöpfliches Resservoir an C- und D-Promis zu bieten hat, würden für das "Perfekte Promi-Dinner" früher oder später die Kandidaten ausgehen. Als Gegenmaßnahme versuchte man es mit weiteren Promi-Ablegern anderer Kochformate des Senders. Bei "Promis unter Volldampf" wollte das allerdings nicht so ganz gelingen. Während sich das "Promi-Dinner" gegen die starke Spielfilm-Konkurrenz sonntags meist respektabel schlägt, ging "Promis unter Volldampf", bei dem Prominente für eine Woche in einem Spitzen-Restaurant 20 Gäste bekochen müssen, stets mit Marktanteilen deutlich unter Senderschnitt unter.
Bild: © VOX/POA/Sigi Jantz
Pushing Daisies (ProSieben)
Es war eine märchenhafte Geschichte, erzählt in den buntesten Farben und mit skurrilsten Charakteren - doch ein Quotenmärchen konnten Kuchenbäcker Ned und Chuck mit "Pushing Daisies" ihrem Sender nur allzu kurz bescheren. Über 17 Prozent betrug der Marktanteil zum Start der ersten Staffel. Doch das Glück hielt nicht lange an, die Quoten fielen schon ab Woche 5 unter den Senderschnitt. Dennoch zeigte ProSieben die zweite und letzte Staffel nach nur einmonatiger Pause schon Anfang des Jahres. Die Quoten blieben aber durchgehend mies und stets im einstelligen Bereich. Immerhin hielt ProSieben tapferer durch als ABC in den USA, was dazu führte, dass das Serienfinale hierzulande sogar als Weltpremiere zu sehen war.
Bild: © ProSieben/ABC
Restaurant sucht Chef (RTL II)
Der Sendeplatz am Montagabend um 20:15 Uhr war für das RTL II-Köchecasting "Restaurant sucht Chef" eigentlich perfekt. Durch die äußerst erfolgreichen "Kochprofis" war das Genre auf diesem Sendeplatz bestens eingeführt. Doch all das half nichts: Der Start fiel schon nur verhalten aus - und im Lauf der Zeit kamen dann auch noch immer mehr Zuschauer abhanden. Eine Woche vor dem Finale erreichte das Format mit nur noch 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe seinen absoluten Tiefpunkt. Damit war "Restaurant sucht Chef" für RTL II ein noch größerer Flop als "Mein Restaurant" für Vox.
Bild: RTL II
Rubi - Bezauberndes Biest (RTL)
Eigentlich sollte die mexikanische Telenovela "Rubi - Bezauberndes Biest" mal als Musterbeispiel dafür dienen, wie die RTL-Pay-TV-Sender dem eigentlichen Hauptprogramm zuarbeiten können. "Wir können in der Telenovela-Fan-Community schon mal ein Interesse dafür aufbauen, damit dann die 'Normalzuschauer' beim Free-TV-Start auch schon von Anfang an dabei sein wollen", hieß es 2007. Doch RTL drückte sich zwei Jahre vor der Ausstrahlung, ehe man "Rubi" dann im Mai doch noch ins Programm hievte. Doch man ahnte wohl schon im Vorfeld Schlimmes und bot daher nur einen der unprominentesten Sendeplätze überhaupt am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr. Dort waren die Quoten dann tatsächliches ein einziges Desaster. Als in Woche 3 die beiden Folgen nur noch 3,8 und 4,9 Prozent Marktanteil erreichten, warf RTL die Serie verständlicherweise schnell wieder aus dem Programm.
Bild: © Passion
Samantha Who? (ProSieben)
Obwohl RTL kurz zuvor mit der Sitcom "My name is Earl" am späten Freitagabend gescheitert war, probierte es auch ProSieben erstmals seit längerem wieder mit einer halbstündigen US-Sitcom im Abendprogramm. Allerdings blieb auch für "Samantha Who?" der Erfolg nach einem noch recht guten Start schnell aus. Die in Deutschland vor allem als Kelly "Dumpfbacke" Bundy bekannt gewordene Hauptdarstellerin Christina Applegate musste sich trotz erfolgreichen Vorprogramms mit meist einstelligen Quoten zufrieden geben.
Bild: © American Broadcasting Companies
Satire-Gipfel (Das Erste)
Was war das für eine Aufregung im Vorfeld: Weil Mathias Richling nach dem Abgang des Rest-Teams die Sendung auch für Comedians öffnete, kam es zu einem mehrtägigen öffentlichen Streit zwischen Richling und "Scheibenwischer"-Urvater Dieter Hildebrandt, der der neuen Sendung auch prompt den Namen verbieten ließ. Doch nicht mal diese öffentlichkeitswirksame Zankerei konnte dem nun "Satire-Gipfel" getauften Format zu einem erfolgreichen Start verhelfen. Nach einem mittelmäßigen Auftakt sackte die Quote bei den beiden folgenden Ausgaben so richtig in den Keller. Nur noch knapp über 1,15 Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil fiel auf nur noch 7,2 Prozent. Besonders schmerzlich ist das, weil das ZDF - jahrelang gänzlich ohne Satire- oder Kabarett-Sendung - mit "Neues aus der Anstalt" konstant sehr gute Quoten einfährt.
Bild: © rbb/Oliver Ziebe
Schluss mit Hotel Mama (kabel eins)
Eigentlich bietet das Konzept genug Potential für Szenen, über die man Lästern kann - und damit auch für gute Quoten. In "Schluss mit Hotel Mama" werfen Eltern ihre inzwischen erwachsenen aber immer noch zu Hause wohnenden Kinder für einen Monat aus dem Haus und zwingen sie, unter Kamerabeobachtung auf eigenen Füßen zu stehen. Das Format wollte jedoch nie so recht in Fahrt kommen, zuletzt pendelten die Marktanteile um die 5-Prozent-Marke - was allerdings zum Teil wohl auch daran lag, dass die Dokusoaps direkt davor noch erfolgloser waren. Am Status als Flop ändert das allerdings auch nichts.
Bild: © kabel eins
Schräge Kerle (Sat.1)
Die Adaption der britischen Comedy "Chewing the Fat" wurde von Sat.1 schon vor längerem angekündigt. Sehr überzeugt war man von dem Ergebnis aber wohl selbst in Berlin nicht. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, nudelte Sat.1 das Format freitags kurz vor Mitternacht ab. Wohl aus gutem Grund: Dort unterboten die "Schrägen Kerle" meist noch die Quoten der vorausgehenden "Mannsbilder" und lagen in der Regel tief im einstelligen Bereich.
Bild: © Sat.1/Oliver Ziebe
Singing Bee - Die härteste Musikshow der Welt (ProSieben)
Der Dienstagabend ist für alle Nicht-RTL-Sender ein schwieriges Pflaster. Gegen "CSI: Miami" und "Dr. House" ist eben nur schwer anzukommen. ProSieben probierte es mit der Karaoke-Show "Singing Bee", in der es nur auf textliche und nicht auf gesangliche Künste ankommt. Die zwanghaft auf gute Laune getrimmte Show verlor für das Publikum aber offenbar schnell ihren Reiz. Die erste Sendung holte noch solide 12,0 Prozent in der Zielgruppe, zuletzt hielt man sich nur noch knapp über der 8-Prozent-Marke.
Bild: © ProSieben/Stefan Menne
Smallville (RTL II)
Lange lief die Serie "Smallville" bei RTL im Nachmittagsprogramm am Wochenende, ehe sie zu RTL II wechselte. Weil sie dort am Vorabend so herausragend gute Quoten holte, hievte RTL II die neue Staffel sogar in die Primetime. Keine gute Idee, wie sich schnell herausstellte: Die Quoten sanken nach einem guten Start schnell unter Senderschnitt. Zwischenzeitlich war sogar fast der Fall unter die 3-Prozent-Marke zu befürchten.
Bild: RTL II
Street Magic mit Farid (ProSieben)
Hokuspokus war in dieser Saison einfach nicht mehr angesagt: Nicht nur Uri Geller selbst fiel beim Publikum durch, auch sein ehemaliger Kandidat Farid. Seine direkt im Anschluss an die zweite "Next Uri Geller"-Staffel ausgestrahlte Reihe "Street Magic" verharrte durchgehend unter Senderschnitt. Aber immerhin war Farid damit noch erfolgreicher als der eigentliche Gewinner der ersten Staffel Vincent Raven. Der bekam nicht mal eine eigene Reihe, sondern wurde nur mit einem Special mit dem sperrigen Titel "Der geheimnisvolle Vincent Raven - Uri Geller auf den Spuren des 'Rabenvaters'" abgefrühstückt. Und das wollte dann auch noch kaum jemand sehen: In der Zielgruppe versagte die Sendung mit nur 7 Prozent Marktanteil auf der ganzen Linie.
Bild: © Sony BMG Germany
Switch Reloaded (ProSieben)
Ja, auch eine der Lieblingssendungen so vieler TV-Schaffender muss in diesem Flop-Ranking aufgeführt werden. Die Marktanteile der neuen "Switch Reloaded"-Staffel lagen seit dem Jahreswechsel fast durchweg im einstelligen Bereich - was sich ProSieben durch eine ungeschickte Programmierung und eine für einen Halbstünder ungewöhnlich lange Werbeunterbrechung zu großen Teilen aber selbst zuzuschreiben hat. Zwei Dinge muss man "Switch Reloaded" dabei ohne Frage zudem zugute halten: In einem desaströsen Umfeld holte das Format dienstags bei ProSieben immer noch die stärksten Quoten aller Comedy-Formate - und der im Gegensatz zu vielen anderen ProSieben-Sendungen prall gefüllte Werbeblock lässt auch vermuten, dass wirtschaftlich die Bilanz ebenfalls nicht allzu schlecht aussehen dürfte. An der gerade angesichts des vielen Kritikerlobs eher enttäuschenden Zuschauerresonanz beim breiten Publikum ändert das zwar nichts, der Fortbestand dürfte aber nicht nur aus Image-Gründen dadurch gesichert sein.
Bild: ProSieben/Kai Schulz
Terminator S.C.C. (ProSieben)
Weil ProSieben als Sarah Connors Hofberichterstattungssender Verwechslungen mit der Sängerin befürchtete, verstümmelte der Sender den Titel der Serie "Terminator - The Sarah Connor Chronicles" kurzerhand zu "Terminator S.C.C.". Womöglich hätten der Serie ein paar verirrte Sarah Connor-Fans aber gar nicht so schlecht getan. Nach einem trotz starker Bewerbung schon nur mittelmäßigen Start verlor die Serie Woche für Woche Zuschauer und fiel zwischenzeitlich selbst hinter kabel eins zurück. Nachdem zuletzt nur noch knapp über eine Million Zuschauer zusahen und der Marktanteil auf indiskutable 6,5 Prozent in der Zielgruppe abgesackt war, griff ProSieben zur Standard-Prozedur und verbannte die letzten Folgen der Serie auf einen Sendeplatz nach Mitternacht.
Bild: © Fox
The biggest Loser (ProSieben)
Vielleicht hätte ProSieben sich im Vorfeld doch nochmal die Quoten der einstigen RTL II-Abnehmshow "Big Diet" ansehen sollen, bevor man sich dazu entschied, mit "The biggest Loser" ebenfalls ein Abspeck-Format ins Programm zu nehmen. Dann hätte man die durchgehend miesen Quoten vielleicht schon im Vorfeld erahnen können. Auch ein prominentes Gesicht wie Kati Witt konnte das Format nicht aus dem Quoten-Ghetto zwischen 10 und 11 Prozent in der Zielgruppe hinausführen. Eine zweite Staffel wird es angesichts dessen wohl kaum geben.
Bild: © ProSieben
The next Uri Geller (ProSieben)
Schon die erste Staffel der Hokus-Pokus-Show "The next Uri Geller" war irgendwie gespenstisch, weil ProSieben, die Macher und Uri Geller alles so furchtbar ernst nahmen. Sie war für ProSieben trotz viel Häme aber dennoch ein Erfolg. Dann wurde man in Unterföhring allerdings übermütig, strahlte im Herbst eine mehr als nur peinliche Ufo- und Alienshow aus - und das empfanden dann wohl selbst die treugläubigsten ProSieben-Zuschauer als Frechheit. Vielleicht straften viele auch deswegen Uri Gellers langwirige zweite Nachfolger-Suche mit Desinteresse. Die Quoten dümpelten die gesamte Staffel über deutlich unter dem Senderschnitt und größtenteils sogar im einstelligen Bereich vor sich hin. Damit bleiben uns ähnlich peinliche Sendungen hoffentlich in Zukunft erspart.Bild: © ProSieben
The Nine (kabel eins)
Eigentlich sind die Serien am Freitagabend für kabel eins eine sichere Bank. Doch mit der Hereinnahme der schon in den USA völlig erfolglosen Serie "The Nine - Die Geiseln" hat sich der Sender keinen Gefallen getan. Nach einem zunächst noch recht ordentlichen Start Anfang September fielen die Quoten Woche für Woche ab. Als irgendwann nur noch 2,4 Prozent Marktanteil zu Buche standen, wurde es auch kabel eins zuviel. Allerdings entschied man sich im Zuge einer optimierten Nutzung des Programmvermögens, die Serie dennoch im Programm zu lassen, aber erst nach 23 Uhr zu zeigen.
Bild: Warner Bros.
Top Cut (Vox)
Neben "Starpraktikanten" und "Talentsuchern" versagte mit "Top Cut" auch die dritte Castingshow, die Vox einst für die Primetime angekündigt hat, dann aber nur am Sonntagvorabend ausstrahlte. Das Friseur-Casting erinnerte nicht nur im Titel fatal an den Megaflop "Top Dog", auch die Quoten waren nur wenig besser. Die Sendungen dümpelten meist bei weniger als 6 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin, was für Vox-Verhältnisse definitiv zu wenig ist.
Bild: VOX/POA/Sigi Jantz
Unser Mann im Süden (ZDF)
Für die ZDF-Serie "Unser Mann im Süden" hat sich Fritz Wepper sogar in ein lustiges Bananen-Kostüm gezwängt. Geholfen hat aber auch das wenig: Die Geschichten über Konsul Hammerstein holten donnerstags zunehmend schwächere Quoten. Nach den vier produzierten Folgen wird es daher auch keine Fortsetzung geben.
Bild: © ZDF/Jennifer Oladeinde
Unser Traum vom Haus (Vox)
Vox betrieb freitags in den letzten Jahren fleißig Genre-Hopping. Der Abend wurde mehrfach vom Serien- zum Dokusoap- zum Show-Abend umgebaut. Derzeit laufen dort wieder Dokusoaps. Doch insbesondere "Unser Traum vom Haus" ist aus Quotensicht für Vox eher ein Alptraum. Die Quoten liegen weit unter dem Senderschnitt. Dennoch wird Vox wohl mangels Alternativen erstmal an der Dokusoap festhalten.
Bild: © VOX/Susanne Bourier/MP
Uri Geller live - Ufos & Aliens (ProSieben)
Was hat man sich bei ProSieben dabei nur gedacht: Die Show "Uri Geller live- Ufos & Aliens" geht als größte Zuschauerverarsche des Jahres in diese Flop-Bildershow ein. Geller schickte darin Botschaften ins All und versuchte Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Die mehr als peinliche Sendung wurde vom Publikum zurecht mit völliger Nichtbeachtung gestraft. Miserable 8,8 Prozent Marktanteil waren der verdiente Lohn für diese blamable Vorstellung. Immerhin dürfte ProSieben in Zukunft somit von weiteren solchen Machwerken Abstand nehmen. Hoffentlich.
Bild: © ProSieben
Willkommen in der Nachbarschaft (RTL II)
Als RTL II 2007 die erste Staffel von "Willkommen aus der Nachbarschaft" zeigte, empörte sich die "Bild am Sonntag" über "Hetz-Fernsehen in einer neuen Dimension". Das war es zwar nicht, machte sich aber als Schlagzeile gut. Schon damals waren die Quoten trotz der großen Schlagzeilen aber enttäuschend. Dennoch ließ der Sender eine zweite Staffel produzieren. Diesmal blieben neben den Zuschauern aber auch die Schlagzeilen aus. Nachdem der Marktanteil auf 3,5 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, zog RTL II kurzfristig den Stecker.
Bild: © RTL II
Witzig ist witzig (ProSieben)
Die alten Folgen von "Witzig ist Witzig", in der Comedians frühe Auftritte anderer Comedians kommentieren, hat ProSieben gefühlt schon zehn Mal wiederholt. Insofern war es dem Sender ja durchaus hoch anzurechnen, dass man für die Ausstrahlung dienstags um 21:15 Uhr immerhin drei neue Ausgaben in Auftrag gegeben hat. Geholfen hat das aber auch wenig. Gegen "Dr. House" ging "Witzig ist Witzig" gnadenlos unter. Kleiner Trost: Rick Kavanians Bühnenprogramm und die "Hochzeitscrasher" schlugen sich auf dem gleichen Sendeplatz danach auch nicht besser.Bild: © ProSieben