Foto: FRDeutschlands Blattmacher blicken gespannt nach Frankfurt. Am kommenden Mittwoch wagt die krisengebeutelte "Frankfurter Rundschau" als erste große deutsche Tageszeitung die Komplettumstellung ihres Blattes auf das handliche Tabloid-Format, das seit einigen Jahren in der Branche umhergeistert. Mit der Umstellung des Papierformats, durch die die links-liberale "FR" künftig nur noch halb so groß sein wird, wie zuvor, gehen auch inhaltliche Veränderungen im Blatt einher. Dabei betont der Verlag jedoch immer wieder, dass sich an der Grundausrichtung der Zeitung nichts ändern wird.

Ein erster Einblick:

In einem beigelegten Heft - natürlich auch im Tabloid-Format - stellt die Redaktion den Lesern die neue Struktur an diesem Wochenende ausführlich auf 40 Seiten vor. Die Änderung werden schon auf der ersten Seite deutlich spürbar: Rund drei Viertel der Titelseite werden von einer Grafik, die das Titelthema umreißt, eingenommen. Das wird künftig eher die Regel, als die Ausnahme. Dennoch behält sich die Redaktion vor, die Seite eins täglich neu zu erfinden - je nach Nachrichtenlage.
 


Auf den ersten Innenseiten dann präsentiert die Redaktion künftig das "Thema des Tages", das nicht zwangsweise politisch sein muss. "Auch was zunächst so unpolitisch wirken mag, prägt die Gesellschaft oder ist Ausdruck einer wichtigen gesellschaftlichen Entwicklung", sagt die "FR". Und das können auch mal Fußball oder Oliver Pocher sein. Die Inhalte der bisherigen "Seite 3" werden in die übrigen Teile der Zeitung, die täglich mindestens 56 Seiten haben soll, integriert.

In der gesamten Berichterstattung sollen die Texte der "Frankfurter Rundschau" kürzer werden. Das passt zum einen zum kleineren Format und kommt zum anderen den Bedürfnissen der jungen Leserschaft entgegen. Analyse und Einordnung sollen wichtige Grundpfeiler der Berichterstattung werden. In Zeiten, in denen die nachrichtlichen Fakten durch Fernsehen und Internet bereits meist vor der Zeitungslektüre konsumiert wurden, erscheint das durchaus sinnvoll.

Umgebaut wird auch in der Wirtschaft. Neben den täglichen Aktienkursen findet sich in diesem Ressort künftig auch ein Überblick über den "Natur Aktien Index", der 30 umweltfreundliche Firmen zeigen soll. Täglich sollen künftig auch serviceorientierte Vergleiche von Girokonten, Krediten und Baudarlehen das Ressort ergänzen.
 
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie die weiteren Ressorts gestaltet sein werden und was aus der Wochenendbeilage, dem "Magazin", wird.