Die deutsche "Vanity Fair" ist da. Wie ist Ihr erster Eindruck?
Sieht aus wie eine typische Modezeitschrift, bringt inhaltlich nichts Neues. "Vanity Fair" ist zwar ein Newcomer aber nicht überraschend. Und das Design entspricht mehr einem Mode-Monatstitel als einem aktuellen Wochenmagazin. Ganz schön ist, dass die Autoren vorgestellt werden und die Wochen-Übersicht in ihrer Kleinteiligkeit.
Dabei will "Vanity Fair" ein Wochenmagazin mit Relevanz werden...
Zwischen viel Mode und Lifestyle gibt es zwar auch mal Artikel wie das Stück von Michel Friedman mit den NPD-Funktionären. Derzeit lese ich in der "Vanity Fair" aber zu 90 Prozent Lifestyle und lediglich 10 Prozent wirklich harte Themen. Da muss man erstmal abwarten, was passiert. Wenn ich das erste Heft einfach mal in die Hand nehme und locker blätter, begegnet mir jedenfalls gefühlt nur eins: Mode, Mode, Mode. So kommt "Vanity Fair" nicht in Richtung "Spiegel". Und allein schon durch die Anzeigenbelegung ist die Richtung der Zeitschrift festgelegt. Bei "Vanity Fair" wird man so schnell nicht an ein politisches Magazin denken.
Wie stark beeinflussen die Anzeigen die Wahrnehmung des Magazins?
Wenn Sie mit 16 Seiten Anzeigen für Luxus-Modemarken in das Magazin starten, dann haben Sie dem Leser schon den ersten Eindruck vermittelt bevor er die erste redaktionelle Seite aufschlägt. Und es sind ganz klar die Mode- und Kosmetikanzeigen, die der Zeitschrift die Richtung geben.
"Vanity Fair" vermittelt also eher den Eindruck einer Modezeitschrift?
Inhalt, Anzeigen und Zielgruppe müssen auf Dauer übereinstimmen. Nimmt man die Anzeigen als gefühlt dominierendes Element, dann geht es nun einmal klar in Richtung Mode und Lifestyle. Da kommt "Vanity Fair" so schnell auch nicht raus. Wenn man sich mit nachrichtlichen Themen profilieren will, ist das derzeit noch ein Widerspruch in sich. Man hat in erster Linie Werbung für frauenaffinen Lifestyle - Mode und Kosmetik - und will dazwischen "harte" Themen wie Politik, die erfahrungsgemäß eher von Männern gelesen werden, einbauen? Schwierig.
Sieht aus wie eine typische Modezeitschrift, bringt inhaltlich nichts Neues. "Vanity Fair" ist zwar ein Newcomer aber nicht überraschend. Und das Design entspricht mehr einem Mode-Monatstitel als einem aktuellen Wochenmagazin. Ganz schön ist, dass die Autoren vorgestellt werden und die Wochen-Übersicht in ihrer Kleinteiligkeit.
Dabei will "Vanity Fair" ein Wochenmagazin mit Relevanz werden...
Zwischen viel Mode und Lifestyle gibt es zwar auch mal Artikel wie das Stück von Michel Friedman mit den NPD-Funktionären. Derzeit lese ich in der "Vanity Fair" aber zu 90 Prozent Lifestyle und lediglich 10 Prozent wirklich harte Themen. Da muss man erstmal abwarten, was passiert. Wenn ich das erste Heft einfach mal in die Hand nehme und locker blätter, begegnet mir jedenfalls gefühlt nur eins: Mode, Mode, Mode. So kommt "Vanity Fair" nicht in Richtung "Spiegel". Und allein schon durch die Anzeigenbelegung ist die Richtung der Zeitschrift festgelegt. Bei "Vanity Fair" wird man so schnell nicht an ein politisches Magazin denken.
Wie stark beeinflussen die Anzeigen die Wahrnehmung des Magazins?
Wenn Sie mit 16 Seiten Anzeigen für Luxus-Modemarken in das Magazin starten, dann haben Sie dem Leser schon den ersten Eindruck vermittelt bevor er die erste redaktionelle Seite aufschlägt. Und es sind ganz klar die Mode- und Kosmetikanzeigen, die der Zeitschrift die Richtung geben.
"Vanity Fair" vermittelt also eher den Eindruck einer Modezeitschrift?
Inhalt, Anzeigen und Zielgruppe müssen auf Dauer übereinstimmen. Nimmt man die Anzeigen als gefühlt dominierendes Element, dann geht es nun einmal klar in Richtung Mode und Lifestyle. Da kommt "Vanity Fair" so schnell auch nicht raus. Wenn man sich mit nachrichtlichen Themen profilieren will, ist das derzeit noch ein Widerspruch in sich. Man hat in erster Linie Werbung für frauenaffinen Lifestyle - Mode und Kosmetik - und will dazwischen "harte" Themen wie Politik, die erfahrungsgemäß eher von Männern gelesen werden, einbauen? Schwierig.
Welchen Eindruck macht die optische Aufmachung von "Vanity Fair"?
Es ist ein sehr klassisches Design. Vielleicht zu klassisch. Würde man eine Seite aus "Vanity Fair" ausschneiden, fotokopieren und jemandem vorlegen - derjenige würde es nie eindeutig zuordnen können. Es wirkt wie schon zu oft gesehen. Interessant ist immerhin die Leserführung oben links. Das macht das Lesen etwas übersichtlicher - auch weil nicht zu viele Ressorts eingeführt wurden. Interessant finde ich auch die Anhäufung von kleinen freigestellten Prominenten in einigen Artikeln. Diese Massierung habe ich in anderen Zeitschriften so noch nicht wahrgenommen.
Was sollte an "Vanity Fair" also dringend geändert werden?
Dringend ändern würde ich nichts. Mir fehlt einfach nur das eigenwillige Profil. Sie verwechseln beim Lesen der "Vanity Fair" genauso häufig bildstarke Anzeigen mit redaktionellen Fotostrecken wie in manch anderer klassischen Modezeitschrift auch.
Macht es den Start von "Vanity Fair" eigentlich einfacher oder schwieriger, dass die Marke international schon ein Begriff ist?
Der Name "Vanity Fair" ist im Bewusstsein schon eingeführt. Das kann den Vorteil haben, dass die Marke bekannt ist. Aber auch den Nachteil, dass die deutsche Ausgabe jetzt nicht als neu wahrgenommen wird. Aber um dies zu verhindern wird derzeit aber ja massiv geworben.
Klingt fast so als wenn es am Ende Werbung ist, die alles entscheidet - im Heft und für das Heft. Herzlichen Dank für das Gespräch.