Herr Gutsche, Herr Pellander, wir sprechen über "All you need", die erste deutsche schwule TV-Serie. Für Sie beide ein sehr persönliches Projekt?
Christoph Pellander: Die Serie hat mehrere Beweggründe, einer ist sicher der von Ihnen angesprochene: Wir erzählen Geschichten, die ich bislang im deutschen Fernsehen vermisst habe. Mit der Erweiterung um die ARD-Mediathek kam in 2020 eine neue Plattform dazu, für die wir als ARD Degeto inzwischen gezielt Projekte entwickeln, um mit einer Serie wie „All you need“ Aufmerksamkeit zu erzeugen und Zuschauergruppen zu erreichen, die wir im Ersten verloren haben oder bislang noch nicht gewinnen konnten. Dabei suchen wir auch gezielt nach Communitys, die sich bislang weniger im Angebot der ARD wiederfinden konnten und landeten auch bei der LGBTQI+-Community. Und wie das oft ist mit Pilotprojekten – diese werden auch schnell zu persönlichen Projekten, auch wenn die Serie sicher nicht auf eigenen Erlebnissen beruht.
Es gab einige schwule und lesbische Charaktere in den deutschen Soaps und Filme. Aber abgesehen vom Webprojekt Kuntergrau keine queere Serie…
Benjamin Gutsche: Mir fehlten die queeren Hauptfiguren bzw. persönlich konkret schwule Hauptfiguren. Das ist in den letzten Jahren besser geworden und Filme gab es natürlich schon, aber in Serien waren die queeren Figuren immer Nebenfiguren oder ein Gimmick, aber keine selbstverständliche Hauptrolle, deswegen war mir und der Produktionsfirma UFA Fiction bei „All you need“ die Authentizität so wichtig. Und so habe ich eine Serie geschrieben, in der es um universelle Themen wie Liebe, Freundschaft, Verluste und Triumphe gehen soll, nur diesmal mit schwulen Charakteren.
Christoph Pellander: Es ist richtig, dass es solche Figuren in täglichen und wöchentlichen Serien gab. Wenn man sich aber anschaut, welche Themen dann mit diesen Charakteren verknüpft wurden, waren es nahezu immer dieselben: Das Coming Out, gesellschaftliche Homophobie und HIV. Die Geschichten waren immer entweder schwer aufgeladen oder überzeichnet lustig, lebensfroh. Das waren sicher wichtige Schritte. Der erste schwule Kuss in der „Lindenstraße“ ist vielen noch in Erinnerung.
Ist es nicht traurig, wenn wir jetzt zurückgehen zum schwulen Kuss in der „Lindenstraße“ vor 34 Jahren…
Benjamin Gutsche: Es sagt ja schließlich auch niemand, dass Serien mit heterosexuellen Hauptdarsteller*innen deswegen explizit Hetero-Serien sind. Dass wir das bei „All you need“ so betonen und von einer schwulen Serie sprechen, hat eben damit zu tun, dass sie die einzige ist und wir natürlich wollen, dass die Community dies dann auch im Programm findet.
Aber neben den universellen Themen gibt es ja auch einige sehr spezifische schwule Themen, die aufgegriffen werden. Das lag Ihnen dann besonders am Herzen?
Benjamin Gutsche: Schwule Männer werden in vielen Geschichten, wenn sie denn auftauchen, stereotyp dargestellt, weil oft die Erzählzeit fehlt. Bei einer zunächst klischeehaft wirkenden Figur wie unserem Levo, der sehr exzentrisch und schillernd ist, steckt aber so viel mehr dahinter, was sich dank dem großartigen Spiel von Arash Marandi nach und nach entblättert. Und bei unserem Robbie findet sich das wieder, was in der Community unter hetero-like oder straight-acting kontrovers diskutiert wird. Wenn in einer Folge über die Spielzeuge der Kindheit gesprochen wird, dann ist das auch ein sehr persönlicher Aspekt, den ich eingebracht habe, weil ich mal in alten Fotoalben gesehen habe, wie ich selbst mit vier oder fünf Jahren einer Barbie-Puppe die Haare gekämmt habe, aber später dann Matchbox-Autos um mich hatte. Ein einzelner Aspekt nur, der aber die Frage aufwirft, wer und was uns formt.
Sie sprachen die Erwartungen der Community an: Das Projekt wird mit Sicherheit gerade aus der Community auch besonders kritisch beäugt. Beschäftigt einen dieser Gedanke, die Erwartungen mit der ersten schwulen Serie nicht enttäuschen zu wollen?
Christoph Pellander: Der besonderen Verantwortung sind wir uns bewusst. Aber Pionier in neuen Gebieten zu sein, kennt die ARD Degeto doch sehr gut und wir konnten so manchen Skeptiker bereits mehrfach überzeugen. Das war mit unserer Erfolgsserie „Babylon Berlin“ nicht anders als mit dem Fernseh-Experiment „Terror“ oder den Eventfilmen „Ferdinand von Schirach: Feinde“ zum Jahresauftakt. Natürlich wird es Zuschauer*innen geben, die sich bei „All you need“ nicht oder nicht genug wiederfinden werden. Aber in 5x 25 Minuten ist die Erzählzeit begrenzt. Deswegen arbeiten wir auch schon an der zweiten Staffel, die noch in diesem Jahr von der UFA Fiction gedreht wird. Dann bekommen unsere Figuren noch mehr Raum, der Reigen an bunten Geschichten wird noch größer. Unser Ziel war es, dass die Zuschauer*innen unsere Figuren in ihr Herz schließen und ihre Geschichten sie in den Bann ziehen. Eben weil sie so authentisch sind. Ich bin sehr zuversichtlich, dass unser Publikum vor allem nach dem Staffelfinale mehr sehen will.
Benjamin Gutsche: Wir sind bereits wieder im Writers Room, wo jetzt auch meine wunderbare Kollegin Ceylan Yildirim, mit der ich schon "Arthurs Gesetz" geschrieben habe und der noch junge, aber unglaublich talentierte River Matzke, auch aus der LGBTQ+Community, dabei sind. Das bringt nochmal neue, spannende Perspektiven rein.
"Ich bin ein schwuler Mann aus Berlin, deswegen war mir diese Perspektive persönlich wichtig."
Benjamin Gutsche
Vor der zweiten Staffel kommt die erste. Nochmal an Sie Herr Gutsche die Frage: Bei einer schwarzhumorigen Serie über obskuren Versicherungsbetrug wie „Arthurs Gesetz“ riskiert man weniger Aufregung über die porträtierten Personen. Wie nervös sind Sie jetzt vor dem Start von „All you need“?
Benjamin Gutsche: In der Tat bin ich bei schwulen Geschichten näher dran als bei Versicherungsbetrug (lacht). Obwohl ich wusste, welcher Druck auf unseren Schultern liegt, habe ich versucht, das nicht zu sehr an mich heranzulassen. Ich weiß natürlich, welche Vorwürfe kommen könnten: Warum sind keine Transgender-Figuren drin? Warum sind keine non-binären Figuren drin? Ich würde mich freuen, wenn „All you need“ mit vier schwulen, diversen Hauptfiguren als erster Schritt gesehen und vielleicht gefeiert wird. Wenn wir die Tür für mehr aufstoßen würden, dann wäre viel erreicht. Und ich fände es super, wenn wir Kreative finden, die mit ihren Blickwinkeln Stoffe realisieren. Ich bin ein schwuler Mann aus Berlin, deswegen war mir diese Perspektive persönlich wichtig.
Welche Rolle spielt eigentlich Berlin für die Serie?
Benjamin Gutsche: Es macht in jedem Fall einen Unterschied, ob es ein Tausend-Seelen-Dorf wäre oder eine Großstadt wie Berlin. Das wären unterschiedliche Geschichten. Berlin spielt eine Rolle in der Serie, weil wir an mehreren Original-Locations der Community gedreht haben, wie dem ältesten queeren Club Deutschlands, dem „Schwuz“ oder im „Boiler“, einer schwulen Cruising-Sauna, die zum ersten Mal ein Filmteam reingelassen haben. Das war Teil unseres Anspruchs, authentisch zu sein.
Dass die Locations Pandemie-bedingt geschlossen waren, hat die Dreharbeiten vermutlich erleichtert…
Benjamin Gutsche: Unter Corona-Bedingungen zu produzieren ist keine Erleichterung, weil uns allen ja permanent die Test-Stäbchen bis ins Gehirn geschoben wurden. Aber der Zugang zu den Locations war einfacher, das ist richtig. Und als wir im vergangenen Oktober dann mit so vielen Komparsen aus der Community, darunter auch einige Drag Queens, im „Schwuz“ Partyszenen gedreht haben, dann war das ein rauschendes Fest wie früher. Bei dem Dreh hat man die Sehnsucht aller nach solchen Partys gespürt. Aber schwierig in Corona-Zeiten ist auch, eine Kulisse für ein Krankenhaus zu finden, denn das letzte was die schwer beschäftigten Krankenhäuser brauchen, ist die Filmcrew einer Serie. Da haben wir dann ein Ausbildungszentrum gefunden und umfunktioniert.
Christoph Pellander: Mit all den Locations und der Normalität, die die Serie ja vermitteln will, wäre es auch naheliegend gewesen, den Dreh erstmal zu verschieben. Aber wir wollten unbedingt drehen, weil die Serie in diesem Frühjahr der Auftakt für unsere Serien-Offensive in der ARD Mediathek sein soll, die mit neuen Geschichten non-linear neue Zielgruppen erschließen will. Denn „All you need“ ist ja nur der Anfang. Es folgenden weitere Serienprojekte aus den verschiedensten Genres. Dennoch war diese Produktion für alle ein ganz schöner Ritt: Im Frühjahr 2020 sind wir auf Nataly und Benjamin mit der Bitte, eine Serie für die LGBTQ+Community für die ARD-Mediathek zu entwickeln, zugegangen, im Spätsommer wurde schon gedreht und jetzt gehen wir online.
"Dass wir die Serie in erster Linie für die ARD-Mediathek machen, hat einfach viele Vorteile."
Christoph Pellander
Wie viel Mut steckt hinter einer beitragsfinanzierten Mediatheken-Serie, frage ich mich. Die New Yorker Autorin Fran Lebowitz, selber lesbisch, hat mal gesagt: „Ein Buch sollte kein Spiegel sein. Es sollte eine Tür sein.“ Es gehe schließlich darum, Neues kennenzulernen. Eine schwule Serie in der ARD-Mediathek auf Abruf bereit zu stellen - damit können sich schwule Zuschauer spiegeln. Aber wäre nicht die prominente Ausstrahlung im Ersten erst die Tür gewesen, um der Mehrheit etwas zu zeigen, was sie vielleicht noch nicht kennt? Warum bekommen die Nonnen jahrelang den Dienstagabend, aber eine schwule Serie nicht?
Christoph Pellander: Ich würde bestreiten, dass das eine Frage des Mutes ist. Dass wir die Serie in erster Linie für die ARD-Mediathek machen, hat einfach viele Vorteile. So haben wir in der Entwicklung entschieden, nicht wie ursprünglich angedacht vier Folgen, sondern fünf Folgen zu produzieren, weil der Handlungsbogen es brauchte. Auch die Flexibilität in den Folgenlängen hätten wir im linearen Bereich nicht gehabt, weil es schwer in unser Sendeschema gepasst hätte. Im Übrigen heißt es nicht, dass wir nach dem Mediathek-Start nicht auch linear laufen werden: „All you need“ wird auch im Rahmen des Diversitäts-Tages bei One zu sehen sein.
Wobei One jetzt nicht Das Erste ist…
Christoph Pellander: Aber wenn es im Ersten laufen würde, würden es vermutlich nicht die mitbekommen, die wir mit der Serie erreichen wollen. Da ist es wesentlich zielführender, eine so junge Serie 24/7 online verfügbar zu machen, um gezielt die jüngeren Menschen – in dem Fall die Millenials – anzusprechen, die sonst nur noch bei Streamingdiensten unterwegs sind. Niemals würde mir in den Sinn kommen, diese Entscheidung als feige zu bezeichnen. Wenn wir davon wegkommen wollen, dass unsere ARD-Mediathek der Videorekorder von heute ist, dann doch, indem wie neues Programm exklusiv dort präsentieren.
Aber fast alles, was im Ersten läuft, landet ja auch in der Mediathek. Man hätte schon auch einem größeren Publikum die Tür öffnen können. Das Heranführen an Themen und Genres ist ja eine Stärke des linearen öffentlich-rechtlichen Programms.
Christoph Pellander: Sie bleiben hartnäckig. Ich will nicht gegen das lineare Programm argumentieren: Die ARD Degeto produziert das meiste Programm und auch sehr erfolgreiche Produktionen für Das Erste. Ich möchte aber nochmal nachdrücklich klar machen: Unser Ziel ist es, dass aus der ARD-Mediathek mehr wird als die Videothek des linear gesendeten Programms. Deswegen die Produktionsoffensive gezielt für die ARD-Mediathek, um diese als Plattform für Serienfans zu etablieren. „All you need“ ist da der erste Aufschlag und viele Projekte werden noch folgen.
Benjamin Gutsche: Ich würde mich dazu auch nochmal zu Wort melden. Für mich war es gar kein Thema, dass die Serie für die Mediathek produziert wird, weil ich gar kein lineares Fernsehen mehr schaue. Auch die Sehgewohnheiten in meinem Umfeld haben sich längst geändert. Dass man wider besseren Wissens tolle Szenen kürzen muss, um auf vorgegebene Längen zu kommen, ist für mich inhaltlich das ganz wesentliche Argument, non-lineares Programm zu machen. Und wir konnten in Cinemascope drehen. Als Kreativer war ich sehr dankbar, mich nicht mit dem Korsett des ARD-Programms auseinandersetzen zu müssen.
Christoph Pellander: Wir haben zudem von Anfang an eine Serie vor Augen gehabt, die womöglich eine FSK-16 Einordnung bekommt. Und die kann nicht um 20.15 Uhr vor großem Publikum laufen, es sei denn, wir zensieren. Hätten wir eine Programmierung nach 22 Uhr gewählt, wäre schnell der Vorwurf laut geworden, wir verstecken die Serie im Nachtprogramm. Ab Freitag ist die Serie rund um die Uhr verfügbar und das für sechs Monate. Und eine Ausstrahlung im Ersten zu einem späteren Zeitpunkt ist ja nicht völlig ausgeschlossen, die Premiere aber ist non-linear!
"Wir wollen unterhalten und ermutigen, nicht aufklären."
Benjamin Gutsche
Ich schaue auch überwiegend on demand. Und meine Freunde auch. Aber mutig und gewagt wird es ja erst, wenn nicht nur dieses Publikum die Serie schaut, sondern man auch andere damit in Berührung bringen würde…
Christoph Pellander: In der ARD-Mediathek wird „All you need“ der Hingucker und Aufmacher sein. Man wird nicht danach suchen müssen, man wird an dieser Serie nicht vorbeikommen, wenn man die ARD-Mediathek startet. Wo im März „Die Toten von Marnow“ als Highlight und Empfehlung präsentiert wurden, steht ab Freitag dann „All you need“.
Herr Gutsche, wie würden Sie den Stil der Serie beschreiben?
Benjamin Gutsche: Wir sprachen ja schon darüber: Die Opfer-Thematik als schwuler Mann wurde oft erzählt, selbst Meisterwerke wie „Brokeback Mountain“ oder „Call me by your name“ ziehen mit ihrer Melancholie wahnsinnig runter. Wir jedoch wollen unterhalten und ermutigen, nicht aufklären. Wenn zum Beispiel Robbie zu Anfang im Club erklärt, dass er auf PreP ist, dann lassen wir das so stehen. Die, die es kennen, wissen was gemeint ist. Wir hatten einen hohen Anspruch an uns selbst, wollten keine Soap vom Fließband produzieren, sondern auch visuell besonders inszenieren. Und dazu gehören dann auch ein paar Money-Shots, für die man sich trotz des straffen Dreh-Pensums mehr Zeit nimmt, zum Beispiel die Club-Szenen in der ersten und der vierten Folge oder die wiederkehrenden Unterwasser-Szenen im Pool, die dank der hervorragenden Arbeit unseres Kameramanns Felix Poplawsky der Serie ihren unvergleichlichen visuellen Stempel aufdrücken.
2021 ist jetzt also das Jahr in dem sich 185 Schauspielerinnen und Schauspieler öffentlich geoutet haben und die erste schwule deutsche Serie startet. Was sagt das über die so tolerante Medienwelt in Deutschland aus?
Benjamin Gutsche: Ich glaube, dass da hinter den Kulissen noch viel im Argen liegt. Ich kann eine Geschichte erzählen: Martin Bruchmann, der bei uns den Berlin-Touristen Dana spielt, kannte ich privat und wusste, dass auch er Teil der LGBTQ+ Community ist. Ich hatte ihn dann gefragt, ob wir seine Sexualtität kommunizieren können. Da sagte er, er sei noch nicht so weit. Ihm sei von einigen Seiten davon abgeraten worden, weil es die vorauseilende Sorge gab, dass man als geouteter Schauspieler manche Rollen nicht mehr bekommt. Dann wurde im November letzten Jahres die Anfrage zum ActOut-Manifest an ihn herangetragen und im Zusammenschluss mit all diesen Schauspielerinnen und Schauspielern hat er dann den Mut gefunden, weil das gemeinsame Coming Out nicht ihn allein in den Mittelpunkt stellte. Ich fand diese Aktion super und wie wichtig dieser Schritt ist, weiß ich auch aus meiner eigenen Erfahrung. Denn leider habe auch ich schon gehört, dass geouteten homosexuellen Schauspieler*innen nicht zugetraut wird, heterosexuelle Charaktere überzeugend zu spielen. Was natürlich Quatsch ist. Da wird das Publikum immer noch unterschätzt. Denn ein Neil Patrick Harris als Barney Stinson in „How I met your mother“ hat wunderbar gezeigt, dass man zu seiner Homosexualität stehen kann und trotzdem den größten Womanizer auf Erden spielen kann. Selbstverständlich ist das Thema aber noch nicht. Deswegen ist die ActOut-Aktion so wichtig.
Christoph Pellander: Wir ahnten nichts von diesem Manifest, als wir mit der Entwicklung von „All you need“ begannen, aber das Timing für die Serie könnte kaum besser sein. Auf das Statement der queeren Schauspielerinnen und Schauspieler folgt jetzt nur Wochen später die erste schwule Serie. ActOut war wertvoll, auch für uns in der ARD Degeto. Man denkt, unsere Branche sei schon viel weiter, und ist dann doch ergriffen von manchen der geschilderten Erlebnisse. Auch nach inzwischen mehreren persönlichen Gesprächen mit Vertretern von ActOut ist unübersehbar, dass sich auch in unserer Branche noch einiges bewegen muss. Uns als Sendeverantwortliche darf die sexuelle Orientierung von Darsteller*innen nicht interessieren. In Castings betrachten wir das Spiel, nicht die Personen. Als ich Frédéric Brossier und Benito Bause beispielsweise zusammen vor der Kamera sah – als Robbie und Vince – dann hat sich mir nicht die Frage gestellt, ob sie hetero oder schwul sind. Sie passten einfach perfekt zusammen.
Herr Gutsche, Herr Pellander, herzlichen Dank für das Gespräch.
Die fünf Folgen der ersten Staffel "All you need" sind ab Freitag, 7. Mai in der ARD-Mediathek verfügbar. One zeigt die Serie an zwei Abenden (16./17. Mai). Eine zweite Staffel ist bereits bestellt.