Sullivan, es mangelt nicht an Networks-Krimiserien. Was hebt „Blindspot“ vom Rest ab?
Ich bin dabei. (lacht) Ach, die Serie hat einfach vieles. Da ist dieses Mysterium rund um die ganzen Tattoos, die Jane Doe trägt. Dann jagen wir Kriminelle in New York City, einer Stadt, wo du einfach tolle Aufnahmen hinbekommst. Für mich ist es ein tolles Büro und für den Zuschauer eine Augenweide. Hinzukommt viel Action, eine wohldosierte Prise Drama und viele interessante Charaktere. Ich denke, man hat hier kaum etwas vergessen. Das ist die volle Packung.
„300: Rise of an Empire“ war ihre erste Hauptrolle. Ich erinnere mich, dass Sie im Zusammenspiel mit Eva Green direkt für sehr viel Freizügigkeit gesorgt haben…
(lacht) Ja, das kann man wohl so sagen. Für „Blindspot“ kann ich Ihnen aber die Entwarnung geben, dass es nicht noch einmal so weit kommen wird. Wir haben hier eine Fernsehserie, die in den USA auf NBC ausgestrahlt wird. Da kann und sollte man nicht zu viel nackte Haut mit einbauen.
Eine romantische Nebenstory ist bei "Blindspot" somit nicht zu erwarten?
Jein. In der ersten Staffel kommt es zu einem Kuss zwischen den beiden Hauptfiguren Kurt Weller und Jane Doe. Die beiden realisieren aber schnell, dass es in Hinsicht auf ihre professionelle Zusammenarbeit alles andere als schlau wäre, weiter zu gehen. Aber wer weiß, was in der nächsten Staffel passiert, Menschen machten nicht immer das, was am schlausten wäre.
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New York ist ein Star der Serie, meinten Sie eben. Mit Verlaub: Wurde die Stadt für Verbrecherjagden mittlerweile nicht schon aus jeder Perspektive ausgeschlachtet?
Die Stadt ist zu Recht so beliebt, wenn es um die Kulisse für spannende Stoffe geht. Ich meine, was kann den Times Square überbieten? Es ist einfach ein unfassbares Gefühl, einfach die Straßen von Manhattan entlang zu gehen. Wenn dann die Kamera angeht und wir Verfolgungsjagden inszenieren, könnte ich mir für das, was wir machen, kaum einen besseren Ort vorstellen. Mir ist auch egal, ob New York oft als Kulisse verwendet wird. Es ist eine einzigartige Stadt, die die Aufmerksamkeit verdient hat. Ich hoffe jedoch, dass „Blindspot“ bei Fans und Kritikern weiterhin so gut ankommt und wir die Möglichkeit bekommen, vielleicht darüber hinaus auch an anderen Orten der Welt zu drehen.
Sie selber kommen aus Melbourne. Wann haben Sie gemerkt, dass Ihnen die australische Film- und Serienlandschaft nicht das bieten kann, was sie für ihre Karriere suchen?
Noch gar nicht. Es ist zwar so, dass ich zum Arbeiten nach Amerika gekommen bin, das aber auch nur aus dem Grund, weil man dort eben die größte Filmindustrie der Welt hat. Das bietet einem Schauspieler wie mir die besten Möglichkeiten, eine Karriere zu starten. Wenn man es richtig anstellt, öffnen sich von dort aus Türen zu Projekten in anderen Ländern. In einer anderen Serie, die ich gemacht habe, haben wir in Südafrika, Ungarn und Thailand gedreht. „300: Rise of an Empire“ war in Bulgarien. Ich fliege immer noch gerne nach Hause, um dort zu arbeiten und meine Familie zu besuchen, habe von Amerika aus aber einfach - auch geografisch gesehen - die besten Perspektiven, dass machen zu können, was ich möchte.
Wie passt eigentlich ein grundentspannter Australier in die hektische Hollywood-Welt?
Wir pflegen in Australien vielleicht einen etwas lockereren Lebensstil, aber in unserem Job darf das keine Rolle spielen. Auch nicht in Australien. Dort ist die Branche vergleichsweise klein, so dass man eifrig von Job zu Job jagt. Und notfalls andere Dinge macht, um Geld zu verdienen. Ich bin aber sehr froh, diese Zeit hinter mir gelassen zu haben. Grundentspannt bleibe ich aber trotzdem (lacht).
In Deutschland startet nun erst einmal die erste Staffel. Sie sind schon beim Dreh der zweiten. Können Sie - mit einer Spoiler-Warnung an unsere Leser - einen Ausblick geben? Staffel eins endet ja mit einer furiosen Auseinandersetzung zwischen Weller und Doe.
Die Beziehung der beiden wird auf eine harte Probe gestellt, eben wegen diesem großen Twist, den ich an dieser Stelle dann nicht konkreter ansprechen werde. Der Zuschauer hat wegen den letzten Ereignissen also keine Vorstellung, wie er Jane Doe/Taylor Shaw nun einschätzen soll. Weller wird zudem durch die neu gewonnenen Informationen auf die Probe gestellt.
Sullivan, vielen Dank für das Gespräch.