ProSieben hat einen Exklusivvertrag mit Palina Rojinski geschlossen und plant zwei neue Formate mit ihr, die beide von Florida TV produziert werden. Wieso halten Sie Palina für eine Bereicherung des deutschen Fernsehens, Herr Schneppenheim?

Palina vermittelt Glanz und Coolness zugleich und ist dabei immer sehr ehrlich und geradeaus. Sie ist eine Fashion-Ikone und zugleich das Gegenteil von unnahbar. Wenn du nach Berlin kommst und wissen willst, was in der Stadt gerade angesagt ist, dann sprichst du am besten mit Palina. Bei "Guys in Disguise", der Comedy-Datingshow, die wir jetzt als erstes mit ihr produzieren, ist sie die empathische Seele, die der Kandidatin Beistand gibt und ihr die Angst vor den Dates nimmt.

Das Format "Guys in Disguise" stammt aus Israel, Sie haben es – wie schon "Stars bei der Arbeit" – bei Armoza Formats gekauft. Geht es denn nun eher um Comedy oder um ernst gemeintes Dating?


Das eine schließt das andere nicht aus. Unsere jeweilige Kandidatin verbringt Dates mit zwei Männern nacheinander. Was sie nicht weiß: Die beiden sind schon vorher im echten Leben auf sie aufmerksam geworden und sie stecken beim Date in riesigen Walking-Act-Kostümen, etwa als Hase oder Teddybär. Das ist einerseits sehr komisch, andererseits bietet es der Kandidatin die Möglichkeit, die Männer kennen zu lernen, ohne dass die Optik zunächst eine Rolle spielt. Ein bisschen so wie bei "The Voice". Bevor sich die Frau zwischen den beiden entscheiden muss, ziehen sie allerdings die Masken ab.



Bisher produziert Florida TV "Circus Halligalli", "Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt" und "Schulz in the Box". Wie läuft die Entwicklung neuer Projekte ab? Wie stark sind die Mitgesellschafter Joko und Klaas in Formate involviert, die sie nicht selbst moderieren?


Joko und Klaas haben natürlich wahnsinnig viel zu tun mit ihrer wöchentlichen Show und mit den Reisen für das "Duell um die Welt", die alleine schon fünfeinhalb Wochen im Jahr einnehmen. Das Tolle bei Florida TV ist: Wenn ein neuer Künstler mit einem neuen Projekt kommt, dann stecken alle Menschen – auch die, die eigentlich keine Zeit haben – ihre Köpfe zusammen und überlegen, was man für sie tun könnte. An der zweiten Idee, die wir gerade für Palina verfolgen und inhouse entwickeln, war beispielsweise auch Klaas beteiligt. Auch die Idee zu "Schulz in the Box" kam aus der "Halligalli"-Redaktion. Das verschmilzt alles sehr bei Florida TV – und das, obwohl wir ein ziemlich rasantes Wachstum in kurzer Zeit zu stemmen hatten, mit 34 Late-Primetime-Shows im Jahr plus drei "Duellen um die Welt" plus dem Drang, noch was Neues zu erfinden.

"Wir sind keine Elite-Universität, die nur Leute mit einem gewissen Zeugnis aufnimmt"

Arno Schneppenheim über Florida TV


Welche Kriterien muss ein Künstler oder ein Format erfüllen, um in die Florida-TV-Familie zu passen?


Wir sind keine Elite-Universität, die nur Leute mit einem gewissen Zeugnis nimmt. Wer bei uns andocken möchte, sollte bereit sein, Fernsehen aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten. Es geht auch darum, Dinge zu wagen. Beim "Duell um die Welt" etwa war es schon ein großes Wagnis, eine Samstagabendshow aus Studioteilen und Einspielfilmen von bis zu 14 Minuten Länge zu machen. Das hätte auch in die Hose gehen können. Zum Glück hat das Publikum es angenommen, und gerade die Einspieler sind extrem beliebt bei den Zuschauern. Mit ProSieben haben wir hier einen Partner, der diesen experimentellen Geist unterstützt. „Duell um die Welt“ wird übrigens gemeinsam von Endemol- und Florida-TV-Kollegen produziert – die Zusammenarbeit und Vernetzung der beiden Firmen ist sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion Teil des Erfolgsrezeptes.