Wie haben Sie sich eigentlich während der Schminkzeit beschäftigt? Wenn einem der Maskenbildner nicht sympathisch ist, wird’s doch schwierig...
Es waren insgesamt drei Maskenbildner: Zwei für's dicke Gesicht und einer für Beauty und Haare. Wir waren uns glücklicherweise sehr sympathisch, allerdings habe ich jeden Morgen still und stumm auf meinem Sitz gesessen, weil ich gar nicht sprechen konnte. Viel bewegen kann man sich leider auch nicht. Das ist also ein meditatives Warten. Wenn wir schon um 5 Uhr begonnen haben, bin ich mitunter sogar nochmal eingeschlafen.
Angenommen, die Serie wird ein Erfolg für Sat.1. Können Sie sich diese Prozedur überhaupt für eine zweite Staffel vorstellen?
Bei einem Erfolg schon. Ich bin davon überzeugt, dass man davon getragen wird, wenn Zuschauer eine Serie gerne sehen und sie sich von dem unterhalten fühlen, was man macht. Aber wenn es den Leuten mehr oder weniger egal ist, dann reicht mir auch die bisherige Erfahrung. Dafür ist der Input, den ich bringen musste, einfach zu groß. Irgendwie muss sich der logistische und persönliche Einsatz ja rechtfertigen.
Nun wurde in einigen anderen Filmen in der Vergangenheit durchaus schon mal eine üppige Körperfülle thematisiert. Inwiefern kann denn ein solches Thema überhaupt eine ganze Serie tragen?
Das werden wir dann sehen. Nach der dritten oder vierten Folge wird man da bestimmt schlauer sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir genügend Geschichten zu erzählen haben. Es waren sehr schöne Bücher und es geht ja auch nicht nur um den sogenannten Bodyswitch – das ist vor allem in der ersten Folge das Hauptthema. Wir hoffen nun alle, dass die Figuren den Zuschauern so gut gefallen, dass sie auch dann noch Interesse haben, wenn der Switch nicht mehr so stark im Vordergrund steht. Der trägt natürlich keine 100 Folgen, das wäre ja sonst langweilig.
Auch ansonsten sind Sie dick im Geschäft. „Alles Klara“ am ARD-Vorabend wurde ja bereits für eine zweite Staffel verlängert. Ließe sich „Es kommt noch dicker“ im Zweifel denn auch mit Ihrer anderen Serie vereinbaren?
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt alles noch sehr optional, aber es ginge. Im Oktober beginnen wir wieder mit den Dreharbeiten für „Alles Klara“. Sollte es dann tatsächlich mit „Es kommt noch dicker“ weitergehen, wäreich aber vermutlich erst mal sehr gut beschäftigt.
Nun waren die Quoten von „Alles Klara“ im schwierigen Vorabend-Umfeld nicht so überragend. Interessieren Sie sich eigentlich für solche Zahlen oder machen Sie sich davon frei?
Wir wussten alle, dass das Projekt am Vorabend sehr schwierig wird. Der ARD-Vorabend war viele Jahre lang fiktional tot, seit „Berlin, Berlin“ lief dort keine Neueinführung mehr wirklich erfolgreich. Wir sind den Versuch trotzdem eingegangen. Außerdem spiele ich gerne mit Felix Eitner und den Kollegen und ich mochte auch diese ländliche Gurkentruppe, die wir in der Serie verkörpern, sehr. Nun hoffe ich, dass sich die Zuschauer an diese neue Farbe am Vorabend gewöhnen und Lust bekommen einzuschalten. Ich sehe das alles aber sehr realistisch: Vielleicht geht es weiter aufwärts oder am Ende gibt’s eben doch wieder eine Quizshow. In der Hand habe ich es sowieso nicht.
Frau Hegenbarth, herzlichen Dank für das Gespräch.