Schon vor längerem war von Plänen zu lesen, Waidwerk.TV als eigenen Sender zu starten. Sind diese Planungen noch aktuell?
Wir suchen nach der Möglichkeit, das in ein eigenes Format zu bringen, weil man die Themen Jagen und Angeln dann auch noch breiter und tiefer angehen kann. Wir sind in sehr konstruktiven Gesprächen mit den verschiedensten Plattformen. In dem Moment, in dem sich das wirtschaftlich sinnvoll darstellen lässt, wird Waidwerk TV auch als eigener Sender kommen. Einen genauen Termin für den Sendestart kann ich aber noch nicht nennen.
Sind denn darüber hinaus noch andere Spartenkanäle denkbar, die man aus Planet heraus entwickeln könnte?
Natürlich! Wir sind ehrgeizig und wollen gerne unser Portfolio ausbauen - ob aus Planet heraus oder in anderen Zusammenhängen. Es gibt bei uns eine Abteilung, die sich aktiv um solche neuen Projekte kümmert.
Ein Sender, mit dem sie ihr Portfolio gerade ausgebaut haben, ist Deluxe Music – wie kam es dazu?
Wir haben mit Jukebox, RLX TV und RCK TV schon vorher drei andere Musiksender betrieben, hatten also die Musik-Kompetenz im Haus. Deluxe ist eine gute Marke und ein guter Sender. Für uns war das eine Möglichkeit, zu prüfen, wie man sich im Free-TV bewegen kann und ob das auch ein Thema für uns ist.
Und wie sind die ersten Erfahrungen?
Wir sind sehr zufrieden. Das Team hat sich gut eingearbeitet. Der Sender hatte ja schon ein eingespieltes Team, das durch die Insolvenz in voller Fahrt plötzlich angehalten wurde. Wir haben alles wieder in Gang gesetzt. Der Sender stößt auch auf viel positive Resonanz.
Aber mit der bisherigen Strategie konnte sich Deluxe Music letztlich nicht refinanzieren. Was wollen Sie also anders machen?
Wir hoffen, dass wir andere Möglichkeiten der Refinanzierung haben, die wir auch über die Synergien mit den anderen Sendern realisieren wollen. Wir sind ja auch schon allein dadurch kosteneffizienter, dass wir eine ganze Sendergruppe sind.
Größere programmliche Änderungen sind nicht geplant?
Nein, wir finden die Marke sehr gut. Wir finden auch, dass der Sender sehr gut gemacht wurde. Er hat nur die Kosten nicht hereinspielen können, die der Sender verursacht hat. Wir hoffen, dass uns das besser gelingt.
Ein Problem dabei ist sicherlich, dass Deluxe bei Kabel Deutschland und Unitymedia aus dem Kabel geflogen ist. Gibt's da etwas neues?
Wir sind in Verhandlungen. Im Zuge der Insolvenz ist der Sender dort abgeschaltet worden, aber wir gehen davon aus, dass er bald wieder aufgeschaltet wird.
Deluxe Music soll also in jedem Fall als Free-TV-Sender weiterbetrieben werden?
Wir prüfen das, aber das ist in jedem Fall das Ziel.
Wenn Sie abschließend nochmal einen Blick 15 Jahre in die Zukunft werfen müssten – wie sieht die High View-Gruppe dann aus?
Ich bin kein Wahrsager, das weiß ich nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, woran wir arbeiten: Wir würden gerne die Broadcasting-Aktivitäten ausweiten, weitere Sender dazunehmen und eine Senderfamilie gründen, die Themen aufgreift, sich durch ernsthafte Recherche und gut gemachtes Programm abhebt und ihre eigenen Akzente im deutschen Medienmarkt setzt.
Herr Trauttmansdorff, herzlichen Dank für das Gespräch.