Kommen wir nochmal auf mögliche neue Partnersender zu sprechen. Welche Kriterien müsste denn ein Sender erfüllen, um es noch auf Ihre Plattform zu schaffen?

Inhaltlich sind wir hervorragend aufgestellt und bilden die wesentlichen Programmfarben in Breite und Vielfalt sehr gut ab. Natürlich gibt es aber noch Nischen und Segmente, die noch nicht vollständig abgedeckt sind. Grundsätzlich müssen es besondere Programminhalte sein, der Sender muss ein eigenes Profil bieten – und es muss auch vermittelbar sein, was in einem Sender drinsteckt. Es braucht also eine klare Positionierung, die über eine Programm-Marke erklärbar ist. Mit einer Marke werden bestimmte Inhalte und ein Programmversprechen assoziiert. Genau dieses Versprechen muss mit immer wieder starken neuen Programminhalten dauerhaft erfüllt werden. Wir können die Aufmerksamkeit von Zuschauern und potenziellen Abonnenten nur mit Sendern erreichen, die inhaltlich und technisch „State of the Art“ bieten.

Es gibt einige da draußen, mit denen ich gerne kooperieren würde.
Peter Schulz, Vice President Partner Channels Sky

Vorerst also keine neuen Partnersender?

Letztlich geht es uns um Qualität. Dazu zählt neben der inhaltlichen Vielfalt auch, welche Rechte verfügbar sind. Unsere nicht-linearen Produkte spielen eine immer größere Rolle und wir erwarten daher auch von unseren Partnersendern, dass sie die entsprechenden Rechte mitliefern.  

Gilt das denn auch für Glitz? Woran scheiterte es bislang, dass der kürzlich gestartete Frauensender von Turner noch nicht bei Sky zu sehen ist? Ein Frauensender fehlt ja womöglich noch in Ihrer Programmfarbe...

Wir sind in diesem Segment bereits jetzt ziemlich gut. Wir haben einige Sender, die sehr stark von Frauen genutzt werden, nicht zuletzt unsere eigenen Film-Angebote. Turner ist ein sehr wichtiger Partner für uns und wir beobachten alle im Markt erhältlichen Sender sehr genau. Je nach Entwicklung treffen wir sukzessive Entscheidungen hinsichtlich unseres Portfolios.

Früher galt ja eher die Devise, möglichst viele Sender an Bord zu holen.

Wir bauen unser HD-Angebot bis Ende des Jahres auf bis zu 60 Sender aus. Die Auswahl erfolgt mit größter Sorgfalt und mit dem Ziel unsere Kunden zu begeistern. Man darf auch nicht die Bandbreiten-Restriktion im Kabel außer Acht lassen. Auf der anderen Seite ist auch die Verbreitung über Satellit mit technischen Verbreitungskosten verbunden, die nicht unerheblich sind. Deswegen muss man auch dort beim Ausbau sehr sorgfältig vorgehen. 

Ich habe Glitz auch deshalb angesprochen, weil Turner Deutschland-Chef Hannes Heyelmann kürzlich auf dem Medienforum NRW den schönen Satz sagte: „Und Sky überzeugen wir auch noch!“ Wie kann er Sie denn überzeugen?

(lacht) Da lasse ich mich gerne überraschen. Ich kann nur so viel sagen: Es gibt viele, die gerne auf die Plattform kämen oder stärker mit uns kooperieren wollen. Und ehrlich gesagt: Es gibt wiederum einige da draußen, mit denen ich gerne kooperieren würde... 

… aber die wollen nicht mit Ihnen?

Sie müssen mit den offensichtlichen Gegebenheiten umgehen. Sky ist auf einem guten Weg, das zeigen unsere Zahlen, aber rein budgetär werden klare Grenzen gesteckt. Zum Anderen geht es im Bereich der Partnersender aktuell eher um eine Optimierung als um den Ausbau des bestehenden Senderportfolios. Aber seien Sie sicher: Wir arbeiten an beidem.

Herr Schulz, vielen Dank für das Gespräch.