Woraus ziehst du Deine Bestätigung ob die erste Sendung gut war oder nicht?

Ich bewerte zuerst einmal nach dem eigenen Gefühl. Ich werde schnell merken, ob ich mich dabei gut gefühlt habe und ich wirklich ich geblieben bin. Wenn ich mit einem guten Gefühl von der Bühne gehe, ist das für mich das Wichtigste. Dann ist mir natürlich das Feedback von engen Freunden sehr wichtig – das sollte dann aber auch wirklich ehrliche und konstuktive Kritik sein. Und dann kommt natürlich die Quote. Da denkt man plötzlich in Kategorien in denen man bisher nicht gedacht hat.

Was meinst Du damit?

Wir treten zum Beispiel auch gegen „Schlag den Raab“ mit einem 2 Millionen Euro-Jackpo an. Die Summe ist z.B. etwas, was mich früher nicht so interessiert hat. Aber jetzt schaut man ganz anders fernsehen und beobachtet genau, ob Stefan Raab in der letzten „Schlag den Raab“-Sendung gewinnt oder verliert.

Du hast über Jahre hinweg energisch und hartnäckig an Deiner Karriere gearbeitet - immer wieder Klinken geputzt. Ist „DSDS Kids“ ein Ergebnis dieser Arbeit oder spielte letztlich Zufall eine Rolle?

Ich glaube, dass das eine Mischung ist. Natürlich spielt das Glück da eine wichtige Rolle. Man muss einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Man muss aber auch immer wieder anklopfen und Begeisterung zeigen. Die Fernsehwelt wartet nicht auf einen Daniel Aßmann. Man muss es ihr schon klar machen. Das ist aber auch immer ein schmaler Grat.

Inwiefern?

Meldet man sich einmal im Quartal bei Verantwortlichen, kann es sein, dass man sich genau zum richtigen Zeitpunkt gemeldet hat oder auch nicht. Meldest du dich zweimal im Quartal, bist du bei dem ein oder anderen vielleicht schon hart an der Grenze zu „Jetzt nervt er mich langsam“. Das ist der schmale Grat, den man versuchen muss zu gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere Fernsehmacher da sitzt und bei einer Mail von mir schon dachte „och ne, der Aßmann schon wieder“. Bei dieser Gelegenheit kann ich mich vielleicht in diesem Interview auch nochmal offiziell bei all denen entschuldigen, denen ich immer wieder auf die Nerven gegangen bin. Aber als neuer Moderator, der nicht die Reichweite und nicht die Bekanntheit hat, muss man immer versuchen auf sich aufmerksam zu machen.

Bemerkenswert ist auch, dass das Engagement nicht nur von Deinem Management sondern Dir selbst kommt...

Die Zeiten, in denen man versorgt wird, wenn man bei einer Agentur unter Vertrag steht und denkt, dass man plötzlich lauter Angebote bekommt, sind auf jeden Fall vorbei. Da muss eine Symbiose zwischen Agentur und Künstler entstehen. Das ist immer schwer – vor allem weil unsere Branche dann doch nicht so einfach zu durchschauen ist. Man weiß da nicht immer, wer wirklich Entscheidungsträger ist und wen man von sich überzeugen muss.

Daniel, herzlichen Dank für das Gespräch.