Programmpräsentation 2010 von ProSiebenHerr Proff, haben Sie eigentlich schon einen Mediator zwischen Stefan Raab und der ARD gefunden? Traute Einigkeit darüber, dass Lena noch mal antreten wird, sieht doch anders aus…

Ein Mediator wird nicht nötig sein. Ich sehe das sportlich: Vor der Fußball-WM glaubte auch viele, an Jogi Löws Strategie herumnörgeln zu müssen. Jetzt bekommt er das Bundesverdienstkreuz - und wir haben alle ein Sommermärchen gefeiert.

Aber trifft die Entscheidung, dass Lena noch mal antreten wird, nicht besonders ProSieben: Wenn es kein großes Casting gibt, welche Rolle spielt dann ProSieben beim deutschen Vorentscheid.

Es wird einen Nachfolger für „Unser Star für Oslo“ geben. Und diese Show werden Stefan Raab, die ARD und ProSieben so gestalten, dass wir alle Spaß haben.
 

 
Nun gut, bis dahin ist ja in der Tat noch etwas Zeit. Sprechen wir zeitnäher über das, womit ProSieben in der kommenden Saison punkten will. Müssten Sie das Programm mit einem Satz auf den Punkt bringen, dann wäre es…

„Voll auf die Zwölf!“ Unser Programm wird so gut sein, dass wir uns für 2011 vorgenommen haben, nach zehn Jahren wieder 12 Prozent Marktanteil zu erreichen. Wir haben aktuell die beste Prime Time seit 2001. Und wir werden uns mit manchen Programmen gezielt verstärken.

Welche Formate sollen dabei helfen?

ProSieben bleibt die erste Adresse für US-Fiction. Für den Sonntag haben wir die besten Blockbuster aus Hollywood: „Twiglight“, „Hangover“, „Hancock“, „Transformers“, „Harry Potter und der Halbblutprinz“ und „The Dark Knight“ mit Heath Ledger laufen bei uns.

Gibt es Nachschub für Serienfans?


Wir haben das Glück, dass ProSieben lange nicht mehr so viele erfolgreiche US-Serien hatte, von denen es eine neue gute Staffel gibt: „Two and a Half Men“, „Simpsons“, „Desperate Housewives“, „Grey's Anatomy“, „Vampires Diaries“, „Supernatural“ und „Fringe“. Dazu starten wir „Human  Target“ im Herbst am Mystery-Montag. US-Fiction bleibt eine wichtige strategische Säule. Ohne zu viel verraten zu wollen: Wir werden mit Sicherheit noch einen Late Entry einer US-Serie in der Prime Time sehen.
 
Dann bleiben wir gleich bei der Fiction. Was kommt den aus deutschen Landen?

Wir setzen auf außergewöhnliche Event-Filme. In „Go West - Freiheit um jeden Preis“ zeigen wir vier Jungs auf ihrer dramatischen Flucht aus der DDR. „Isenhart“ dreht sich um den ersten Profiler des Mittelalters. Die Neuverfilmung des Klassikers „Ben Hur“, an der wir als Co-Produzent beteiligt sind, ist sehr spektakulär geworden. Mit Christoph Maria Herbst haben wir den sehr außergewöhnlichen Krimi „Kreutzer kommt“ gedreht, der im Herbst laufen wird. Und wir produzieren eine neue Staffel „Stromberg“.