André DietenbergerHerr Dietenberger, wann haben Sie zum letzten Mal ferngesehen?

Gerade eben vor fünf Minuten. Ich habe in diese Soap im Ersten reingeschaltet. Irgendwas mit Liebe.

"Sturm der Liebe"?

Genau! Das sehe ich aber nicht regelmäßig. Heute habe ich mal reingeschaltet, weil ich früher von der Arbeit gekommen bin als sonst. Wenn ich nach Hause komme, mache ich zum Runterkommen erstmal den Fernseher an.

Was schalten Sie zum Abschalten am Liebsten ein?

Das ist nichts Bestimmtes. Es kommt immer drauf an, wann ich nach Hause komme. Es sollte etwas ohne großen Anspruch sein, das so durchflutscht. Meistens schaue ich die Zoodoku à la "Eisbär, Affe & Co." im Ersten. Am Vorabend gucke ich meist auch "Verbotene Liebe". Irgendwie bin ich da reingeraten und komme da nicht mehr von los.
 

 
Und was schauen Sie, wenn Sie nicht abschalten wollen?

Ich sehe regelmäßig die Nachrichten bei ARD und ZDF – "Tagesschau", "heute" und später die "Tagesthemen". Abends sehe ich mir gerne Krimis an – vor allem den "Tatort" sehe ich regelmäßig.

Gibt es bei Ihnen den „Tatort“ nur als Sonntagsritual, oder sehen Sie sich auch die Wiederholungen am Freitagabend im Ersten und in den dritten Programmen an?

Die neue "Tatort"-Folge am Sonntagabend ist ganz klar ein Ritual. Aber da das Fernsehprogramm mit der Zeit immer schlechter wird, sehe ich mir mittlerweile auch ganz gerne die Wiederholungen in den Dritten an.

Was meinen Sie damit, dass das Programm immer schlechter wird?

Ich sehe inzwischen fast überhaupt kein RTL mehr, weil mir das Programm dort nicht gefällt. Beim Vorbeizappen gibt es schon lange nichts mehr, bei dem ich hängen bleibe.

Wie sieht es bei Ihnen aus mit Shows?


Sendungen wie "Topmodel" oder "Schlag den Raab" waren ein bis zweimal ganz interessant. Aber dann reicht es auch. Die Intervalle müssten viel größer sein, damit es für mich interessant bleibt.

Gilt das auch für "Wetten dass...?"?

Manchmal schaue ich mir die Sendung an. Das ist so ein Grenzfall. Man merkt wie die Sendung nach und nach zum alten Eisen gehört und immer mehr den Anschluss verliert. Man sieht heute anders fern, als noch in den früheren Zeiten. Die Zeiten, in denen die Familie mitgefiebert hat, sind doch vorbei.

Sie sehen viel öffentlich-rechtliches Fernsehen. Wie schaut es aus mit Privatsendern?

Da sehe ich relativ viel bei Sat.1. Zum Beispiel "Navy C.I.S.". Das ist zwar schon lange im Programm, hat aber immer noch seinen Reiz. Bei ProSieben sehe ich am Dienstag "Die Simpsons" und mittwochs "Grey's Anatomy".

Wenn Sie sich für eine einzige Sendung entscheiden müssten, die Sie schauen könnten – welche wäre das?

Die "Landesschau Baden-Württemberg". Da bekommt man am meisten mit.

Gefällt Ihnen die Ausrichtung vom SWR?

Man merkt, dass man sich Mühe gibt, das Programm jünger zu gestalten. Teilweise gelingt das auch. Vor allem die Info-Magazine sind mittlerweile angenehmer zu schauen als früher.

Was machen Sie, wenn im Fernsehen Werbung läuft?


Werbung sehe ich in Deutschland eher ungern. Dann zappe ich lieber durch. Es interessiert mich auch nicht allzu sehr. Wenn ich mich informieren will, suche ich die Informationen gezielt im Internet. Wenn ich in der Schweiz bei meinen Eltern zu Besuch bin, schaue ich mir allerdings gerne Werbung an. Ich habe den Eindruck, dass die viel witziger ist als in Deutschland.

Sie empfangen Ihr Programm über den digitalen Satellit. Nutzen Sie dort alle Sender, die sie haben?

Verschlüsselte Programme empfange ich gar nicht. Die Digitalkanäle von ARD und ZDF haben mich sehr überrascht. Neben den Wiederholungen gibt es viele Magazine, die wirklich sehr interessant sind. Den neuen ZDF-Sender ZDFneo habe ich mir aber noch nicht genauer angeschaut.

Schauen Sie im Internet auch Fernsehen?

Ganz selten. Ab und an schaue ich mir in der Mediathek einen Beitrag an, wenn ich etwas verpasst habe. Zum Beispiel in den politischen Magazinen der ARD. Die finde ich sehr gelungen, da sie unabhängig von politischen Ausrichtungen frei berichten können.

Herr Dietenberger, vielen Dank für das Gespräch.