Foto: Super RTLIn welche Richtung soll sich die Super RTL-Primetime denn entwickeln?

Generell soll es natürlich Familienunterhaltung bleiben. Aber wir wollen von unseren Gesellschaftern gerne attraktivere Programmware bekommen. Wenn RTL die Rechte an „Ice Age“ hält, dann wäre das ideal für uns. Genauso wie hochkarätige Disney-Filme. Dann würden wir gerne auch Serien einkaufen bei der BBC. Das wären dann einstündige Live Action-Serien, was für uns ein ganz neues Genre wäre.

Kommen wir doch von der Frage wofür Sie das Geld ausgeben zur naheliegenden Frage nach den Einnahmen. Wie entwickelt sich der Werbemarkt 2010 bislang und ihren Erwartungen nach bis Jahresende?

Könnte ich Ihnen diese Frage nicht am 31. Dezember beantworten? (lacht). Ich gehe davon aus, dass wir ein kleines Wachstum haben werden. Aber das wird nicht zweistellig sein, absolut nicht. Die Grundtendenz im Werbemarkt ist in diesem Jahr wieder etwas positiver. Von Wachstumsraten, wie wir sie noch bis vor wenigen Jahren kannten, werden wir uns aber verabschieden müssen und es wird einige Jahre dauern bis wir wieder auf dem Niveau der Jahre 2007 oder 2008 sein werden.
 

 
Und wie lange wird Claude Schmit den Weg von Super RTL mitgehen? Sie haben mal gesagt, dass Sie mit ihren Kindern zuhause eine eigene Marktforschung haben. Vielleicht wenn die aus dem Alter raus...

...na dann müsst ich ja jetzt aufhören, mein jüngster Sohn wird dieses Jahr 13. Also ich kann Sie ja mal mit Frau Schäferkordt verbinden. Wenn Sie für mich einen Vorruhestand aushandeln, dann könnt ich mir das ja mal überlegen (lacht) Aber nein, keine Sorge. Das habe ich nicht vor.

Ich will Sie ja auch nicht in Ruhestand schicken. Aber vor Super RTL waren sie geographisch gesehen sehr umtriebig und sind dann sesshaft geworden in Köln..
 
Das hatte aber eben auch mit den Kindern zu tun. Jetzt macht mein Zweitältester gerade Abitur. Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, dann bin ich vielleicht auch wieder gewillt den Wanderstab in die Hand zu nehmen und zu wandern. Aber Herr Lückerath, sorgen Sie sich nicht: Das passiert noch lange nicht.

Zumindest ihre Nachfolge scheint ja schon geklärt. In den letzten Jahren hat ja schon immer häufiger das Haselhörnchen die Unternehmenskommunikation übernommen...

(lacht) Das ist richtig, die Nachfolge ist geregelt. Ich werde dem Haselhörnchen dank eines sehr gut dotierten Beratervertrags aber weiter zur Verfügung stehen. Sie werden also auch in den kommenden Jahren das gleiche Duo an der Spitze sehen. Für die schlechten Entscheidungen ist dann das Haselhörnchen verantwortlich, für die guten ich als Berater. Die Pressearbeit übernimmt dann übrigens der Jammerlappen.

Spaß bei Seite: Das Haselhörnchen taucht gerade aber sehr selten im Programm auf. Gewollt? Oder ändert sich das bald wieder?


Naja, wir haben das Haselhörnchen erst für uns, dann für unsere Werbekunden entdeckt und jetzt liebt es ja offensichtlich auch die Presse. Aber das Publikum leider nicht so ganz. Es ist halt nicht leicht mit dem Haselhörnchen längere Sendestrecken zu füllen. Aber für gute und verrückte Ideen bin ich immer offen. So wie vor 15 Jahren.