Woche für Woche befragt das Medienmagazin DWDL.de in der Republik unterschiedlichste Zielgruppen nach ihrem Fernsehkonsum. Von der Studentin bis zum Rentner, vom Bankangestellten bis zur Hausfrau. Wir wollen wissen: Wie nutzt Deutschland das Medium TV? In dieser Woche sprachen wir mit Udo Reimann, Versicherungskaufmann aus Hannover...

Meiner Frau würde er weniger fehlen als mir. Abends läuft er eigentlich immer, wenn ich
nicht länger arbeiten muss. Und sonntags, wenn die Formel 1 läuft. Sonst am Wochenende weniger. Besonders im Sommer, wo wir ja ohnehin nur Wiederholungen vorgesetzt bekommen. Ohne Fernseher würde aber auf jeden Fall was fehlen. Und wie würde das Wohnzimmer dann auch aussehen.
Interessanter Gedanke...
Naja, ist doch so oder nicht? Der Fernseher hat doch seinen festen Platz im Wohnzimmer.
Bei uns ist es leider noch kein Flachbild-Gerät, aber das wird bei nächster Gelegenheit
gekauft.
Hat sich denn Ihr Fernsehverhalten in den letzten Jahren geändert?
Nein, aber das Fernsehen, finde ich. Noch mehr Sender, auf denen man noch weniger findet. Die neuen Programmzeitschriften sind ja beinah schon Kataloge. Da zappe ich lieber durch die ersten Sender und finde schon was.
Was finden Sie denn dann?
Was man so schaut. Den Jauch, wenn er läuft. Ansonsten was halt kommt. Hängt davon ab, wer die Fernbedienung hat. Auf Krimis können wir uns einigen. Montags VOX, dienstags RTL. Aber bei "Greys Anatomy" kapituliere ich. ARD und ZDF eigentlich nur wenn Sport läuft oder ich mal deren Videotext nutze.
Sie sind großer Sportfan oder? Nutzen Sie auch PayTV-Angebote?
Das ist mir zu teuer geworden. Premiere ging ja noch, aber Sky will noch mehr haben für
die Bundesliga. Da würde meine Frau auch böse schauen (lacht). Deshalb "Sportschau", wenn ich zuhause bin. Und dann die Formel 1, also da zeigt doch Sky nichts anderes als das was ich auch bei RTL sehe und da habe ich die vertrauten Gesichter.
Ist Fernsehen Gewöhnungssache?
Naja, man kennt die Pappenheimer ja irgendwann und freut sich, die zu sehen, die man
kennt. Den Jauch, die Sportjungs bei RTL. Meine Frau mit ihren Soaps. Und auch wenn ich das Studio nicht gut finde, schalte ich trotzdem das "heute journal" ein, wegen Claus
Kleber.
Hat sich Ihre Fernsehnutzung durch das Internet verändert?
Nein, wieso?
Hätte ja sein können...
Am Computer sitze ich, wenn ich arbeiten muss. Wenn ich frei hab, mache ich es mir lieber
bequemer. Meine Frau hat einen Laptop, aber wenn wir abends zusammensitzen, ist der aus.
Sie verbringen also nicht weniger Zeit vor dem Fernseher als früher?
Momentan schon, wegen Sommer. Aber sonst würd ich das wohl eher verneinen. Das ist aber nur ein Gefühl, genau kann ich das nicht sagen. Samstags schauen wir inzwischen öfter mal eine DVD als etwas im Fernsehen. Aber meistens finden wir schon was, auf das wir uns einigen können.
Und wer gibt da häufiger nach?
Ich, aber nur weil ich weiß, dass mir die Fernbedienung später ja ganz allein gehört,
wenn meine Frau früher ins Bett geht (lacht)