Logo: ArenaSatDie letzte Bundesliga-Saison für ArenaSat ist gerade zu Ende gegangen. Wie stehen Sie derzeit im Markt?

ArenaSat geht es gut, vor allem wenn man bedenkt dass sich unser Angebot seit über einem Jahr im Wandel befindet. Wir haben als Satellitenplattform mit nicht viel mehr als der Fußball-Bundesliga angefangen und dann unser Programmangebot Schritt für Schritt immer bunter und vielfältiger gemacht. Inzwischen stehen wir als zweitgrößte deutsche Satellitenplattform mit einem umfassenden, aber sehr unkomplizierten und preisgünstigen Entertainment-Angebot ganz ordentlich im Markt. Wir gehören zu den zehn führenden Pay-TV-Plattformen in Europa und glauben, dass sich unsere Abonnenten über den Aus- und Umbau unseres Angebots freuen und mitmachen.

Und wie wollen Sie den Verlust der Bundesliga-Übertragung kompensieren?

Dies ist natürlich ein Einschnitt für uns und wir machen uns auch keine Illusionen. Uns ist natürlich bewusst, dass wir Abonnenten verlieren werden, aber wir sind gut vorbereitet und optimistisch, dass wir diesen Wandel meistern werden. Wir haben früh damit angefangen, das Profil von ArenaSat als Entertainment-Anbieter weiterzuentwickeln und auf diese Weise bereits zahlreiche Neukunden gewonnen, die das breite Entertainment-Angebot schätzen.
 

 
Damit ändert sich diesen Sommer im deutschen Pay-TV viel: Premiere wird zu Sky und ArenaSat muss sich ohne Fußball-Bundesliga positionieren. Wird das Jahr 2009 ein „Game-Changer“ für die Pay-TV-Branche?

Ich arbeite schon lange in Deutschland und verfolge die Diskussionen der Branche. Jedes Jahr wurde der ganz große Umbruch, der „Game-Changer“ oder die revolutionäre „Killer-Applikation“ erwartet, der alles schlagartig auf den Kopf stellen würde - ist irgend etwas davon wirklich eingetreten? Der Einstieg von News Corporation bei Premiere ist gut für das deutsche Pay-TV. Ich schätze, der Pay-TV Markt wird so größer und dynamischer. Das werden wir aber nicht von heute auf morgen wissen. Veränderungen brauchen ihre Zeit. Nicht nur in Deutschland.

Zum Beispiel Ihre Aufholjagd zu Premiere?

Wir sind die sympathische, unkomplizierte, bodenständige Alternative zu Premiere, und haben gar nicht vor, Premiere bzw. Sky Deutschland zu imitieren. Warum sollten wir ein Riesentanker werden wollen? Man kann es auch so sehen: Premiere ist die Nummer Eins bei Abonnenten, aber eben auch nach Verlusten. Wir sind kleiner, schreiben aber schwarze Zahlen. Die Nummer Zwei zu sein, schlank und flexibel zu sein, gibt uns eine Menge Freiheiten. Wir können neue Angebote und Services ausprobieren und haben auf diese Weise viele Dinge in den Markt gebracht, die Premiere irgendwann nachgemacht hat – zum Beispiel die Komplexität der Programmpakete zu reduzieren.

Ihr Wettbewerber Premiere wollte lange Zeit auch selbst Programmhaus sein. Jetzt zeichnet sich eine verstärkte Einbindung von Fremdsendern ab, wie es ArenaSat schon immer getan hat. Eine Bestätigung Ihres Konzepts?

Wenn man sich die Hintergründe der Veränderungen beim Programmangebot von Premiere/Sky anschaut, dann geht es da ganz sicher in erster Linie um Kostenfragen. Aber Premiere/Sky ist dennoch noch weit von unserer Philosophie entfernt. Wir sehen Pay-TV nicht als Zentrum des Medienuniversums, sondern als ein Teil einer Vielzahl von Angeboten, die der Kunde nutzt. Es gibt DVD oder Blu-ray, das Internet, den Computer, Handys oder iPods - und vieles mehr. Wir akzeptieren diese Vielfalt nicht nur, wir wollen ein Teil davon sein. Die langfristige Vision von ArenaSat ist es, unseren Kunden Inhalte über alle möglichen Wege anzubieten, nicht nur über den Fernseher. So bieten wir unseren Abonnenten einen unkomplizierten DVD-Verleih an – das ist zwar kein supertechnisches Video-on-Demand, aber im Ergebnis können unsere Kunden tolle Kinofilme sechs Monate früher sehen als bei Premiere.