Logo: Sat.1; Grafik: DWDL.deHerr Bolten, Ihr Mutterkonzern steckt tief in den Schulden und Sie kaufen weiter ein. Wenn Sie jetzt also Herrn Kerner verpflichtet haben, ist das trotzdem eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung?

Geld war nicht das ausschlagende Argument, um Johannes B. Kerner für Sat.1 zu begeistern. Wir hatten zum einen sehr gute Gespräche über die Strategie des Senders, die ich ihm ausführlich erklärt habe. Und dann haben wir sehr schnell einen gemeinsamen Geist entwickelt, als es um die Sendungen ging, die er künftig für uns moderieren wird. Da stimmte die Chemie auf Anhieb und der gemeinsame Ehrgeiz ist da, Sat.1 noch einmal in eine andere Liga zu bringen.

Und wo müssen Sie jetzt sparen, um Kerner und Pocher zu finanzieren?

Nirgends. Diese Budgets gibt es bei Sat.1, genauso wie bei anderen Sendern auch. Es ist ja nicht so, dass Sat.1 nicht auch vorher schon investiert hat. Und Verpflichtungen haben nicht immer nur etwas mit Honoraren zu tun. Jemanden für sich zu gewinnen, hat auch mit Perspektiven und Sympathien zu tun.

Die „Süddeutsche Zeitung“ spekulierte am 8. April über einen Wechsel von Kerner zu Sat.1. Damals haben Sie und Kerner gemeinsame Gespräche dementiert. Jetzt der Wechsel. Klären Sie mich bitte auf...

Die Dementis waren korrekt. Unsere Gespräche mit Herrn Kerner waren sehr kurzfristig und das erste Kennenlernen gab es am Donnerstagmorgen nach dem Bayern-Dekabel in Barcelona.
 
 
 
 
 
Ist Bolten der neue Kogel? Sie betreiben ja gerade so etwas wie eine moderne Form des Tele-Shoppings: Christiansen, Aust, Pocher und jetzt Kerner. Wollen Sie eine komplett neue Mannschaft formen?

Wir stellen eine neue Mannschaft zusammen, in der unsere bekannten und beliebten Stars wie Kai Pflaume,  Anke Engelke, Bastian Pastewka, Ulrich Meyer, Hugo-Egon Balder usw. neben neuen Kollegen spielen. Wir können uns auch noch weitere Zugänge vorstellen.

Ihre aktuelle Suche nach neuen Sat.1-Gesichtern hat mit Johannes B. Kerner also noch kein Ende gefunden?

Nein. Sie können sich noch bewerben (lacht).

Das wäre keine Schlagzeile wert. Und auf die allein hätten Sie es ja abgesehen, lästerte Harald Schmidt in der letzten Sendung „Schmidt & Pocher“ zum Pocher-Deal.

Herr Schmidt ist sich ja auch sicher, dass ich im Herbst nicht mehr hier sitzen werde …

Sie haben eben schon einmal Ulrich Meyer erwähnt. Muss er sich um „Akte“ Sorgen machen, wenn Johannes B. Kerner ein wochenaktuelles journalistisches Format bekommen soll?

Nein, gar nicht. Johannes B. Kerner und seine neue wöchentliche Sendung sind eine perfekte Ergänzung zu „Akte“.

Können Sie mehr zum Konzept von Kerners neuer Sendung und dem Sendeplatz sagen?


Johannes B. Kerner wird sich bei uns sehr aktuell den Themen der Woche, den Themen, die Menschen in Deutschland in diesen Tagen bewegt haben, widmen. Sicherlich mit einem hohen Talk-Anteil, aber auch Zuspielern. Über den Sendeplatz haben wir noch nicht entschieden.