Und wenn etwas zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung passiert?
Zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung gestorben ist uns nur einmal jemand. Das war nicht vorherzusehen, das war Rudolph Mooshammer. Das war wirklich der einzige Fall. Es ging um Mooshammers Hund Daisy und die Antwortmöglichkeiten waren alles berühmte Herrchen mit Hund. Er war gar nicht die Lösung, sondern eine der Alternativen. Mooshammer kam dann einen Tag vor der Sendung zu Tode. Solche „Extremfälle“ sind aber zum Glück dann doch die ganz große Ausnahme.
Was ist eigentlich schwieriger: Fragen finden oder Antwortalternativen formulieren?
Die Antwortalternativen zu finden ist schwerer. Die Frage selbst hat man meistens schneller geschrieben. Manche Sachen scheitern dann aber daran, dass man eine oder zwei stimmige falsche Antwortalternativen findet, aber keine dritte. Es mag sich banal anhören, aber das größte Problem ist oft auch sicherzustellen, dass die falschen Alternativen auch tatsächlich falsch sind. Wenn uns Fehler unterlaufen, dann meistens in der Art, dass unter einem speziellen Blickwinkel eine der falschen Alternativen auch richtig sein könnte, worauf wir nicht gekommen sind. Womöglich hat sich in der Zwischenzeit eben auch irgendetwas ereignet.
Zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung gestorben ist uns nur einmal jemand. Das war nicht vorherzusehen, das war Rudolph Mooshammer. Das war wirklich der einzige Fall. Es ging um Mooshammers Hund Daisy und die Antwortmöglichkeiten waren alles berühmte Herrchen mit Hund. Er war gar nicht die Lösung, sondern eine der Alternativen. Mooshammer kam dann einen Tag vor der Sendung zu Tode. Solche „Extremfälle“ sind aber zum Glück dann doch die ganz große Ausnahme.
Was ist eigentlich schwieriger: Fragen finden oder Antwortalternativen formulieren?
Die Antwortalternativen zu finden ist schwerer. Die Frage selbst hat man meistens schneller geschrieben. Manche Sachen scheitern dann aber daran, dass man eine oder zwei stimmige falsche Antwortalternativen findet, aber keine dritte. Es mag sich banal anhören, aber das größte Problem ist oft auch sicherzustellen, dass die falschen Alternativen auch tatsächlich falsch sind. Wenn uns Fehler unterlaufen, dann meistens in der Art, dass unter einem speziellen Blickwinkel eine der falschen Alternativen auch richtig sein könnte, worauf wir nicht gekommen sind. Womöglich hat sich in der Zwischenzeit eben auch irgendetwas ereignet.
Haben Sie ein Beispiel?
Wir haben mal gefragt, welches chemische Element es gibt: Einsteinium, Heisenbergium, Röntgenium, Planckium. Unsere Lösung: Einsteinium. Eine Woche vor der Sendung hatte die internationale Gesellschaft für die chemische Nomenklatur ein bis dato unbenanntes Element just „Roentgenium“ getauft, so dass dann plötzlich, wenn man von dem „oe“ statt dem „ö“ mal absieht, zwei Antworten richtig waren. Man erwartet ja nun wirklich nicht täglich, dass sich ausgerechnet am Periodensystem der chemischen Elemente etwas ändert. Und schon gar nicht, dass das so kurz vor einer Sendung passiert und dann auch noch eine Frage so fundamental betrifft – das ist schon eine außergewöhnliche Verkettung unglücklicher Umstände... Und schon sieht es so aus, als wären wir zu blöd, richtig ins Periodensystem zu schauen. Aber so simpel war's natürlich nicht.
Eine ganz banale Frage: Wie kommen Sie eigentlich auf die Fragen?
Es ist ein assoziativer Prozess. Man sieht im Alltag irgendetwas und denkt sich, da könnte man mal eine Frage draus machen. Ob das auch wirklich eine Frage wert ist, ergibt sich dann im Abstimmungsprozess mit den anderen Kollegen. Wir haben dafür aber alle eine gute Antenne, denke ich. Durch die langjährige Quiz-Erfahrung bekommt man zudem auch für die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades ein sicheres Gefühl – mit der oben genannten kleinen Einschränkung. Dass wir uns dabei jedoch massiv verschätzen, was man daran erkennen könnte, dass bei einer als relativ leicht eingestuften Frage der Publikumsjoker versagt, ist äußerst selten. Ich vermute, höchstens ein- oder zweimal in den fast zehn Jahren ist bei einer 1.000 oder 2.000 Euro-Frage der Publikumsjoker in die Hose gegangen.
Wir haben mal gefragt, welches chemische Element es gibt: Einsteinium, Heisenbergium, Röntgenium, Planckium. Unsere Lösung: Einsteinium. Eine Woche vor der Sendung hatte die internationale Gesellschaft für die chemische Nomenklatur ein bis dato unbenanntes Element just „Roentgenium“ getauft, so dass dann plötzlich, wenn man von dem „oe“ statt dem „ö“ mal absieht, zwei Antworten richtig waren. Man erwartet ja nun wirklich nicht täglich, dass sich ausgerechnet am Periodensystem der chemischen Elemente etwas ändert. Und schon gar nicht, dass das so kurz vor einer Sendung passiert und dann auch noch eine Frage so fundamental betrifft – das ist schon eine außergewöhnliche Verkettung unglücklicher Umstände... Und schon sieht es so aus, als wären wir zu blöd, richtig ins Periodensystem zu schauen. Aber so simpel war's natürlich nicht.
Eine ganz banale Frage: Wie kommen Sie eigentlich auf die Fragen?
Es ist ein assoziativer Prozess. Man sieht im Alltag irgendetwas und denkt sich, da könnte man mal eine Frage draus machen. Ob das auch wirklich eine Frage wert ist, ergibt sich dann im Abstimmungsprozess mit den anderen Kollegen. Wir haben dafür aber alle eine gute Antenne, denke ich. Durch die langjährige Quiz-Erfahrung bekommt man zudem auch für die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades ein sicheres Gefühl – mit der oben genannten kleinen Einschränkung. Dass wir uns dabei jedoch massiv verschätzen, was man daran erkennen könnte, dass bei einer als relativ leicht eingestuften Frage der Publikumsjoker versagt, ist äußerst selten. Ich vermute, höchstens ein- oder zweimal in den fast zehn Jahren ist bei einer 1.000 oder 2.000 Euro-Frage der Publikumsjoker in die Hose gegangen.
Sind Sie eigentlich ein Klugscheißer geworden?
Ich versuche es zu vermeiden. Ich beiße mir in der Regel auf die Zunge, wenn ich irgendwo einen Fehler sehe oder Leute Unsinn erzählen. Es ist eher das Umgekehrte, was nervt. Dass Leute auch im privaten Rahmen auf einen zukommen und sagen, du musst doch alles wissen. Wer war denn im 9. Jahrhundert Kaiser von China, etc. Oder jemand hat die ultimative Quizfrage für uns. Das ist aber nur in drei von 30 Fällen eine wirklich gute Frage, und zwei davon haben wir garantiert schon gehabt. Die Leute verstehen oft nicht, dass es nicht darum geht, etwas völlig Abseitiges, schier Unratbares auszugraben - weil das dann auch höchstwahrscheinlich niemanden interessiert. Eine Frage muss auch eine unterhaltsame Komponente aufweisen. Wenn uns Fragen vorgeschlagen werden, dann sind sie häufig einfach viel zu speziell, etwas, das kein Mensch wissen kann - und kein Mensch wissen muss. Jedenfalls nicht bei „Wer wird Millionär“ – das Thema könnte aber z.B. für „Genial daneben“ geeignet sein.
Sie können also keine Fragen von Zuschauern annehmen?
Es gibt viele Zuschauer, die Fragen schicken, von denen sicher auch manche gelungen sind. Aber man muss immer berücksichtigen, dass es eine Geheimhaltung gibt und „unverlangt eingesandte“ Fragen schon deshalb nicht verwendet werden können. Es bestünde sonst die Gefahr, dass der Einsender der Fragen plötzlich Kandidat in der Sendung ist.
Ihre Fragen sind auch für Günther Jauch die Vorlage für seine Moderation. Wie sehr können Sie mit Ihren Fragen die Sendung und ihren Unterhaltungswert stören?
Man kann mit guten Fragen ein schlechtes Format nicht retten, aber man kann mit schlechten Fragen ein gutes Format ruinieren. Die Sendung ist ja nicht gerade deshalb ein Erfolg, weil die Fragen so toll wären, sondern weil viele Sachen zusammen kommen. Aber bei den leichten Fragen gab es einen Wandel. Am Anfang waren die nicht so anarchisch und wortspielerisch wie heute. Wir haben festgestellt, dass die Leute das lustig finden, wenn da ganz abgedrehte Wortspielereien zu sehen sind. Weil das so gut ankommt, bringen wir es jetzt häufiger.
Ich versuche es zu vermeiden. Ich beiße mir in der Regel auf die Zunge, wenn ich irgendwo einen Fehler sehe oder Leute Unsinn erzählen. Es ist eher das Umgekehrte, was nervt. Dass Leute auch im privaten Rahmen auf einen zukommen und sagen, du musst doch alles wissen. Wer war denn im 9. Jahrhundert Kaiser von China, etc. Oder jemand hat die ultimative Quizfrage für uns. Das ist aber nur in drei von 30 Fällen eine wirklich gute Frage, und zwei davon haben wir garantiert schon gehabt. Die Leute verstehen oft nicht, dass es nicht darum geht, etwas völlig Abseitiges, schier Unratbares auszugraben - weil das dann auch höchstwahrscheinlich niemanden interessiert. Eine Frage muss auch eine unterhaltsame Komponente aufweisen. Wenn uns Fragen vorgeschlagen werden, dann sind sie häufig einfach viel zu speziell, etwas, das kein Mensch wissen kann - und kein Mensch wissen muss. Jedenfalls nicht bei „Wer wird Millionär“ – das Thema könnte aber z.B. für „Genial daneben“ geeignet sein.
Sie können also keine Fragen von Zuschauern annehmen?
Es gibt viele Zuschauer, die Fragen schicken, von denen sicher auch manche gelungen sind. Aber man muss immer berücksichtigen, dass es eine Geheimhaltung gibt und „unverlangt eingesandte“ Fragen schon deshalb nicht verwendet werden können. Es bestünde sonst die Gefahr, dass der Einsender der Fragen plötzlich Kandidat in der Sendung ist.
Ihre Fragen sind auch für Günther Jauch die Vorlage für seine Moderation. Wie sehr können Sie mit Ihren Fragen die Sendung und ihren Unterhaltungswert stören?
Man kann mit guten Fragen ein schlechtes Format nicht retten, aber man kann mit schlechten Fragen ein gutes Format ruinieren. Die Sendung ist ja nicht gerade deshalb ein Erfolg, weil die Fragen so toll wären, sondern weil viele Sachen zusammen kommen. Aber bei den leichten Fragen gab es einen Wandel. Am Anfang waren die nicht so anarchisch und wortspielerisch wie heute. Wir haben festgestellt, dass die Leute das lustig finden, wenn da ganz abgedrehte Wortspielereien zu sehen sind. Weil das so gut ankommt, bringen wir es jetzt häufiger.