Kommen wir von den Eigenproduktionen zur Lizenzware aus Amerika. Da haben Sie Ende 2007 bereits zahlreiche neue US-Serien angekündigt. Wie sieht jetzt der Fahrplan aus?
Was noch im ersten Halbjahr kommen wird ist „Das verschwundene Zimmer“, ein Dreiteiler vom SciFi Channel. Die anderen Serienstarts haben wir sehr gut von Sommer 2008 bis Frühjahr 2009 verteilt, so dass wir immer wieder mit neuen Highlights aufwarten können. Sie können aber sicher sein, dass wir uns für die spektakulärsten Starts auch die spektakulärsten Sendeplätze ausgesucht haben. Allerdings müssen wir auch den Autorenstreik in USA weiter im Auge behalten, um sicherzustellen, dem Zuschauer auch 2009 ausreichend neuen Serien-Stoff liefern zu können.
Klingt nach einem Ausbau der Sendeplätze für US-Serien?
Wir sprechen da von einem oder zwei zusätzlichen Serien-Sendeplätzen in der Woche. Doch im Wesentlichen bestücken wir die bestehenden Slots. So werden „Bionic Woman“ und „Flash Gordon“ ganz sicher am Mittwochabend laufen, für „Californication“ oder „Dexter“ werden wir neue Serien-Sendeplätze schaffen.
Wo wir gerade bei US-Serien sind. Wie war der Donnerstag im vergangenen Oktober nach der ersten Quote von „Heroes“?
Das war gigantisch. Wir waren aber schon vor dem Start der Serie von Euphorie getragen, weil die Kommunikation im Vorfeld perfekt geklappt hat und das Presseecho großartig war.
War „Heroes“ ein Beweis für das Potential von RTL II?
Absolut. Was nicht heißt, dass wir jetzt immer 18 Prozent machen werden, aber wir könnten es mit den richtigen Programmen. Es ist immer eine Frage der Finanzierbarkeit.
Und doch kam der Schlag ins Gesicht: Inzwischen hat sich der Marktanteil halbiert...
Wir sind noch immer sehr zufrieden mit „Heroes“. Dass es fortlaufende Serien schwer haben in Deutschland, ist bekannt. Und selbst in diesem Genre gehört „Heroes“ zu den anspruchsvollen Vertretern.
Apropos anspruchsvolle fortlaufende Serien. Sie haben sich nach der fünften Staffel von „24“ verabschiedet. Wieso eigentlich?
Interesse an der sechsten Staffel gab es, aber am Ende ist es eine Kosten/Nutzen-Rechnung und was den Nutzen angeht, kennen wir uns mit „24“ inzwischen bestens aus. Er ist leider begrenzt, was offenbar auch ProSieben festgestellt hat, denn noch gibt es für die sechste Staffel ja keinen Sendeplatz.
Wie sieht es 2008 im Bereich Information, Dokumentation, Wissen aus?
Gut gemachte internationale Dokumentationen funktionieren bei uns sehr gut. Wir haben im vergangenen Jahr am Sonntagnachmittag zweimal Erfolg gehabt mit Channel 4-Produktionen. Das hat über zwei Stunden exzellent funktioniert. Wir werden jetzt im Mai eine weltexklusive Koproduktion mit Channel 4 zeigen, in der wir die kleine Lakshmi in Indien schon seit einem Jahr vor der Operation begleitet haben und noch immer begleiten. Das ist ein Programmhighlight, das meiner Meinung nach auch zu einer Informationskompetenz beiträgt. Mir geht es darum interessante Informationen verständlich zu vermitteln, weswegen wir die Zusammenarbeit mit Channel 4 auch fortsetzen werden. Und dazu wird es auch weitere Ausgaben der Reportagereihe „100 Tage“ geben.
Was noch im ersten Halbjahr kommen wird ist „Das verschwundene Zimmer“, ein Dreiteiler vom SciFi Channel. Die anderen Serienstarts haben wir sehr gut von Sommer 2008 bis Frühjahr 2009 verteilt, so dass wir immer wieder mit neuen Highlights aufwarten können. Sie können aber sicher sein, dass wir uns für die spektakulärsten Starts auch die spektakulärsten Sendeplätze ausgesucht haben. Allerdings müssen wir auch den Autorenstreik in USA weiter im Auge behalten, um sicherzustellen, dem Zuschauer auch 2009 ausreichend neuen Serien-Stoff liefern zu können.
Klingt nach einem Ausbau der Sendeplätze für US-Serien?
Wir sprechen da von einem oder zwei zusätzlichen Serien-Sendeplätzen in der Woche. Doch im Wesentlichen bestücken wir die bestehenden Slots. So werden „Bionic Woman“ und „Flash Gordon“ ganz sicher am Mittwochabend laufen, für „Californication“ oder „Dexter“ werden wir neue Serien-Sendeplätze schaffen.
Wo wir gerade bei US-Serien sind. Wie war der Donnerstag im vergangenen Oktober nach der ersten Quote von „Heroes“?
Das war gigantisch. Wir waren aber schon vor dem Start der Serie von Euphorie getragen, weil die Kommunikation im Vorfeld perfekt geklappt hat und das Presseecho großartig war.
War „Heroes“ ein Beweis für das Potential von RTL II?
Absolut. Was nicht heißt, dass wir jetzt immer 18 Prozent machen werden, aber wir könnten es mit den richtigen Programmen. Es ist immer eine Frage der Finanzierbarkeit.
Und doch kam der Schlag ins Gesicht: Inzwischen hat sich der Marktanteil halbiert...
Wir sind noch immer sehr zufrieden mit „Heroes“. Dass es fortlaufende Serien schwer haben in Deutschland, ist bekannt. Und selbst in diesem Genre gehört „Heroes“ zu den anspruchsvollen Vertretern.
Apropos anspruchsvolle fortlaufende Serien. Sie haben sich nach der fünften Staffel von „24“ verabschiedet. Wieso eigentlich?
Interesse an der sechsten Staffel gab es, aber am Ende ist es eine Kosten/Nutzen-Rechnung und was den Nutzen angeht, kennen wir uns mit „24“ inzwischen bestens aus. Er ist leider begrenzt, was offenbar auch ProSieben festgestellt hat, denn noch gibt es für die sechste Staffel ja keinen Sendeplatz.
Wie sieht es 2008 im Bereich Information, Dokumentation, Wissen aus?
Gut gemachte internationale Dokumentationen funktionieren bei uns sehr gut. Wir haben im vergangenen Jahr am Sonntagnachmittag zweimal Erfolg gehabt mit Channel 4-Produktionen. Das hat über zwei Stunden exzellent funktioniert. Wir werden jetzt im Mai eine weltexklusive Koproduktion mit Channel 4 zeigen, in der wir die kleine Lakshmi in Indien schon seit einem Jahr vor der Operation begleitet haben und noch immer begleiten. Das ist ein Programmhighlight, das meiner Meinung nach auch zu einer Informationskompetenz beiträgt. Mir geht es darum interessante Informationen verständlich zu vermitteln, weswegen wir die Zusammenarbeit mit Channel 4 auch fortsetzen werden. Und dazu wird es auch weitere Ausgaben der Reportagereihe „100 Tage“ geben.
Gibt es noch weitere Schwerpunkte bei RTL II?
Mit Music-Events haben wir im vergangenen Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit dem Lady Di-Konzert, mit „The Dome“ und „Ballermann Hits“ jeweils über zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das Genre werden wir auch in 2008 mit neuen Events bedienen. Ich glaube, dass im Zuge der Digitalisierung und Fragmentisierung des Fernsehmarktes solche Ereignisse, bei denen man einfach live dabei sein muss, um mitreden zu können, wieder gefragter sein werden. Im Mai, im Sommer und Herbst kommen Live-Musikevents und wir arbeiten auch an einer zweiten Musikevent-Reihe neben dem „Dome“, die ein anderes Musikgenre abdeckt. Insgesamt werden es wohl zehn große Musikevents in 2008.
Wäre dann nicht auch ein Comeback von „Bravo TV“ bei RTL II denkbar?
Seit das Format RTL II verlassen hat und seine Reise durch die Fernsehlandschaft antrat, hat sich der Musikmarkt stark verändert. Und auch die Art und Weise, wie sich die Zielgruppe ihre Informationen holt. Ein wöchentliches Format könnte schwer mit dem Überangebot im Internet konkurrieren. Wobei ich bei einem gelungenen Konzept nichts ausschließen will.
Das deutsche Privatfernsehen hört derzeit oft um 23.15 Uhr mit der Programmierung neuer Inhalte auf. Will man frisches Programm sehen, bleiben zu später Stunde oft nur ARD und ZDF. Wieso endet das Fernsehprogramm früher als es vor einigen Jahren mit mancher Late Night der Fall war?
Ich behaupte: 21.15 Uhr ist die neue Primetime. Wie Ihr Kollege Mantel ja auch schon mal schrieb. Trotzdem ist es zu späterer Stunde so, dass man zwar gute Marktanteile generieren kann, aber die Reichweite fehlt. Damit habe ich auch weniger Geld zur Verfügung auf diesem Sendeplatz. Ich würde auch behaupten, dass Sat.1 bei seinen Late Nights immer draufgezahlt hat. So ein teures Format rechnet sich in Deutschland zu so später Stunde leider nicht.
Damit lassen die Privatsender also den Öffentlich-Rechtlichen den Vorteil zu später Stunde...
Geben Sie mir Gebührengelder, dann machen ich Ihnen eine Late-Night-Show – vielleicht. Aber die Late Night ist nicht unser wichtigstes Thema.
Es wird für meinen Geschmack zu viel von Baustellen im Programm gesprochen und vom Optimieren der Performance, viel zu selten aber mit überzeugter Begeisterung von einer neuen Idee oder einem neuen Format...
Deswegen setzen wir inzwischen auf längerfristige Planungen. Es fällt aber auch schwer in einem Fernsehmarkt, in dem die Kreativität von den Sendern an die Produktionsfirmen outgesourct wurde, eigene Ideen zu verwirklichen. Wir sind sehr abhängig davon, was uns Produzenten liefern und das ist in letzter Zeit oft eher enttäuschend. Das gilt für alle Privatsender: Wir haben oftmals die aktive Rolle verloren.
Was kann man dagegen tun? Die Entwicklung wieder zurück in den Sender holen?
Es ist etwas, worüber wir nachgedacht haben. Wir wollen nicht gleich selbst produzieren, aber eine sendereigene Entwicklungsredaktion würde uns wieder in eine komfortablere Position bringen. Kurz nach meinem Antritt hier haben wir auch eine Abteilung für die internationale Programmbeobachtung eingerichtet. So haben wir z.B. „Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ entdeckt, gekauft und dann einen passenden Produzenten gesucht.
Eine letzte Frage: Herr Oettinger sprach neulich vom „Scheiß-Privatfernsehen“. Was sagt Herr Kühn zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen?
Öffentlich-rechtliches Fernsehen ist leider nicht das, was ich für mein Gebührengeld erwarte.