Foto: Wolf Heider-SawallHerr Winter, wie zufrieden sind sie bislang mit der Entwicklung von Premiere Star?

Auch wenn es vielleicht unrealistisch klingt: Auf einer Skala von 0 bis 15 Punkten würde ich uns 15 Punkte geben.

Bis jetzt wurden 13 Sender offiziell kommuniziert, da fehlen noch ein paar um auf die angepeilten 20 zu kommen...

(lacht) Man muss ja nicht alle Sender auf einmal bekannt geben. In den Verhandlungen hakt es nicht, erst kürzlich habe ich wieder einen Vertrag unterschrieben. Wir haben mit den Sendern verschiedene Starttermine ausgemacht, weil das in der Vermarktung einen natürlichen Push bringt. Wir wären nicht besonders clever, wenn wir alle gleichzeitig kommunizieren würden.

Mit wievielen Sendern wird Premiere Star denn letztlich starten?

Wir werden mit 13 Sendern starten, der 14. Sender wird dann relativ bald nachziehen. Insgesamt sind aber bereits Verträge mit 17 Sendern unterschrieben. Über die "Restplätze" verhandeln wir derzeit noch mit mehreren Sendern. Wir haben keine Hektik, weil es mehr interessierte Sender als verfügbare Plätze gibt. Nach und nach werden wir das Paket auf 20 Sender aufstocken. Obwohl wir dann mehr Sender anbieten, werden die Preise für die Abonnenten aber unverändert bleiben.

Sie sagen, die Preise werden stabil bleiben. Wie sehen die Konditionen eigentlich genau aus? Kürzlich war bereits ein Preis von 13,99 Euro zu lesen...

Der Betrag von 13,99 Euro bezieht sich auf das Stand-Alone Angebot. Aber wir werden natürlich Premiere Star in verschiedenen Kombinationen auch zu anderen, noch attraktiveren Konditionen anbieten. Wir gehen beispielsweise davon aus, dass sich Kunden, die Premiere Thema haben, sich ebenso für Premiere Star interessieren. Für solche wird eine Kombi für 17,99 Euro angeboten, welche beide Pakete umfasst - somit kann Premiere Star schon ab 8 Euro abonniert werden. Darüber hinaus wird es mit anderen Premiere-Paketen weitere günstige Kombiangebote geben.


Entavio will eine Grundgebühr von 2 Euro erheben. Die kommt zu den Premiere Star-Paketpreisen noch dazu?

Ein Entavio-Kunde muss diese Grundgebühr nur dann zahlen, wenn er Pay TV-Angebote abonnieren möchte. Mit Premiere hat das nichts zu tun. Es ist auch nicht zwingend notwendig, Premiere Star über Entavio zu abonnieren. Mit dem Start von Entavio gibt es jetzt zwei technische Plattformen, über welche Premiere-Pakete abonnierbar sind: Die von Premiere selbst und Entavio.

Ist denn von Anfang an das ganze Premiere-Angebot über Entavio abonnierbar?

Ja. Premiere Star ist das erste Angebot, welches es von vornherein auf beiden Plattformen gibt. Alle anderen Premiere-Pakete ziehen gleich. Für unsere Kunden ist das ein großer Vorteil, da beide Plattformen kompatibel miteinander sind. Praktisch gesprochen muss weder der Premiere- noch der Entavio-Kunde einen zweiten Receiver oder eine zweite Smartcard anschaffen um die Angebote nutzen zu können.

Bei Arena war das noch anders - führen Sie darauf auch deren Scheitern zurück?

Dazu will ich kein öffentliches Gutachten liefern, aber: Wenn Sie heute einen Bahnwaggon mit einem anderen Radabstand bauen, hat das gute Chancen ein Rohrkrepierer zu werden, weil kaum jemand eine zweite Schiene neben einer schon vorhandenen bauen will. Die Erfolge, die Premiere jetzt mit der Bundesliga-Vermarktung erzielt, haben sicherlich auch damit zu tun, dass die Kunden von jeglicher technischer Verwirrung befreit wurden.

Wenn Premiere jetzt auf Entavio setzt und damit eine neue, unabhängige Plattform groß macht – zieht man sich damit nicht neue Konkurrenz heran?

Wir haben bei Premiere Star nicht-exklusive Verträge, das heißt, jeder der hier in Konkurrenz zu Premiere Star loslegen will, kann das tun. Jeder Sender kann zu Entavio gehen, sich selbst vermarkten und schauen, ob er damit Erfolg hat. Ich glaube aber die meisten wissen, dass Paketvermarktung am besten funktioniert. Die Unternehmen werden das mehr als einmal durchgerechnet haben und sie sind alle zum gleichen Ergebnis gekommen: Es macht am meisten Sinn, im Premiere Star-Paket vermarktet zu werden.