Am Vorabend haben Sie „Unter Volldampf“ getestet. Wie geht es weiter?

"Unter Volldampf" wird ab Oktober täglich um 19.50 Uhr fortgesetzt. Der Test verlief bekanntlich sehr erfolgreich mit deutlich zweistelligen Marktanteilen. Deswegen werden wir uns von "Wohnen nach Wunsch" vorerst verabschieden, was aber nicht heißt, dass wir es im kommenden Jahr nicht vielleicht noch einmal probieren werden. Zunächst aber positionieren wir die Access Primetime so von 18.00 bis 20.15 Uhr ganz klar um das Thema Kochen mit "Wissenshunger", "Ganz und gar", "Schmeckt nicht, gibts nicht", "Das perfekte Dinner" und "Unter Volldampf".

Neu in der Primetime der kommenden Saison sind die US-Serie "Shark", sowie die Kochshows "Born to Cook" und "Die Koch-Arena". Welche Erwartungen knüpfen Sie an die Formate?


"Shark" ist für mich eine sichere Programmierung, wenn man ein vernünftiges LineUp nutzt. Die Serie ist wirklich stark, ein Musterbeispiel für gutes Storytelling. Die beiden Kochshows in der Primetime sind da risikoreicher. Weniger wegen des Themas. Hier geht es zwar auch ums Kochen, aber in ganz anderer Form als wir es am Vorabend angehen. Riskant ist es, weil es Vergleichbares im deutschen Fernsehen vorher so nicht gab und Vox bislang keine Shows gezeigt hat.

Wie wollen Sie das Risiko in Grenzen halten?

Zunächst laufen beide Shows nicht gleichzeitig. "Born to Cook" startet jetzt am Freitag, die "Koch-Arena" kommt erst im Herbst. "Born to Cook" kommt zunächst mit sechs Folgen, wobei wir fest davon ausgehen, dass es weitergehen wird. Von der "Koch-Arena", unserer zweiten neuen Primetime-Show, wird es vorerst vier Folgen geben. Hier möchten wir aber - unabhängig vom Erfolg - ohnehin auf eine Eventprogrammierung alle ein bis zwei Monate setzen.

Die erste Aufzeichnung der "Koch-Arena" ist schon fertig. Wie lief es?

Man muss bei Projekten, die einem sehr am Herzen liegen, immer aufpassen, dass man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnt. Die Zuschauer im Studio hatten Riesenspaß, wir auch. Hoffen wir, dass sich das auch dem Fernsehpublikum vermitteln lässt und es die Begeisterung an der "Koch-Arena" teilt. Wir haben für unsere Verhältnisse viel Geld in die Hand genommen für die Show. Unserer Meinung nach hat sich jeder Euro bezahlt gemacht.
Foto: Vox / Stephan Pick
Frank Hoffmann: "Absteigen möchten wir nicht. Vox gehört in die erste Liga"
(Foto: Vox / Stephan Pick)
 
Bei dem am Freitag startenden "Born to Cook" müssen Sie mir bitte erklären, wieso die Kochshow nach einer Krimiserie programmiert wurde...

Bestimmte Abende bei Vox sind einfach gesetzt. Die werden wir nicht anrühren. Das sind der Montag- und Mittwochabend, die beide hervorragend laufen. Der Samstag ist von anderen Sendern schon mit dem Genre Show sehr erfolgreich besetzt und der Sonntag ist erstens schwierig und zweitens schon erfolgreich programmiert mit dem Pefekten Promi-Dinner. Der Freitag läuft zwar insgesamt auch zufriedenstellend, aber er ist aus unserer Sicht der Abend, den wir am ehesten aufbrechen können um ein neues Format auszuprobieren. Und der Start ins Wochenende ist gefühlt auch ein passendes Umfeld für eine unterhaltsame Show. Und dass Shows und Serien an einem Abend sehr gut harmonieren können, hat man bei anderen Sendern schon erleben können.

Sie haben aber, um das Thema Kochen abzuschließen, anscheinend keine Sorge, dass Ihnen ihr Programm in der kommenden Saison überkocht....


Nein, dafür stehen bei uns ja Profis am Herd (lacht). Auf dem Papier kann ich verstehen, dass es zunächst nach viel klingt. Aber "Born to Cook" und "Die Koch-Arena" belegen erst einmal nur zehn Primetime-Sendeplätze. Und schauen Sie sich die guten Quoten unserer neuen Kochsendung "Unter Volldampf" an - von Übersättigung kann man da gewiss nicht sprechen.

Ich würde gerne noch die Gelegenheit nutzen und auf "Voxtours" zu sprechen kommen. Das Format läuft heimlich, still und leise - und ist dafür vergleichsweise kostenintensiv. Muss man sich darum sorgen?

"Voxtours" haben wir viel zu verdanken. Neben "Wolkenlos" ist "Voxtours" übrigens das einzige Reisemagazin im relevanten Privatfernsehen und holt Marktanteile über Senderschnitt. Aber selbst wenn es weniger wäre und "Voxtours" nur sechs oder sieben Prozent holen würde, so leistet das Format etwas sehr wertvolles. "Voxtours" ist seit Sendebeginn unseres Senders dabei, vermittelt Glaubwürdigkeit, hat Tradition und zahlt so in unseren Markenkern ein.

Wie passen die dctp-Formate zum Markenkern und den Marktanteilerwartungen von Vox? Beim Agenturscreening sagten Sie, dass Sie am späten Samstagabend gerne etwas ändern würden und in Gesprächen stünden mit Alexander Kluge. Gibt es schon Ergebnisse?


Wir möchten grundsätzlich gerne an den Programmfarben des späten Samstagabend festhalten, weil sie eine echte Alternative sind und auch zur Glaubwürdigkeit von Vox beitragen. Die lizenzrechtlich vorgeschriebenen dctp-Sendeplätze können wir nicht direkt beeinflussen. Deshalb sind wir in einem engen Dialog mit Alexander Kluge und erste Erfolge zeichnen sich ab. Vor gut einer Woche war "Süddeutsche Zeitung TV" die meistgesehene Vox-Sendung des Tages und auch der Marktanteil stimmte mit gut 8 Prozent. Da hielten sich Popularität und Anspruch die Waage.

Dann bleibt mir am Ende nur noch die Frage: Welches Reichweitenziele hat Vox für seine erste Saison in der 1. Fernsehliga?

Es gibt keine Marktanteilsziele, die ich Ihnen jetzt nennen würde. Ganz klar ist aber: Absteigen möchten wir nicht. Vox gehört in die erste Liga.