Grafik: DWDL.deMit der Konsequenz, dass alle so eine Sendung haben wollen.

Das ist doch auch schon wieder sowas: Jetzt gibt es „Hart aber fair“, und nun versucht das wieder jeder zu kopieren. Die Leute haben einfach nicht den Mumm, mal eigene Ideen zu verwirklichen, wie Frank Plasberg mit seiner Sendung. Die Deutschen sind ein Volk von Nachäffern geworden. Warum sind wir denn nicht in der Lage, so wie wir den VW Golf und den Porsche erfunden haben, auch eigene Fernsehsendungen zu erfinden?

Es wird argumentiert, es gebe zu wenig Sendeplätze für neue Konzepte auf denen man probieren kann.

Genau genommen gibt es überhaupt keine Sendeplätze zum Ausprobieren, weil überall immer irgendwas gesendet wird. Ich kenne aber Produzenten, die wissen genau, wie es mit den Quoten auf welchem Sendeplatz aussieht. Und wenn die dann mit dem richtigen Konzept um die Ecke kommen, schaffen sie es mit argumentativer Überzeugungsarbeit, den Sendeplatz frei zu verhandeln. Da muss man einfach Durchsetzungsvermögen haben. In den Sendern braucht man dazu aber auch Macher, die mit einem guten Bauchgefühl etwas Eigenes umsetzen und verwirklichen wollen. Der Oberste muss der Mutigste sein, wenn er will dass die andern das auch sind.
 


Gibt es die denn in den Sendern?


Teilweise arbeiten in den Fernsehanstalten wirklich schwachbrüstige Menschen, die nicht den Mumm haben, eigene Format-Ideen zu verwirklichen. Es gibt kaum noch Macher wie Frank Elstner mit „Wetten dass...?“, die etwas entwickeln und umsetzen. Dabei kann es ein Riesenerfolg werden, wenn man es einfach nur wagt.

Ein schönes Schlusswort. Dann darf ich Sie bitten, auch noch ein Wagnis einzugehen: Wofür könnte denn – frei übersetzt und nicht ganz ernst gemeint – unser Kürzel DWDL stehen?

Dass wir Dich lieben.

Herr Seidel, vielen Dank für das Gespräch.