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Großbritannien: Die an wahre Fälle andockende ARD-Miniserie "Spuren" mit Nina Kunzendorf und Tilman Strauß in den Hauptrollen lief mit ihren insgesamt vier Folgen am 15. Februar im Ersten in einem Rutsch durch. Und neben den Erfolgen in der Mediathek performte sie auch bei besagter linearer Ausstrahlung durchweg stark und dominierte mit im Schnitt mehr als fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern die Quoten-Hitliste am Samstagabend vor knapp zwei Monaten. Doch nicht nur quantitativ kam der auf dem Sachbuch "Soko Erle" des ehemaligen Freiburger Polizeisprechers Walter Roth basierende Krimi über miteinander verwobene Todesfälle im Schwarzwald um das Jahr 2016 gut an, das Stück über polizeiliche Ermittlungsarbeit konnte auch handwerklich überzeugen. Wohl so sehr, dass sich nun die BBC die Erfolgsproduktion von Lailaps Films in Kooperation mit dem SWR über Studiocanal gesichert hat und das deutsche Crime-Format mit dem Titel "Black Forest Murders" auf die Insel bringen will. Dort wird die Serie im iPlayer zu sehen sein.
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Frankreich: Nachdem "Ghosts" in Großbritannien und den USA zum Hit avancierte und jüngst vom WDR auch in Deutschland adaptiert wurde, folgt nun die nächste internationale Version der Comedyserie. Unter dem Titel "Ghosts: Fantômes en Héritage" arbeiten Disney+ und der Privatsender TF1 an einer eigenen Version, die vom französischen Arm von BBC Studios produziert werden soll. Gegenüber "Deadline" erklärte das Team, das hinter der französischen Adaption steht, dass man sich eng an die Geschichten der britischen Serie gehalten habe. Es wird jedoch bereits an einer zweiten Staffel gearbeitet, werde man sich aber weiter von den Original-Drehbüchern entfernen. Unterdessen will TF1 im Show-Bereich künftig verstärkt auf "Gamification" setzen, wie Julien Degroote, EVP und Head of Content Development, gegenüber "Deadline" angekündigt hat. "Für uns ist das der Trend, der die gesamte Branche antreibt und unser gesamtes Denken bestimmt." Erklärtes Ziel sei es, mit spielerischen Formaten wieder Menschen vor dem Fernseher zusammenzubringen. Degroote verweist auf Formate wie "Master of the Game", die Antwort von TF1 auf "Die Verräter", oder das neue Quiz "1 to 10", von dem bereits neue Folgen bestellt wurden. Darüber hinaus will der Sender auch das Format "The Box" adaptieren. Dazu kommt ein eigenentwickeltes Format mit dem Titel "Focus", in dem verschiedene Fähigkeiten des Gehirns getestet werden sollen.
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USA: Am Montag feierte der dritte Durchgang von "The White Lotus" - nach Hawaii, Italien, dieses Mal in Thailand - sein Staffelfinale. Die Meinungen zum Drittling gehen dabei weit auseinander: als zu langweilig mit dünner Story bezeichnete der eine oder die andere aus dem Lager "Schlechteste Staffel" die Anthologie-Serie. Die andere Seite schwärmt von einem Durchgang für die Seriengeschichte mit famosem Finish. Mit der Kritik konnte Showrunner Mike White nichts anfangen und empfahl allen, die mit der Erzählweise und dem speziellen Vibe nicht klar kommen, lieber das Abschalten. Die langsame Schaffung einer Welt sei das Ziel und nicht der schnelle Plot. Bei HBO wiederum zeigt man sich mit den Zahlen sehr zufrieden: das turbulente Finale konnte die Zuschauerzahl laut des Pay-TV-Senders um 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche steigern. Und auch im Vergleich zum Finale der zweiten Staffel gab es ein deutliches Plus: das Thailand-Finale habe einen Anstieg um 51 Prozent im Vergleich zu dem in Italien verzeichnen können. Zwischen einer eigens mit der Kostümdesignerin erschaffenen H&M-Kollektion, der Diskussion über Normschönheit, der Freude über einen ikonischen Monolog von Sam Rockwell, den nachgängigen Hype um eine gestrichene Sexszene, einen verschmutzen Mixer von Bosch, der Integration der Duke-University und noch so vieles mehr, gibt es auch Theorien zum Schauplatz, der schon bestellten vierten Staffel. Wie die zweite Staffel soll die Nachfolgestaffel wieder in Europa angesiedelt sein - dann laut White aber ohne "dramatisch felsige Bildsprache", beziehungsweise ohne Meer. Der Berg ruft? Die Schweizer Alpen würden in jedem Fall einen ganz neuen Twist bringen und wer weiß, vielleicht hat dann ja auch Woody Harrelson Zeit, sich in Skischuhe zu quetschen. Während das alles noch warten muss, geht es am 13. April bei HBO mit der zweiten Staffel der postapokalyptischen Videospiel-Adaption "The Last of Us" weiter. Noch vor der Premiere wurde nun eine dritte Staffel bestellt. Unklar ist noch, ob dies dann auch die letzte sein wird.
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Weltweit: "Monopoly" wird zur TV-Show. Wie der US-Branchendienst "Deadline" erfahren hat, hat sich Netflix die Rechte für eine Adaption des legendären Brettspiels gesichert. Es ist der nächste Versuch, eine starke IP in die Show-Welt zu transferieren, nachdem man bereits "Squid Game: The Challenge" zeigte und an "The Golden Ticket", einer in der Welt von Willy Wonka angesiedelte Show, arbeitet. Bei "Monopoly" schwingt indes die Hoffnung mit, die Show als groß angelegtes soziales Experiment in die reale Welt zu bringen, in der Strategien, Allianzen und Verdrängungswettbewerb aufeinanderprallen. Hasbro Entertainment, die Firma hinter "Monopoly", hat mit "Trivial Pursuit" und "Scrabble" in der Vergangenheit bereits zwei andere klassische Brettspiele im Fernsehen umgesetzt.
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USA: Wendung im Streit um "Jeopardy" und das "Glücksrad": Der Oberste Gerichtshofs in Los Angeles hat den Antrag von CBS abgelehnt, Sony am Vertrieb der beiden Erfolgsshows zu hindern. Nach Auffassung des Gerichts habe Sony das Recht, die Vertriebsvereinbarungen zu kündigen, und wies darauf hin, dass Lizenzvereinbarungen auf einen Zeitraum von zwei Jahren begrenzt sein sollten. Sony hatte im vergangenen Jahr Klage eingereicht, weil man CBS vorwirft, im Vertrieb nicht die bestmöglichen Einnahmen für die beiden Shows zu erzielen. Zum Hintergrund: Sony produziert die Sendungen, CBS ist für den Vertrieb zuständig - so wurde es vor über 40 Jahren festgelegt, damals noch von Merv Griffin Enterprises und King World, die später von Sony und CBS übernommen wurden. Dieser Vertrag sichert CBS diese Rechte an beiden Shows für unbegrenzte Zeit zu. Sony bot laut CBS zuletzt aber einen neunstelligen Betrag, um die Rechte komplett zu übernehmen, was CBS ablehnte. Sony wirft CBS unter anderem vor, dass man die Gameshows nur im Paket mit eigenen Formaten anbiete, womit der Preis für die Sony-Formate zu gering ausfalle. CBS stelle die eigenen Geschäftsinteressen über die Verpflichtungen aus dem Vertrag. Bei CBS bestreitet man die Vorwürfe und sieht darin ein durchsichtiges Manöver und will gegen die nun getroffene Entscheidung Berufung einlegen.
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Großbritannien: Seit Jahrzehnten Kult im US-Fernsehen, bekommt die NBC-Show "Saturday Night Live" nun eine britische Version, die ab 2026 bei Sky ausgestrahlt und von einer "Starbesetzung" präsentiert werden soll. Nach Angaben des Senders soll die Show im gleichen "temporeichen Live-Stil" ausgestrahlt werden - "mit kultigen Moderatoren, musikalischen Gästen und einer Kerbesetzung der witzigsten britischen Comedians". "Die Show hat über die Jahre unzählige Comedy- und Musiktalente entdeckt und gefördert", sagte Cecile Frot-Coutaz, CEO von Sky Studios.
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Großbritannien: Der britische Kultur-, Medien- und Sportausschuss hat der Regierung empfohlen, eine fünfprozentige Abgabe auf SVoD-Plattformen zu erheben und warnte, dass "dringender Handlungsbedarf besteht, um britische Inhalte zu schützen". Die Streaming-Abgabe ist demnach Teil eines "dringenden Unterstützungspakets für den krisengeschüttelten britischen Qualitätsfilmsektor", dessen Umsetzung die Abgeordneten der Regierung vorschlagen. Der Ausschuss hat Streamer wie Netflix, Amazon, Apple TV+ und Disney+ aufgefordert, ihren Worten Taten folgen zu lassen und sich zu verpflichten, fünf Prozent der britischen Abonnenteneinnahmen in einen Kulturfonds einzuzahlen, um die Finanzierung von Dramen zu unterstützen, die für das britische Publikum von besonderem Interesse seien. Netflix hat allerdings bereits durchblicken lassen, eine solche Abgabe an die Nutzerinnen und Nutzer weiterzugeben. "In einem zunehmend wettbewerbsorientierten globalen Markt ist es wichtig, ein Geschäftsumfeld zu schaffen, das Anreize für Investitionen, Risikobereitschaft und Erfolg schafft, anstatt sie zu bestrafen", erklärte eine Sprecherin, "Abgaben vermindern die Wettbewebsfähigkeit und benachteiligen das Publikum, das letztlich die höheren Kosten trägt."
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USA / Portugal: Fußballstar Cristiano Ronaldo und Regisseur Matthew Vaughn haben ein gemeinsames Filmstudio gegründet. Das unabhängige Studio mit dem Namem UR-Marv hat bereits zwei Actionfilme produziert, ein weiteres Projekt, das derselben Reihe angehört, befindet sich bereits in der Entwicklung. "Dies ist ein aufregendes Kapitel für mich, während ich neue Unternehmungen in Angriff nehme", sagte Ronaldo gegenüber "Variety", das zuerst über das Vorhaben berichtete. Vaughn schwärmte: "Cristiano hat auf dem Spielfeld Geschichten geschaffen, die ich nie hätte schreiben können, und ich freue mich darauf, mit ihm inspirierende Filme zu drehen - er ist ein echter Superheld." Nach Angaben von "Variety" will das Filmstudio "innovative Technologie mit einem Hauch Tradition" verbinden, um das Filmemachen auf den Kopf zu stellen
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Großbritannien: Bei Netflix streift man sich erneut Ballkleider und Kniehosen über und investiert ins Genre der historischen Liebesromanze à la "Bridgerton". Bestellt wurde eine sechsteilige Mini-Serie zum zahlreich und breit adaptierten Roman "Stolz und Vorurteil" aus dem Jahr 1813 von Jane Austen. Die Hauptrollen spielen Emma Corrin (Elizabeth Bennet), Jack Lowden (Mr. Darcy) und Olivia Colman (Mrs. Bennet). Apropos "Bridgerton": am anderen Ende - zeitlich, thematisch, wie optisch - ist die Netflix-Serie "Adolescence". Und diese Produktion ist bei den Abrufen weiter auf Erfolgskurs und hat jede Staffel von "Bridgerton" bereits überholt. Aktuell ist sie auf Platz 4 der meist gesehenen, englischsprachigen Netflix-Serien, Tendenz steigend. Das bringt nun auch Brad Pitt auf den Plan, der mit seiner Produktionsfirma Plan B in Gesprächen über ein Follow-up ist. Allerdings befindet man sich hierbei noch am Anfang. Klar ist hingegen, dass das Produktionsstudio von "Adolescence", Warp Films, bereits eine weitere Dramaserie im Köcher hat. Für den kleinen Bildschirm adaptiert wird der mit einem BAFTA ausgezeichnete BBC-Film "Tag Null" ("Threads") aus dem Jahr 1984 über die Folgen eines nuklearen Angriffs in Nordengland.
Ticker: +++ Der Roman "Carrie" aus dem Jahr 1974 legte den Grundstein für Stephen Kings Karriere. Nun hat Amazon eine serielle Aufbereitung des Stoffs über die Highschool-Schülerin Carrie White mit telekinetischen Kräften von Mike Flannigan geordert, die auch hierbei gegen ihre herrische Mutter kämpfen muss +++ Eva Longoria hat große Lust auf ein Reboot der verzweifelten Hausfrauen und wäre die erste, die bei einem Comeback der "Desperate Housewives" unterschreibt +++ Als Highlight bei AMC gilt das im Silicon Valley angesiedelte Drama von Jonathan Glatzer. Dieses hat neben dem Titel "The Audacity" mit Zach Galifianakis einen weiteren Hauptdarsteller bekommen +++ Weiter geht es dort auch mit den "Mayfair Witches", denn AMC hat eine dritte Staffel mit neuem Setting bestellt +++ Brooke Shields hat einen neuen Job: bestellt wurde das Crime-Drama "Allie & Andi" von zum AMC Network gehörenden Acorn TV +++ Die in Berlin ansässige Agentur Quintus Studios hat die zehnteilige True-Crime-Doku "Missing, Presumed Dead" von Spirit Studios an National Geographic verkauft, welches nun die US-Rechte hält +++ "Colin From Accounts" geht weiter und bekommt eine dritte Staffel von Paramount+ +++ CBS verlängert "The Bold And The Beautiful" um drei Staffeln +++ Starkoch Gordon Ramsay macht auf Undercover Boss und will bei Fox in "Gordon Ramsay's Secret Service" Amerikas schmutzigste Restaurants retten +++