Apple TV+ © Apple
USA: Apple gibt keine Zahlen für Apple TV+ heraus, weder was die Abos noch was finanzielle Dinge betrifft. "The Information" berichtet unter Bezug auf anonyme Quellen aber, dass es nach wie vor ein großes Zuschussgeschäft sein soll. Demnach wurden die Ausgaben von 5 auf 4,5 Milliarden Dollar zwar etwas gesenkt, trotzdem soll dadurch weiterhin ein Verlust von über einer Milliarde Dollar im Jahr entstehen, um Inhalte für die nun angeblich 45 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten produzieren zu lassen. Das klingt massiv - ist für Apple als Gesamtkonzern aber freilich trotzdem leicht zu verschmerzen - leichter noch als andere Medienkonzerne, die mit ihren Streaming-Diensten ebenfalls große Anlaufverluste anhäuften: Im letzten Geschäftsjahr machte Apple 391 Milliarden Dollar Umsatz und 93,7 Milliarden Dollar Gewinn. Kalt lassen den Konzern die Verluste aber wohl nicht, in jüngerer Vergangenheit war zu beobachten, dass Apple zunehmend Verbreitungspartner sucht: zuletzt startete Apple TV+ etwa auch als Channel bei Prime Video, auch eine Android-App gibt es nun. Apple kommentierte den Bericht nicht. Generell gibt man nur Zahlen für das gesamte Services-Segment an, das 2024 26,3 Milliarden Dollar umgesetzt hat, ein Plus von 14 Prozent.

Elmo aus der Sesamstraße © NDR/Uwe Ernst
Japan: Im japanischen Fernsehen rappt künftig der aus der Sesamstraße bekannte Elmo im Morgenprogramm. "In Japan ist 7 Uhr morgens eine wertvolle Zeit, in der die ganze Familie gemeinsam vor dem Fernseher sitzt", sagt Masakazu Sato vom öffentlich-rechtlichen Sender NHK. Daher arbeitet man mit Sesame Workshop, der Non-Profit-Organisation hinter der "Sesamstraße", an der neuen 20-minütigen "Wakey Show". Die Hauptfigur Wakey, die ein DJ ist, soll darin gemeinsam mit seinen Puppenfreunden Wissen auf unterhaltsame Weise vermitteln. "Indem wir den Kindern jeden Tag interessante Einblicke aus verschiedenen Bereichen vermitteln, hoffen wir, ein Gefühl der Wertschätzung für die Welt, in der wir leben, zu vermitteln und zu fördern." Teil der Sendung wird auch der aus der Sesamstraße bekannte Elmo sein, das Segment heißt "Elmo's Like It Rap". "Durch die Verwendung von Rap - einem Stil, der bei Kindern heute so beliebt ist - hoffen wir, Kinder zu ermutigen, offen über ihre Gefühle zu sprechen", heißt es zum Konzept.

Voice of America © VoA
USA: Beim radikalen Rückbau des Staates geht es in den USA nun den Auslandssendern an den Kragen: Betrieben werden Angebote wie Voice of America und Radio Free Europe von der USAGM, die mit einem jährlichen Budget von rund 950 Millionen Dollar ausgestattet war. Am Freitag vergangener Woche unterzeichnete Donald Trump dann eine Anordnung, mit der er ihr den Großteil der Finanzierung strich bis auf das "gesetzliche Minimum". Er unterstellte Voice of America die "Stimme eines radikalen Amerikas" zu sein und führte dafür unter anderem an, dass manche Reporter sich auf Social Media Trump-kritisch geäußert hätten oder dass man 2019 über Transgender berichtet habe, die Asyl in den USA suchten. Trotz der staatlichen Finanzierung kann die Regierung keinen direkten Einfluss auf die Berichterstattung nehmen, dafür soll seit 1994 eine "Firewall" garantieren. Vor einer handstreichartigen Streichung der finanziellen Mittel schützt sie aber freilich nicht. USAGM betreibt bislang Angebote in 63 Sprachen in über 100 Ländern, in einigen Regionen gelten sie fast als einziger Zugang zur freien Presse. Scharfe Kritik kam aus vielen Ländern, hierzulande unter anderem von der Deutschen Welle, in russischen und chinesischen Medien wurde die Nachricht hingegen bejubelt.

BT © BT
Großbritannien: Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat eine kartellrechtliches Untersuchung gegen einige der größten Serien-Produzenten des Landes eingestellt. Betroffen waren Sender unter anderem BBC und ITV aber auch zahlreiche Produktionsfirmen, gegen die der Vorwurf im Raum stand, dass es unerlaubte Absprachen bei der Berzahlung von Freelancern gegeben haben soll. Eine Entscheidung in der Sache wurde nun nicht getroffen, als Grund für die Einstellung gibt man ann, dass der Fall keine Priorität mehr besitze. In einem ähnlichen Fall im Sport-Bereich, in dem BBC, Sky, BT, IMG und ITV vorgeworfen wurde, sensible Infos über die Bezahlung von Freelancern im technischen Bereich auszutauschen, wurden Strafen in einer Gesamthöhe von 4,2 Millionen Pfund verhängt, wobei BT mit 1,7 Millionen Pfund am stärksten betroffen ist. Sky ging straffrei aus, weil die Untersuchung erst nach Hinweisen von dort in Gang gesetzt wurde.

Serien-Update

Stuart in TBBT © Warner Bros.
USA: Noch ist nichts offiziell beauftragt, aber einen Namen hat das Kind nach fast zwei Jahren nun endlich bekommen: das weitere Spinoff aus dem "The Big Bang Theory"-Universum für Max von Chuck Lorre hört auf den Titel "Stuart Fails to Save the Universe" und schließt damit an die anderen beiden Ableger "Young Sheldon" (CBS) und "Georgie & Mandy's First Marriage" (CBS) an, indem erneut der Name der Titelfigur verbaut ist, was den entsprechenden Rahmen setzt. Im Zentrum wird der Comicladenbesitzer Stuart Bloom - gespielt von Kevin Sussman - stehen, der in der Mutterserie hauptsächlich als Nebenfigur auftrat und dort einen humorvollen, gutmütigen, zuweilen aber auch etwas einsamen Charakter zeigte, der zur Nerd-Gang um Leonard Hofstadter und Sheldon Cooper dazu gehören wollte. Mit von der Partie bei Stuarts erfolglosem Versuch, das Universum zu retten, ist seine Freundin Denise (Lauren Lapkus), sowie die aus "TBBT" bekannten Figuren Bert Kibbler (Brian Posehn) und Barry Kripke (John Ross Bowie). 

BBC © BBC
Großbritannien: Die BBC baut ihr Drama-Genre mit frischen Serien aus und schickt eine bereits etablierte Marke in eine weitere Runde. Trennen wird man sich hingegen als Konsequenz daraus, beziehungsweise zum Wohle der Umschichtung, von seiner am längsten laufenden schottischen Seifenoper. Doch der Reihe nach: In den Warenkorb gelegt wurde die Serie "Grams" von Autor und Regisseur James Price ("Dog Days"). Darin gerät eine Glasgowerin in Konflikt mit einer gewalttätigen Gang, der offenbar ihr verstorbener Enkel angehörte. Um heraus zu finden, was passiert ist, sucht sie Hilfe bei einem seiner Freunde. Um Bandenkriminalität, Sucht und das Erwachsenwerden geht es in "The Young Team", eine Adaption des Debütromans von Graeme Armstrong. Fokussiert wird der 15-jährige Azzy Williams in Airdrie, der angezogen von der Rauheit der Straße, eine falsche Abzweigung nimmt und sich dann inmitten eines toxischen Kreislaufs aus Gewalt, Alkohol, Drogen und dem Ausstieg daraus befindet - der Kampf um eine bessere Zukunft. In Glasgow eingeholt wird eine Gruppe aus befreundeten Juristinnen und Juristen in "Counsel" immer wieder von der Vergangenheit: zusammen studierten sie an einer Elite-Universität und waren enge Freunde. Allerdings ändert sich vor Gericht mit dem Kampf gegeneinander vieles – droht das Band der Verbindung zu reißen? Zurück nach Aberdeen geht es zum dritten Mal bei der BBC mit "Granite Harbour". Das Polizei-Procedural erhält einen weiteren, dritten Durchgang, der erneut aus drei Folgen besteht. Dieser Vorstoß im Drama-Bereich mit dem Fokus Schottland, geht jedoch zu Lasen einer langjährigen Produktion, einer, die seit 2002 am Start ist: "River City" kommt im nächsten Jahr an ein Ende. Die Soap-Opera zeigt das Leben in einem fiktiven Stadtbezirk von Glasgow und wird nach mehr als 20 Jahren beerdigt. Dies sei eine Reaktion auf den Wandel des Zuschauerverhaltens, der mehr Investitionen im Drama-Bereich notwendig mache mit einer gleichzeitigen Trennung von langjährigen Produktionen.

Tulsa King © Paramount
USA: Nun ist es offiziell: Sylvester Stallone und Paramount+ verlängern ihre Partnerschaft bei "Tulsa King", womit der 78-Jährige weiterhin den Ex-Mafiosi mit dem Spitznamen "Der General" spielen wird. Nachdem der Protagonist und Produzent der Serie bereits im November einen über zwei Staffeln reichenden Vertrag mit erheblich höherer Gage erzielen konnte, darf man die News zur Verlängerung um eine dritte Staffel als Formsache bezeichnen. Die Gangster-Serie von Taylor Sheridan ("Yellowstone"-Franchise) wird dann aber von einem neuen Showrunner betreut: der Sheridan von seiner Serie "Mayor of Kingstown" bestens bekannte Dave Erickson übernimmt das Ruder. Mit Gangstern und Crime kennt sich Chris Brancato durch "Godfather of Harlem", "Hotel Cocaine" oder "Narcos" auch bestens aus. Zum Portfolio von MGM+ stößt nun "The Westies", eine Serie über eine gewalttätige irische Gang der 1980er Jahr in New York City. Geordert wurden acht Folgen des Crime-Dramas von Brancato und Michael Panes. 

Prime Video © Amazon
Norwegen: Amazon Prime Video arbeitet gemeinsam mit dem norwegischen Sender TV2 an einer Serie über den berüchtigtsten norwegischen Verräter Henry Rinnan, der während des zweiten Weltkriegs zur Gestapo übergelaufen ist und mit der als "Rinnanbanden" bekannt gewordenen Sonderabteilung Lola die Widerstandsbewegung gegen die Nazis infiltrierte. Geplant ist eine vierteilige Serie, die von Miso Film produziert wird und voraussichtlich 2026 zu sehen sein soll. Der öffentlich-rechtliche Sender NRK hat unterdessen eine mit elf Millionen Dollar recht hoch budgetierte 16-teilige Krankenhaus-Serie namens "LIS" in Auftrag gegeben. Die Geschichte spielt in einem mittelgroßen norwegischen Krankenhaus, in dem die Hauptfigur Petra gerade ihr Praktikum mit drei anderen Facharztanwärtern begonnen hat. Produziert wird die Serie von Rubicon.

Private Eyes © ©Brooke Palmer ©13TH STREET
Kanada / USA: Auch wenn die Filmografie des kanadisch-amerikanischen Schauspielers Jason Priestley umfangreich ist, so assoziiert man ihn meist zuerst mit den 1990ern und "Beverly Hills, 90210". Ein umfangreicheres Serienengagement hatte er mit der kanadischen Serie "Private Eyes" für den Sender Global jedoch zuletzt, genau genommen zwischen 2016 und 2021. Dort spielte er in vier Staffeln einen ehemaligen Eishockeyspieler, der mit einer schlagfertigen Privatdetektivin (gespielt von Cindy Sampson) ein Ermittler-Duo bildet. Und das wird weitergehen: bestellt wurde ein Spinoff namens "Private Eyes West Coast", in dem sich die beiden wieder vor der Kamera begegnen und Fälle nicht mehr in Toronto, sondern in Victoria, British Columbia lösen. Bei CBS wiederum steht wohl eine Planänderung eines Spinoffs bevor: nicht nur, dass der Titel "FBI: CIA" aus dem Wolf'schen "FBI"-Universum wohl nochmals angepasst wird, auch soll der neue Ableger direkt in Serie geschickt werden. Eigentlich war ein Backdoor-Pilot für Frühling geplant. Grünes Licht bekam unterdessen ein anderes Spinoff, wenn auch zunächst für eine entsprechende Testfolge: Gail Bean und Isaiah John werden ihre Rollen als Wanda und Leon Simmons im geplanten Spinoff von "Snowfall" für FX wieder einnehmen. Der Trend geht also auch in 2025 zum Ableger. 

Serien-Ticker: +++ Disney gibt einen Vertrauensvorschuss und bestellt vor der Premiere der zweiten Staffel im Dezember eine dritte Staffel von "Percy Jackson and the Olympians" +++ Nach drei Staffeln ist Schluss für die Serie "Sex Lives of College Girls" von Mindy Kaling bei Max +++ ITV will mehr von "Grace" und ordert eine sechste Staffel des Detektivdramas mit John Simm und Richie Campbell in den Hauptrollen +++ Das Geschichtsdrama "Das Haus David" geht bei Prime Video in eine zweite Runde +++ Die Animationsserie "Solar Opposites" endet mit der für Herbst geplanten sechsten Staffel bei Hulu +++ Paramount+ hat mehr Lust auf Übernatürliches und schickt das Teen-Drama "School Spirits" in die dritte Staffel +++ "Abolish Everything" wurde um eine zweite Staffel beim indischen Streamer Nebula verlängert +++