© NFL
USA: Der Super Bowl hat am vergangenen Sonntag einen neuen Rekord im amerikanischen Fernsehen aufgestellt. Durchschnittlich 127,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zählte die Live-Übertragung, wie Nielsen Media Research ermittelte. Zu sehen war das Spektakel bei Fox sowie den spanischsprachigen Sendern Fox Deportes und Telemundo von NBCUNiversal. Fox hat die Übertragung darüber hinaus bei seinem kostenfreien Streamer Tubi gezeigt, auch über die NFL-Digitalprodukte war das Spiel zu sehen. In der Spitze erreichte der Super Bowl während des zweiten Quarters 137,7 Millionen Menschen, die Halbzeitzeitshow sahen 133,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer - drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Vom starken Vorlauf profitierte auch der Start der dritten Staffel von "The Floor". Die Gameshow stellte mit 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern bei Fox einen neuen Bestwert auf. Und auch mit Blick auf die Werbeeinnahmen hat sich der Super Bowl für Fox gelohnt: Mehr als 800 Millionen US-Dollar nahm der Medienkonzern an diesem Abend ein. Die Preise waren entsprechend hoch: Mindestens zehn Spots brachten jeweils acht Millionen Dollar für 30 Sekunden ein, im Schnitt kosteten die Werbespots an diesem Abend 7,5 Millionen Dollar.
© Folivari
Frankreich / Deutschland: Die Produktion der Animationsserie "Baker Street Four" hat begonnen. Neben dem französischen Pay-TV-Anbieter Canal+ ist auch die ARD mit an Bord der Serie. Diese beruht auf der Comicreihe "Les Quatre de Baker Street", die von Jean-Blaise Dijan und Olivier Legrand geschrieben und von David Etien illustriert wurde. Insgesamt entstehen zwölf 26-minütige Episoden, die sich vorwiegend an 6- bis 10-Jährige richten. Inspiriert vom Sherlock-Holmes-Universum, taucht "Baker Street Four" in die Welt der Romane von Arthur Conan Doyle ein und folgt einer Gruppe von Straßenkindern und ihrem Kater Watson, die als Holmes' Augen und Ohren fungieren. Inszeniert wird die Serie, deren Ausstrahlung für 2027 geplant ist, von Francis Canitrot. "Wir freuen uns sehr, dass wir dank des grünen Lichts der ARD mit der Produktion der Serie beginnen können", so Melissa Vega, Head of Acquisitions bei der Produktionsfirma Folivari International. "Wir möchten, dass Kinder diese Serie als ihr erstes gemeinsames Fernseherlebnis entdecken - eine Serie, die die ganze Familie bei spannenden Ermittlungen voller Komik und Abenteuer zusammenbringt."
© Sky New Zealand
Neuseeland: Sky New Zealand hat sein Angebot an lokalen Scripted- und Factual-Formaten ausgebaut. Dabei setzt der Sender auch auf Kooperationen - so etwa mit dem ZDF, das aktuell als Koproduzent bei der weiblichen Buddy-Cop-Dramedy "Bust Up" an Bord ist. Darüber hinaus arbeitet Sky New Zealand mit BBC Scotland für den Psychothriller "The Ridge" zusammen. Dieser wird von Great Southern Studios in Neuseeland und Sinner Films in Schottland produziert und soll noch in diesem Jahr ausgestrahlt werden.
© BBC Studios
Indien / Großbritannien: BBC Studios hat angekündigt, seine lokalen Produktionsaktivitäten in Indien einzustellen. Im Zuge dessen hat das Unternehmen eine mehrjährige Partnerschaft mit Banijay Asia geschlossen, um seine Formate für den indischen Markt zu adaptieren. Durch die Vereinbarung erhält Banijay Asia die Exklusivrechte am Katalog von BBC Studios, zu dem Formate wie "Dancing with the Stars", "Great Bake Off" und "The 1% Club" gehören. "Banijay Asia ist ein hervorragender Produzent, der über die Kreativität, die Vision und die lokale Expertise verfügt, um den reichhaltigen Formatkatalog der BBC Studios für den indischen Markt zum Leben zu erwecken", sagte Jacob DeBoer, Executive VP Global Entertainment bei BBC Studios.
© Channel 4
Großbritannien: "Verräter"-Fans aufgepasst: Channel 4 hat eine neue Mysteryshow angekündigt, hinter der das britische Team der "Traitors"-Produzenten von Studio Lambert steht. "The Inheritance", also "Die Erbschaft", lautet der Titel des Formats, das als "Reality-Wettbewerb voller Dramatik und Psychospielchen" angekündigt wird. Zwölf Fremde treffen auf einem großen englischen Landsitz ein, angelockt von der Aussicht, ein Stück eines riesigen Vermögens zu erben. Das Vermögen gehörte einem glamourösen Wohltäter, der nur als "der Verstorbene" bekannt ist und den Spielern Videobotschaften aus dem Jenseits hinterlassen hat. Um Geld aus der Erbschaft freizugeben, müssen die Spieler als Team eine Reihe von Herausforderungen meistern. Je besser sie abschneiden, desto mehr Geld wird ausgeschüttet. Aber die Verstorbenen hatten einen bösen Sinn für Humor und eine unbarmherzige Bedingung: Um das Spiel zu gewinnen, müssen sie alle anderen davon überzeugen, dass nur sie mit dem Geld betraut werden sollten. Insgesamt entstehen zunächst zwölf Folgen, ein Ausstrahlungstermin ist noch nicht bekannt.
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China / Israel: Das israelische Krimidrama "Your Honor" wird in China adaptiert. Es ist zugleich das erste Drama aus Israel, das auf Chinesisch neu verfilmt wird. Für die Serie selbst ist es sogar schon die zehnte Adaption - auch in Deutschland war unter dem Titel "Euer Ehren" bereits eine eigene Version zu sehen. In den USA lief eine Adaption von Showtime mit "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston in der Hauptrolle. Für die nun angekündigte chinesische Adaption haben die israelischen Erfinder von Yes Studios und dem in Hongkong angesiedelten Unternehmen Ladder Ideas eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. "Wir werden mit einer hervorragenden Besetzung und einem kreativen Team zusammenarbeiten, um diesen preisgekrönten Justizthriller dem chinesischen Publikum näher zu bringen", sagte Wiliam Lau von Ladder Ideas. "Außerdem wird das chinesische Remake von 'Your Honor' actionreich sein, was es von anderen Adaptionen unterscheidet.“
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USA: Der Rapper Sean "Diddy" Combs hat vor einem New Yorker Gericht eine 100-Millionen-Dollar-Verfassungsklage gegen den US-Konzern NBCUniversal eingereicht. Es geht dabei um einen Dokumentarfilm, den der NBC Streamingdienst Peacock über das Leben des Musikers ausgestrahlt hatte. In "Diddy: Making of a Bad Boy" werde der Rapper fälschlicherweise beschuldigt, ein Serienmörder zu sein, der Sex mit Minderjährigen hatte, hieß es. Der Film komme "böswillig und unbegründet" zu dem Schluss, dass Combs "ein Monster" und eine "Verkörperung Luzifers" sei, heißt es in den Gerichtsunterlagen. Combs sitzt seit September in Untersuchungshaft, weil ihm vorgeworfen wird, Frauen, Männer und Minderjährige über Jahrzehnte systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Der Rapper selbst weist die Vorwürfe zurück.
Serien-Update
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Jeremy Strong ist nach seinem Ausflug bei "The Apprentice" auf der großen Leinwand zurück auf dem kleineren Bildschirm. Nach "Succession" und der aktuell laufenden Oscar-Nominierung für den besten Nebendarsteller im genannten Film steht für ihn ein Engagement in der neuen Serie von Peter Morgan ("The Crown") an, die bei Netflix zu sehen sein wird. Es handelt sich um die serielle Neuerzählung des Buches "The Boys From Brazil" von Ira Levin, das bereits 1978 als gleichnamiger Film erzählt wurde. Strong wird darin den Nazijäger Ezra Lieberman spielen, der Jagd auf den KZ-Arzt Dr. Josef Mengele macht, weil dieser von Paraguay ausgehend Adolf Hitler klonte und das Dritte Reich wiederbeleben will. In einer Zeit in der Kanye West online T-Shits mit Hakenkreuz verkaufen möchte und dafür eine Werbung beim Super-Bowl bezahlt, will sich Oscar-Preisträger Sam Mendes ("American Beauty", "1917") der nationalsozialistischen Zeit historisch-realistisch nähern und einen Blick auf das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte richten. Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des niedersächsischen Konzentrationslagers Bergen-Belsen verantwortet er die Dokumentation "What They Found" für die BBC. Erzählt wird aus der Sicht zweier Mitglieder der britischen Armee, die für Film- und Fotoaufnahmen bei der Lagerbefreiung begleitend tätig waren. Für den britischen Starregisseur handelt es hierbei um die erste Dokumentation überhaupt. Ins Portfolio der BBC stößt zudem eine weitere Dokumentation, die auf den Titel "Lockerbie: Our Story" hört. Sie beleuchtet das Bombenattentat auf den Pan-Am-Flug im Dezember 1988.
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Ben Stiller ist eher für seine Gastauftritte in seriellen Formaten bekannt ("Curb Your Enthusiasm", oder "Arrested Development") als für eine feste Rolle in einer länger laufenden Serie. Dies könnte sich nun ändern, denn bei HBO liegt die Dramedy "The Band" von Media Res und Stillers Red Hour Films ("Severance", "The Morning Show" - beides Apple TV+) zur Begutachtung. Darin würde er den Talentscout Oscar spielen, der eine Boyband zusammen casten möchte, um die Karriere und sein Inneres zu retten. Bei Netflix widmet man sich auch der Musikindustrie, jedoch dem südkoreanischen Markt. In der Mache ist dort "Show Business" (Arbeitstitel) mit Gong Yoo ("Squid Game") und Song Hye-kyo ("Descendants of the Sun"), das sich der intensiven, wie rauen Unterhaltungsindustrie der 1960er plus Folgejahre widmet. Etwas rar auf der großen Leinwand gemacht hat sich Catherine Zeta-Jones. Dafür nähert sie sich zuletzt immer mehr der Serienwelt an (beispielsweise in "Wednesday"). Unterstrichen wird dies durch einen neuen Einsatz in der auf dem Buch "The Price You Pay" von Aidan Truhen basierenden Amazon-Serie "Kill Jackie" (Arbeitstitel), in der sie die Hauptrolle übernimmt.
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Die auf dem Buch ("The Executioners") und Film ("Cape of Fear") basierende Prestige-Serie "Kap der Angst" wurde bereits im November von Apple TV+ bestellt, doch nun ist klar, wer eine weitere Hauptrolle im Psychothriller übernehmen wird. Die vielfach Emmy- und Oscarnominierte Amy Adams ("American Hustle", "Sharp Objects") wird den Gegenpart zu Javier Bardem einnehmen und auch als als Produzentin fungieren. Herauskommen sollen zunächst zehn Folgen im Hitchcock'schen Suspense-Stil, für die sich Nick Antosca, Martin Scorsese und Steven Spielberg zusammen taten. Apropos Emmy: diese Trophäe bekam Peter Dinklage bereits für "Game of Thrones". Wieder ins Rennen bringt er sich jetzt durch das Engagement bei der neuen "Dexter"-Serie mit dem Untertitel "Resurrection" für Paramount+. Neben Michael C. Hall (spielt wieder Dexter Morgan) und Uma Thurman wird er durchgehend in der ersten Staffel auftauchen und den Risikokapitalgeber Leon Prater mimen, der als milliardenschwer beschrieben wird. Hinter seiner glatten Fassade verbirgt sich Abgründiges. Und dann wäre das noch etwas abseits von Angst und Tod: das Amazon-Prequel zu "Natürlich blond" hat in Lexi Minetree ihre Elle Woods gefunden. Sie schlüpft damit in die bekannte Rolle von Reese Witherspoon aus den 2000er-Jahren.
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Mit der vierten Staffel betrat man bei "True Detective" einen Ort, der sonst eher unter dem Radar läuft: Alaska diente als Schauplatz für die Charaktere von Jodie Foster und Kali Reis - zum Leben erweckt von Issa Lopez, die erstmalig für die HBO-Serie als Autorin und Showrunnerin verantwortlich war. Klar ist nun, wo die von ihr neu erdachte Geschichte mit der fünften Staffel angesiedelt sein wird. In einem Interview mit "Deadline Hollywood" erklärte Francesca Orsi, Head of Drama Series bei HBO, dass es nach New York geht. Genauer gesagt an die Jamaica Bay, ein Streifen, entlang der Stadtteile Brooklyn und Queens. Gerüchten zufolge soll das Ermittlerteam für 2027 dann nicht mehr aus zwei Frauen, sondern aus zwei Männern und einer Frau bestehen. Das Thema "weibliche Selbstbestimmung" hat sich eine andere viel beachtete Serie groß auf die Fahne geschrieben, die mit ihrer sechsten Staffel in die Zielkurve einläuft. Und nun ist klar, wann das Kommando dazu fällt. Hulus "The Handmaid's Tale" mit Elisabeth Moss startet am 8. April mit einer Triple-Folge und wechselt dann zu einer wöchentlichen Veröffentlichung.
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Wenn man sich an die letzten Primetime Emmys im September zurück erinnert, dann dürften Serieninteressierten drei Produktionen in den Kopf schießen, die anderen davon gezogen sind. Im Comedy-Fach war es entgegen aller (oder zumindest vieler) Erwartungen die HBO-Produktion "Hacks" - und nicht "The Bear". In der Königskategorie der "Drama-Serien" triumphierte "Shōgun" von FX und sorgte gleichzeitig für einen Rekord. Bei den Mini-Serien zeigte sich das britische "Rentierbaby" von Netflix übermäßig stark. Und auch bei den kürzlich verliehenen "Critics Choice Awards" wird diese Linie fortgeführt: von sechs Nominierungen gab es für "Shōgun" vier Preise, unter anderem für die beste Dramaserie. Keine Produktion erhielt an dem von Chelsea Handler moderierten Abend mehr Auszeichnungen. Zur besten Comedyserie wurde "Hacks" gekrönt (insgesamt drei Preise) und "Rentierbaby" erhielt den für die beste Mini-Serie (insgesamt zwei Preise). Bei den PGA-Awards waren die drei Produktionen ebenfalls siegreich. Lediglich bei den DGA-Awards gibt es eine Abweichung: neben "Shōgun" und "Hacks" gewann "Ripley" (Netflix). Allerdings war "Rentierbaby" gar nicht nominiert.
Serien-Ticker: +++ Channel 4 verlängert "Big Mood" um eine zweite Staffel +++ Die französische Serie "Cat's Eyes" von TF1, die beim ZDF zu sehen ist, erhält eine zweite Staffel +++ FX schickt "English Teacher" in eine zweite Staffel +++ "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" erhält dritte Staffel von Amazon +++ Aus für "The Pradeeps Of Pittsburgh" nach nur einer Staffel bei Prime Vide.