In München, Hamburg, Berlin und Köln ist er schon seit einigen Tagen plakatiert, unser runder Geburtstag, der auf diesen Samstag, den 20. November, fällt. Mit den Worten „Niemand weiß, was es bedeutet - aber alle wissen, wofür es steht“ haben wir in den Nachbarschaften einiger Medienhäuser zum Jubiläum von 20 Jahren Medienjournalismus ausnahmsweise mal analog gegrüßt. Aber auch digital wollen wir an dieser Stelle Euch bzw. Ihnen von Herzen dafür danken, dass wir schon so lange im Medienjournalismus unterwegs sein dürfen.
"Die Medien" - ein Begriff mit wahrlich großer Projektionsfläche, der noch dazu nie mehr Gattungen hinter sich vereinte als heute. Entsprechend unterschiedlich sind die nötigen Blickwinkel, um diese enorme Breite des heutigen medialen Angebots zu verstehen, zu erklären und kritisch zu begleiten; manchmal auch zu inspirieren und zu bilden. Glücklicherweise ist der deutsche Medienjournalismus, allen Unkenrufen zum Trotz, in seiner Vielfalt heute so breit aufgestellt wie noch nie.
Zumindest dann, wenn man nicht nur auf Tageszeitungen schaut und damit eine erfreuliche Vielfalt - insbesondere im Netz - unterschlägt. Zu lesen gibt es die geschätzten Kolleginnen und Kollegen von Übermedien, BILDblog, turi2, Meedia, W&V, Horizont.net, Blickpunkt:Film, epd Medien, Medienkorrespondenz (noch), Kress, Clap, Medium Magazin. Dazu gehören auch noch u.a. die Wunschliste und das Altpapier, der Journalist und die Medieninsider. Und auf die Ohren gibt es u.a. das Medienmagazin von radio eins, „Was mit Medien“ und viele weitere Formate.
Vor zwanzig Jahren war die Welt noch eine andere: Die Dotcom-Blase geplatzt, das Internet mit 56k-Verbindungen noch immer in den Kinderschuhen und die Monitore auf den Schreibtischen hatten gewaltige Tiefe. Social Media und Smartphones? Noch nicht erfunden. Neben der Online-Verlängerung des „Kressreport“ und der Kolumne „Altpapier“ bei Netzeitung.de, gab es im Netz wenig journalistische Beschäftigung mit Medien, insbesondere dem Massenmedium Fernsehen.
So wurden zwei Schüler unbewusst zu Pionieren: DWDL.de ging am 20. November 2001 als erstes eigenständiges Internet-Angebot für Medienjournalismus in Deutschland online. Eigentlich nur eine Schnapsidee, getrieben von der eigenen Neugier auf Zusammenhänge und Hintergründe des Fernsehgeschäfts. Doch die Website mit dem schrägen Namen kam gut an. Seitdem ist viel passiert: Die Vielfalt der in den darauffolgenden Jahren entstandenen Angebote für Medienjournalismus ist eine tolle Bereicherung, schließlich holt sie oftmals die wichtige Beschäftigung mit Medien raus aus geschlossenen Zirkeln in eine breitere Öffentlichkeit.
Information Equality liegt in der DNA von DWDL: Bei unserer Gründung 2001 waren Branchendienste in der Regel gedruckt, teuer und die Abos den Führungskräften vorbehalten. Die neuesten Entwicklungen in den Unternehmen sowie der Branche blieben damit zunächst einem kleinen Zirkel vorbehalten - und für diesen Zirkel wurde geschrieben. Wir wollten das ändern mit einem frei verfügbaren und werbefinanzierten Angebot, das Information Equality gewährleistet - vom Berufseinsteiger bis hoch zur Geschäftsführerin. So wird ein breiter, informierter Diskurs über die Themen der Branche möglich. Deshalb war, ist und bleibt DWDL.de aus Überzeugung kostenfrei. Eine Strategie, von der wir in 20 Jahren nie abgewichen sind.
Wir sagen zu unserem Jubiläum heute ein herzliches Dankeschön an alle Leserinnen und Leser, die uns mit mehr als zwei Millionen Visits (konkret 2,16 Mio. im Oktober 2021) zu Deutschlands meistgelesenem Medienmagazin machen. Das ist ein anhaltendes Vertrauen, welches wir uns weiterhin täglich neu verdienen wollen. Wir sagen ebenso herzlichen Dank an alle Werbekunden, die diese Reichweite für sich nutzen - unabhängig von journalistischen Breitseiten, wenn sie nötig sind. Das macht DWDL.de nachhaltig profitabel.
In der Corona-Pandemie haben wir zwar unser Büro verkleinert, nicht aber unser Team aus festen und freien Kolleginnen und Kollegen. Jetzt schon arbeitet hier eine der größten Redaktionen für Medienjournalismus - und 2022 wird weiter ausgebaut. Dafür nutzen wir übrigens - wie mehr als 150 andere Firmen auch - die größte Stellenbörse der Branche, DWDL.jobs. Mehr als 30.000 Chancen sind dort schon erschienen und haben damit tausende Menschen zu einem neuen Job geführt. Wenn DWDL.de selbst Serienexpertinnen oder Bürokräfte sucht, wird es dort zu finden sein.
20 Jahre Medienmagazin DWDL.de - das schreit nach großer Feier, doch Pandemie-bedingt ist die derzeit nicht möglich. Ein bisschen gefeiert haben wir trotzdem schon in den vergangenen Wochen - zusammen mit der Branche bei einer Serie von DWDL-Dinnerpartys über den Dächern Kölns. Mit Family & Friends feiern wir im kommenden Frühjahr nach, aber mit unseren Leserinnen und Lesern - also Euch bzw. Ihnen - schon in den kommenden Tagen mit vielen tollen Themen. Neben dem Blick in die Zukunft sei dabei auch ein bisschen Nostalgie erlaubt. Das liegt momentan ja im Trend.
(Übrigens: Bei unserem ersten Zusammentreffen in Köln seit Beginn der Pandemie im Spätsommer dieses Jahres, bei dem unser Foto entstand, war unser Kollege Peer Schader leider verhindert. Unterschlagen wollen wir ihn natürlich nicht: Er wird sich am Sonntag in seinem Hauptstadtstudio auch noch einmal mit unserem Jubiläum und den 20 besten Gründen über Fernsehen zu schreiben, beschäftigen.)