Mit der Miniserien-TV-Version von "Das Boot" begann einst die Geschichte deutscher Auszeichnungen bei den International Emmys, ein Höhepunkt war 2016 erreicht, als gleich drei Trophäen nach Deutschland gingen. Im Folgenden werfen wir einen Blick darauf, wann aus deutscher Sicht gejubelt werden durfte.
Deutsche Gewinnerinnen und Gewinner der International Emmys
1985
Das Boot
Insbesondere in den ersten Jahren der International Emmys gab es kaum Gewinner aus nicht-englischsprachigen Ländern. Die erste Auszeichnung für eine deutsche Produktion gab's 1985 für Wolfgang Petersens TV-Fassung von "Das Boot"
1993
Die Macht der Bilder: Leni Riefenstahl
Ray Müller begleitete die zum Zeitpunkt des Drehs fast 90-Jährige Leni Riefenstahl zu den für sie bedeutendsten Schauplätzen ihres Lebens und machte daraus einen dreistündigen Dokumentarfilm.
1997
Dieter Stolte
Abseits der programmlichen Preise werden bei den Emmys auch Personen geehrt, die das internationale Fernsehen prägen. 1997 ging eine dieser Auszeichnungen an den damaligen ZDF-Intendanten Dieter Stolte.
1998
The War Symphonies: Shostakovich Against Stalin
Im Auftrag des ZDF produzierte Larry Weinstein die Doku, in der dargelegt wird, wie Dmitri Shostakovich seine vierte bis neunte Symphonie zum Protest gegen Stalin nutzte.
2000
Kapo
An dem israelischen Dokumentarfilm über jüdische Kapos in den Konzentrationslagern war aus Deutschland Spiegel TV als Koproduktionspartner beteiligt.
2002
Die Manns - Ein Jahrhundertroman
Heinrich Breloers Dreiteiler war ein Dokudrama über die Schriftstellerbrüder Heinrich udn Thomas Mann - wobei die Spielszenen mit Dokumentarteilen verknüpft wurden, die auf Interviews mit Elisabeth Mann Borgese baserien.
2003
Mein Vater
Götz George spielte in dem von Colonia Media produzierten und von Andreas Kleinert inszenierten Film einen an Alzheimer erkrankten Vater, Klaus J. Behrendt stand als dessen Sohn vor der Kamera.
Das Leben geht weiter - Der letzte Film des Dritten Reichs
Mark Cairns thematisiert in dem Dokumentarfilm den geplanten, aber nie vollendeten Propagandafilm "Das Leben geht weiter", der während des letzten Kriegsjahres 1944/45 gedreht wurde.
2004
Berlin, Berlin
Unerhört, die Deutschen können auch Comedy! Darüber, wie Felicitas Woll alias Lolle aus der Kleinstadt Malente nach Berlin zieht, amüsierte zwischen 2002 und 2005 nicht nur die Deutschen am ARD-Vorabend, sondern auch die internationale Emmy-Jury.
2005
Das Drama von Dresden
Sebastian Dehnhardt arbeitete in dem von Broadview TV produzierten Dokumentarfilm die Bombardierung Dresdens während des Zweiten Weltkriegs 1945 auf.
2006
Wir können nur den Hass verringern
Gerade heute so aktuell wie damals: Die Doku zeigt das West-Eastern Divan Orchestra, das mit jungen Musikern u.a. aus Israel und Palästina, aber auch weiteren Ländern für Frieden im Nahen Osten wirbt.
Hiroshima
Das ZDF war Koproduktionspartner der BBC-Doku, die die drei Wochen vom Test bis zum Abwurf der Atombombe über Hiroshima nachzeichnet.
2009
Die Wölfe
Das dreiteilige Dokudrama von Friedemann und Christoph Fromm erzählt die Geschichte einer Berliner Jugendbande in drei unterschiedlichen Jahren: Während der Berlin-Blockade, im Jahr des Mauerbaus und des Mauerfalls.
Markus Schächter
Nach Dieter Stolte erhielt auch sein Nachfolger als ZDF-Intendant die Auszeichnung mit dem Directorate Award der International Emmys.
2010
Shaun, das Schaf
Nicht nur in seinem Heimatland Großbritannien fand Shaun Fans im und außerhalb des Kinderzimmers, dank der "Sendung mit der Maus" ist das Schaf auch hierzulande ein Hit - und als Koproduktionspartner durfte man sich auch beim WDR über diese Auszeichnung freuen.
2012
Musik als Waffe
Unter dem internationalen Titel "Songs of War" überzeugte die ZDF/Arte-Doku von Tristan Chytroschek und Susanne Mertens die Jury. Der Film zeigte, wie Musik im Krieg eingesetzt werden kann.
2013
Das Wunder von Kärnten
Der von Andreas Prochaska inszenierte und von Christoph Silber und Thorsten Wettcke geschriebene Film erzählt die Geschichte eines jungen Herzchirurgs, der den Kampf ums Leben eines vierjährigen Mädchens aufnimmt, das in den elterlichen Teich gefallen ist.
Anke Schäferkordt
Zuerst führte sie Vox, dann RTL, dann die ganze Sendergruppe und prägte damit das deutsche Privatfernsehen. 2013 gab's dafür den Directorate Award.
2014
Unsere Mütter, Unsere Väter
In drei Teilen wird hier die Geschichte von fünf Freunden in den Kriegsjahren 1941 bis 1945 erzählt. Harte Kost, inszeniert von Philipp Kadelbach nach einem Buch von Stefan Kolditz.
2016
Deutschland 83
Mit ihrer flotten RTL-Serie "Deutschland 83" räumten Anna und Jörg Winger international viel Lob ab und erhielten den International Emmy als beste Drama-Serie.
Christiane Paul in "Unterm Radar"
Im Triple-Jahr für die Deutschen gab es erstmals auch eine Auszeichnung in einer Schauspiel-Kategorie, Christiane Paul wurde für ihre Rolle im WDR-Film über die Bedrohung westlicher Gesellschaften durch islamistischen Terror auf der einen und Überwachungsstaat auf der anderen Seite.
Krieg der Lügen
Matthias Bittners packendes Portrait und detaillierte Annäherung an eine tragische Schlüsselfigur des Irak-Kriegs wurde als beste Doku geehrt.
2017
Familie Braun
Ein wichtiges Thema locker aufgegriffen: Die von Polyphon für das ZDF produzierte, von Maurice Hübner nach Büchern von Manuel Meimberg inszenierte Neonazi-Comedy überzeugte die internationale Jury.
2018
Anna Schudt für "Ein Schnupfen hätte auch gereicht"
Anna Schudt übernahm in dem RTL-Film die Rolle der Komikerin Gaby Köster. Der Film basiert auf der Autobiographie der Komikerin, die einen Schlaganfall erlitten hatte.
2019
Thomas Bellut
Fast schon Tradition: Mit Thomas Bellut wurde der dritte ZDF-Intendant in Folge mit dem Directorate Award der International Emmys geehrt.
2023
Die Kaiserin
Die von Sommerhaus Serien für Netflix produzierte Sisi-Serie von Head-Autorin Katharina Eyssen beendete die jahrelange Durstrecke für deutsche Produktionen bei den International Emmys.