Der Chorleiter Gotthilf Fischer ist tot. Wie jetzt bekannt wurde, starb der Gründer der legendären Fischer-Chöre bereits in der vergangenen Woche im Alter von 92 Jahren. Bundesweit bekannt wurde er nicht zuletzt durch zahlreiche Auftritte in Fernsehshows - etwa in der ZDF-Show "Dreimal neun" mit Wim Thoelke. Aber auch er selbst prägte das Fernsehen, insbesondere durch die ARD-Reihe "Straße der Lieder", die 2008 nach zwölf Jahren eingestellt wurde.
"Man muss sich bei einem Moderator, der fast 80 Jahre alt ist, einfach Gedanken machen, wie lange so was noch gehen kann", sagte der damalige SWR-Unterhaltungschef Rainer Matheis einst zur Einstellung der Sendung. Fischer selbst ließ damals ausrichten, noch viele Ideen zu haben, die er umsetzen möchte. "Am Alter kann es bei mir nicht liegen, ich bin kerngesund", erklärte der Chorleiter damals - und nahm kurz darauf als Kandidat in einer Sat.1-Tanzshow teil.
Und noch im vorigen Jahr erhielt Gotthilf Fischer sogar eine Internet-Auszeichnung: Weil seine Aufnahme von "Ode an die Freude" mehr als 17 Millionen Aufrufe bei YouTube und zahlreiche Abrufe bei Spotify und anderen Anbietern zählte, erhielt Fischer im Alter von über 90 Jahren noch eine Goldene Schallplatte.
© SWR/Paul Gärtner
Kai Gniffke
In Erinnerung an Gotthilf Fischer wird der Radiosender SWR4 Baden-Württemberg am Donnerstag um 21:00 Uhr einen Schwerpunkt in der "Volkstümlichen Hitparade" senden.