Hamburger AbendblattDem "Hamburger Abendblatt" aus dem Axel Springer Verlag steht im Frühjahr ein Relaunch ins Haus. Das kündigte Chefredakteur Claus Strunz während des Neujahrsempfangs der Zeitung an. Die Veränderungen sollten Strunz' Bestreben, das Blatt zur "Bürgerzeitung 2020" zu machen, unterstützen. "Mit noch mehr Exklusiv-Stoffen, mehr Meinung, mehr Hintergrund. Kurz: qualitätsvoller, weltstädtischer, hamburgischer, eben noch bürgerlicher im besten Sinne" soll die Zeitung künftig daherkommen.

Hinter dem Konzept "Bürger 2020" verbirgt sich der ideale Hamburg-Bewohner, der etwas in die Gemeinschaft einbringe, erklärt Strunz. Diesen Idealbürger will die Zeitung zu ihrem Maßstab erheben. "Wer sich verhält wie er, wird uns immer an seiner Seite haben", erklärt Strunz verheißungsvoll. In dem Konzept, das auch im Blatt in Form einer Reihe mit prominenten Gastautoren Raum erhält, sieht Strunz "ein Immunsystem gegen Krisen, persönliche und die des Gemeinwesens".
 

 
Gleichzeitig zu seiner Agenda 2020 reanimiert Strunz die Gründungsaktion des "Hamburger Abendblatts" "Seid nett zueinander", die einst Axel Springer selbst ins Leben rief. Strunz erklärt: "Gerade in schwierigen Zeiten müssen Medien an positive Dinge erinnern. ‚Seid nett zueinander’ ist aber nicht nur die Selbstverpflichtung zur guten Tat. Dieser so antiquiert klingende und doch so moderne Slogan benennt gleichzeitig den Nukleus des Bürgertums in einem Stadtstaat: das Verhältnis der Bürger untereinander liegt im Prinzip der Freundschaft begründet". Darüber hinaus sollen durch die Zeitung weitere gemeinnützige Projekte gefördert werden.