Florian Weber ist fast die letzte Hoffnung für den Problem-Sendeplatz der ARD um 18:50 Uhr. Unzählige Formate hat Das Erste dort in den letzten Jahren schon verschlissen, der Publikumserfolg blieb meist aus - und seit man nicht mehr bemerkenswerte Serie wie "Türkisch für Anfänger" für diesen Sendeplatz produzieren lässt, sondern Soaps, Styling- oder Datingshows das Kritikerlob ebenso.
ARD-Programmdirektor Volker Herres machte schon im Vorfeld klar: Der ARD gehen langsam die Ideen aus, was um diese Uhrzeit funktionieren könnte. Schuld sein sollen nun nicht die Formate, sondern der Sendeplatz an sich, weshalb man ihn am liebsten mit einer kompletten Reform des Vorabends einfach abschaffen würde. Der womöglich letzte Versuch, "U3" - wie der Sendeplatz intern heißt - zu retten, ist nun also eine Quizshow.
Doch auch Florian Weber, der "Das Duell" moderiert, taugt wohl nicht wirklich zum Retter von U3. Aber immerhin: Er könnte die Wartezeit, bis Jörg Pilawa den Sender verlässt und damit den Weg für eine umfassende Reform frei macht, zumindest etwas erträglicher gestalten als zuletzt. So reichte es zum Start zwar nur für einen eigentlich miserablen Marktanteil von 7,9 Prozent beim Gesamtpublikum, doch mit 1,79 Millionen Zuschauern holte "Das Duell" immerhin mehr Leute vor den Fernseher als es "Eine für alle" über die gesamte Laufzeit jemals konnte - und das, obwohl es diesmal keine millionenschwere Kampagne im Vorfeld gab.
Mehr zum Thema
Und noch etwas schürt die Hoffnung, dass das Schlimmste am Vorabend vorerst überstanden ist: Der Blick auf den 5-Minuten-Verlauf innerhalb der Sendung. Während "Das Duell" nämlich mit nur rund 1,3 Millionen Zuschauern gestartet ist, ging die Zuschauerzahl im Lauf der Sendung deutlich nach oben und lag zwischenzeitlich sogar bei über 2,1 Millionen. Ob es diesen Zuschauern auch tatsächlich gefallen hat, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen - doch es lässt zumindest noch hoffen.
Jüngere Zuschauer sprach auch "Das Duell" allerdings nicht an - obwohl die doch am Vorabend, an dem auch die ARD Werbung verkaufen will, wichtig wären. Nur 350.000 14- bis 49-Jährige sahen sich die erste Sendung an, der Marktanteil lag bei 4,3 Prozent. Wundern dürfte das allerdings auch bei der ARD niemanden: Auch "Das Quiz mit Jörg Pilawa" gibt seit langer Zeit schon ein desolates Bild bei den Unter-50-Jährigen ab. Am Dienstag lief es mit 4,1 Prozent Marktanteil sogar noch schlechter als für "Das Duell" zuvor. Auch sonst hat das Format seinen Zenit längst überschritten: Mit 2,82 Millionen Zuschauern und 11,2 Prozent lag "Das Quiz" auch beim Gesamtpublikum unter dem Senderschnitt. Auch das spricht dafür, dass nach Pilawas Abgang eine viel grundsätzlichere Neuordnung des Vorabends her muss, wenn Das Erste das Quotental endlich verlassen will.