Während die klassischen Musiksender ihren Fokus zunehmend auf Unterhaltungsformate legen und kaum noch Videoclips zeigen, will das zur ProSiebenSat.1 Media AG gehördende Videoportal MyVideo.de das Musikvideo-Erlebnis im Internet neu beleben. MyVideo MusikTV heißt das Angebot.
Mit MusikTV hat das Videoportal MyVideo am Donnerstag einen neuen non-stop Musikvideo-Player gestartet. In den Kategorien Charts, Top Aufsteiger, Pop, Rock, Rap/R&B, Electro und 70er/80er können sich die Nutzer nach Angaben des Unternehmens über 12.000 Musik-Clips im durchaus attraktiv gestalteten neuen Player anschauen. Die Clips laufen ohne weiteren Klick automatisch hintereinander - unterbrochen von Zeit zu Zeit von einem Werbespot.
"Mit dem stetig aktualisierten MusikTV haben wir nun eine feste Anlaufstelle für den sofortigen und bequemen Aufruf tausender Musik-Clips eingerichtet," so Dominic Hesse, Leiter Marketing und Kommunikation der Magic Internet GmbH, der Media-Agentur von MyVideo.de. "Wir wollen den Musik-Bereich mit einem noch umfangreicheren Angebot und vielfältigen Abruf-Möglichkeiten auf MyVideo.de ausbauen und uns weiterhin als starker Partner für die Musik-Branche in den Bereichen Talent-Förderung und Künstler-Promotion engagieren."
Im Angebot sind nach DWDL.de-Durchsicht Videoclips von Künstlern der großen Labels Universal und Sony BMG sowie einiger kleinerer Anbieter wie dem ProSiebenSat.1-eigenen Label StarWatch oder Firmen wie Gun Records und Ministry of Sound. Vollständig ist das Angebot damit aber noch nicht. Merkwürdig auch, dass Kool Savas gleich einen eigenen Channel bekommen hat.
MyVideo verspricht hohe Bildqualität, doch die schwankt von Video zu Video stark. Ohnehin liegen die Tücken noch im Detail: Der Player funktioniert noch nicht gänzlich fehlerfrei, manche Videos sind im Seitenverhältnis verzerrt und selbst die Werbekunden müssen sich derzeit noch mit teils verzerrter Darstellung ihrer Spots zufrieden geben. Größter Schwachpunkt des Angebots ist jedoch noch der Inhalt: Durch die fehlende Unterstützung manches Labels fehlen viele Songs. Und wieso sich Michael Jacksons "Thriller" und Julis "Geile Zeit" im "Chart"-Channel finden, ist auch unerklärlich.