Ende Juli probierte CNN eine neue Interview-Art aus: Nutzer durften via YouTube Fragen an die US-Präsidentschaftskandidaten der Demokraten stellen, die diese dann in einer von CNN übertragenen Fragerunde beantworten mussten. Ähnliches will die ARD nun auch nach Deutschland bringen.
Titel der neuen Interview-Reihe ist "Ihre Frage nach Berlin". Darin sollen sich Spitzenpolitikern ebenfalls den Fragen "normaler" Fernsehzuschauer stellen. Gestartet wird die Aktion anlässlich der IFA in Berlin und pünktlich zum Start der zweiten Regierungshalbzeit. Das Projekt wurde von ARD-Morgenmagazin, ARD-Mittagsmagazin und tagesschau.de gemeinsam ins Leben gerufen.
Bis Anfang September kann jeder einen Videoclip mit seiner Frage aufnehmen und über Video-Handy oder Internet auf tagesschau.de hochladen. Zudem haben die Besucher der IFA in Berlin die Möglichkeit, ihre Fragen persönlich am Stand der ARD loszuwerden.
Von Politikerseite zugesagt haben SPD-Chef Kurt Beck, CSU-Chef Edmund Stoiber, Finanzminister Peer Steinbrück und Familienministerin Ursula von der Leyen. Aus der Opposition stellen sich Grünen-Fraktionschefin Renate Künast und FDP-Parteivorsitzender Guido Westerwelle den Fragen der Zuschauer.
Präsentiert werden die Fragen dann vom Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks Sigmund Gottlieb und WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn. "Wir wollen das Interesse an Politik steigern, indem wir Zuschauer und Politiker zusammen bringen", sagt Sigmund Gottlieb. Jörg Schönenborn ergänzt: "Mit der Aktion wollen wir demonstrieren, dass Fernsehen keine Einbahnstraße sein muss, sondern auch vom Input der Zuschauer lebt."