Blickt man aufs Fernsehjahr 2023/2024 zurück, dann bleibt als einer der bemerkenswertesten Tage sicherlich der 21. April in Erinnerung. Es war der Tag, an dem Joko und Klaas 24 Stunden lang das Programm von ProSieben bestücken durften und das mit einer gehörigen Portion Anarchie und Spielfreude taten. Beim Deutschen Fernsehpreis schlägt sich das mit einer Nominierung in der Kategorie "Beste Moderation / Einzelleistung Unterhaltung" für die beiden und "24 Stunden mit Joko & Klaas" (Florida TV) nieder.
Konkurrenz erhalten sie dabei zum Einen von Laura Wontorra, die für ihre Moderationsleistung bei "Drei gegen Einen" (Endemol Shine/Potatohead Pictures für RTL) und "Grill den Henssler" (ITV Studios für Vox) nominiert ist. Zum Anderen von Sonja Zietlow, die mit "Die Verräter - Vertraue Niemanden" (Tower Productions für RTL) ein neues Reality-Format präsentiert hat, das ihr wie auf dem Leib geschnitten scheint. "Die Verräter" ist dann auch als Format in der Kategorie "Beste Reality" nominiert, wo es sich mit "Alone - Überlebe in der Wildnis" noch die von ITV Studios produzierte Survival-Show von RTL+ sowie die quietschbunte "Kaulitz & Kaulitz"-Reality, die Constantin Entertainment für Netflix produziert hat, messen muss.
Die beiden meistnominierten Formate in der Unterhaltung kommen aber beide aus dem Bereich der großen Shows - obwohl oder vielleicht gerade weil es dort am wenigsten Innovation gab. Der Juryvorsitzende Wolf Bauer sprach von "Bewährtem in Bestform". Zu diesem Bewährten gehörte aus Sicht der Jury wieder "Let's Dance" (Seapoint / BBC Studios für RTL), das sich immerhin bereits in der 17. Staffel befindet und zuletzt wurde das Format 2019 mit einem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Vergangenes Jahr hatte es einen Fernsehpreis für die beste Regie gegeben, den der erneut nominierte Mark Achterberg diesmal sogar verteidigen könnte. Er tritt hier übrigens gegen seine Schwester Andrea Achterberg an, die für die Regie von "Frag doch mal die Maus" (Ansager & Schnipselmann) nominiert ist. Zudem ist "Let's Dance" mit Florian Wieder, Per Arne Janssen und Paola von Griesheim im Bereich Beste Ausstattung im Rennen - hier schlägt sich unter anderem das neu gestaltete Studio nieder.
Ebenfalls auf drei Nominierungen bringt es "Lass dich überwachen!" (Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld fürs ZDF). Neu ist hier, dass die Show nun in der ZDF-Primetime um 20:15 Uhr läuft, als eigenständiges Format existiert es aber auch schon seit 2018, damals noch bei ZDFneo. Und auch in der Kategorie Regie (J. Patrick Arbeiter) und Ausstattung (Michael König) konkurriert sie mit "Let's Dance". Komplettiert wird die Kategorie Beste Show unterdessen durch "Wer stiehlt mir die Show?" (Florida Entertainment für ProSieben), das 2021 und 2022 schon zwei Mal den Fernsehpreis gewonnen hat und von Beginn an stets nominiert ist.
In der Kategorie Comedy / Late Night kann die in diesem Jahr bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnete Sarah Bosetti auf einen Deutschen Fernsehpreis für "Bosetti Late Night" hoffen und tritt hier gegen die neue ProSieben-Show "Bratwurst & Baklava" (Brainpool) mit Bastian Bielendorfer und Özcan Coşar sowie gegen "Die Teddy Teclebrhan Show" (Leonine Studios/KOFBELU für Prime Video) an. Die "Teddy Teclebrhan Show" ist obendrein auch noch in der Kategorie Beste Ausstattung in Person von Bode Brodmüller und Adriano Ciarrettino nominiert.
Ein paar andere Formate wurden mit Nominierungen für die Leistung der Autorinnen und Autoren bedacht. Dazu gehört Raphael Selter für das "Browser Ballett" mit den Folgen "Brüste des Terrors", "Mein bester Freund wählt AfD" und "Der KI-Kollege" (Steinberger Silberstein für ZDFneo), Torsten Sträter für seine von Prime Productions produzierte WDR-Show "Sträter" sowie Dietrich Krauß, Max Uthoff und Claus von Wagner für "Die Anstalt - Nahost-Konflikt, Moral und der Weihnachtsmann" (redspider networks fürs ZDF).
Bleibt noch die Kategorie Bestes Factual Entertainment, die mit "Mälzer und Henssler liefern ab!" (Endemol Shine für Vox) und "Star Kitchen mit Tim Raue" (Warner für Prime Video) erneut durch Koch-Formate geprägt ist. Dazu kommt noch die von Endemol Shine fürs ZDF produzierte Langzeit-Doku "Buchstäblich lesen", in Menschen mit geringer Literalität dabei begleitet wurden, ihre Lese- und Schreibfähigkeiten zu verbessern.
Blickt man auf die Verteilung nach Plattformen, dann war es in diesem Jahr RTL Deutschland, das mit seinen Angeboten die meisten Nominierungen - insgesamt sieben an der Zahl - in der Unterhaltung einheimste, dicht gefolgt vom ZDF mit sechs. ProSieben und Prime Video folgen mit jeweils drei schon in deutlichem Abstand.
Im Folgenden: Die Nominierten in der Unterhaltung im Überblick