Wie heißt es so schön? "Essen & Trinken hält Leib, Seele und Zuschauer zusammen", sagt Tower-Geschäftsführerin Kirstin Benthaus-Gebauer. Und ist in diesem Jahr gleich dreifach für den deutschen Fernsehpreis in der Factual-Kategorie nominiert, wenn auch mit dennoch ganz unterschiedlichen Formaten. Von Tower kommt "die kulinarische Entdeckungsreise" "Roadtrip America", Story House Productions hat "BesserEsser – Lege packt aus" beigesteuert und Vitamedia Film geht mit "Zum Schwarzwälder Hirsch", einem Inklusionsprojekt mit Fernsehkoch Tim Mälzer ins Rennen.
Die Fülle an Food-Sendungen – nicht nur bei Vox – zeige seiner Ansicht nach, dass der Trend im deutschen Fernsehen "ungebrochen" sei. "Erfolgreiche Food-Formate finden sich bei vielen deutschen Sendern, aber auch international - linear wie non-linear. Auch unsere Vox-Zuschauer:innen sehen ihre Lieblingsstars gerne in der Küche grillen, auf den Geschmack oder an ihre Grenzen kommen. Über Kochen und Kulinarik lassen sich so viele verschiedene Geschichten erzählen, Informationen und Emotionen transportieren", sagt Amruschkewitz, der am Abend der Verleihuing des Fernsehpreises natürlich die Daumen für den Hirschen drückt.
Zumal die Sendung seiner Ansicht nach auch immer noch den Zeitgeist trifft. "Aufklärung über die Tricks der Industrie, die unser Einkaufsverhalten ganz konkret und einfach verändern kann, tut mehr not denn je," sagt Afflerbach, der glaubt: "Essen, Ernährung und Lebensmittel werden immer relevanter, für ganz unterschiedliche Publika auf unterschiedlichen Plattformen." Geschätzt würden dabei insbesondere "unterhaltsame" Aufklärungen, sagt der Mann hinter "BesserEsser".
Und unterhaltsam, das sind vor allem die Frontmänner dieser Formate. Sind Köche also per se wie gemacht fürs Fernsehen? "Zumindest sind viele Köche, die ich kenne, großartige Entertainer. Das hat sicherlich etwas damit zu tun, dass die meisten ihren Beruf aus echter Leidenschaft gewählt haben", sagt Kirstin Benthaus-Gebauer. In der Küche herrsche zwar durchaus ein rauer Ton, "aber es wird auch viel gefrotzelt und gelacht, Sprüche geklopft. Das ist natürlich sehr entertainig. Zumindest wenn man selbst nicht in der Situation ist, zehn Kilo Kartoffeln schälen zu müssen."