"Wir wollen die Marke Florida auf andere Genres übertragen", kündigten die Geschäftsführer Thomas Schmitt und Arne Kreutzfeld Ende 2019 im DWDL-Interview an. "Das Kerngeschäft mit Joko und Klaas ist schließlich nur bedingt skalierbar." Gemessen an den Auszeichnungen beim Deutschen Fernsehpreis 2021 kann man festhalten, dass das wohl ganz gut geklappt hat: Florida gelang es, mit drei unterschiedlichen Produktionen in allen drei Bereichen Fiktion, Unterhaltung und Information je einen Fernsehpreis zu gewinnen.
Da war zunächst Mal der Preis in der Kategorie, in der man die Produktionen von Florida wohl am ehesten vermuten würde: Joko Winterscheidts neues Format „Wer stiehlt mir die Show?“, das Anfang des Jahres einen hervorragenden Einstand bei ProSieben hinlegte, gewann den Preis in der Kategorie „Beste Unterhaltung / Show“.
Im sonst häufig von Adaptionen geprägten deutschen Fernsehen sollte man dabei festhalten: Es handelt sich um eine Eigenentwicklung von Florida - ebenso wie „Joko & Klaas gegen ProSieben“, dessen Hauptgewinn verantwortlich für den zweiten Flordia-Fernsehpreis war. Dort geht es bekanntlich um eigentlich auf 15 Minuten begrenzte, frei durch Joko und Klaas verwendbare Sendezeit am Abend nach der Show. Als daraus unangekündigt sieben Stunden wurden, um die komplette Schicht einer Pflegekraft zu dokumentieren, entstand einer der bemerkenswertesten Fernsehmomente des Jahres, der dann auch mit einem Fernsehpreis in der Kategorie „Bestes Infotainment“ geehrt wurde.
Und schließlich setzte sich eine Produktion der erst 2019 gegründeten Tochter Florida Film auch noch in der Kategorie „Bester Film“ gegen die Konkurrenz durch: Die von Jan Georg Schütte und Lars Jessen inszenierte Impro-Produktion „Für immer Sommer 90“ mit Charly Hübner in der Hauptrolle machte das „Fernsehpreis“-Triple mit einer Fiction-Kategorie komplett. Fast schon tragisch allerdings, dass die Florida-Entertainment-Crew sich am Donnerstagabend nur bedingt feiern lassen konnte – wegen laufender Dreharbeiten waren sie nur aus München zugeschaltet.
Neben Florida gab es noch zwei weitere Produktionsfirmen, die mit unterschiedlichen Produktionen Fernsehpreise gewinnen konnte: Die Kölner Seapoint Productions holte mit „Princess Charming“ den Fernsehpreis für die Beste Reality und erhielt zudem noch die Auszeichnung fürs Beste Factual Entertainment für die Vox-Show „Showtime of my Life – Stars gegen Krebs“. Und Wiedemann & Berg (bzw. W&B Television) holte nicht nur mit „Para – Wir sind King“ zwei Preise, darüber hinaus wurde auch Autorin Jantje Fries für die Netflix-Serie „Dark“ ausgezeichnet.