Der Deutsche Fernsehpreis ist im vergangenen Jahr noch stark durch die Coronakrise geprägt gewesen - nirgendwo war das deutlicher zu sehen als im Bereich der Information. So erhielten alle großen Sender eine Auszeichnung für ihre Corona-Berichterstattung. Zumindest in den Nominierungen für den kommenden Fernsehpreis ist aber kein Corona-Schwerpunkt zu erkennen. Mit "Markus Lanz" ist in der Königskategorie Beste Information jedoch ein Format nominiert, das wie kein zweites stand für die aktuelle Corona-Berichterstattung. Hier wurden Infektionsmodelle vorgestellt und über Sinn und Unsinn einzelner Maßnahmen diskutiert - und das auch immer wieder mit Personen, die die Politik maßgeblich mitbestimmen.
Lanz ist in den zurückliegenden Monaten ohne Frage einer der gefragtesten Köpfe des deutschen Fernsehens gewesen. Beim Deutschen Fernsehpreis 2021 muss er nun gegen zwei Formate antreten, die schon erheblich mehr Jahre auf dem Buckel haben. So sind auch die Politmagazine "Frontal" sowie "Panorama" für einen Fernsehpreis nominiert.
Während im Bereich Beste Information damit die Öffentlich-Rechtlichen dominieren, sieht das insgesamt ganz anders aus. In den vergangenen Jahren waren die Privaten zwar auch immer wieder mit einzelnen Formaten in den Nominierungslisten vertreten, 2021 kann man aber den Eindruck bekommen, ein Damm sei gebrochen. Vor allem die Seven.One Entertainment Group kommt aus dem Stand heraus auf drei Nominierungen. Zwei davon hängen mit Joko und Klaas zusammen und finden sich in der Kategorie Bestes Infotainment wieder.
Hier können sowohl die mehrstündige Pflege-Doku sowie die "Männerwelten" auf eine Auszeichnung hoffen. Beide Sendungen sind im Rahmen der 15 Live-Minuten entstanden, die die beiden Entertainer im Rahmen ihrer Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" gewonnen hatten. Komplettiert wird das Nominierungsfeld hier von dem RTL-Special "Angriff auf unsere Kinder und was WIR dagegen machen können!".
Und auch Netflix bringt es in der Kategorie Beste Doku-Serie auf eine Nominierung. Mit "Rohwedder - Einigkeit und Mord und Freiheit" ist das erste deutsche Doku-Format des Streamingdienstes nominiert. Antreten muss die Reihe gegen "Charité intensiv – Station 43" (RBB) und "Höllental" (ZDF). Alexander Gheorghiu und "Höllental" gehen auch in der Kategorie Beste Kamera Information/Dokumentation ins Rennen.
"In der Information überzeugen klassische Angebote mit bestem investigativem Journalismus und dem notwendigen Diskurs zur Einordnung des aktuellen Geschehens", sagt der Juryvorsitzende Wolf Bauer. Und dann sind da ja auch noch die Sport-Sendungen, die ebenfalls in dieser Kategorie mitlaufen. Hier sind die EM-Shows des ZDF und Magenta TV sowie Segel-Übertragung "Vendée Globe" des ZDF nominiert.