Seit 2010 können Werbekunden diese Option im mobilen Player Sky Go buchen. Mit dem IP-Protokoll und registrierten Nutzern dürfte das ein vergleichsweise einfaches Unterfangen sein. Doch 2013 soll das System auf der Insel auch ins Fernsehen kommen. Möglich machen das die Set top-Boxen mit Festplattenspeicher, auf die die Spots aufgespielt und in der Werbepause entsprechend eingepasst werden. Ein Vorhaben, hinter dem sich neben der technischen Komponente auch eine datenschutzrechtliche Mammutaufgabe verbirgt. Berichten zu Folge hat das britische Sky im März rund eine Million Infobriefe an seine Kunden verschickt und sie darin um eine Einwilligung gebeten. Noch in diesem Jahr soll es erste Testläufe geben.
Eine vergleichsweise einfache Variante die Werbung interessanter zu machen ist es da, ihren Konsum einfach zu belohnen. Das hat es schon in den achtziger Jahren gegeben. "Mit Marken gewinnen" hieß zum Beispiel die Gewinnspiel-Klammer, in die das ZDF seinen Werbeblock gepackt hat. Um erfolgreich an diesem Preisausschreiben teilnehmen zu können, musste man alle Spots gesehen haben. Heute macht man das alles mit etwas mehr Technik.
Der israelische Anbieter TVtak bietet zum Beispiel eine Smartphone-App an, mit der sich in Sekundenschnelle registrieren lässt, welches Programm ein Zuschauer gerade sieht. Verbunden mit der richtigen Datenbank lassen sich in Windeseile zusätzliche Inhalte auf den zweiten Bildschirm schicken – vom Check In bis zum Coupon. Mit der Social TV-App Shair brachte die Deutsche Telekom kürzlich eine Social TV-Anwendung auf den Markt, die ebenfalls das laufende Programm erkennt.
Auch dieses Thema hat ProSiebenSat.1 im Blick. Wie der Fachdienst horizont.net am vergangenen Freitag berichtete, will das Unternehmen seine Zuschauer für den Konsum seiner Serien und Shows belohnen. Allerdings soll die Auswertung auf Senderseite nicht auf Basis einer App erfolgen. Belohnt wird, wer sich in sozialen Netzwerken zu den Programmen äußert. Auch hier geht es um Relevanz: Wenn die Zuschauer schon einen zweiten Bildschirm in der Hand haben, dann sollen sie sich dort wenigstens im gleichen inhaltlichen Kosmos bewegen. Vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis das Prinzip auch auf Werbung ausgeweitet werden kann.