Gestorben im Jahr 2023
Hans Meiser
* 1946 - † 2023
Er war ohne Zweifel der Pionier des deutschen Daily-Talks und löste in den 1990ern mit seiner RTL-Sendung einen wahren Talkshow-Boom im deutschen Fernsehen aus. Doch Hans Meisers Karriere begann ursprünglich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Schon im Jugendalter arbeitete er für das Hörfunk-Jugendprogramm des Süddeustchen Rundfunks (SDR), ehe er für den Südwestfunk (SWF) die Musikshow "Pop Show" präsentierte. Es folgte 1971 der Wechsel zu Radio Luxemburg. Als in den 80er Jahren der Fernsehsender RTLplus an den Start ging, war Hans Meiser schließlich ein "Mann der ersten Stunde" und stand acht Jahre lang als Anchorman der Hauptnachrichtensendung vor der Kamera. Seine größten Erfolge folgten in den 90er Jahren mit der Rettungssendung "Notruf" und seiner Talkshow, die seinen Namen trug. 2015 feierte Meiser noch einmal ein TV-Comeback in ungewohntem Umfeld: Als "kleiner Mann" schimpfte er in Jan Böhmermanns "Neo Magazin Royale" über vermeintliche Ungerechtigkeiten in Deutschland. Weil er zeitgleich jedoch auf einem Online-Portal zu sehen war, das verschwörungstheoretische Inhalte verbreitete, endete die Zusammenarbeit aprupt. Mit dem neuen Radiosender wollte Hans Meiser nun noch einmal seriöser durchstarten. Nur eine Woche nach dem Sendestart starb er im November im Alter von 77 Jahren.
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Katja Dofel
* 1971 - † 2023
Wer sich für Börsen-Berichterstattung im Fernsehen interessierte, der kannte auch Katja Dofel. "Katja war eine leidenschaftliche Börsenreporterin", schrieb der Nachrichtensender ntv, für den Dofel lange tätig war. Schon Ende der 1990er Jahre war sie dort erstmals zu sehen: Damals war sie nach New York zu Wall Street Correspondents, dem Journalistenbüro von Börsen-Reporter Markus Koch gegangen, um für verschiedene Medien von der Wall Street zu berichten. Erst vor wenigen Monaten wollte Katja Dofel einen neuen Weg einschlagen und wechselte zum Vermögenverwalter Flossbach von Storch - auch, um dessen Bewegtbild-Angebot zu stärken. Im August starb sie im Alter von nur 52 Jahren nach schwerer Krankheit.
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Elmar Wepper
* 1944 - † 2023
Erste Filmauftritte absolvierte Elmar Wepper bereits Ende der 50er Jahre, größere Bekanntheit erlangte er jedoch ab Mitte der 70er: In der damaligen Krimiserie "Der Kommissar" folgte er auf seinen jüngeren Bruder Fritz - und legte damit den Grundstein für seine über Jahrzehnte hinweg anhaltende Karriere. Weitere Erfolgsformate mit Elmar Wepper waren "Polizeiinspektion 1", "Unsere schönsten Jahre" sowie "Zwei Münchner in Hamburg". In letztgenannter Serie bildete Wepper mit Uschi Glas ein Traumpaar. Bemerkenswert: Ende der Nuller-Jahre wurde Elmar Wepper für seine Darstellung eines Krebskranken in "Kirschblüten – Hanami" mit dem Deutschen sowie Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Eine späte, aber verdiente Würdigung.
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Dieter Stolte
* 1934 - † 2023
Als persönlicher Referent des Gründungsintendanten Karl Holzamer kam Dieter Stolte 1962 zum ZDF. Nach einem Zwischenspiel als Fernsehdirektor und stellvertretender Intendant des Südwestfunks trat Stolte im März 1976 im ZDF das Amt des Programmdirektors an. Ab März 1982 war er der dritte Intendant des Senders - für 20 Jahre. In Stoltes Amtszeit starteten viele große Programmmarken des ZDF wie zum Beispiel "Terra X", "Der Fernsehfilm der Woche" oder der "Samstagskrimi". Das "ZDF-Mittagsmagazin" wurde 1989 aus der Taufe gehoben, 1992 folgte das "ZDF-Morgenmagazin". Die Show "Wetten, dass..?", die in Stoltes Zeit als Programmdirektor auf den Bildschirm kam, erlebte in seiner Intendantenzeit ihre Blüte. "Dieter Stolte hat das ZDF zu einem modernen, wettbewerbsfähigen Medienunternehmen aufgebaut", erklärte ZDF-Intendant Norbert Himmler. "Der Aufbau der ZDF-Studios in den ostdeutschen Bundesländern war ihm eine Herzensangelegenheit. Für Dieter Stolte war das Fernsehen nicht nur Berichterstatter, sondern auch Motor der deutschen Einheit. Er war ein überzeugter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems."
© ZDF/J.H.Darchinger
Ursula Cantieni
* 1947 - † 2023
Fast 30 Jahre lang prägte Ursula Cantieni das Programm des SWR, allen voran durch ihre Figur der Johanna Faller in der Serie "Die Fallers" war sie bekannt. Erst Anfang des vergangenen Jahres kündigte sie ihren Abschied von der Serie an, war dann aber noch das ganze Jahr über hinweg in ihrer Rolle zu sehen. Auch ihre regelmäßige Teilnahme an der SWR-Show "Sag die Wahrheit" beendete Ursula Cantieni im vergangenen Jahr nach rund 20 Jahren. "Wir alle im SWR sind bestürzt und tieftraurig - Ursula Cantieni war eine von uns", sagte SWR-Intendant Kai Gniffke. "Aber sie hat nicht nur dem SWR, sondern auch den Menschen im Südwesten Gesicht und Stimme gegeben. Mit Ihrer Wärme, mit ihrer Klugheit, mit ihrem Charme und mit ihrem wunderbaren Humor. Eine Frau, die wir nie vergessen werden."
© SWR/Jürgen Carle
Gunther Emmerlich
* 1944 - † 2023
Seine "Showkoloade" war im Fernsehen der DDR Kult - doch auch im wiedervereinigten Deutschland feierte Gunter Emmerlich große Erfolge. Zwischen 1993 und 2006 etwa präsentierte er für den MDR die Musiksendung "Zauberhafte Heimat". Darin ging es vor allem um volkstümliche Musik. Zu seinen Werken gehören in dieser Zeit aber auch Sendungen wie "Nimm Dir Zeit" oder "Gunther und drüber". "Gunther Emmerlich war ein außergewöhnlicher Mensch, Sänger und Moderator aus unserer Region, geschätzt und beliebt weit über Mitteldeutschland hinaus", erklärte MDR-Intendant Ralf Ludwig. Kurz vor Weihnachten strahlte der MDR noch einmal eine weihnachtliche Sendung mit ihm aus: "Wenn Engel lachen".
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Peter Schiwy
* 1936 - † 2023
Peter Schiwy stand von Mitte 1987 bis Anfang 1991 als Intendant an der Spitze des NDR. In seiner Heimatstadt Berlin absolvierte er zunächst die Große juristische Staatsprüfung und machte ein Volontariat im Axel-Springer-Verlag, ehe er für verschiedene Zeitungen, den Deutschlandfunk und den Berliner Sender RIAS tätig war. Anfang der 1980er Jahre wechselte Schiwy als Chefredakteur Fernsehen und Leiter der Hauptabteilung Zeitgeschehen zum NDR, kehrte vor seiner Wahl zum NDR-Intendanten aber noch einmal für einige Jahre als Intendant zum RIAS zurück. "Er hat den Wandel unseres Hauses in dieser Zeit maßgeblich mitgestaltet und die Herausforderungen für den NDR in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre konsequent angenommen", sagte NDR-Intendant Joachim Knuth über Peter Schiwy. "Besonderer Ausdruck hierfür war die von Peter Schiwy verantwortete Hörfunkreform 1989, die eine klare Profilierung der Hörfunkprogramme umfasste."
© NDR
Ingrid Steeger
* 1947 - † 2023
Ihre ersten Auftritte hatte Ingrid Steeger einst in Softerotik-Filmen hatte, bevor sie ab 1973 bundesweite Bekanntheit durch ihre Auftritte in der ARD-Comedyreihe "Klimbim" erlangte. Bis 1979 spielte sie an der Seite von Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen, Wichart von Roëll und Peer Augustinski und stieg dadurch nicht nur zu einem der beliebtesten Fernsehstars des Landes auf, sondern wurde auch zu einem der ersten weiblichen Werbe-Testimonials. Steeger war in der Folge in zahlreichen Filmen und Serien zu sehen, in den 90ern gelang ihr der Wechsel ins seriöse Fach, als sie in Dieter Wedels Mehrteiler "Der große Bellheim" die Rolle der Mona übernahm. Als später neue Engagements ausblieben, geiet sie allerdings in finanzielle Probleme, 2010 erzählte sie in mehreren Interviews, dass sie mittlerweile von Hartz IV abhängig war. In den darauffolgenden Jahren stand sie häufig für Boulevard-Theater auf der Bühne.
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Günter Wewel
* 1934 - † 2023
Der Opernsänger Günter Wewel führte zwischen 1989 und 2007 als Moderator durch die ARD-Volksmusiksendung "Kein schöner Land". In jeder Sendung wurden Landschaft, Kultur und typische Musik einer bestimmten Region in Deutschland oder Europa vorgestellt. In der Sendung trat Wewel stets auch selbst mit seiner markanten Bassstimme als Sänger auf. "Mit Günter Wewel tritt eine anerkannte Opernstimme, aber auch ein äußerst beliebter Entertainer für immer von der Bühne ab", sagte Martin Grasmück, Intendant des Saarländischen Rundfunks. "Günter Wewel war ein feiner, sehr angenehmer und geselliger Mensch, der unvergessen bleibt."
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Wolfgang Penk
* 1938 - † 2023
"Wenn das ZDF in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts anerkennend 'Unterhaltungsdampfer' genannt wurde, war Wolfgang Penk sicher der Kapitän." Mit diesen Worten würdigte ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke den ehemaligen Unterhaltungschef des Senders, der zu Jahresbeginn im Alter von 84 Jahren starb. Penk prägte die deutsche Fernsehunterhaltung insbesondere nachhaltig. Er war an der Entwicklung von "Wetten, dass..?" beteiligt - und unter seiner Ägide fiel auch die Entscheidung, Thomas Gottschalk als Elstner-Nachfolger die Moderation anzuvertrauen. Auch "Das Traumschiff", "Die Schwarzwaldklinik" oder "Das Erbe der Guldenburgs" fielen in seinen Verantwortungsbereich. Seine Karriere im ZDF begann er dabei bereits in den ersten Tagen des Senders - zwischen 1963 und 1967 war er als Produktionsassistent für öffentliche Veranstaltungen und Shows tätig. Während seiner anschließenden Zeit beim Südwestfunk in Baden-Baden, wo er ebenfalls erfolgreiche Showreihen wie "Die Montagsmaler" aus der Taufe hob, kehrte er 1981 zum ZDF zurück. 1991 machte er sich mit einer eigenen Produktionsfirma selbständig und produzierte weiter vor allem große Shows fürs deutsche Fernsehen.
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Ruth Herz
* 1943 - † 2023
Es war das Jahr 2001, als Richterin Ruth durch die RTL-Gerichtsshow "Das Jugendgericht" bekannt wurde. Nach den Erfolgen von "Richterin Barbara Salesch" und "Richter Alexander Hold" in Sat.1 handelte es sich dabei um das erste derartige Format im Nachmittagsprogramm von RTL. Geboren wurde Ruth Herz im Jahr 1943 in Haifa, nachdem ihre Eltern zehn Jahre zuvor aus Breslau vor den Nazis geflogen waren. Nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland studierte Herz Jura und wurde später erst Richterin am Amtsgericht, dann Vorsitzende des Jugendschöffengerichts. Bereits 1998 wurde Herz mit dem Bundesverdientkreuz für ihre Verdienste bei der Etablierung des Täter-Opfer-Ausgleichs bei jugendlichen Verurteilten geehrt. Nach ihrer TV-Karriere ging sie schließlich noch für ein Forschungsprojekt nach Oxford.
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Lloyd Morrisett
* 1929 - † 2023
Zusammen mit Joan Ganz Cooney gründete Lloyd Morrisett die Non-Profit-Organisation Children's Television Workshop im Jahr 1967, aus der später der Sesame Workshop wurde. Nur ein Jahr später brachte das Duo die "Sesame Street" auf Sendung, das US-Original der "Sesamstraße", die jüngst in Deutschland ihr 50-jähriges Jubiläum beging. Die "Sesamstraße" gilt als bekannteste Kindersendung der Welt. Bis heute erreicht das Format mit seinen ikonischen Puppen weltweit ein Millionenpublikum. "Ohne Lloyd Morrisett würde es die 'Sesamstraße' nicht geben", eklärte Morisetts Geschäftspartnerin. "Er war es, der als Erster auf die Idee kam, Vorschulkindern über das Fernsehen grundlegende Fähigkeiten wie Buchstaben und Zahlen beizubringen. Er war mir über 50 Jahre lang ein zuverlässiger Partner und treuer Freund, und wir werden ihn schmerzlich vermissen."
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Peter Weckert
* 1958 - † 2023
Peter Weckert war ab 1989 für RTL zunächst als Filmredakteur in der Programmplanung, dann als Executive Producer tätig und übernahm 1995 gemeinsam mit Annette Wirbatz in einer Doppelspitze die Leitung des Bereichs TV-Movies und Serien. In diese Zeit fiel damit beispielsweise der Start der bis heute im Programm vertretenen Serie "Alarm für Cobra 11". Zudem verantwortete er Serien wie "Abschnitt 40" und "Im Namen des Gesetzes", die Krimireihe "Doppelter Einsatz" sowie zahlreiche TV-Movies, die RTL damals in großer Zahl unter dem Label "Der große TV-Roman" im Programm hatte. Er prägte nicht nur nachhaltig die fiktionalen Inhalte von RTL um die Jahrtausendwende, sondern ermöglichte auch vielen jungen Talenten ihren beruflichen Start als Produzentin, Regisseur oder Autorin. Nach seiner Zeit bei RTL war Weckert als Produzent tätig.
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Günther von Lojewski
* 1935 - † 2022
1989 wurde Günther von Lojewski zum Intendanten des Senders Freies Berlin (SFB) gewählt und blieb acht Jahre an der Spitze. Während seiner Amtszeit musste er dem Sender auch eine neue Struktur verpassen, die der Wiedervereinigung geschuldet war. "Als gebürtiger Berliner führte er den Sender Freies Berlin - auch am Tag des Mauerfalls. Der von ihm geleitete SFB hat in diesem historischen Moment die Bilder für die ganze Welt geliefert", sagte die damalige RBB-Intendantin Katrin Vernau anlässlich seines Todes. Lojewski hatte einst übrigens angeregt, eine große Mehrländeranstalt im Osten zu etablieren. Das wurde zwar nicht 1:1 umgesetzt, 2003 fusionierten immerhin aber der SFB und der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg zum heutigen RBB.
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Jürgen Breest
* 1936 - † 2023
Zwischen 1963 und 1999 stand Jürgen Breest in den Diensten von Radio Bremen und war 30 Jahre lang Leiter der Abteilung Fernsehfilm/Unterhaltung. Sein Werk als Programmverantwortlicher reicht von "Loriot" und dem Bremer "Tatort" über "Sommer in Lesmona" bis hin zum Holocaust-Zeugen-Projekt von Karl Fruchtmann. Während seiner Zeit bei Radio Bremen brachte Breest einige bekannte Personen zum Sender. Neben Vicco von Bülow und Bruno Jonas gehörten dazu auch Margarethe Schreinemakers und Hape Kerkeling, Maren Kroymann ("Nachtschwester Kroymann") und Sabine Postel ("Nicht von schlechten Eltern", "Tatort"). Unter Breest entstand "3nach9", die heute am längsten laufende Talkshow im deutschen Fernsehen.
© Radio Bremen/Bredthauer
Hans-Dieter Hillmoth
* 1953 - † 2023
Mehr als 30 Jahre ist es her, dass Hans-Dieter Hillmoth den hessischen Privatradiosender FFH als "allererster Mitarbeiter" aufbaute. Seit Ende der 80er Jahre auf Sendung, ist FFH seit 1991 ohne Unterbrechung hessischer Radio-Marktführer. Unter Hillmoths Führung starteten auch die Radiosender Planet Radio und Harmony.FM. Zwischen 2004 und seinem Ausscheiden Mitte 2019 bei der Radio/Tele FFH war Hillmoth alleiniger Geschäftsführer, bis zuletzt war er zudem persönlich haftender Gesellschafter des Unternehmens. Nachfolger von Hillmoth bei FFH ist seit Mitte 2019 Marco Meier. Auch nach seinem Eintritt in den vermeintlichen Ruhestand wirkte Hillmoth noch in vielen Gremien mit, bis 2021 etwa im dpa-Aufsichtsrat, als Vorsitzender des Aufsichtsrates der RMS sowie beim Privatsender-Verband Vaunet. Über viele Jahre hinweg sendete der Chef bei FFH an Heiligabend übrigens selbst: 2018 war dies zum 30. Mal der Fall – zugleich sein finaler Auftritt am Mikro.
© Hit Radio FFH
Karin Gregorek
* 1941 - † 2023
Schon 1963 begann Karin Gregorek zu DDR-Zeiten ihre Laufbahn als Theaterschauspielerin, ehe sie zunehmend auch in Film- und Fernsehproduktionen der DEFA und des DFF zu sehen war. Ihren größten Publikumserfolg feierte die Schauspielerin mit der ARD-Serie "Um Himmels Willen", die oft mehr als sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte. Zwischen 2002 und 2021 war Gregorek in der Rolle der Ordensschwester Felicitas Meier zu sehen, die unter anderem eine Schwäche für Tabak, Schokolade und Pokern hatte. In einem Interview erzählte sie einmal, dass der Habit ein Grund dafür war, die Rolle der Nonne anzunehmen. "Ich dachte, das geht dann in der Maske und Garderobe schneller. Das hat sich als Irrtum erwiesen, wir Nonnen werden natürlich trotzdem gründlich geschminkt."
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Heinz Baumann
* 1928 - † 2023
Große Bekanntheit erlangte Heinz Baumann vor allem als Darsteller in Krimiserien. So ermittelte er ab 1987 in dem ZDF-Dauerbrenner "SOKO 5113" - zuerst als Hauptkommissar, später als Privatdetektiv Jürgen Südmann. Ab 1993 war er außerdem in der ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder" zu sehen. An der Seite von Evelyn Hamann spielte er den etwas trotteligen Hauptkommissar Ewald Strobel, der ohne seine Sekretärin Adelheid beim Lösen der Kriminalfälle aufgeschmissen gewesen wäre. Für diese Rolle wurde Baumann im Jahr 2002 mit dem Bayerischen Fernsehpreis geehrt. Abseits davon stand er auch für viele weitere Krimiserien in Episodenhauptrollen vor der Kamera. Seine Karriere begann jedoch zunächst als Theaterschauspieler an vielen deutschen Bühnen. 1960 stand er schließlich erstmals vor der Kamera.
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Tony Marshall
* 1938 - † 2023
Als Schlagersänger war er über Jahrzehnte hinweg populär, doch auch vor der Kamera war Tony Marshall häufig zu sehen. Für den SWR hatte Marshall zwischen 2000 und 2004 die Unterhaltungsshow "Fröhlicher Feierabend" präsentiert, die an unterschiedlichen Orten im Sendegebiet auf Schlager und Volksmusik setzte. Daneben war er auch im ZDF regelmäßig zu sehen: Für den Mainzer Sender präsentierte er von 1982 bis 1999 die Unterhaltungsshow "Lass das mal den Tony" machen. "Über viele Jahre hat Tony Marshall den Menschen im Südwesten und in ganz Deutschland mit seiner Musik Lebensfreude geschenkt", sagte SWR-Intendant Kai Gniffke.
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Matthew Perry
* 1969 - † 2023
Matthew Perry wurde in den 90er Jahren durch seine Verkörperung der Figur Chandler Bing in der US-Kultsitcom "Friends" einem weltweiten Publikum bekannt. Bis heute hat die Serie eine riesige Fangemeinde. Erst vor rund zwei Jahren gab es bei HBO eine "Friends"-Reunion, in dem der alte Cast sich wiedertraf - es war der letzte TV-Auftritt von Matthew Perry. Der Schauspieler hatte nach "Friends" unter anderem Gastauftritte in Serien wie "The Good Wife" oder auch "The West Wing". Bei der ABC-Serie "Mr. Sunshine" agierte er 2011 nicht nur als Hauptdarsteller, sondern war auch Co-Schöpfer. Darüber hinaus spielte er in einer Reihen von Filmen mit. "Friends" war aber fraglos Perrys größtes Projekt, er selbst wurde unter anderem für einen Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie nominiert.
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Oswald Ring
* 1935 - † 2023
Als Programmdirektor prägte Oswald Ring vor allem das ZDF-Programm der "Wendejahre" entscheidend. Unter ihm fuhr Thomas Gottschalk mit "Wetten, dass?" seine höchsten Quoten ein und mit Event-Mehrteiler wie "Der Schattenmann" feierte der Sender ebenfalls große Erfolge. Ab 1964 war er für den Sender tätig – zunächst als Mitarbeiter des Justitiariats. Im April 1988 trat er die Nachfolge von Alois Schardt als Programmdirektor an und war zehn Jahre lang in dieser Funktion tätig. "Er war ein Programmdirektor, der dem Publikum zugewandt war, und der mit Anstand, Fairness und großem Respekt denjenigen gegenüberstand, die das Programm machten, im Sender und draußen in den Produktionsfirmen", sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler.
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Christian Quadflieg
* 1945 - † 2023
Bekannt war Christian Quadflieg vor allem als "Landarzt". In der ZDF-Reihe war er zwischen 1986 und 1992 als Dr. Karsten Mattiesen zu sehen, in insgesamt 41 Folgen stand er vor der Kamera. In einigen davon übernahm er auch die Regie. Weil er nicht auf diese eine Rolle festgelegt werden wollte, führte er seine Figur schließlich in den Serientod. Doch auch schon vor dieser Zeit sorgte der Schauspieler für Schlagzeilen. Im "Tatort: Reifezeugnis" von Wolfgang Petersen spielte er 1977 einen Lehrer, der eine seine Schülerinnen verführt. Die Schülerin wurde damals von Nastassja Kinski verkörpert und verhalf der damals jungen Schauspielerin zum Durchbruch. Der "Tatort" mit Quadflieg zählt auch heute noch zu den meistbeachteten Folgen der Krimi-Reihe.
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Günther Grotkamp
* 1927 - † 2023
Über vier Jahrzehnte lang stand Grotkamp an der Spitze der "WAZ", der heutigen Funke Mediengruppe. Auch nach seiner Pensionierung blieb er dem Verlag eng verbunden und galt als wichtigster Berater seiner Frau Petra, der jüngsten Tochter seines Mentors und Vertrauen Jakob Funke, der die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" 1948 zusammen mit Erich Brost gründete und nach dem die Mediengruppe inzwischen benannt wurde. Auch an der Vereinigung aller Unternehmensanteile in der Funke-Familie im Jahr 2012 wirkte Grotkamp noch aktiv mit. Gestorben ist Grotkamp an jenem Tag gestorben, an dem der 75. Geburtstag der "WAZ" gefeiert wurde - und damit auch sein Werk.
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Frank Papke
* 1956 - † 2023
Bekannt geworden war Frank Papke zunächst durch die RTL-Schlagershow "Musikrevue", die er einige Jahre lang moderierte, ehe der Schlagersänger Peter Kraus seinen Job übernahm. Papke blieb dem Schlager auch danach treu: Ab 1995 präsentierte er beim damals neu gegründeten Spartensender Super RTL, über sechs Jahre hinweg mit großem Erfolg den "Schlagerclub mit Frank". Nach dem Ende der Sendung kämpfte der Bochumer, der sich auch als Stadionsprecher des VfL Bochum einen Namen machte, allerdings mit finanziellen und gesundheitlichen Problemen in Folge seiner Alkoholsucht. Die Rückkehr auf den Bildschirm gelang Frank Papke nicht mehr - auch wenn er vor einigen Jahren noch einmal als Moderator neu durchstarten wollte.
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Jerry Springer
* 1944 - † 2023
Zwischen 1991 und 2018 präsentierte Jerry Springer eine nach ihm benannte Talkshow. Im Vergleich zu dem Format war das, was in den 90er Jahren in deutschen Talkshows passierte, ein Kindergarten. Berühmt und berüchtigt war "Jerry Springer" durch Pöbeleien der Gäste, die nicht selten in wilde Prügeleien ausarteten. Der Moderator selbst betonte in Interviews oft, dass ihm vieles in der Sendung peinlich sei. Bei allen Kuriositäten und Trash-Ausgaben zum Trotz gab es rund um "Jerry Springer" aber auch sehr ernste Schlagzeilen. Im Jahr 2000 ging es in einer Folge um ein Paar, das sich von der Ex-Frau des Mannes gestalkt fühlte. Nur Stunden nach der Ausstrahlung wurde die angebliche Stalkerin tot aufgefunden, ihr Ex-Mann hatte sie nach dem gemeinsamen TV-Auftritt getötet. Auch nach dem Ende seiner Talkshow verschwand Springer nicht von der Bildfläche: Noch bis zum vergangenen Jahr präsentierte er mit "Judge Jerry" seine eigene Gerichtsshow.
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