TV-Flops 2020

110 - Echte Fälle der Polizei
RTL
Der Nachmittag ist seit Jahren eines der großen Problemfelder bei RTL, auf dem man schon diverse Programmfarben ausprobiert hat. Nachdem im Frühjahr letzten Jahres auch bekannte Köpfe wie Marco Schreyl, Steffen Henssler und Oliver Geissen nichts ausrichten konnte, erhoffte man sich im Herbst Besserung von einer einheitlicheren Sendestrecke - zurück zu Geschichten über Polizei, Justiz und Rettungsdienst. Das sollte für einen besseren Audience Flow sorgen - scheiterte aber schon daran, dass gleich das erste Format, mit dem man um 14 Uhr startete, nicht wirklich funktionierte. "110 - Echte Fälle der Polizei", was anders als der einstige "Blaulicht-Report" keine abstrus überdrehten Fälle behandelte, war zwar noch das stärkste der neuen Formate, kam im Schnitt bislang aber trotzdem auf nur knapp unter 10 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Im Vergleich zu den vorher dort laufenden "Superhändlern" hat sich die Lage damit nochmal verschlechtert - und die Trödelshow läuft auf späterem Sendeplatz nun auch noch schlechter als zuvor. Zugleich muss man sich regelmäßig "Auf Streife" in Sat.1 geschlagen geben. Eine Lose-Lose-Lose-Situation gewissermaßen.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 14 Uhr

5 Gold Rings
Sat.1
Was für RTL der Nachmittag ist für Sat.1 der Vorabend: Die Zeitzone, die man seit Jahren einfach nicht in den Griff kriegt. Auch dort wurden schon die unterschiedlichsten Farben ausprobiert. Seit diesem Herbst sollen es nun neue Spielshows, präsentiert von bekannten Moderatoren richten. In "5 Gold Rings" gilt es Rätsel dadurch zu lösen, dass man einen immer kleiner werdenden Ring auf dem Boden richtig platziert - das ist so visuell, dass man es nicht nebenbei anschauen kann. Womöglich ist auch das schon eines der Probleme - mit im Schnitt bislang nur rund 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen liegt die von Steven Gätjen präsentierte Show jedenfalls sogar noch unter dem, was das bemerkenswert erfolglose "Genial daneben - Das Quiz" dort über lange Zeit geholt hatte. Ein Aufschwung ist auch nach 50 Folgen bislang nicht in Sicht.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 19 Uhr

Akte
Sat.1
Fast ein dreiviertel Jahr lang ließ Sat.1 seine "Akte" pausieren, ehe sich das Magazin im Herbst letzten Jahres auf neuem Sendeplatz, mit neuer Redaktion, neuer Produktionsfirma und neuer Ausrichtung zurückmeldete. Die klar auf ein weibliches Publikum ausgerichtete Themenwahl sollte es zusammen mit der neuen Moderatorin Claudia von Brauchitsch richten. Zum Auftakt klappte das so gut, dass man sich wohl selbst bei Sat.1 verwundert die Augen gerieben hat - doch nach kürzester Zeit stürzten die Quoten wieder ab. Zu Beginn des Jahres war es dann auch nicht hilfreich, dass "Big Brother" im Vorlauf zur Enttäuschung geriet. Als der große Bruder aufgrund seiner Quotenschwäche dann auch noch nach hinten verlegt wurde, ging "Akte" teils erst deutlich nach Mitternacht auf Sendung und erreichte dort im schlimmsten Fall gerade mal noch 220.000 Zuschauer. Vor allem auf das rabenschwarze erste Halbjahr ist zurückzuführen, dass "Akte" auf Jahressicht mit im Schnitt nur 5,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so schlecht da steht, wie noch nie. Seit August sieht es nun ein ganzes Stück besser aus - das lässt für die Zukunft zumindest hoffen.
Sendeplatz: Montags, eigentlich gegen 22:15 Uhr, zwischenzeitlich nach Mitternacht.

Altes Haus sucht Mitbewohner
Vox
Mit seinem neuen Generationen-Experiment wollte Vox zwei Probleme auf einen Schlag lösen: Die Einsamkeit älterer Personen und die Wohnungsnot Jüngerer. In "Altes Haus sucht Mitbewohner" trafen deshalb Senioren, die mittlerweile alleine in einer großen Immobilie leben, auf Jüngere, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in der Stadt sind. Nach einem Speed-Dating wohnen sie fünf Tage auf Probe zusammen und erkennen im besten Fall, dass die ungewöhnliche Wohngemeinschaft Vorteile für beide bietet. Ehrenwerter Ansatz, der beim Publikum allerdings nicht verfing: Als in Woche 2 der Marktanteil nur noch knapp über 4 Prozent bei den Jüngeren lag und insgesamt nicht mal eine dreiviertel Million zusahen, zog Vox vorzeitig die Notbremse.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr

Arctic Circle - Der unsichtbare Tod
ZDF
Die deutsch-finnische Koproduktion, die ab Mitte Februar auf dem Sendeplatz für europäische Produktionen am späten Sonntagabend zu sehen war, stieß beim deutschen Publikum nicht auf allzu großes Interesse. Vor allem die jüngeren Zuschauer, die man mit einem solchen Thriller-Stoff doch eigentlich erreichen müsste, wandten sich ab. Klar, gerade hier wird die non-lineare Nutzung immer entscheidender, doch dass zwischenzeitlich bei den 14- bis 49-Jährigen nur noch 1,4 Prozent Marktanteil erzielt wurden, ist schon eine sehr schmerzliche Erfahrung. Auch beim Gesamtpublikum war der Marktanteil im Schnitt einstellig und lag somit weit unterm Senderschnitt.
Sendeplatz: Sonntags, 22:15 Uhr

Are You The One?
RTL
Noch eine Datingshow mit neuem Twist - und eigentlich nur für den Streamingdienst TV Now gedacht. Lediglich die ersten Folgen sollten bei RTL quasi als Appetitanreger im spätabendlichen Programm gezeigt werden, auf dass danach viele sagen: Dafür schließ ich ein Abo ab! Doch dann kam die Corona-Krise und damit einhergehend ein Problem mit der Programm-Versorgung. Also entschied man bei RTL kurzerhand, einfach die komplette Staffel zu zeigen. Und zwar auch noch mittwochs zur besten Sendezeit. Das war keine gute Idee: Schon zum Auftakt lief's miserabel - und als in Woche 3 nur noch weniger als eine Million Zuschauer einschalteten und der Marktanteil in der Zielgruppe nur noch bei knapp über 7 Prozent lag, zog RTL schnell wieder die Reißleine. Nun versendet man die restlichen Folgen im Nachtprogramm, was zur Folge hat, dass sie auch bei TV Now umsonst sind. Klassische Lose-Lose-Situation. Trotzdem hat TVNow eine zweite Staffel in Auftrag gegeben, diesmal ohne Jan Köppen und mit Sophia Thomalla. Dass sie nochmal so prominent auch bei RTL zum Einsatz kommt, ist aber wohl auszuschließen.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Atlanta Medical
ProSieben
Einen leichten Stand hatte die Serie "Atlanta Medical", die in den USA eigentlich "The Resident" heißt, hierzulande noch nie - daran konnte auch ein thematisch passendes Lead-In durch "Grey's Anatomy" nichts ändern. Die zweite Staffel kam trotzdem nur auf Marktanteile von knapp über 6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - und zwar ohne, dass überhaupt noch nennenswert Bewegung in den Quoten drin war. Flatline, möchte man fast sagen. Vom zwischenzeitlichen Aufwärtstrend zumindest in die Richtung des Senderschnitts, den man im Herbst 2019 noch ausmachen konnte, war da längst nicht mehr zu sehen. Staffel 3 wurde daher wieder eine Stunde später gezeigt, lief dort aber sogar noch ein bisschen schlechter, auch weil "Seattle Firefighters" nicht ganz so viele Zuschauer im Vorfeld anlieferten.
Sendeplatz: Mittwochs, im Frühjahr 21:15 Uhr, im Herbst 22:15 Uhr

Bad Banks
ZDF
"Bad Banks" gilt als eines der Aushängeschilder in Sachen neuer deutscher Serie - insbesondere für die erste Staffel. Die bescherte dem ZDF sehr viele Online-Abrufe, war in Sachen linearer Ausstrahlung aber 2018 auch schon kein Erfolg. Die zweite Staffel allerdings war nicht nur inhaltlich deutlich schwächer, sondern unterbot auch die Quoten nochmal deutlich. Im Schnitt knapp 6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und nur wenig mehr als 3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - für ZDF-Verhältnisse sind das in Sachen linearer Auswertung unterirdische Werte. Klar wird man eine solche Serie primär mit Blick auf die Mediathek produziert haben, und dort war sie mit im Schnitt fast 1,2 Millionen Sichtungen pro Folge auch einer der größten Erfolge des ZDF - doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit fürs normale ZDF-Programm hat man sich dann sicherlich schon vorgestellt.
Sendeplatz: Samstag bis Montag am späteren Abend

"Battle of the Bands"
RTLzwei
Immer mal wieder verfällt man bei RTLzwei auf die Idee, dass sich ein Quotenerfolg wie einst zum Start des "Popstars"-Formats doch nochmal wiederholen lassen müsste. 2015 setzte man nochmal auf genau dieses Format - und fiel gehörig auf die Nase. 2020 sollte es "Battle of the Bands" richten, und scheiterte erneut. Schon die erste Folge holte weniger als 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, und als die zweite Folge mit knapp über 2 Prozent Marktanteil noch hinter einer Tiervermittlung von Sat.1 Gold landete, zog RTLzwei Konsequenzen und verbannte die Sendung aus dem linearen Fernsehen.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Bauer sucht Frau International
RTL
Im Sommer vergangenen Jahres war "Bauer sucht Frau International" - der Ableger der Erfolgs-Dokusoap, in dem es nur um die Vermittlung von deutschen Bauern im Ausland geht - für RTL noch ein schöner Erfolg. 14,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, rund 3,75 Millionen Zuschauer im Schnitt. Um so überraschender dann die Entscheidung, ausgerechnet in diesem Jahr, wo RTL auch im weiteren Jahresverlauf viele Lücken durch ausgefallene Produktionen überbrücken muss, die neuen Folgen schon im Frühjahr zu zeigen. Und zwar auch nicht montags, sondern am sehr stark umkämpften Sonntagabend, in direkter Konkurrenz also zum "Tatort" und Hollywood-Ware. Die Folge waren Marktanteile, die in der klassischen Zielgruppe nur noch um die 10-Prozent-Marke schwankten. Dass trotzdem noch fast genauso viele ältere Zuschauer einschalteten wie im Sommer des Vorjahres, ist da wohl eher ein schwacher Trost. Womöglich wollte RTL ja ursprünglich den Sport-Großereignissen im Sommer aus dem Weg gehen - doch als die Bauern-Verkupplung begann, stand längst fest, dass die gar nicht stattfinden werden, was der Konkurrenz ganz neue Chancen eröffnen würde. Eine dieser Chancen hat RTL leichtfertig vertan.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr

Beat the Box
Vox
Eigentlich die perfekte Show für den Lockdown: In "Beat the Box" braucht es kein großes Studio, stattdessen bekommen die Teilnehmer die Box mit den Aufgaben nach Hause geliefert. Nach zwei Jahren Pause dann auch tatsächlich passende Mitte November bei Vox auf den Bildschirm zurück - tat sich aber nochmal erheblich schwerer als zwei Jahre zuvor, als es auch schon nicht besonders gut aussah. Im Schnitt kamen die neuen Folgen bislang nur auf rund 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und lagen damit deutlich unterm Senderschnitt. Gut eine Million Zuschauer sah am Sonntagvorabend zu.
Sendeplatz: Sonntags, 19:10 Uhr

Big Brains - Geniale Erfindungen
ProSieben
Mit "Big Brains" wollte ProSieben den Schwung des "Ding des Jahres" am Mittwochabend nutzen, um den Erfolg in den spätere Abend zu verlängern. Die Rechnung ging schon deswegen nicht aus, weil die 3. Staffel von Raabs Erfindershow auf dem schon wieder geänderten Sendeplatz längst nicht mehr so gut funktionierte wie in den vergangenen Jahren: Schon lag der Marktanteil nur im einstelligen Bereich und fast drei Prozentpunkte unter den Vorjahreswerten. Weil "Big Brains" dann im Vergleich zum Vorlauf noch etwas weiter verlor, lag der Marktanteil dann doch recht klar unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mittwochs, 22:45 Uhr

Big Brother
Sat.1
"Big Brother" sollte Anfang des Jahres vor allem den schwächelnden Sat.1-Vorabend endlich wieder in Schwung bringen. Und man kann zumindest sagen: Es lief mit "Big Brother" besser als ohne. Doch die im Schnitt erreichten 6 Prozent Marktanteil waren natürlich bei Weitem nicht das, was man sich im Vorfeld vorgestellt hat. In der Primetime lief's mit den Entscheidungsshows auch nicht besser, sodass man hier sein Scheitern insofern auch eingestand, als dass man die Live-Sendung in den letzten Wochen kurzerhand in den späteren Abend verlegte. Im Schnitt sahen dort dann allerdings meist weniger als eine Million Zuschauer zu. Auch dass zwischenzeitlich die kuriose Situation auftrat, dass im "Big-Brother"-Haus niemand von den tiefgreifenden Veränderungen durch die Corona-Pandemie im Rest der Welt wusste, konnte das Interesse nicht befeuern. Für die Normalo-Version von "Big Brother" dürfte die Jubiläumsstaffel angesichts dessen wohl vorerst auch erstmals die letzte gewesen sein.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 19 Uhr sowie montags in der Primetime

Big Little Lies
Vox
Schon die erste Staffel von "Big Little Lies" war für Vox 2018 trotz der hochkarätigen Besetzung ein Flop mit im Schnitt gerade mal 3,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Insofern war es schon überraschend, dass man die zweite Staffel überhaupt ins Programm genommen hat. Nach den schlechten Erfahrungen gab man ihr aber nur einen Sendeplatz am späten Abend ab 22:40 Uhr. Doch dort lag der Marktanteil zum Auftakt sogar bei unter zweieinhalb Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - so wenig, dass Vox sofort die Notbremse zog und die Serie nach der ersten Woche bereits wieder hochkant aus dem Programm warf. Das ist auf der einen Seite verständlich - auf der anderen Seite erhöht es den Frust all derer, die Serien im Free-TV überhaupt noch eine Chance geben, immer weiter, wenn derart schnell und gnadenlos reagiert wird.
Sendeplatz: Mittwochs, 22:40 Uhr

Blood & Treasure
Kabel Eins
Es kommt ja gar nicht so häufig vor, dass Kabel Eins mal frische Serien-Ware im Angebot hat. Mitte Februar war es aber mal wieder soweit: Man bestritt den kompletten Freitagabend mit der Serie "Blood & Treasure", eine etwas trashig geratene Abenteuerserie, mit der CBS im vergangenen Jahr den Sommer überbrückt hatte. Goutiert wurde der erhöhte Frische-Anteil im Programm vom Zuschauer allerdings nicht: Im Schnitt kamen die 13 Folgen auf weniger als 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Letztlich fährt Kabel Eins eben doch am Besten, wenn man Altbekanntes einfach zum x-ten Male wiederholt. Das kann man traurig finden - in den Ohren eines Controllers klingt es hingegen eher nach Schlaraffenland.
Sendeplatz: Freitags, ab 20:15 Uhr

Blue Bloods
Kabel Eins
"Blue Bloods" müsste doch eigentlich Primetime-tauglich sein. Ist es aber nicht. Aber müsste es doch! Aber ist es nicht. Aber müsste es doch! So ähnlich muss die Meinungsbildung bei Kabel Eins in Bezug auf die Serie mit Tom Selleck wohl aussehen. Als man "Blue Bloods" 2012 erstmals nach Deutschland holte, lief die Serie noch dienstags um 20:15 Uhr - zunächst sogar sehr erfolgreich, doch dann kam der Absturz. Dann wurde die Serie auf den späten Freitag-, später auf den noch späteren Samstagabend verschoben - ehe sie sich 2016 mit Staffel 4 urplötzlich wieder in der Primetime angekommen war. Überraschung: Ohne Erfolg, die Quoten lagen in der Regel bei weniger als 3 Prozent. Also folgte mal wieder ein Platz am späten Abend, dann sogar am Nachmittag und Vorabend. Doch in diesem Herbst war man nun wieder am Punkt "Das müsste doch gehen!" angelangt und zeigt die nunmehr zehnte Staffel der Serie wieder freitags um 20:15 Uhr. Und wer hätte das gedacht: Weniger als 3 Prozent Marktanteil. Man darf gespannt sein, wo die Serie als nächstes auftauchen wird.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr

Buchstaben-Battle
Sat.1
Es gab mal eine Zeit, da galt der ARD-Vorabend als "Todeszone" - ein Attribut, das man inzwischen eher dem gleichen Timeslot in Sat.1 vergeben könnte. Die neuesten Opfer dieser Zeitschiene sind nun Steven Gätjen und Ruth Moschner. Moschner moderiert ein Quiz rund um Buchstaben - für das allerdings eigentlich nicht ausreichend Ideen für Spiele rund um Buchstaben zur Verfügung standen, sodass eigentlich nur das Finale wirklich spannend geriet. Nach rund 50 Folgen liegt der durchschnittliche Marktanteil nur bei wenig mehr als viereinhalb Prozent in der klassischen Zielgruppe - das hat die Situation auf dem 18-Uhr-Slot sogar noch verschlimmert.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 18 Uhr

CashDay - Das Versteckte Kamera Quiz
ProSieben
Die "Simpsons" sind eigentlich eine feste Institution im Vorabendprogramm von ProSieben - doch nachdem die Quoten über die Jahre immer weiter sanken und nach einer kurzen Erholung im Vorjahr diesmal im Schnitt wieder einstellig waren, hat man sich beim Sender inzwischen notgedrungen Gedanken gemacht, was man sonst zwischen "taff", den Nachrichten und "Galileo" zeigen könnte. Eine dieser Ideen schickte man im Juni wie aus dem Nichts für drei Tage auf Sendung. Mehr Folgen wird es vom Mix aus Versteckter-Kamera und Überraschungs-Quiz vermutlich auch nicht geben. Denn nach einem soliden Start fiel der Marktanteil an den Tagen zwei und drei auf wenig mehr als sechs Prozent. Mit "Simpsons"-Wiederholungen in Dauerschleife ist da noch immer deutlich mehr drin.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 18:10 Uhr

Check Check
ProSieben
Wäre "Check Check" dem Streaming-Dienst Joyn vorbehalten geblieben, müsste die Comedyserie mit Klaas Heufer-Umlauf nun nicht in dieser Liste auftauchen. Denn dort lief sie offenbar so gut, dass man schon vor Kenntnis der Quoten der nachgelagerten linearen Ausstrahlung bei ProSieben eine zweite Staffel in Auftrag gab und diese inzwischen auch zeigte. Diese Kenntnis hätte man sich wohl auch generell gerne gespart, weil die sechs Folgen dort im Schnitt nur auf wenig mehr als 6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kamen und zum Ende hin gerade mal noch eine halbe Million Zuschauer erreichten. Und das ist durchaus schade, denn die skurrile Crew auf dem Provinz-Flughafen hat ihren ganze eigenen Charme.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr

Das Antikduell
Vox
Fürs "Antikduell" schickte Vox zwei Zwillingsbrüder und Antiquitätensammler auf einen Roadtrip durch Belgien, wo diese herausfinden sollten, wer das bessere Gespür für "Trödel, Schnäppchen und Schätzchen" hat. Die Antwort auf diese Frage interessierte die beiden Brüder aber wohl mehr als den Rest der Nation. Die Testfolge lief jedenfalls mit weniger als 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen so schlecht, dass man von weiterem Trödel am Vox-Vorabend wohl vorerst verschont bleiben dürfte.
Sendeplatz: Sonntag, 18:10 Uhr

Das Quiz mit Jörg Pilawa
Das Erste
Hoppla, sind wir da im Jahrzehnt verrutscht? Nein! Nachdem Das Erste auf dem Nachmittags-Sendeplatz um 16:10 Uhr zuletzt völlig ohne Quoten-Fortune war, war das Beste, was den Verantwortlichen einfiel, die Exhumierung des "Quiz mit Jörg Pilawa". Die Show lief von 2001 bis 2010 schonmal erfolgreich am ARD-Vorabend, verschwand durch seinen Wechsel zum ZDF dann aber vom Bildschirm. Inzwischen ist Pilawa zurück - und nun sein einstiges Format ebenfalls. Eine Nummer kleiner, mit auf Nachmittagsbudget zurechtgestutzter Gewinnsumme, aber im Grunde unverändert. Nur die alten Quoten sind nicht zurückgekehrt: Im Schnitt erreichten die ersten Folgen dort bislang nur rund siebeneinhalb Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum - das passt sich in die jahrelange Tristesse auf diesem Sendeplatz ein, ein Schritt nach vorn war der Schritt zurück nicht.
Sendeplatz: Montags bis Freitags, 16:10 Uhr

Dickes Deutschland - Unser Leben mit Übergewicht
RTLzwei
Die erste Staffel von "Dickes Deutschland - Unser Leben mit Übergewicht" war im vergangenen Jahr für RTLzwei noch ein schöner Erfolg am Donnerstagabend. Für Staffel 2 wählte man dann allerdings den Samstagabend aus, der für serielle Formate schon immer ein schwieriges Pflaster war. Das trifft nicht nur auf fiktionale Serien, sondern auch auf Dokuformate zu. Auf neuem Sendeplatz erreichte die zweite Staffel jedenfalls nicht mal mehr halb so viele Zuschauer, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei unter 4 Prozent.
Sendeplatz: Samstags, 20:15 Uhr

Die Faisal Kawusi Show
Sat.1
Im Schlepptau anderer Luke-Shows war die "Faisal Kawusi Show" in Sat.1 2018 und 2019 zwar kein Überflieger, schlug sich aber zumindest immer recht ordentlich. In diesem Frühjahr allerdings wollte das nicht so recht funktionieren. Trotz Vorlauf durch "Luke! Die Schule und ich" musste sich Kawusi mit im Schnitt nur gut sechseinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zufrieden geben und stand damit doch erheblich schlechter da als sein Kompagnon im Vorlauf.
Sendeplatz: Freitags, gegen 22:30 Uhr

Die Gruppe - Schrei nach Leben
RTLzwei
Ein Format aus der Reihe "RTLzwei kann auch seriös": Für "Die Gruppe" begleiten sich sechs junge Erwachsene, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, über einen Zeitraum von sechs Monaten selbst mit der Kamera. Die erste Staffel 2018 zeigte RTLzwei noch etwas später am Abend und erzielte dort erfreulich gute Quoten, zum Auftakt lag der Marktanteil damals bei über 9 Prozent. Davon ermutigt, beförderte man die zweite Staffel in diesem Jahr nun auf den 20:15-Uhr-Platz - was dem Format aber nicht gut tat. Dort sahen auch absolut gesehen deutlich weniger Zuschauer zu, die Reichweite halbierte sich beinahe im Vergleich zu Staffel 1. Im Schnitt reichte es nur noch für rund dreieinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
© RTLzwei

Die Höhle der Lügen
ZDFneo
Nein, mit den Vox-Löwen, die bei der Titelfindung offenbar Pate gestanden haben, hatte diese ZDFneo-Show nichts zu gemein. Weder inhaltlich, noch aus Qutoensicht. In dem von Laura Karasek moderierten ZDFneo-Format stellen sich zwei Teams vermeintlich komplizierten Herausforderungen. Anschließend erklären sie gegenüber einer Jury, wie sie diese gelöst haben. Dabei ist unklar, ob sie die Challenge tatsächlich mit Erfolg abgeschlossen haben. Die Jury-Mitglieder, in der ersten Folge sind das Torge Oelrich und Vicki Blau, müssen, nachdem sie immer wieder Einspieler gesehen haben, entscheiden, ob die Teams flunkern oder die Wahrheit sagen. Das war solide Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Zum Einschalten bewegte sie jedenfalls nur wenige: Bei Jung und Alt lag der durchschnittliche Marktanteil der Show bei nur 0,7 Prozent. Die normale ZDFneo-Flughöhe ist inzwischen eigentlich um die 3 Prozent beim Gesamtpublikum und an die 2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Donnerstags, gegen 22:15 Uhr

Die Läusemutter
Sat.1
Als Sat.1 im Frühjahr 2018 ankündigte, die in Holland sehr erfolgreiche Comedyserie "De Luizenmoeder" zu adaptieren, da war die Euphorie noch groß. Das belgische Original über überengagierte Eltern und eigenwillige Lehrer war auch wirklich lustig anzuschauen. Dass man dann die erste Staffel schon im Juni bei Joyn online stellte, das aber in keiner Weise bewarb und auch keinerlei sonstige Reaktionen kamen, dürfte schon ein erster Warnhinweis gewesen sein, dass die deutsche Adaption nicht ganz so gut geraten war. Nach langer Wartezeit kam sie im Februar dann aber doch endlich ins Sat.1-Programm - und ging dort am Freitagabned sang- und klanglos unter. Schon in der ersten Woche lag der Marktanteil bei weniger als 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, in Woche 2 reichte es nur noch für 3,4 Prozent. Dann zog Sat.1 die Notbremse, die weiteren Folgen liefen nur noch bei Sixx. Doch selbst für den kleinen Frauensender war das Ergebnis miserabel, der Marktanteil lag dort durchweg bei weniger als einem Prozent. Abhaken, würde man da nun raten - gäbe es da nicht noch ein Problem: In der großen Anfangseuphorie hatte man sogar gleich zwei Staffeln bestellt...
Sendeplatz: Dienstags, 21:15 Uhr

Die Quarantäne-WG
RTL
Als die Beschränkungen im Rahmen der Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus Mitte März ihren Höhepunkt erreichten und in ganz Deutschland Ausgangsbeschränkungen erlassen wurden, war auch im TV-Programm plötzlich vieles denkbar, was man zuvor für völlig abwegig gehalten hätte. Zum Beispiel, dass Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher jeden Abend um 20:15 Uhr live auf Sendung gehen könnten. Doch weil die ja wie alle anderen ohnehin zuhause saßen, stimmten sie zu und bildeten "Die Quarantäne-WG". Das hätte im Grunde eine gute Idee sein können - allerdings hätte ein bisschen mehr Vorbereitung auch nicht geschadet bzw. mehr Gedanken über eine sinnvolle Ausrichtung. "Die einen wollten ausschließlich harte Facts zu dem Thema haben. Das hat zu den Wahnsinns-Einschaltquoten bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt. Und die anderen wollten weg von dieser Krise und wollten einhundert Prozent unterhalten werden", fasste es Günther Jauch später zusammen. Von den 3,3 Millionen Zuschauer der Ausgabe am Montag waren am Mittwoch jedenfalls nur noch 1,4 Millionen übrig. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag da bei weniger als 7 Prozent. Nach drei Tagen beschlossen Sender und Moderatoren daher, dass es genug ist.
Sendeplatz: Mo-Mi, 20:15 Uhr

Die schönste Braut
Vox
Die Corona-Pandemie bereitete Vox mit Blick auf sein einst so erfolgreiches Nachmittags-Lineup manche Probleme. Klar, shoppen kann man auch mit Maske - aber wenn es um Hochzeiten geht, dann ist es mit Blick auf die Einschränkungen derzeit eben schon etwas schwieriger. Neue Folgen von "Vier Hochzeiten und eine Traumreise" konnten nicht produziert werden - stattdessen setzte man auf "Die schönste Braut". Das war deutlich weniger aufwendig, aber auch deutlich weniger erfolgreich: Im Schnitt kam das Format in diesem Herbst nur auf wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch das ist mit ein Grund dafür, dass Vox derzeit nicht mehr so gut dasteht, wie man das lange Zeit gewohnt war.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr

Die Show mit dem Sortieren
ProSieben
Kein Sender hat in den letzten Jahren so viele neue Showformate ausprobiert wie ProSieben - da kann es schonmal vorkommen, dass bei der Namensfindung die Kreativität vorzeitig ausgeht. So muss es wohl bei der "Show mit dem Sortieren" gewesen sein. Abgesehen vom Titel erwies sich allerdings auch das Konzept als allzu simpel, da konnte auch Jeannine Michaelsen als Moderatorin nicht mehr viel retten. Die erste Ausgabe wollten gerade mal 830.000 Zuschauer sehen, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 6,3 Prozent - das war so schlecht, dass die Sendung nach nur einer Folge direkt wieder aussortiert wurde. Die übrigen schon produzierten Folgen sollen 2021 auf anderem Sendeplatz gezeigt werden - allerdings hatte man das beim "Risky Quiz" mit Jeannine Michaelsen auch schonmal behauptet. Ein Wiedersehen gab es nie.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Dinner Date
ZDFneo / ZDF
Ein Single erhält fünf Menü-Vorschläge, aus denen er oder sie drei auswählen darf. Sie trifft die zugehörigen Köche jeweils zu einem Blind-Date. Danach entscheidet sich der Single dann, ob bei einem der Dates der Funke übergesprungen ist. Im Finale der Sendung öffnen die drei Kandidaten jeweils ihre Tür und sehen, ob dahinter nur Zutaten für ein Essen allein zu Hause warten, oder der Partner in spe, der zu einem romantischen Candle-Light-Dinner ins Restaurant entführt. Soweit das Konzept, mit dem auch ZDFneo seit dem vergangenen Jahr im Dating-Genre mitmischt - mit eher überschaubarem Erfolg. Im Frühjahr holte das ZDF das Format sogar ins Hauptprogramm, wo es etwas unpassend am Samstagnachmittag platziert wurde - und völlig unterging. Falls man gehofft hatte, hier ein paar jüngere Zuschauer anzusprechen, dann war der erreichte Marktanteil von wenig mehr als zwei Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen schon ein ziemlich deutlicher Korb, den die Zuschauer dem ZDF gaben. Auch beim Gesamtpublikum reichte es nur für magere 7,5 Prozent Marktanteil.
Sendeplatz:
ZDF: Samstags, 15:15 Uhr
ZDFneo: Montags bis freitags, 17:45 Uhr

Endlich Klartext
RTLzwei
Im Vorfeld der letzten Bundestagswahl versuchte sich RTLzwei an einer Art Polittalk mit Abdelkarim, damals mit recht soliden Quoten. In diesem Februar gab's nun dreie neu Folgen. Für diesen Einsatz wurde RTLzwei aber nicht belohnt: Nach einem halbwegs soliden Auftakt ging's dann tief in den roten Bereich, zuletzt lag der Marktanteil bei nur 2,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Schade drum.
Sendeplatz: Dienstags, 22:15 Uhr

Ex on the Beach
RTL
Womöglich war es einfach die pure Not, in Corona-Zeiten nicht genug Programm zu haben, die RTL dazu veranlasste, viele eigentlich für TVNow gedachte Formate auch im linearen TV auszustrahlen. Erfolgreich war diese Strategie was die lineare Ausstrahlung anbelangt allerdings selten: "Ex on the Beach" etwa, eine Art Resteverwertung für anderswo schon durchgenudelte Reality-Sternchen - holte selbst dienstags nach 23 Uhr so schlechte Quoten tief im einstelligen Bereich, dass das Format zur Hälfte der Staffel hinter das "Nachtjournal" rutschte, wo die Quoten weiterhin gewohnt mies blieben.
Sendepatz: zunächst Dienstags, 23:05 Uhr, ab der Hälfte der Staffel gegen 0:40 Uhr.

Frau Jordan stellt gleich
ProSieben
Gleiche Geschichte wie bei "Check Check": Zuerst lief die durchaus gelugene Serie aus der Feder von Ralf Husmann beim Streaming-Dienst Joyn und schon vor TV-Ausstrahlung wurde entschieden, dass es eine zweite Staffel geben wird - die dort inzwischen auch schon erschienen ist. Also konnten der Serie die enttäuschenden linearen Quoten vorerst nichts anhaben. Der Versuch von ProSieben, erstmals seit 2008 wieder eine eigenproduzierte Serie um 20:15 Uhr zu platzieren, schlug angesichts von im Schnitt nur gut fünfeinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, allerdings leider doch sehr deutlich fehl.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Genial oder daneben?
Genial daneben - Das Quiz
Sat.1
Ab Sommer 2018 versuchte Sat.1 mit "Genial daneben - Das Quiz" ein wenig an den unglaublichen Erfolg anzuknüpfen, den Das Erste mit "Wer weiß denn sowas?" hat. Doch die Quoten waren von Anfang an ernüchternd, daran änderten auch Nachjustierungen am Konzept nichts. In diesem Jahr wurde erneut an der Sendung geschraubt, auch der Titel wurde minimal in "Genial oder daneben?" geändert - doch die eigentlichen Schwächen blieben nach wie vor die gleichen. "Die Sendung plätschert ohne großen Spannungsbogen vor sich hin - zu harmlos und bieder", urteilten wir nach der ersten Ausgabe. Tatsächlich plätscherten auch die Quoten weiter auf dem gewohnten Niveau vor sich hin, im Schnitt bei nur 4,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Nachdem auch dieser Rettungsversuch nicht fruchtete, hat Sat.1 nun wohl endgültig aufgegeben: Weitere Folgen wurden im Dezember gut versteckt zu nachtschlafender Zeit versendet.

Grünberg und Kuhnt
Richter und Sindera
Zugriff Berlin - Team Römer ermittelt
Sat.1
Weil Sat.1 Gold auch viele Jahre nach ihrer Einstellung noch immer erstaunlichen Erfolg mit Wiederholungen der alten Pseudo-Crimedokus von Sat.1 hatte, verfiel in diesem Jahr mit Blick auf die Dauerkrise am Vorabend auch der Muttersender wieder auf das alte Rezept. Den Anfang machten "Richter und Sindera" und "Grünberg und Kuhnt" - allesamt mit schon aus anderen Formaten bekannten Protagonisten. Doch das Ruder herumreißen konnten auch sie auf Anhieb nicht. "Grünberg und Kuhnt" erreichte mit der ersten Staffel nur rund viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Richter und Sindera" knapp unter 6 Prozent. Da hatte man am Vorabend schon erheblich größere Ausfälle gesehen, aber vom grünen Bereich war man dann doch noch deutlich entfernt. Immerhin: Die Entwicklung von "K11", das danach startete, zeigte in die richtige Richtung, "Zugriff Berlin - Team Römer ermittelt" hielt sich zumindest besser als die Gameshows derzeit, blieb mit 5,5 Prozent aber trotzdem im roten Bereich. Weil die Not am Sat.1-Vorabend aber riesig ist, scheint es trotzdem recht wahrscheinlich, dass man von dieser Programmfarbe künftig wieder häufiger bei Sat.1 sehen.
Sendeplatz: Mo-Fr 18 Uhr / 18:30 Uhr

Guten Morgen Deutschland
RTL
Es war eigentlich ein herausragendes Jahr für Informationssendungen, nicht zuletzt natürlich wegen Corona. Das "Morgenmagazin" von ARD und ZDF erreichte die besten Quoten seit mindestens einem Jahrzehnt, auch das "Sat.1 Frühstücksfernsehen" stand blendend da und legte auf sehr hohem Niveau nochmal zu. Und RTL? Dort dümpelte "Guten Morgen Deutschland" schon in den letzten Jahren auf einem etwas ernüchternden Niveau vor sich hin - und 2020 ging's sogar noch nach unten. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag im Jahresschnitt nur noch knapp im zweistelligen Bereich, im Frühjahr und Sommer wurde die 10-Prozent-Marke über Monate hinweg sogar nach unten durchbrochen. Die Gesamt-Reichweite lag im Schnitt so niedrig wie nie seit der Wiederbelebung des Formats. Enttäuschend.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 6 Uhr

Heimlich verliebt
RTL
Das Konzept klang erstmal gar nicht so schlecht: Verliebte nehmen ihren Mut zusammen und gestehen ihrer großen Liebe ihre Gefühle vor laufender Kamera. Der oder die Angebetete weiß nur, dass ihn ein heimlicher Verehrer oder eine Verehrerin zu einem Blind Date einlädt - während des "Enthüllungs-Dates" stellt sich dann heraus, ob die Liebe auf Gegenseitigkeit beruht. Zwischen großen Gefühlen und großen Fettnäpfchen ist also alles möglich. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass die Liebe zum Format nur von Seiten der Macher, nicht aber vom Publikum kam. Alle Folgen lagen bei Marktanteilen klar im einstelligen Bereich, die letzte Folge erreichte gerade mal noch 1,3 Millionen Zuschauer am Sonntagvorabend - viel zu wenig für RTL-Ansprüche.
Sendeplatz: Sonntags, 19:05 Uhr

Hensslers Countdown
RTL
Als RTL im Februar einen neuen Anlauf nahm, seinen Nachmittag in den Griff zu bekommen, sollten es bekannte Köpfe richten. Mit dabei war auch Steffen Henssler, der um 17 Uhr zum "Kochen am Limit" bat. Henssler erging es allerdings auch nicht besser als den täglichen Serien, die RTL zuvor auf diesem Sendeplatz ausprobiert hatte: Im Schnitt kam das Format dort nur auf rund 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und war damit alles andere als am Limit. Im Oktober verschwand es daher wieder aus dem Programm.
Sendeplatz: Mo-Fr, 17 Uhr

Im Einsatz - Jede Sekunde zählt
RTL
Eigentlich sollte "Im Einsatz - Jede Sekunde zählt", in dem Rettungseinsätze mit der Kamera begleitet wurden, gemeinsam mit Geschichten über Polizei und Justiz in diesem Herbst das neue Nachmittags-Lineup von RTL bilden. Als es Ende Oktober los gehen sollte, war "Im Einsatz" aber offenbar noch gar nicht fertig. Und als das Format drei Wochen später nachziehen sollte, was das Vertrauen bei RTL angesichts ernüchternder Quoten der anderen beiden Sendungen schon wieder dahin. Also wurde der Start erst abgeblasen, dann entschieden, dass die Sendung schon eine Stünde früher startet und "Tatort Deutschland" ersetzt, das sich um 15 Uhr sehr schwer getan hatte. Doch auch "Im Einsatz" erging es nicht besser: Das Format erreichte in den fünf Wochen, in denen es auf Sendung war, nur knapp 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Nun verschwindet es erstmal wieder - angeblich nicht wegen schwacher Quoten, sondern weil RTL seinen Zuschauern "in der jetzigen Zeit möglichst viele positive Momente bescheren" wolle, wozu Rettungseinsätze medizinische nicht passen würden. 2021 soll es irgendwann weiter gehen. Ob es dazu kommt bleibt angesichts der sehr ernüchternden Quoten bislang aber abzuwarten.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr

Im Namen des Volkes - So urteilt Deutschland
RTLzwei
Dass ausgerechnet RTLzwei eine fast 50 Jahre alte Fernsehidee wiederbelebt, kommt nicht alle Tage vor. Über Jahrzehnte hinweg war "Wie würden Sie entscheiden?" ein fester Bestandteil des ZDF-Programms, in diesem Frühjahr ließ nun RTLzwei Laien im Nachhinein über echte Kriminalfälle urteilen. Das Urteil des Publikums war allerdings ein gesenkter Daumen: Im Schnitt kamen die vier neuen Folgen nur auf knapp über 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - zu wenig, um sich für eine Fortsetzung zu empfehlen.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Kitsch oder Kasse?
RTL
Mit Oliver Geissen ein bekannter Name, dazu ein Konzept, das irgendwie halbwegs zum einzigen Nachmittags-Erfolg von RTL der letzten Monate ("Die Superhändler") passt - fertig ist das Erfolgsmodell zur Wiederbelebung der RTL-Daytime? Denkste... Mit im Schnitt bislang 8,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnte auch "Kitsch oder Kasse?" die großen Probleme der Kölner am Nachmittag nicht beheben - insbesondere angesichts des doch recht guten Vorlaufs war das zu wenig. Dass man aufgrund der Corona-Krise die Produktion zeitweise aussetzen musste und daher ungeplant früh auch Wiederholungen einstreuen musste, war natürlich auch alles andere als hilfreich. Im Herbst sah es dann sogar noch schlechter aus als im Frühjahr, im Oktober verabschiedete sich das Format daher wieder vom Sender.
Sendeplatz: Mo-Fr, 15 Uhr

Lafer kocht!
ZDF
Als es durch Corona plötzlich nicht mehr möglich war, auswärts zu essen, schickte das ZDF Johann Lafer als eine Art Kochcoach auf Sendung, um den nun zum Selberkochen gezwungenen Deutschen mit hilfreichen Tipps zur Seite zu stehen. Doch das Interesse war überschaubar: Mehr als knapp über 9 Prozent waren beim Gesamtpublikum nicht zu holen, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden sogar nur katastrophale 2,6 Prozent Marktanteil erzielt. Nur weil viele Menschen ins Home-Office wechselten, hatten sie womöglich doch nicht direkt dadurch auch Zeit, sich am Vormittag mit Kochen zu beschäftigen.
Mo-Fr, 10:30 Uhr

Late Night Alter
ZDFneo
Die Fußstapfen, in die Ariane Alter bei ZDFneo treten sollten, waren groß: Sie übernahm mit "Late Night Alter" den Sendeplatz, der seit dem Wechsel von Jan Böhmermann ins Hauptprogramm, etwas verwaist war. Während der dort nun hervorragende Quoten einfährt, lief es für die neue ZDFneo-Show ziemlcih enttäuschend. Im Lauf der kurzen ersten Staffel sahen im Schnitt weniger als 200.000 Zuschauer zu - und die stärksten Sendungen liefen noch am Anfang der Staffel, die letzte reguläre Folge kam gerade mal auf noch rund 120.000 Zuschauer. Bei Jung und Alt lag der Marktanteil letztlich bei weniger als einem Prozent. Ob es weiter geht, hat das ZDF noch nicht entschieden. Allzu gut stehen die Chancen aber nicht.
Sendeplatz: Donnerstags, 22:15 Uhr

Let's glow - Die Make-up-Challenge
Vox
Boris Entrup, der mal eine Staffel lang in der Jury von "Germany's Next Topmodel" saß und dadurch einem größeren Publikum bekannt wurde, tauchte in diesem Jahr für vier Wochen im Vox-Nachmittagsprogramm wieder auf. Dort liegen die Ansprüche in Sachen Quoten recht hoch, schließlich ist das Programm rund um "Shopping Queen" und Hochzeits-Dokusoaps ziemlich gut eingespielt. Die "Make-Up-Challenge" wollte sich da nicht so recht einpassen. Im Schnitt erreichte das Format während seiner Test-Phase weniger als 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - kein Totalausfall, aber weniger als der Senderschnitt und deutlich weniger, als man auf diesem Sendeplatz erwarten müsste. In den Wochen zuvor hatte Vox schon das neue Format "Salonfähig" getestet, das mit 6,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen immerhin in die Nähe des Senderschnitts kam.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr

Like me - I'm famous
RTL
Reality-Sternchen auf der Jagd nach möglichst vielen Likes? Klingt nicht wie ein TV-Format, sondern einfach wie der Alltag. Im Falle von "Like me - I'm famous" ging's allerdings darum, Likes der eigenen Mitbewohner abzusahnen - denn wer am wenigsten erhält, fliegt raus. In einem an Trash-Formaten übervollen Jahr erhielt das ursprünglich eigentlich für TVNow produzierte Format im Free-TV viel zu wenig Likes von Zuschauern. Im Schnitt kamen die acht Folgen nämlich nur auf rund 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dass insgesamt nicht mal eine Million Zuschauer einschalteten, sollte für RTL ein Alarmsignal sein, dass man mit der Flut solcher Sendungen auf dem Holzweg ist.
Sendeplatz: Dienstags, 22:20 Uhr.

Live aus der Forster Straße
Vox
Auch Vox versuchte sich zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise in diesem Frühjahr an einem schnell zusammengeschusterten Format und spannte dafür Mark Forster ein, der sich "Live aus der Forster Straße" meldete. Wie fast alle anderen dieser Formate stieß aber auch Forster damit nur auf ein ziemlich überschaubares Interesse beim Publikum. Die erste Folge sahen wenig mehr als eine halbe Million Zuschauer. Eine Woche später waren zwar dann immerhin gut 700.000 dabei, doch auch hier lag der Marktanteil mit 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen meilenweit unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Llambis Tanzduell
RTL
Während "Let's dance" in diesem Jahr so erfolgreich unterwegs war wie schon viele Jahre nicht mehr, war Joachim Llambi und den aus der Show bekannten Profi-Tänzern mit einem weiteren Format weniger Quotenglück vergönnt: Für "Llambis Tanzduell" schickte Llambi zwei Profis in andere Länder, wo sie einheimische Tänze lernen und dann gegeneinander antreten sollten. Nachdem der Pilot im letzten Jahr im Schlepptau von "Let's dance" am späten Abend noch gute Quoten holte, kamen die neuen Folgen auf sich allein gestellt am Sonntagvorabend zuletzt nur noch auf einstellige Marktanteile und zwischenzeitlich sogar weniger als zwei Millionen Zuschauer.
Sendeplatz: Sonntags, 19:05 Uhr

Lucie. Läuft doch!
Vox
"Läuft doch" - das konnte man mit Blick auf die eigenproduzierten Serien von Vox schon seit dem gigantischen Erfolg von "Club der roten Bänder" eigentlich nicht mehr sagen. Hatten die meisten Serien zumindest noch einen recht guten Einstand hingelegt, ihr Publikum dann aber nicht halten können, erging es "Lucie" trotz der wunderbaren Cristina do Rego in der Hauptrolle schon zum Auftakt nicht gut. In Woche 1 lagen die Marktanteile bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe - und als in Woche 2 sogar die 3-Prozent-Marke nach unten durchbrochen wurde, warf Vox die Serie aus dem Programm. Die verbliebenen Folgen werden zum Jahresende nun noch schnell bei VoxUp versendet.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Luke, allein zuhaus
Sat.1
Eigentlich klang das zunächst wie eine hervorragende Idee: Weil während der Ausgangsbeschränkungen ja auch Promis plötzlich kaum noch anderweitige Termine haben, wurde es möglich, die bekanntesten Sendergesichter von jetzt auf gleich täglich auf Sendung zu schicken. Bei RTL waren es Jauch, Gottschalk und Pocher, Sat.1 versuchte es mit Luke Mockridge, der montags bis freitags um 18 Uhr live auf Sendung ging. Eine Stunde lang. Und wie lange so eine Stunde ist, wurde Luke Mockridge und den Zuschauern womöglich erst so richtig bewusst, als man mit ansehen konnte, wie schwer dieser sich doch angesichts minimaler Vorbereitung tat, sie zu füllen. Während RTL seiner Quarantäne-WG schon nach drei Folgen den Stecker zog, hielt Luke Mockridge immerhin zwei Wochen durch. Er schaffte es während dieser Zeit, das ohnehin schon sehr schwache Quotenniveau am Vorabend noch weiter zu senken. Zumindest wissen die Sender nun: "Allzweckwaffen" sind die Moderatoren offensichtlich nicht.
Sendeplatz: Mo-Fr, 18 Uhr

Magnum, P.I.
Vox
Angesichts der Flut an Serien ist es für Free-TV-Sender, die die große Masse erreichen müssen, zunehmend schwer, genug Aufmerksamkeit für ihre Serien zu finden - das ist in den USA nicht anders als hierzulande. Also verfällt man immer wieder auf die Idee, eine bekannte Vorlage neu aufzulegen - so wie bei "Magnum, P.I.". Die Ausbeute war trotzdem recht ernüchternd. Ähnlich wie die erste erreichte auch die zweite Staffel in diesem Jahr nur wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Da hat Vox schon größere Problemfälle im Programm gehabt, doch beim ausgegebenen Ziel, Sat.1 zu überholen, hilft ein solches Quotenniveau in keinem Fall.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Marco Schreyl
RTL
Kurz sah es so aus, als könnte die Corona-Krise Marco Schreyl aus dem Quotental befreien. Mit ihm versuchte RTL seit Anfang Februar, das Genre des Daily-Talk wiederzubeleben, erreichte aber von Anfang an nur magere Quoten. Als die neuen Ausgangsbeschränkungen plötzlich zu mehr Zeit zuhause und zugleich mehr Redebedarf führten, reagierte RTL und schickte Schreyl sogar live und mit verlängerter Sendezeit on air. Das sorgte vereinzelt sogar für zweistellige Marktanteile - doch auf Dauer halten konnte Schreyl dieses Publikum nicht. Nachdem es letztlich im Schnitt nur zu rund 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen reichte, zog RTL Konsequenzen: Aus der zunächst angekündigten Sommerpause sollte der Talk nie mehr zurückkehren.
Sendeplatz: Mo-Fr, 16 Uhr

Match! Promis auf Datingkurs
RTLzwei
Im neuesten RTLzwei-Datingformat "Match!" taten Möchtegern-Promis so, als ob sie nach der großen Liebe suchten - und das war genauso unangenehm, wie es in dieser Kurzbeschreibung klingt. Ein Match zwischen Sender und Publikum war die Sendung in jedem Fall nicht. Im Schnitt erreichten die vier Sendungen nicht mal 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - eine deutliche Abfuhr für das Format, dessen britisches Original es schon auf acht Staffeln bringt.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr

Mein Hund, die Kilos und ich
Sat.1
Ähnlichkeiten zwischen Hund und Herrchen sieht man häufig - und sie sind in Bezug aufs Gewicht häufig wohl auch kein Zufall. Mit "Mein Hund, die Kilos und ich" wollte sich Sat.1 gleich beiden Problemfällen annehmen und Vier- und Zweibeiner gemeinsam beim Abnehmen mit der Kamera begleiten. Doch während der Sender mit seinem Abspeck-Wettbewerb "The Biggest Loser" seit Jahren einen etablierten Erfolg im Programm hat, kam die tierische Abspeckshow auf keinen grünen Zweig. Im Schnitt erreichten die vier ausgestrahlten Folgen nur 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Da ist Sat.1 auf dem Sendeplatz am Sonntagvorabend erheblich besseres gewohnt.
Sendeplatz: Sonntags, 17:50 Uhr

Merz gegen Merz
ZDF
Das ZDF hat ja immer mal wieder sehenswerte Comedyserien im Programm, tut sich aber stets schwer damit, in seinem sonst so stark von Krimis dominierten und daher in Sachen Publikum ziemlich alten Programm einen passenden Sendeplatz zu finden. Bei "Merz gegen Merz" wählte man im vergangenen Jahr eine Art Event-Programmierung über die Ostertage, die man mit Staffel 2 nun wiederholte. Allerdings reichte es im zweiten Anlauf trotzdem nur für einstellige Marktanteile beim Gesamtpublikum und auch bei den 14- bis 49-Jährigen magere Werte von weniger als 6 Prozent. Bleibt nur zu hoffen, dass die Serie mit Annette Frier und Christoph Maria Herbst über die Online-Abrufe trotzdem noch ihr verdientes Publikum gefunden hat.
Sendeplatz: Über die Ostertage, etwa 22:15 Uhr

Nachtschwestern
RTL
Die erste Staffeln der RTL-Medical-Serie "Nachtschwestern" war im Frühjahr letzten Jahres zwar kein durchschlagender Erfolg, hielt sich aber bei recht soliden Quoten, sodass man eine zweite Staffel in Auftrag gab. Die tat sich dann allerdings ungleich schwerer und erzielte nur Marktanteile deutlich im einstelligen Bereich. RTL-Chef Jörg Graf macht die Umstände dafür verantwortlich: "Unglücklich für uns war in den vergangenen Wochen, dass bei der allgegenwärtigen Corona-Krise eine Krankenhaus-Serie wie die 'Nachtschwestern', in der die Protagonistinnen nun mal auch oft mit Maske unterwegs sind, in diesem Kontext ein schwierig zu programmierendes Genre ist", sagte er im DWDL.de-Interview.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr

New Amsterdam
Chicago Med
Chicago PD
Law & Order: SVU
Vox
Während sich RTL inzwischen komplett von US-Serien verabschiedet hat, müht man sich bei Vox weiterhin ab, mit der zugekauften US-Ware zu punkten - und tut sich damit überwiegend ziemlich schwer. "New Amsterdam" lief im Frühjahr vergangenen Jahres um 20:15 Uhr nur ziemlich mäßig. Nachdem nach einer halben Staffel zunächst Schluss war, kehrte es im Frühjahr 2020 am späteren Abend zurück. Das lief (ebenso wie die vorausgehende Serie) so schlecht, dass nach nur einem Abend wieder Schluss war. Im Herbst ging es dann noch später erst nach 23 Uhr weiter, wo es auch nicht besser aussah, ab Staffel 2 setzte man sogar auf Doppelfolgen, die bis nach Mitternacht liefen und blieb weiterhin bei Marktanteilen hängen, die weniger als die Hälfte des Senderschnitts betrugen. Nach acht Folgen flog "New Amsterdam" dann gemeinsam mit dem gesamten Vox-Serien-Mittwoch hochkant aus dem Programm - wozu auch "Chicago Med" gehörte, das ebenfalls miserabel lief. Und im Großreinemachen entledigte sich Vox auch noch "Chicago PD", das sich am späten Freitagabend sehr schwer tat. Nur "Law & Order: SVU" durfte bleiben - dabei ist auch diese Serie inzwischen mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ein Totalausfall.
Sendeplätze: Mittwochs und Freitags

No Body is Perfect - Das Nacktexperiment
Sat.1
"Deutlich lauter werden" - das war die Devise, die Sat.1-Chef Kaspar Pflüger im Vorfeld für dieses Jahr ausgegeben und damit eine Art Reality-Offensive angekündigt hat. Das hat im Falle von "Promis unter Palmen" ja auch sehr gut geklappt. Doch die Idee, Anfang des Jahres mit nackten Tatsachen zu punkten, ging nicht auf. Das Format war auch weniger reißerisch, als es zunächst beim Lesen "Nacktexperiment" vielleicht den Anschein macht. Viel mehr ging es darum, den Teilnehmer*innen zu helfen, positiv mit den Makeln ihrer Körper umzugehen. Das Besondere: Die vier Coaches waren dafür durchgehend nackt, lediglich Bodypaintings zierten ihre Körper. Dem Publikum war's letztlich trotzdem zu langweilig: Nach einem verheißungsvollen Start mit fast zehn Prozent Marktanteil brachen die Quoten ab Woche 2 um die Hälfte ein. Die vierte und zugleich letzte Episode strahlte Sat.1 gar nicht erst aus.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr

O2 Music Hall
ProSieben
Anders als es der Name vermuten ließe, handelte es sich gar nicht um eine Dauerwerbesendung für einen Mobilfunkanbieter, sondern tatsächlich um ein redaktionell von ProSieben verantwortetes Musikformat. Den Namen zu verkaufen, mag zwar finanziell lukrativ geklungen haben, hat den Quoten aber wohl eher nicht geholfen. Doch angesichts des wirklich desaströsen Abschneidens mit im Schnitt 3,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für die vier im Sommer auf dem ursprünglich vorgesehenen Sendeplatz ausgestrahlten Sendungen, liegen die Probleme sicherlich nicht nur im Namen. Nachdem man den Namen verkauft hatte, konnte sich ProSieben aber nicht so schnell von dem Format trennen, vier noch ausstehende Folgen liefen schließlich im Herbst zunächst im Schlepptau von "The Voice", wo man das musikaffine Publikum vor dem Fernseher halten wollte. Selbst dort funktionierte das aber nicht, Clueso durfte in der letzten Ausgabe daher erst nach 1 Uhr nachts ran.
Sendeplatz: zunächst Dienstags 22:40 Uhr, später donnerstags noch später am Abend

Obdachlos - Einzug in ein neues Leben
Vox
In dem Sozialexperiment wird Obdachlosen eine Wohnung vermittelt, womit für sie die Voraussetzungen für einen Neuanfang geschaffen werden sollen. Vox zeigte die dreiteilige Sendung im Februar dienstags, zunächst mit sehr überschaubarem Erfolg und weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Erst zum Finale zogen die Quoten dann nochmal an, blieben aber auch hier noch deutlich unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr

Paradise Hotel
RTL
Im vergangenen Jahr blieb die erste Staffel von "Paradise Hotel" noch weitgehend der zahlenden Kundschaft von TVNow vorbehalten, nur die erste Folge zeigte RTL damals als Appetit-Happen frei empfangbar - im Schlepptau des "Sommerhaus der Stars" mit großem Erfolg. Inzwischen füllt RTL sein Programm aber ja mit allem, was die Trash-Labore von TVNow hergeben bereitwillig auf, also liefen diesmal nun alle Folgen am späten Dienstagabend - mit sehr bescheidenem Ergebnis: Im Schnitt nur wenig mehr als 7 Prozent Marktanteil wurde bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt, insgesamt sahen weniger als 700.000 Zuschauer zu. Das ist auch für eine Zweitverwertung von TVNow-Formaten nicht gerade viel.
Sendeplatz: Dienstags, 23:05 Uhr

Pretty in Plüsch
Sat.1
In dem als "schrägste Gesangsshow Deutschlands" angekündigten "Pretty in Plüsch" ließ Sat.1 Promis Duette mit Puppen, hinter denen sich wiederum professionelle Sänger verbargen. Raten allerdings, wer nun hinter diesen Puppen steckt, sollte man nicht - dabei war das neben bei "The Masked Singer" der eigentliche große Spaß. So recht klar war das Konzept dann wohl weder Zuschauern noch dem eigenen Personal, wie sich während der ersten Show zeigte. Nachdem die ersten beiden Sendungen weniger als eine Million Zuschauer erreichten und in der Zielgruppe Marktanteile von nur gut fünf Prozent, entschied sich Sat.1 kurzfristig, das Finale um eine Woche vorzuziehen. Immerhin brachte man die Show also noch - wenn auch schneller als gedacht - zu Ende. Eine Belohnung dafür gab's nicht, das Finale fand dann vor weniger als 800.000 Zuschauern statt.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr

Prince Charming, Staffel 2
Vox
Mit der ersten Staffel von "Prince Charming" feierte vor allem TVNow einen großen Erfolg: Nicht nur die Abrufzahlen waren hoch, die erste schwule Datingshow erhielt auch noch höchste Kritiker-Ehren, indem sie sogar mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Vox zog nach und brachte die Show Monate später auch ins Free-TV, wo sie ordentlich lief. Mit Staffel 2 wollte die Mediengruppe RTL diesen Erfolg gerne wiederholen. Doch auch wenn der neue "Prince Charming" dem ersten frappierend ähnelte: Ansonsten fiel die zweite Runde weit weniger gelungen aus. Und obwohl Vox die neuen Folgen diesmal nur ganz kurz nach TVNow zeigte, blieben diesmal auch viele Zuschauer weg. Im Schnitt reichte es nur noch für weniger als 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - eine recht ernüchternde Ausbeute nach den Erfahrungen aus Staffel 1.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr

Prodigal Son
Sat.1
"Prodigal Son" gehörte in der vergangenen Saison eigentlich zu den Serien, die sich recht vielversprechend anließen. Im Mittelpunkt steht der Profiler Malcolm Bright, der seine Genialität von seinem Vater geerbt hat. Nur dass dieser sie ganz anders eingesetzt hat: Er ist nämlich als Serienmörder unter dem Pseudonym "Der Chirurg" in die Geschichte eingegangen. Als ein Nachahmungstäter auftaucht, sind die beiden wieder zur Zusammenarbeit gezwungen. Tatsächlich ließ sich die Serie zum Auftakt für Sat.1 ziemlich ordentlich an - allerdings hielt sich "Prodigal Son" nur zwei Wochen überm Senderschnitt. Dann ging's so deutlich darunter, dass Sat.1 nach sechs Wochen die Notbremse zog. Die übrigen Folgen zeigte man nur noch im Pay-TV - eine Rückkehr zu Staffel 2, die in den USA schon bestellt ist, scheint somit ausgeschlossen.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

PS Perlen - Make-Up & Motoröl
Kabel Eins
"Trucker Babes", "Trecker Babes", "Bus Babes" - die Reihe an Formaten mit Frauen in vermeintlichem Männerumfeld ist bei Kabel Eins schon lange, in diesem Jahr kamen nun alliterationsbedingt auch noch die "PS Perlen" hinzu. Frauen aus dem KfZ-Bereich - von der Tuning-Expertin bis zur KfZ-Meisterin - wurden darin mit der Kamera begleitet. Auch wenn man mit dem Titel und ölverschmierten Outfits auf eine bestimmte männliche Zuschauerschaft abzielte, fanden sich nicht viele, die sich dafür begeistern konnten. Im Schnitt erzielten die drei ausgestrahlten Folgen nicht mal drei Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und erreichten weniger als 600.000 Zuschauern. Etwas mehr PS hätte das Format für eine Fortsetzung dann schon auf die Straße bringen müssen.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr

Raus damit! Anika räumt dein Leben auf
RTL
Nachdem es zwischenzeitlich einen kleinen Hype um Marie Kondo und ihr Aufräumformat bei Netflix gab, versuchte sich im vergangenen Sommer auch RTL an einem ähnlichen Format. "Raus damit! Anika räumt dein Leben auf" fiel beim Publikum aber komplett durch. Montags zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr erreichte die Sendung weniger als 1,2 Millionen Zuschauer und unter 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Einzig die Tatsache, dass man vorsichtshalber ohnehin nur eine Pilotfolge produziert hatte, ersparte RTL im Anschluss größere Aufräumaktionen im Programm.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr

Reef Break
Sat.1
Auch eine bekannte Hauptdarstellerin wie Poppy Montgomery konnte der französisch-amerikanische Koproduktion "Reef Break" keine allzu große Aufmerksamkeit bescheren, mehr als eine Staffel mit 13 Folgen wurde daher nie produziert. Trotzdem versucht Sat.1 im Juli, die Serie am Dienstagabend zu platzieren. Nach einem noch recht ordentlichen Beginn lief es mit der Zeit immer schlechter - und als die achte Folge bei weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe angekommen war, zog Sat.1 die Notbremse und entschied, die übrigen fünf Folgen lieber nur noch in der Nacht zu versenden, wo sie keinen größeren Schaden mehr anrichten konnten.
Sendeplatz: Dienstags, 21:15 Uhr, zuletzt in der Nacht

Rosins Fettkampf
Kabel Eins
Die Idee von "Rosins Fettkampf" war einst, dass Frank Rosin als Gesicht und Namensgeber der Sendung selbst in den Kampf gegen die Pfunde einsteigt - mit der Möglichkeit, aus der eigenen Sendung zu fliegen. Dass das auch prompt passierte, war den Quoten der ersten Staffel gar nicht zuträglich, nach einem sehr guten Beginn brachen diese massiv ein. In Staffel 2 trat Rosin dann gar nicht erst an - und somit fiel auch noch der starke Beginn weg. Im Schnitt erreichte die zweite Staffel nicht mal 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Weitere Fettkämpfe dürfte es daher wohl erstmal nicht geben.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Schmitz & Family
RTL
Schon die erste Staffel der Sketch-Comedy "Schmitz & Family" war im vergangenen Jahr kein großer Erfolg gewesen. Trotzdem beauftragte RTL eine zweite Staffel - schickte sie aus wenig nachvollziehbaren Gründen aber in noch deutlich schwierigerem Umfeld auf Sendung. Lief sie Anfang 2019 noch im Umfeld der Sitcom-Erstausstrahlungen am Donnerstagabend, war sie in diesem Frühjahr die Einzige Erstausstrahlung in einem Meer aus Wiederholungen - unaufällig für 30 Minuten um 22:15 Uhr platziert. Dass es dort noch schlechter lief, kann eigentlich niemanden verwundern. Die Folge waren jedenfalls nur gut 9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Donnerstags, 22:15 Uhr

Sehnsucht Segeln
Das Erste
Das Erste sucht noch immer nach einem Rezept für den quotenschwachen Slot werktags um 16:10 Uhr. Dort läuft "Verrückt nach Meer" halbwegs solide, man scheiterte bislang aber regelmäßig daran, dem noch etwas erfolgreiches beiseite zu stellen. Auch "Sehnsucht Segeln" war das nicht: Mitten während der Ausgangsbeschränkungen verspürten weniger als 700.000 Zuschauer diese Sehnsucht, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei unter 6 Prozent.
Sendeplatz: Mo-Fr, 16:10 Uhr

Talk am Dienstag
Das Erste
Das waren noch Zeiten, als man sich im Ersten Gedanken über eine "Talk-Schwemme" machte. Zuletzt fühlte man sich ganz im Gegenteil wieder Talk-unterversorgt - wohl auch ein wenig neidisch auf den großen Erfolg von Markus Lanz im ZDF blickend, der regelmäßig für einen hervorragenden Tagesabschluss sorgt. Bei der ARD besann man sich jedenfalls darauf, dass es ja jede Menge Talks gibt, die sonst nur den Dritten vorbehalten bleiben und schuf einen neuen Sendeplatz, an dem diese (sowie einige neue) abwechselnd auch ins Erste durften. Doch während die Quoten in den Dritten meist sehr gut sind, brachte der Wechsel ins Erste nicht nochmal den erhofften Zusatzschub. Schon die Herbststaffel 2019 lief mit im Schnitt weniger als 8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum nicht gut, im Frühjahr nun ging's sogar nochmal auf knapp über 7 Prozent nach unten. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegt der durchschnittliche Marktanteil klar unter 4 Prozent. Und im Herbst 2020 sah es nochmal etwas schwächer aus, jetzt sahen schon nur noch etwas mehr als 800.000 Zuschauer zu. Das ist eine sehr ernüchternde Ausbeute, gerade auch mit Blick auf die Talk-Konkurrenz.
Sendeplatz: Dienstags, gegen 23 Uhr

Tatort Deutschland - Aus den Akten der Justiz
RTL
In dieser Flop-Galerie war schon einige Male von den gescheiterten Versuchen der Daytime-Neuaufstellung von RTL die Rede. Dieses Foramt hier gehört eigentlich zum aktuellen Versuch, mit einer einheitlicheren Dokufiction-Strecke am Nachmittag zu punkten. Doch weder lief "110 - Echte Fälle der Polizei" als Lead-In für diese auf Audience Flow ausgerichtete Strategie gut genug, noch konnte "Tatort Deutschland" die Zuschauer im Anschluss halten. Im Schnitt kam das Format, das echte Fälle nacherzählt, auf weniger als 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - und wurde nach gerade mal drei Wochen dann auch schon wieder vom Sender genommen und durch das auch nicht erfolgreichere "Im Einsatz" ausgetauscht. Ob und wann es jemals zurückkehrt, ist unklar. Man befinde sich aktuell noch in der Planung, heißt es dazu auf Nachfrage bei RTL.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 15 Uhr

Teddy gönnt dir
ProSieben
Tedros "Teddy" Teclebrhan ist der Anti-Raab. Der verbissene Siegeswille des Einen fehlt dem Anderen völlig. Um so überraschender, dass ProSieben ihm eine Show gab, die vom Spielaufbau "Schlag den Raab" doch deutlich ähnelte. Heraus kam eine für Teddy-Fans und solche, die es noch werden sollten, ziemlich unterhaltsame Show - allein: Es versammelten sich nicht genug davon. Im Schnitt kamen die ersten beiden Sendungen nur auf rund 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, weniger als eine Million Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet. Auch aus Quotensicht war Teddy damit zunächst von "Schlag den Raab" meilenweit entfernt.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

The Good Doctor
Vox
In einer Zeit, in der US-Serien im deutschen Free-TV reihenweise scheiterten, bildete "The Good Doctor" - von den Machern des hierzulande extrem erfolgreichen "Dr. House" - 2018 mal eine erfreuliche Ausnahme. Die erste Staffel bescherte Vox im Schnitt fast zehn Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Doch schon die zweite Staffel lief nur noch mau, Staffel 3 in diesem Herbst blieb mit im Schnitt weniger als 5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe endgültig deutlich unter dem Soll. Dass Vox mit anderen Serien am Mittwochabend noch viel schlechtere Erfahrungen machte, ist da nur ein schwacher Trost.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

The Passage - Das Erwachen
ProSieben
Es ist ja gar nicht mehr ganz so selbstverständlich, dass es eine US-Serie noch ins Free-TV zu einem größeren Sender schafft, insofern muss man bei ProSieben ja schon etwas Besonderes in "The Passage - Das Erwachen" gesehen haben - und das, obwohl die Vampir-Apokalypse in den USA nicht über eine einzige Staffel hinaus kam. Doch so richtig überzeugt war man dann wohl auch nicht, legte man doch schon von vornherein fest, dass man alle Folgen an nur drei Abenden durchpeitschen wird. Im Nachhinein lässt sich konstatieren: Das begrenzte immerhin den Schaden auf drei Wochen. Im Schnitt kamen die Folgen nur auf 5,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Die letzte Folge erreichte nicht mal mehr eine halbe Million Zuschauer.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Think Big
Sat.1
Eigentlich will das Kölner Plattenbau-Girl Nicole ja nur ein Nagelstudio mit ihrer besten Freundin eröffnen - doch weil Schulabschluss und Ausbildung fehlen, gibt's keinen Kredit. Also besorgt sie sich ein gefälschtes Abitur und schreibt sich notgedrungen fürs Studium ein. "Es dauert nicht lange, einen Draht zur Nicole und ihrer Familie aufzubauen, ist inmitten der trostlosen Umgebung des Kölner Stadtteils Chorweiler doch eine große Portion Herzlichkeit zu finden", schrieben wir in unserer ersten Kritik zur Serie. Leider hat das Publikum der etwas unglücklich betitelten Serie aber nicht mal für kürzeste Zeit Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Schon zum Start lag der Marktanteil bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe - und besser wurde es auch nicht mehr. Nach zwei Wochen wurde die Serie auf den späteren Abend geschoben, doch auch dort fanden sich nicht mehr Fans. Dass es im Nachhinein nun trotzdem noch eine Nominierung für einen Deutschen Fernsehpreis gab, ist vielleicht zumindest ein ganz leichter Trost.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr

UNdressed - Das Date im Bett
RTLzwei
Das Konzept von "UNdressed - Das Date im Bett" erklärt sich von selbst: Singles haben ihr erstes Date im Bett und ziehen sich dabei - angeleitet von Anweisungen auf einem Bildschirm - aus und beantworten sich gegenseitig intime Fragen. Trotz der halbnackten Tatsachen war schon die erste Staffel 2017 kein allzu großer Erfolg - vielleicht dauerte es auch deswegen drei Jahre, bis es neue Folgen zu sehen gab. Ausgerechnet in diesem Herbst war es dann trotz Kontaktbeschränkungen und der Tatsache, dass sich viele schon unwohl fühlen, wenn sie nur allzu innige Handschläge im Fernsehen sehen, soweit. Tatsächlich lief es für die neuen Folgen nochmal deutlich schwächer als beim ersten Mal, der durchschnittliche Marktanteil blieb bei nur rund vier Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hängen.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr

Unser Kiosk - Trost und Prost im Viertel
Kabel Eins
Nachdem RTLzwei mit seinen Sozialdokus ja so riesigen Erfolg hatte in den letzten Jahren, wollte auch Kabel Eins nicht abseits stehen und brachte "Unser Kiosk" an den Start. Das lief zwei Staffeln lang mal solide, mal richtig gut - doch die dritte Staffel in diesem Frühjahr fiel beim Publikum völlig durch. Die neuen Folgen kamen nur noch auf rund 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Da hilft nur eins: Schöntrinken. Trost und Prost.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Unvergesslich - Unser Chor für Menschen mit Demenz
ZDF
"Öffentlich-rechtlich at its best" urteilten wir über diese Sendung, in der es im Kern darum geht, dass sich einige Demente gemeinsam mit Angehörigen zusammenfinden, um einen Chor zu gründen. Leider fanden sich auf dem wenig prominenten Sendeplatz am späten Dienstagabend im Schnitt nur rund eineinhalb Millionen Zuschauer, die sich auf die Sendung einlassen wollten. Mit Marktanteilen von 8,6 Prozent beim Gesamtpublikum und weniger als 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen blieb der Demenz-Chor klar hinter dem ZDF-Normalniveau zurück. Die Sendung stand dem Sender trotzdem besser als ein weiterer Krimi mit Millionen-Publikum.
Sendeplatz: Dienstags, 22:45 Uhr

Verdammt schwer! Unser Kampf gegen die Kilos
Vox
Abspecken vor laufender Kamera gehört auch zu einem schon traditionellen TV-Genre. Auch Vox versuchte sich in der dreiteiligen Doku "Verdammt schwer" daran. Doch ohne den üblichen Wettbewerbscharakter blieb das Interesse verhalten: Von Beginn an lief es allenfalls mäßig, zuletzt lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bei weniger als 5 Prozent. Für eine Fortsetzung müsste das Format wohl etwas mehr auf die Quoten-Waage bringen.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr

Verrückt nach Meer - Vom Wasser aus die Welt entdecken
Das Erste
Auch wenn die bis Februar noch boomende Kreuzfahrt-Branche gerade die wohl größte Krise ihrer Geschichte durchmacht und derzeit kaum ein Schiff überhaupt unterwegs ist, lag dem Ersten noch genügend Material vor, um im September neue Folgen der Kreuzfahrt-Reihe "Verrückt nach Meer" auf Sendung zu schicken - allerdings mit etwas anderer Ausrichtung. Statt auf einem Schiff von Phoenix Reisen wurde auf der deutlich kleineren MS Hamburg, die daher auch kleinere Ziele anfahren kann. Und dementsprechend wurde auch der Fokus stärker auf Geschichten an Land gelegt. Das wiederum stieß bei den Kreuzfahrt-Fans auf wenig Gegenliebe, der Ableger lief mit im Schnitt weniger als einer Million Zuschauern und nur rund 7,5 Prozent Marktanteil merklich schwächer als das Original.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16:10 Uhr

Vier Hochzeiten und ein Todesfall
Vox
Auch ein bekannter Name schützt nicht vor Flops - wie man im Frühjahr bei "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" beobachten konnte. Obwohl der gleichnamige Film einst ein voller Erfolg war, fehlte der Serien-Premiere bei Vox schon zu Beginn jegliche Aufmerksamkeit des Publikums. Katastrophale 2,2 und 2,6 Prozent holten die ersten beiden Folgen zum Auftakt in der Zielgruppe, nur rund eine halbe Million Zuschauer hatten eingeschaltet. Der Sender machte kurzen Prozess und warf die Serie nach dem ersten Abend hochkant wieder aus dem Programm. Wer sich schon immer fragte, wie es wohl weiter geht, hat an Weihnachten aber die Möglichkeit, die übrigen Episoden anzusehen - dann laufen sie nämlich beim kleinen Ableger VoxUp.
Sendeplatz: Mittwochs ab 20:15 Uhr

Voller Leben - Meine letzte Liste
RTLzwei
In "Voller Leben" erstellen Todkranke eine Liste mit Dingen, die sie noch erleben möchten und versuchen, sich diese Wünsche zu erfüllen. Das ist eigentlich ziemlich sehenswert - allerdings vielleicht nicht die perfekte Unterhaltung für einen späten Samstagabend. Genau da platzierte RTLzwei allerdings die dritte Staffel des Formats und erlitt mit im Schnitt nur 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ordentlich Schiffbruch, nachdem es unter der Woche selbst zu früherer Sendezeit im Jahr zuvor noch ziemlich gut lief.
Sendeplatz: Samstags, ab 22:15 Uhr

Wer sieht das denn?!
ProSieben
Die "Show-Quiz-Show" nannte ProSieben das Format, dessen Konzept vorsah, dass Show-Acts auftraten und prominente Rateteams im Anschluss daran Fragen zu Details daraus beantworten mussten. Zum Auftakt funktionierte das ziemlich gut, die Quote der ersten Aufgabe lag deutlich über Senderschnitt. Doch überzeugt waren die Zuschauer offenbar nicht: Schon in der zweiten Woche blieben viele weg, die dritte und bislang letzte Ausgabe kam nur noch auf weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe und nur noch 800.000 Zuschauer. Wer sieht das denn?! Auf jeden Fall zu wenige.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr

Wilkes Welt - Ohne Plan zum Traumhaus
Vox
Auf YouTube hat es Wilke Zierden zu mehr als einer viertel Million Abonnenten gebracht - und auch das klassische Fernsehen auf sich aufmerksam gemacht. Vox begleitete den Hobby-Handwerker in diesem Herbst bei den Umbauarbeiten seines Hauses, die er sich offenbar einfacher vorgestellt hat. Anders vorgestellt hat sich wohl auch Vox die Quoten der Sendung: Im Schnitt lag der Marktanteil bislang bei weniger als 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Sonntags, 18:10 Uhr

Wir kochen zusammen! Zu Hause beim Spitzenkoch
Kabel Eins
Keine Kantine, keine Restaurants - die Corona-Krise stellte Millionen Deutsche plötzlich vor das Problem, sich deutlich häufiger als sonst selbst bekochen zu müssen. Eigentlich also gute Voraussetzungen für eine aktuelle Kochsendung, in der Profis entsprechende Tipps geben, sollte man meinen. Das dachte man sich auch bei Kabel Eins und schickte ab Ende März "Wir kochen zusammen" auf Sendung, wo sich die TV-bekannten Köche Frank Rosin, Mike Süsser, Sebastian Lege, Alexander Herrmann, Mario Kotaska und Björn Freitag vom heimischen Herd meldeten. Entgegen nehmen wollten die Tipps aber nur wenige, der Markatnteil pendelte nur um die 3-Prozent-Marke. Nach nur einer Woche zog der Sender daher schon Konsequenzen und schob die übrigens Folgen aufs Sonntagmittags-Programm ab, wo sie auch nicht besser liefen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 18:55 Uhr; später: Sonntags, 12:20 Uhr