TV-Flops der Saison 2019/20
Akte
Sat.1
Fast ein dreiviertel Jahr lang ließ Sat.1 seine "Akte" pausieren, ehe sich das Magazin im Herbst letzten Jahres auf neuem Sendeplatz, mit neuer Redaktion, neuer Produktionsfirma und neuer Ausrichtung zurückmeldete. Die klar auf ein weibliches Publikum ausgerichtete Themenwahl sollte es zusammen mit der neuen Moderatorin Claudia von Brauchitsch richten. Zum Auftakt klappte das so gut, dass man sich wohl selbst bei Sat.1 verwundert die Augen gerieben hat: Über 15 Prozent betrug der Marktanteil in der ersten Woche, in Woche 2 waren es noch immer über 12 Prozent. Doch dann kam der Absturz, die 10-Prozent-Marke rückte in weite Ferne. Ganz und gar nicht hilfreich war dabei, dass im Vorlauf erst die Sat.1-Filme reihenweise versagten - und im neuen Jahr dann "Big Brother" zur Enttäuschung geriet. Als der große Bruder aufgrund seiner Quotenschwäche dann auch noch nach hinten verlegt wurde, ging "Akte" teils erst deutlich nach Mitternacht auf Sendung und erreichte dort im schlimmsten Fall gerade mal noch 220.000 Zuschauer. Sehgewohnheiten etablieren kann man so jedenfalls nicht.
Sendeplatz: Montags, eigentlich gegen 22:15 Uhr, zuletzt häufig deutlich später
Arctic Circle - Der unsichtbare Tod
ZDF
Die deutsch-finnische Koproduktion, die ab Mitte Februar auf dem Sendeplatz für europäische Produktionen am späten Sonntagabend zu sehen war, stieß beim deutschen Publikum nicht auf allzu großes Interesse. Vor allem die jüngeren Zuschauer, die man mit einem solchen Thriller-Stoff doch eigentlich erreichen müsste, wandten sich ab. Klar, gerade hier wird die non-lineare Nutzung immer entscheidender, doch dass zwischenzeitlich bei den 14- bis 49-Jährigen nur noch 1,4 Prozent Marktanteil erzielt wurden, ist schon eine sehr schmerzliche Erfahrung. Auch beim Gesamtpublikum war der Marktanteil im Schnitt einstellig und lag somit weit unterm Senderschnitt.
Sendeplatz: Sonntags, 22:15 Uhr
Are You The One?
RTL
Noch eine Datingshow mit neuem Twist - und eigentlich nur für den Streamingdienst TV Now gedacht. Lediglich die ersten Folgen sollten bei RTL quasi als Appetitanreger im spätabendlichen Programm gezeigt werden, auf dass danach viele sagen: Dafür schließ ich ein Abo ab! Doch dann kam die Corona-Krise und damit einhergehend ein Problem mit der Programm-Versorgung. Also entschied man bei RTL kurzerhand, einfach die komplette Staffel zu zeigen. Und zwar auch noch mittwochs zur besten Sendezeit. Das war keine gute Idee: Schon zum Auftakt lief's miserabel - und als in Woche 3 nur noch weniger als eine Million Zuschauer einschalteten und der Marktanteil in der Zielgruppe nur noch bei knapp über 7 Prozent lag, zog RTL schnell wieder die Reißleine. Nun versendet man die restlichen Folgen im Nachtprogramm, was zur Folge hat, dass sie auch bei TV Now umsonst sind. Klassishe Lose-Lose-Situation.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Atlanta Medical
ProSieben
Einen leichten Stand hatte die Serie "Atlanta Medical", die in den USA eigentlich "The Resident" heißt, hierzulande noch nie. Doch so schlecht wie aktuell sah es noch nie aus. Obwohl die Serie mit "Grey's Anatomy" eigentlich auf ein erfolgreiches und ja auch thematisch recht passendes Lead-In bauen kann, kam die zweite Staffel zuletzt nur auf Marktanteile knapp über 6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - und zwar ohne, dass überhaupt noch nennenswert Bewegung in den Quoten drin war. Flatline, möchte man fast sagen. Vom zwischenzeitlichen Aufwärtstrend zumindest in die Richtung des Senderschnitts, den man im Herbst noch ausmachen konnte, ist nichts mehr zu sehen. Damals lief die Serie freilich auch am späteren Abend - für einen Primetime-Einsatz scheint sie aber generell ungeeignet.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr
Bachelor in Paradise
RTL
Weil "Der Bachelor" und "Die Bachelorette" so gut laufen, sah man sich bei RTL im vergangenen Jahr das Franchise nochmal genauer an und entschied sich, auch den Ableger "Bachelor in Paradise", in dem man Recycling ehemaliger Kandidaten betreibt, nach Deutschland zu holen. Das funktionierte im Frühjahr 2018 auch ziemlich gut, sodass man in diesem Jahr die Staffel ausbaute und in den härter umkämpften Herbst verschob. Das ging allerdings gründlich schief: Im Schnitt erreichten die acht bislang gezeigten Folgen gerade mal knapp über 9 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe, nur rund 1,3 Millionen Zuschauer sahen auf dem neuen Sendeplatz am Dienstagabend zu - etwa 700.000 weniger als noch im Vorjahr.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Bad Banks
ZDF
"Bad Banks" gilt als eines der Aushängeschilder in Sachen neuer deutscher Serie - insbesondere für die erste Staffel. Die bescherte dem ZDF sehr viele Online-Abrufe, war in Sachen linearer Ausstrahlung aber 2018 auch schon kein Erfolg. Die zweite Staffel allerdings war nicht nur inhaltlich deutlich schwächer, sondern unterbot auch die Quoten nochmal deutlich. Im Schnitt knapp 6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und nur wenig mehr als 3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - für ZDF-Verhältnisse sind das in Sachen linearer Auswertung unterirdische Werte. Klar wird man eine solche Serie primär mit Blick auf die Mediathek produziert haben - doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit fürs normale ZDF-Programm hat man sich dann schon vorgestellt.
Sendeplatz: Samstag bis Montag am späteren Abend
Bauer sucht Frau International
RTL
Im Sommer vergangenen Jahres war "Bauer sucht Frau International" - der Ableger der Erfolgs-Dokusoap, in dem es nur um die Vermittlung von deutschen Bauern im Ausland geht - für RTL noch ein schöner Erfolg. 14,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, rund 3,75 Millionen Zuschauer im Schnitt. Um so überraschender dann die Entscheidung, ausgerechnet in diesem Jahr, wo RTL im weiteren Jahresverlauf viele Lücken durch ausgefallene Produktionen überbrücken muss, die neuen Folgen schon im Frühjahr zu zeigen. Und zwar auch nicht montags, sondern am sehr stark umkämpften Sonntagabend, in direkter Konkurrenz also zum "Tatort" und Hollywood-Ware. Die Folge waren Marktanteile, die in der klassischen Zielgruppe nur noch um die 10-Prozent-Marke schwankten. Dass trotzdem noch fast genauso viele ältere Zuschauer einschalteten wie im Sommer des Vorjahres, ist da wohl eher ein schwacher Trost. Womöglich wollte RTL ja ursprünglich den Sport-Großereignissen im Sommer aus dem Weg gehen - doch als die Bauern-Verkupplung begann, stand längst fest, dass die gar nicht stattfinden werden, was der Konkurrenz ganz neue Chancen eröffnen würde. Eine dieser Chancen ist nun für RTL schon vertan.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Big Brains - Geniale Erfindungen
ProSieben
Mit "Big Brains" wollte ProSieben den Schwung des "Ding des Jahres" am Mittwochabend nutzen, um den Erfolg in den spätere Abend zu verlängern. Die Rechnung ging schon deswegen nicht aus, weil die 3. Staffel von Raabs Erfindershow auf dem schon wieder geänderten Sendeplatz längst nicht mehr so gut funktionierte wie in den vergangenen Jahren: Schon lag der Marktanteil nur im einstelligen Bereich und fast drei Prozentpunkte unter den Vorjahreswerten. Weil "Big Brains" dann im Vergleich zum Vorlauf noch etwas weiter verlor, lag der Marktanteil dann doch recht klar unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mittwochs, 22:45 Uhr
Big Brother
Sat.1
"Big Brother" sollte vor allem den schwächelnden Sat.1-Vorabend endlich wieder in Schwung bringen. Und man kann zumindest sagen: Es lief mit "Big Brother" besser als ohne. Doch die im Schnitt erreichten 6 Prozent Marktanteil waren natürlich bei Weitem nicht das, was man sich im Vorfeld vorgestellt hat. In der Primetime lief's mit den Entscheidungsshows auch nicht besser, sodass man hier sein Scheitern insofern auch eingestand, als dass man die Live-Sendung in den letzten Wochen kurzerhand in den späteren Abend verlegte. Im Schnitt sahen dort dann allerdings meist weniger als eine Million Zuschauer zu. Auch dass zwischenzeitlich die kuriose Situation auftrat, dass im "Big-Brother"-Haus niemand von den tiefgreifenden Veränderungen durch die Corona-Pandemie im Rest der Welt wusste, konnte das Interesse nicht befeuern. Für die Normalo-Version von "Big Brother" dürfte die Jubiläumsstaffel angesichts dessen wohl vorerst auch erstmals die letzte gewesen sein.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 19 Uhr sowie montags in der Primetime
Blood & Treasure
kabel eins
Es kommt ja gar nicht so häufig vor, dass Kabel Eins mal frische Serien-Ware im Angebot hat. Mitte Februar war es aber mal wieder soweit: Man bestritt den kompletten Freitagabend mit der Serie "Blood & Treasure", eine etwas trashig geratene Abenteuerserie, mit der CBS im vergangenen Jahr den Sommer überbrückt hatte. Goutiert wurde der erhöhte Frische-Anteil im Programm vom Zuschauer allerdings nicht: Im Schnitt kamen die 13 Folgen auf weniger als 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Letztlich fährt Kabel Eins eben doch am Besten, wenn man Altbekanntes einfach zum x-ten Male wiederholt. Das kann man traurig finden - in den Ohren eines Controllers klingt es hingegen eher nach Schlaraffenland.
Sendeplatz: Freitags, ab 20:15 Uhr
Check Check
ProSieben
Wäre "Check Check" dem Streaming-Dienst Joyn vorbehalten geblieben, müsste die Comedyserie mit Klaas Heufer-Umlauf nun nicht in dieser Liste auftauchen. Denn dort lief sie offenbar so gut, dass man schon vor Kenntnis der Quoten der nachgelagerten linearen Ausstrahlung bei ProSieben eine zweite Staffel in Auftrag gab. Diese Kenntnis hätte man sich wohl auch generell gerne gespart, weil die sechs Folgen dort im Schnitt nur auf wenig mehr als 6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kamen und zum Ende hin gerade mal noch eine halbe Million Zuschauer erreichten. Und das ist durchaus schade, denn die skurrile Crew auf dem Provinz-Flughafen hatte durchaus ihren ganze eigenen Charme. Aber dank Joyn kann man ja auch tatsächlich erleben, wie es mit all den Figuren weiter geht.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr
Dancing on Ice
Sat.1
Anfang 2019 entschied sich Sat.1, noch einmal einen Anlauf zu wagen, eine Eiskunstlaufshow in Deutschland zu etablieren. Zum Auftakt war das Interesse dann auch durchaus vorhanden, die erste Folge holte über 12 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Durch den Start Anfang des Jahres kam man sich ab Folge 2 dann aber ein Stück weit mit dem RTL-Dschungelcamp in die Quere, was auf die Quoten drückte, die aber zumindest solide blieben. Mit Staffel 2 wollte man das besser machen, wechselte von Januar in den November/Dezember und vom Sonntag- auf den eigentlich weniger hart umkämpften Freitagabend. Doch dann musste man ausgerechnet zum Start schon gegen eine sehr erfolgreiche Jauch-Show bei RTL ran - und verfiel dann auch noch auf die wahnsinnige Idee, die kurzen Auftritte der Kandidaten auch noch auf zwei lange Shows aufzuteilen, die sich folglich zogen wie Kaugummi und auch Fans des Formats vergrätzten. So wollten sich jedenfalls nur noch wenige auf "Dancing on Ice" einlassen, zuletzt lag der Marktanteil schon bei nur noch 6 Prozent in der Zielgruppe - eine dritte Chance wird das Format angesichts dessen wohl kaum noch bekommen.
Sendeplatz Staffel 2: Freitags, 20:15 Uhr, einmalig auch Sonntags
Das Antikduell
Vox
Fürs "Antikduell" schickte Vox zwei Zwillingsbrüder und Antiquitätensammler auf einen Roadtrip durch Belgien, wo diese herausfinden sollten, wer das bessere Gespür für "Trödel, Schnäppchen und Schätzchen" hat. Die Antwort auf diese Frage interessierte die beiden Brüder aber wohl mehr als den Rest der Nation. Die Testfolge lief jedenfalls mit weniger als 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen so schlecht, dass man von weiterem Trödel am Vox-Vorabend wohl vorerst verschont bleiben dürfte.
Sendeplatz: Sonntag, 18:10 Uhr
Das denkt Deutschland
RTLzwei
Seine Reihe "Das denkt Deutschland" hat RTLzwei schon zu unterschiedlichsten Zeiten gezeigt. Die Pilotfolge einst 2018 - erfolgreich - mittwochs um 20:15 Uhr, weitere Episoden dann am Tag der Deutschen Einheit 2019 nachmittags - mit sehr mageren Marktanteilen von teils unter 3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Nun gab's neue Folgen dienstags, aber mal um 21:15 Uhr, mal um 23:15 Uhr. Am späten Abend lief's nicht schlecht, um 21:15 Uhr lag der Marktanteil mit 4,1 Prozent klar unterm Schnitt. So richtig schlau wird man aus der Programmierung nicht. Zufrieden sein kann RTLzwei mit der Ausbeute aber in jedem Fall nicht.
Sendeplätze: Wechselnd
Das Quiz, für das Jörg Pilawa keine Zeit mehr hatte
Die Faisal-Kawusi-Show
Sat.1
"DQFDJPKZMH" hat sich in jedem Fall einen Eintrag in der Hitliste der schönsten Sendungsnamen in dieser Saison gesichert - und die Tatsache, dass Jörg Pilawa für die von Faisal Kawusi moderierte Sendung in Folge 1 als Gast doch Zeit hatte, war auch ein netter Einfall. Das Publikum konnte sich für die Sendung allerdings nicht so recht erwärmen. Nach einem noch soliden Auftakt fielen die Werte in Woche 2 unter den Senderschnitt, was eine schon überraschend kurzfristige Reaktion zur Folge hatte. Die verbliebenen Ausgaben wruden nur noch am späten Sonntagabend auf dem vorherigen Wiederholungs-Sendeplatz gezeigt, wo sie nicht mal mehr eine halbe Million Zuschauer fanden. Im Frühjahr durfte Faisal Kawusi mit der nach ihm benannten Show wieder im Anschluss an Luke Mockridges Schul-Show ran. Aus dem starken Vorlauf machte er abera uch hier viel zu wenig, im Schnitt wurden nur rund 6,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt, von den ordentlichen Quoten der ersten beiden Staffeln blieb am weit entfernt.
Sendeplatz: Freitags, 22:15 Uhr, später Sonntags gegen 23:30 Uhr
Der Autodetektiv - Auf der Suche nach der ersten Liebe
Vox
Die häufig irrational große Liebe zum vierrädrigen Gefährt hat es bei Vox nun zu einem Format gebracht: Dort macht sich der "Autodetektiv" auf die Suche nach jenen Autos, die im Leben ehemaliger Besitzer mal eine große Rolle gespielt haben und die nun wiedergefunden werden sollen. Ganz so emotional wie beim Menschen ist das Auffinden solcher Vermissten dann aber offenbar doch nicht - jedenfalls war das Format von Anfang an kein Erfolg und fiel im Verlauf der Staffel sogar unter die 4-Prozent-Marke.
Sendeplatz: Sonntags, 16 Uhr
Detlef & Nicole - 100 Tage wir
Vox
Was für eine absurde Idee: Weil der bei Vox im Dauereinsatz befindliche Detlef Steves und seine Frau Nicole mal mehr Zeit für sich haben wollten, haben Sie eine eigene Dokusoap bekommen, in der sie sich dabei filmen ließen. Das ist in sich so widersinnig und inhaltsleer, dass das Vox-Publikum entschieden hat, die Zeit dann doch vielleicht lieber mit der eigenen Partnerin oder dem eigenen Partner zu verbringen statt vor dem Fernseher. Im Schnitt betrug der Marktanteil in der Zielgruppe weniger als 6 Prozent.
Sendeplatz: Sonntags, 18:10 Uhr
Die Besten
ProSieben
Rankingshows sind ja ein beliebtes Mittel, um ohne viel Aufwand viel Programm zu füllen. Als erstes hat RTL exzessiv davon Gebrauch gemacht und daher auch schon die naheliegendsten Titel-Rümpfe "Die 10...", "Die 25..." und "Die 100..." für sich vereinnahmt. Bei der Konkurrenz muss man also ausweichen, was zu immer neuen Titel-Verrenkungen führt. Besonders schmerzhaft wird das bei der ProSieben-Reihe "Die Besten" deutlich. Denn in den 9 bislang ausgestrahlten Sendungen von "Die Besten" wurde exakt 0 mal irgendwelche "besten" in eine Reihenfolge gebracht, stattdessen mal die größten, mal die unglaublichsten, lustigsten. spannendsten oder beliebtesten. Dass das zu Wort-Ungetümen im Sendungstitel führte, war wohl kaum das größte Problem des Formats, trotzdem soll es hier nicht unerwähnt bleiben. Entscheidend für das Auftauchen in der Flop-Liste ist aber, dass die vier Folgen zu Jahresbeginn im Schnitt nicht mal 7,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielten. Für die nächste Rankingshow muss sich ProSieben in Sachen Titelwahl übrigens nicht ähnlich verbiegen. Nun hat man sich das Vehikel "Darüber ... die Welt" ausgedacht, was dann schon deutlich sinnvoller erscheint.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Die Läusemutter
Sat.1
Als Sat.1 im Frühjahr 2018 ankündigte, die in Holland sehr erfolgreiche Comedyserie "De Luizenmoeder" zu adaptieren, da war die Euphorie noch groß. Das belgische Original über überengagierte Eltern und eigenwillige Lehrer war auch wirklich lustig anzuschauen. Dass man dann die erste Staffel schon im Juni bei Joyn online stellte, das aber in keiner Weise bewarb und auch keinerlei sonstige Reaktionen kamen, dürfte schon ein erster Warnhinweis gewesen sein, dass die deutsche Adaption nicht ganz so gut geraten war. Nach langer Wartezeit kam sie im Februar dann aber doch endlich ins Sat.1-Programm - und ging dort am Freitagabned sang- und klanglos unter. Schon in der ersten Woche lag der Marktanteil bei weniger als 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, in Woche 2 reichte es nur noch für 3,4 Prozent. Dann zog Sat.1 die Notbremse, die weiteren Folgen liefen nur noch bei Sixx. Doch selbst für den kleinen Frauensender war das Ergebnis miserabel, der Marktanteil lag dort durchweg bei weniger als einem Prozent. Abhaken, würde man da nun raten - gäbe es da nicht noch ein Problem: In der großen Anfangseuphorie hatte man sogar gleich zwei Staffeln bestellt...
Sendeplatz: Dienstags, 21:15 Uhr
Die Liveshow bei dir zuhause
ProSieben
Drei Jahre nach dem "Auswärtsspiel" griff ProSieben die Idee wieder auf, eine Live-Sendung bei Kandidaten in deren eigener Wohnung zu stemmen. Das ist eigentlich eine charmante Idee - offenbarte aber auch in der neuen Umsetzung nicht nur etliche Längen, sondern leider auch ein gewisses Maß an Uninspiriertheit und zu wenig Liebe zum Detail. Daran könnte man arbeiten - wenn das Publikum die Show, für die ProSieben immerhin mit Matthias Opdenhövel und Steven Gätjen zwei der besten Live-Moderatoren aufgeboten hatte, dem Ganzen nicht von vornherein keine Chance gegeben hätte. Die erste Folge wollten nur 770.000 Zuschauer sehen, zwei Wochen später waren noch weniger dabei. Der Marktanteil in der Zielgruppe fiel auf unter 6 Prozent - dafür wird ProSieben den Aufwand sicherlich nicht nochmal betreiben.
Sendeplatz: Samstags, 20:15 Uhr
Die neue Zeit
ZDF
Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum haben Arte und das ZDF eine durchaus sehenswerte Serie über die berühmte Künstlerschule gemacht - wie zu befürchten stand, fand sie aber auch ein eher überschauberes Publikum bei ihrer ZDF-Ausstrahlung. Im Schnitt sahen nur 1,2 Millionen Zuschauer zu, die Marktanteile lagen sowohl beim Gesamtpublikum mit 7,1 Prozent, als auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 2,6 Prozent meilenweit vom ZDF-Normalniveau entfernt.
Sendeplatz: So-Di, ab 22:15 Uhr
Die Quarantäne-WG
RTL
Als die Beschränkungen im Rahmen der Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus Mitte März ihren Höhepunkt erreichten und in ganz Deutschland Ausgangsbeschränkungen erlassen wurden, war auch im TV-Programm plötzlich vieles denkbar, was man zuvor für völlig abwegig gehalten hätte. Zum Beispiel, dass Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher jeden Abend um 20:15 Uhr live auf Sendung gehen könnten. Doch weil die ja wie alle anderen ohnehin zuhause saßen, stimmten sie zu und bildeten "Die Quarantäne-WG". Das hätte im Grunde eine gute Idee sein können - allerdings hätte ein bisschen mehr Vorbereitung auch nicht geschadet bzw. mehr Gedanken über eine sinnvolle Ausrichtung. "Die einen wollten ausschließlich harte Facts zu dem Thema haben. Das hat zu den Wahnsinns-Einschaltquoten bei den Öffentlich-Rechtlichen geführt. Und die anderen wollten weg von dieser Krise und wollten einhundert Prozent unterhalten werden", fasste es Günther Jauch später zusammen. Von den 3,3 Millionen Zuschauer der Ausgabe am Montag waren am Mittwoch jedenfalls nur noch 1,4 Millionen übrig. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag da bei weniger als 7 Prozent. Nach drei Tagen beschlossen Sender und Moderatoren daher, dass es genug ist.
Sendeplatz: Mo-Mi, 20:15 Uhr
Dr. Dago - Held der Kinderklinik
RTLzwei
In Belgien sorgte das international als "Doctor Davy" vermarktete Format für Aufsehen, in Deutschland stieß die Puppe im Arztkittel "Dr. Dago" hingegen nur auf ein ziemlich überschaubares Interesse. Konzept: Im Stethoskop der Puppe befindet sich eine Kamera, wodurch sich persönliche Einblicke in ein Kinderkrankenhaus gewinnen lassen sollen. Im Schnitt kamen die vier Folgen Ende letzten Jahres trotzdem nur auf 4,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und lagen somit klar unterm Soll.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Endlich Klartext
RTLzwei
Im Vorfeld der letzten Bundestagswahl versuchte sich RTLzwei an einer Art Polittalk mit Abdelkarim, damals mit recht soliden Quoten. In diesem Februar gab's nun dreie neu Folgen. Für diesen Einsatz wurde RTLzwei aber nicht belohnt: Nach einem halbwegs soliden Auftakt ging's dann tief in den roten Bereich, zuletzt lag der Marktanteil bei nur 2,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Schade drum.
Sendeplatz: Dienstags, 22:15 Uhr
Fahri sucht das Glück
ProSieben
Fahri Yardim reiste quer durch die Welt, um der Frage nachzugehen, welche "Glückskonzepte" Menschen dort verfolgen. Sicher ist schonmal: Seine Sendung gehörte nicht gerade zu dem, was Glücksgefühle bei den ProSieben-Verantwortlichen auslösen könnte. Denn nachdem die ersten beiden Folgen nur 7 und 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und insgesamt nur gut eine halbe Million Zuschauer erreicht hatten - und damit auch noch das nachfolgende "Late Night Berlin" mit nach unten zogen - zog ProSieben kurzerhand die Notbremse und ließ dann doch wieder die Nerds aus "The Big Bang Theory" ran.
Sendeplatz: Montags, 22:10 Uhr
Fittest Family Germany
Sat.1
Anfang 2019 kündigte Sat.1 eine der erfolgreichsten irischen Spielshow "Ireland's Fittest Family" an und wollte damit auf den Zug der Physical Gameshows aufspringen. Doch irgendwann im Lauf der Produktion muss den Verantwortlichen wohl aufgefallen sein, dass das nicht ganz so geworden ist, wie erhofft. Es war schließlich wohl kaum der Plan, die Sendung samstags zur Mittagszeit zu versenden. Wenn der Sender schon selbst nicht an die Sendung glaubt, dann ist auch nicht verwunderlich, dass das Publikum ebenfalls nicht gerade euphorisiert ist. Mit 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ging's schon miserabel los und im Lauf der vier Wochen sogar noch auf bis zu 3,5 Prozent nach unten. Zumindest war es am Samstagmittag eigentlich auch ohnehin schon egal.
Sendeplatz: Samstags, 11:55 Uhr
Frau Jordan stellt gleich
ProSieben
Gleiche Geschichte wie bei "Check Check": Zuerst lief die Serie beim Streaming-Dienst Joyn und schon vor TV-Ausstrahlung wurde entschieden, dass es eine zweite Staffel geben wird. Also konnten der Serie die enttäuschenden linearen Quoten vorerst nicht mehr so viel anhaben. Der Versuch von ProSieben, erstmals seit 2008 wieder eine eigenproduzierte Serie um 20:15 Uhr zu platzieren, schlug angesichts von im Schnitt nur gut fünfeinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, allerdings doch sehr deutlich fehl.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Genial daneben - Das Quiz
Genial daneben
Sat.1
Man muss durchhalten, es braucht einfach seine Zeit, bis ein solches Format am Vorabend erfolgreich wird - man denke nur an die Quizschiene am ARD-Vorabend. Solche Ratschläge hat man bei Sat.1 sicher mit Blick auf "Genial daneben - Das Quiz" schon häufig gehört. Inzwischen muss man aber auch mal konstatieren: Der Sender hält - wenn auch mit der ein oder anderen zwischenzeitlichen Pause - nun schon seit knapp zwei Jahren durch, ohne dass für Balder & Co. aus Quotensicht auch nur ein Silberstreif am Horizont zu erkennen wäre. Der beste Marktanteil wurde direkt mit der ersten Sendung erzielt, seither zeigt der Trend nach unten. Nach der "Big Brother"-Pause läuft es nun geradezu katastrophal mit seither mit Schnitt weniger als dreieinhalb Prozent Marktanteil. Doch auch vor dieser Pause lag "Genial daneben - Das Quiz" mit wenig mehr als 5 Prozent weit unterm Soll. Vielleicht braucht Sat.1 also doch einfach noch eine andere Idee für den Vorabend-Slot - zumal auch das Mutterformat "Genial daneben" in der Primetime zuletzt gar nicht mehr funktionierte und mit im Schnitt weniger als 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe floppte.
Sendeplatz: Mo-Fr, 19 Uhr ("Genial daneben - Das Quiz"); So, 22:45 Uhr ("Genial daneben")
Gipfelstürmer - Das Berginternat
ZDF
Mit den "Gipfelstürmern" wollte das ZDF eigentlich etwas frischen Wind ins Segment der Heimatserien bringen - fand damit allerdings nicht nur keine jüngeren Zuschauer, sondern verprellte zusehends auch die Älteren. Im Frühjahr 2019 folgte nach einem zumindest ordentlichen Auftakt mit Folge 2 schon ein empfindlicher Quotenrückgang, der sich mit den beiden Herbst-Folgen im letzten Jahr dann ungebremst fortsetzte. Bei der vierten Episode waren schon weniger als drei Millionen Zuschauer dabei, der Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel in die Einstelligkeit, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden gar nur noch 3 Prozent gemessen. Ein Wiedersehen mit den "Gipfelstürmern" dürfte es angesichts dessen wohl kaum geben.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Grünberg und Kuhnt
Richter und Sindera - Ein Team für harte Fälle
Sat.1
Weil Sat.1 Gold auch viele Jahre nach ihrer Einstellung noch immer erstaunlichen Erfolg mit Wiederholungen der alten Pseudo-Crimedokus von Sat.1 hatte, verfiel in diesem Jahr mit Blick auf die Dauerkrise am Vorabend auch der Muttersender wieder auf das alte Rezept. Den Anfang machten "Richter und Sindera" und "Grünberg und Kuhnt" - allesamt mit schon aus anderen Formaten bekannten Protagonisten. Doch das Ruder herumreißen konnten auch sie auf Anhieb nicht. "Grünberg und Kuhnt" erreichte mit der ersten Staffel nur rund viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Richter und Sindera" knapp unter 6 Prozent. Da hatte man am Vorabend schon erheblich größere Ausfälle gesehen, aber vom grünen Bereich war man dann doch noch deutlich entfernt. Immerhin: Die Entwicklung von "K11", das danach startete, zeigte in die richtige Richtung. Man dürfte von dieser Programmfarbe künftig also wohl wieder mehr im Sat.1-Programm sehen.
Sendeplatz: Mo-Fr 18 Uhr / 18:30 Uhr
Hensslers Countdown
RTL
Als RTL im Februar einen neuen Anlauf nahm, seinen Nachmittag in den Griff zu bekommen, sollten es bekannte Köpfe richten. Mit dabei war auch Steffen Henssler, der seither um 17 Uhr zum "Kochen am Limit" bittet. Henssler erging es allerdings auch nicht besser als den täglichen Serien, die RTL zuvor auf diesem Sendeplatz ausprobiert hatte: Im Schnitt kamen die bislang etwas mehr als 60 ausgestrahlten Folgen nur auf wenig mehr als 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 17 Uhr
Herrlich ehrlich - Kennst du dein Kind?
Vox
Eigentlich ist es ja schon ganz niedlich, wenn Mirja Boes ein paar kleinere Experimente mit versteckter Kamera mit Kindern durchführt - und die Momente, in denen sich die Eltern zu schämen beginnen, sind auch nicht von der Hand zu weisen. Doch das hat nicht ausgereicht, um dem neuen Vox-Format am Dienstagabend zu ausreichend Aufmerksamkeit zu verhelfen. Im Schnitt erreichten die ersten drei Folgen nur wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und weniger als eine Million Zuschauer. Das ist etwas zu dürftig für einen Sender, der den Anspruch formuliert hat, Sat.1 überholen zu wollen.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Herz über Kopf
RTL
Eine neue tägliche Serie erfolgreich zu etablieren - davon träumen wohl alle Senderchefinnen und -chefs insgeheim. Denn hat sich erstmal eine feste Fanbase gefunden, sind dem Sender meist auf Jahre täglich Topquoten sicher. Das Problem ist nur: Heute nochmal eine solche Serie zu finden, scheint fast ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl RTL gerade erst mit "Freundinnen - Jetzt erst recht!" gescheitert war, wagte man im Herbst mit "Herz über Kopf" gleich den nächsten Anlauf. Doch auch die Filmpool-Produktion wollte einfach nicht in die Gänge kommen, im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei weniger als 7 Prozent. RTL zog daher noch schneller die Reißleine als bei "Freundinnen" und versucht es seit Februar nun um 17 Uhr non-fiktional - allerdings ist auch Steffen Henssler seither kaum erfolgreicher.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 17 Uhr
Hier & Jetzt
RTLzwei
Dass RTLzwei auch ernsthafte, tiefgehende Themen aufbereiten kann, sollte inzwischen längst keine Überraschung mehr sein, auch wenn die meisten wohl doch eher "Love Island" und "Berlin - Tag & Nacht" als ein Format, in dem totkranke Menschen in ihren letzten Tagen begleitet werden, mit dem Sender verbinden. Trotzdem feierte RTLzwei Ende 2018 mit "Hier & Jetzt" einen sehr schönen Erfolg, holte fast 9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Im Herbst 2019 lief es in neuem Umfeld hingegen leider sehr schlecht: Im Schnitt sahen weniger als 600.000 Zuschauer die neuen Folgen, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nur rund 3,5 Prozent. Eine weitere Folge im Frühjahr kam nun trotz Rückkehr auf den alten Dienstags-Sendeplatz sogar nur auf 2,7 Prozent Marktanteil. Hier wäre mehr durchaus verdient gewesen.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr / Dienstags, 22:15 Uhr
Hilf mir! Die volle Dröhnung
RTLzwei
Das deutsche Fernsehen hat in seinen Scripted-Reality-Formaten am Nachmittag ja nun schon etliche absurde Geschichten hervorgebracht - bei RTLzwei traf man sie ab Ende September zwei Wochen in besonders geballter Form an. Unter dem passenden Namen "Hilf mir! Die volle Dröhnung" fand man beispielsweise die Geschichte einer Frau, die als Pferd verkleidet stundenlang wiehernd über eine Koppel rennt. Oder die von einem KfZ-Azubi, der sich nur deswegen in David Hasselhoff verwandlet, um die Freundin eines Kollegen rumzukriegen. Oder die einer Frau, die nach dem Verlust ihres Jobs jetzt als Katze lebt. Man kann nur hoffen, dass den Autoren des Formats ein besseres Schicksal zuteil wurde - zumindest mit der "vollen Dröhnung" sind sie jedenfalls nicht mehr beschäftigt. Die ging nach zehn Folgen erstmal wie geplant zu Ende - und angesichts von im Schnitt nur 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ist eine Fortsetzung wohl de facto ausgeschlossen.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr
Im Namen des Volkes - So urteilt Deutschland
RTLzwei
Dass ausgerechnet RTLzwei eine fast 50 Jahre alte Fernsehidee wiederbelebt, kommt nicht alle Tage vor. Über Jahrzehnte hinweg war "Wie würden Sie entscheiden?" ein fester Bestandteil des ZDF-Programms, in diesem Frühjahr ließ nun RTLzwei Laien im Nachhinein über echte Kriminalfälle urteilen. Das Urteil des Publikums war allerdings ein gesenkter Daumen: Im Schnitt kamen die vier neuen Folgen nur auf knapp über 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - zu wenig, um sich für eine Fortsetzung zu empfehlen.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Kitsch oder Kasse?
RTL
Mit Oliver Geissen ein bekannter Name, dazu ein Konzept, das irgendwie halbwegs zum einzigen Nachmittags-Erfolg von RTL der letzten Monate ("Die Superhändler") passt - fertig ist das Erfolgsmodell zur Wiederbelebung der RTL-Daytime? Denkste... Mit im Schnitt bislang 8,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnte auch "Kitsch oder Kasse?" die großen Probleme der Kölner am Nachmittag nicht beheben - insbesondere angesichts des doch recht guten Vorlaufs war das zu wenig. Dass man aufgrund der Corona-Krise die Produktion zeitweise aussetzen musste und daher ungeplant früh auch Wiederholungen einstreuen musste, war natürlich auch alles andere als hilfreich.
Sendeplatz: Mo-Fr, 15 Uhr
Lafers Kochschule
Lafer kocht!
ZDF
Als es durch Corona plötzlich nicht mehr möglich war, auswärts zu essen, schickte das ZDF Johann Lafer als eine Art Kochcoach auf Sendung, um den nun zum Selberkochen gezwungenen Deutschen mit hilfreichen Tipps zur Seite zu stehen. Doch das Interesse war überschaubar: Mehr als knapp über 9 Prozent waren beim Gesamtpublikum nicht zu holen, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden sogar nur katastrophale 2,6 Prozent Marktanteil erzielt. Im Herbst war schon der Test von "Lafers Kochschule" im Samstagnachmittagsprogramm wenig erfolgreich verlaufen: Nur rund eine Million Zuschauer wurde hier erreicht, der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf nur 7,3 Prozent.
Sendeplatz:
Mo-Fr, 10:30 Uhr (Lafer kocht!)
Sa, 15:15 Uhr (Lafers Kochschule)
Law & Order: Special Victims Unit
Vox
Über Jahre hinweg ermittelt die "Special Victims Unit" bei Vox am Freitagabend - auch da schon nur mit überschaubarem Erfolg, aber in Sachen US-Serien ist man ja längst Kummer gewöhnt. In dieser Saison hatte es nun allerdings fast den Anschein, als wolle man der Serie mit einer verwirrenden Programmierung endgültig den Rest geben. So setzte man die neuen Folgen der Serie im Herbst plötzlich auf den späten Samstagabend. Das ist für Serien ein eher ungewöhnlicher Sendeplatz - und das hat auch seinen Grund: Weil zuvor Filme zu sehen sind, werden jede Woche die Anfangszeiten völlig neu ausgewürfelt. Doch es kam ja noch schlimmer: Weil mittwochs die Serie "Perfect Life" floppte, wurde "Law & Order: SVU" auch dort als Notnagel kurzfristig ins Programm gehievt - was dazu führte, dass die Serie dann schon auf zwei ungewohnten Sendeplätzen zu sehen war - und in beiden Fällen verbrannte man dafür weitere Erstausstrahlungen. Die Folge war, dass die neueste Staffel mit im Schnitt nur noch wenig mehr als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen die bislang schwächste in der Geschichte der Serie war.
Sendeplatz: Samstags, wechselnde Anfangszeit am späten Abend, mittwochs gegen 22:10 Uhr
Let's glow - Die Make-up-Challenge
Vox
Boris Entrup, der mal eine Staffel lang in der Jury von "Germany's Next Topmodel" saß und dadurch einem größeren Publikum bekannt wurde, tauchte in diesem Jahr für vier Wochen im Vox-Nachmittagsprogramm wieder auf. Dort liegen die Ansprüche in Sachen Quoten recht hoch, schließlich ist das Programm rund um "Shopping Queen" und Hochzeits-Dokusoaps ziemlich gut eingespielt. Die "Make-Up-Challenge" wollte sich da nicht so recht einpassen. Im Schnitt erreichte das Format während seiner Test-Phase weniger als 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - kein Totalausfall, aber weniger als der Senderschnitt und deutlich weniger, als man auf diesem Sendeplatz erwarten müsste. In den Wochen zuvor hatte Vox schon das neue Format "Salonfähig" getestet, das mit 6,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen immerhin in die Nähe des Senderschnitts kam.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr
Live aus der Forster Straße
Vox
Auch Vox versuchte sich zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise in diesem Frühjahr an einem schnell zusammengeschusterten Format und spannte dafür Mark Forster ein, der sich "Live aus der Forster Straße" meldete. Wie fast alle anderen dieser Formate stieß aber auch Forster damit nur auf ein ziemlich überschaubares Interesse beim Publikum. Die erste Folge sahen wenig mehr als eine halbe Million Zuschauer. Eine Woche später waren zwar dann immerhin gut 700.000 dabei, doch auch hier lag der Marktanteil mit 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen meilenweit unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Llambis Tanzduell
RTL
Während "Let's dance" in diesem Jahr so erfolgreich unterwegs war wie schon viele Jahre nicht mehr, war Joachim Llambi und den aus der Show bekannten Profi-Tänzern mit einem weiteren Format weniger Quotenglück vergönnt: Für "Llambis Tanzduell" schickte Llambi zwei Profis in andere Länder, wo sie einheimische Tänze lernen und dann gegeneinander antreten sollten. Nachdem der Pilot im letzten Jahr im Schlepptau von "Let's dance" am späten Abend noch gute Quoten holte, kamen die neuen Folgen auf sich allein gestellt am Sonntagvorabend zuletzt nur noch auf einstellige Marktanteile und zwischenzeitlich sogar weniger als zwei Millionen Zuschauer.
Sendeplatz: Sonntags, 19:05 Uhr
Luke, allein zuhaus
Sat.1
Eigentlich klang das zunächst wie eine hervorragende Idee: Weil während der Ausgangsbeschränkungen ja auch Promis plötzlich kaum noch anderweitige Termine haben, wurde es möglich, die bekanntesten Sendergesichter von jetzt auf gleich täglich auf Sendung zu schicken. Bei RTL waren es Jauch, Gottschalk und Pocher, Sat.1 versuchte es mit Luke Mockridge, der montags bis freitags um 18 Uhr live auf Sendung ging. Eine Stunde lang. Und wie lange so eine Stunde ist, wurde Luke Mockridge und den Zuschauern womöglich erst so richtig bewusst, als man mit ansehen konnte, wie schwer dieser sich doch angesichts minimaler Vorbereitung tat, sie zu füllen. Während RTL seiner Quarantäne-WG schon nach drei Folgen den Stecker zog, hielt Luke Mockridge immerhin zwei Wochen durch. Er schaffte es während dieser Zeit, das ohnehin schon sehr schwache Quotenniveau am Vorabend noch weiter zu senken. Zumindest wissen die Sender nun: "Allzweckwaffen" sind die Moderatoren offensichtlich nicht.
Sendeplatz: Mo-Fr, 18 Uhr
Magnum, P.I.
Vox
Angesichts der Flut an Serien ist es für Free-TV-Sender, die die große Masse erreichen müssen, zunehmend schwer, genug Aufmerksamkeit für ihre Serien zu finden - das ist in den USA nicht anders als hierzulande. Also verfällt man immer wieder auf die Idee, eine bekannte Vorlage neu aufzulegen - so wie bei "Magnum, P.I.". Die Ausbeute ist trotzdem recht ernüchternd. Im Schnitt reichte es bislang nur für knapp über 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Da hat Vox schon größere Problemfälle im Programm gehabt, doch beim ausgegebenen Ziel, Sat.1 zu überholen, hilft ein solches Quotenniveau in keinem Fall.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Marco Schreyl
RTL
Kurz sah es so aus, als könnte die Corona-Krise Marco Schreyl aus dem Quotental befreien. Mit ihm versuchte RTL seit Anfang Februar, das Genre des Daily-Talk wiederzubeleben, erreichte aber von Anfang an nur magere Quoten. Als die neuen Ausgangsbeschränkungen plötzlich zu mehr Zeit zuhause und zugleich mehr Redebedarf führten, reagierte RTL und schickte Schreyl sogar live und mit verlängerter Sendezeit on air. Das sorgte vereinzelt sogar für zweistellige Marktanteile - doch auf Dauer halten konnte Schreyl dieses Publikum nicht. Nachdem es letztlich im Schnitt nur zu rund 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen reichte, zog RTL Konsequenzen: Aus der zunächst angekündigten Sommerpause wird der Talk nicht mehr zurückkehren.
Sendeplatz: Mo-Fr, 16 Uhr
Match! Promis auf Datingkurs
RTLzwei
Im neuesten RTLzwei-Datingformat "Match!" taten Möchtegern-Promis so, als ob sie nach der großen Liebe suchten - und das war genauso unangenehm, wie es in dieser Kurzbeschreibung klingt. Ein Match zwischen Sender und Publikum war die Sendung in jedem Fall nicht. Im Schnitt erreichten die vier Sendungen nicht mal 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - eine deutliche Abfuhr für das Format, dessen britisches Original es schon auf acht Staffeln bringt.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr
Mein bester Streich. Prominent & Reingelegt
ProSieben
Am meisten muss man ProSieben wohl zugute halten, dass man nicht dem Versuch erlegen ist, die Versteckte-Kamera-Streiche als "Prank" zu titulieren, um sich ganz cool der YouTube-Generation anzudienen. Doch auch so konnte die Sendung weder Jung noch Alt überzeugen. Schon die Premiere im Frühjahr 2019 blieb mit nur 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen klar unter dem Soll, eine weitere Folge im Herbst sackte gar auf unter 6 Prozent ab. Danach wurden weitere Ausgaben ins Sonntagnachmittagsprogramm verlegt, wo die Marktanteile dann sogar bei weniger als 4 Prozent lagen. Fun Fact: Der ARD-Klassiker "Verstehen Sie Spaß?" holt regelmäßig Marktanteile weit im zweistelligen Bereich auch bei den Jüngeren.
Sendeplatz: Samstag, 20:15 Uhr, später sonntagnachmittags
Mein Lied für Dich
ZDF
In die Riege der Vox-Löwen, die außerhalb der Höhle mit einem eigenen Format kaum jemand sehen wollte, reihte sich in diesem Herbst auch Judith Williams ein. Von ihren Kollegen unterschied sie sich dadurch, dass es gar kein Wirtschaftsformat war, stattdessen wagte die frühere Opernsängerin einen Ausflug in den Musik-Bereich. In "Mein Lied für dich" gestalteten und präsentierten Menschen für eine besondere Person in ihrem Leben eine musikalische Überraschung - das war eigentlich tatsächlich ziemlich emotional, ließ das breite ZDF-Publikum aber trotzdem ziemlich kalt. Nur rund 2,3 Millionen Zuschauer sahen die beiden Ausgaben, mit weniger als 8 Prozent Marktanteil war die Sendung fürs ZDF eine herbe Enttäuschung. Bei den 14- bis 49-Jährigen lagen die Marktanteile sogar bei weniger als 4 Prozent.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Mensch Papa! Väter allein zu Haus
RTL
RTL musste nach der Ankündigung des Formats "Mensch Papa!" viel Spott über sich ergehen lassen. Die Idee, Väter mit ihren Kindern allein zu lassen und sie dabei zu filmen, schien doch allzu sehr aus der Zeit gefallen. Doch den Nerv seines Publikums traf der Sender damit zunächst. Die Test-Woche bescherte RTL rund 13 Prozent-Marktanteil Anfang 2019 - endlich ein Lichtblick im sonst so trüben Nachmittags-Einerlei. Also beauftragte RTL schnell weitere Folgen, die im Mai den Weg ins Programm fanden. Doch die liefen ungleich schlechter, im Schnitt reichte es nur noch für gut 9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nach vier Wochen war daher wieder Schluss. Doch weil RTL offenbar vorerst keine erfolgversprechendere Idee mehr im Köcher hatte, ging's ab Ende August dann nochmal im großen Stil weiter. Besser wurden die Quoten allerdings nicht mehr, im Gegenteil ging's sogar nochmal leicht abwärts. Auch wenn man im Sommer nun nochmal alte Folgen aufwärmt: Eine Zukunft hat die Sendung wohl kaum.
Sendeplatz: Montags bis Freitags, 15 Uhr
Merz gegen Merz
ZDF
Das ZDF hat ja immer mal wieder sehenswerte Comedyserien im Programm, tut sich aber stets schwer damit, in seinem sonst so stark von Krimis dominierten und daher in Sachen Publikum ziemlich alten Programm einen passenden Sendeplatz zu finden. Bei "Merz gegen Merz" wählte man im vergangenen Jahr eine Art Event-Programmierung über die Ostertage, die man mit Staffel 2 nun wiederholte. Allerdings reichte es im zweiten Anlauf trotzdem nur für einstellige Marktanteile beim Gesamtpublikum und auch bei den 14- bis 49-Jährigen magere Werte von weniger als 6 Prozent. Bleibt nur zu hoffen, dass die Serie mit Annette Frier und Christoph Maria Herbst über die Online-Abrufe trotzdem noch ihr verdientes Publikum gefunden hat.
Sendeplatz: Über die Ostertage, etwa 22:15 Uhr
Mit 80 Jahren um die Welt
ZDF
Obwohl die erste Staffel des Formats, in dem Steven Gätjen mit Senioren auf Weltreise geht, im vergangenen Jahr am späten Abend nur magere Quoten holte, hielt man im ZDF offenbar große Stücke auf die Sendung und beförderte die zweite Staffel prompt in die Primetime. Ein großes Publikum war ihr allerdings auch hier nicht vergönnt: 2,3 Millionen Zuschauer sind um 20:15 Uhr für ZDF-Verhältnisse ein sehr überschaubares Ergebnis, der Marktanteil lag bei nur 8,2 Prozent beim Gesamtpublikum. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil mit weniger als viereinhalb Prozent klar unterhalb des ohnehin schon miesen ZDF-Senderschnitts. Auch davon lässt man sich in Mainz allerdings nicht entmutigen und hat bereits eine dritte Staffel in Autrag gegeben.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Mit Nagel und Köpfchen
Sat.1
Der Sendeplatz am Sonntagvorabend gehört zu den Aushängeschildern von Sat.1 - um so mehr fällt auf, wenn ein neues Format sich dort ungewohnt schwer tut. Das war in diesem Frühjahr bei der "Kreativ-Challenge" "Mit Nagel und Köpfchen" der Fall. Im Schnitt erreichte das Format dort nur gut sechseinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, war also weit weg von den zweistelligen Werten, die man bei Sat.1 sonst dort häufig gewöhnt ist und verpasste auch den Senderschnitt deutlich. Dabei hätte der DIY-Ansatz doch eigentlich sogar recht gut in die Corona-Zeit passen können, wo Millionen Deutsche plötzlich in Renovier-Laune verfallen sind.
Sendeplatz: Sonntags, 17:30 Uhr
Nächste Ausfahrt Liebe
Sat.1
Sat.1 und sein Vorabend blieben auch in dieser Saison eine Dauerbaustelle. Nachdem man mit dem Magazin "Endlich Feierabend" auf keinen grünen Zweig kam und "Promis Privat" danach noch schlechter lief, hoffte man bei Sat.1 zum Start in die Saison mit einem Dating-Format auf Besserung. Dass das kein leichtes Unterfangen werden dürfte, hätte man beim Blick auf Vox wissen können: "First Dates" hat dort auch lange gebraucht, um sich so langsam ein Stammpublikum aufzubauen und blüht erst jetzt so langsam auf - und ausgerechnet in direkter Konkurrenz dazu wollte nun Sat.1 mit dem Dating-Format im Auto punkten. Funktioniert hat das ganz und gar nicht: Wer dachte, dass es am Vorabend kaum noch schlimmer werden könnte, sah sich angesichts von im Schnitt nur noch 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe getäuscht. Nach zwei Wochen zog man die Konsequenzen und nahm das Format schnell wieder aus dem Programm.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 18 Uhr
Nachtschwestern
RTL
Die erste Staffeln der RTL-Medical-Serie "Nachtschwestern" war im Frühjahr letzten Jahres zwar kein durchschlagender Erfolg, hielt sich aber bei recht soliden Quoten, sodass man eine zweite Staffel in Auftrag gab. Die tut sich nun allerdings ungleich schwerer und erzielte bislang nur Marktanteile deutlich im einstelligen Bereich. RTL-Chef Jörg Graf macht die Umstände dafür verantwortlich: "Unglücklich für uns war in den vergangenen Wochen, dass bei der allgegenwärtigen Corona-Krise eine Krankenhaus-Serie wie die 'Nachtschwestern', in der die Protagonistinnen nun mal auch oft mit Maske unterwegs sind, in diesem Kontext ein schwierig zu programmierendes Genre ist", sagte er im DWDL.de-Interview.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Navy CIS: New Orleans
Kabel Eins
Früher fielen bei Sat.1 und ProSieben häufiger mal Serien ab, die für die großen Sender keine ausreichenden Quoten mehr holten und daher zu Kabel Eins wanderten - heute wird die Nummer 3 der ProSiebenSat.1-Gruppe hingegen im Falle von Flops häufig gleich ganz ausgelassen und Sixx oder ProSieben Maxx kommen zum Zug. Eine Ausnahme bildet hier "Navy CIS: New Orleans", das zwei Staffeln lang bei Sat.1 mit jeweils im Schnitt knapp unter achteinhalb Prozent Marktanteil lief - und damit sogar in der Nähe des Senderschnitts lag. Trotzdem wurde die Serie an Kabel Eins weitergereicht. Die Hoffnung, dass sie doch dann für den kleineren Sender ein Erfolg werden müsste, hat sich nie erfüllt. Inmitten von Wiederholungen anderer "Navy CIS"-Ableger erwartet wohl schlicht auch niemand frische Ware - und so gingen dort bislang die dritte, vierte und fünfte Staffel gleichermaßen unter - was den Sender aber nicht davon abhält, stur weiterzusenden.
Sendeplatz: Freitags, 22:15 Uhr
No Body is Perfect - Das Nacktexperiment
Sat.1
"Deutlich lauter werden" - das war die Devise, die Sat.1-Chef Kaspar Pflüger im Vorfeld für dieses Jahr ausgegeben und damit eine Art Reality-Offensive angekündigt hat. Das hat im Falle von "Promis unter Palmen" ja auch sehr gut geklappt. Doch die Idee, Anfang des Jahres mit nackten Tatsachen zu punkten, ging nicht auf. Das Format war auch weniger reißerisch, als es zunächst beim Lesen "Nacktexperiment" vielleicht den Anschein macht. Viel mehr ging es darum, den Teilnehmer*innen zu helfen, positiv mit den Makeln ihrer Körper umzugehen. Das Besondere: Die vier Coaches waren dafür durchgehend nackt, lediglich Bodypaintings zierten ihre Körper. Dem Publikum war's letztlich trotzdem zu langweilig: Nach einem verheißungsvollen Start mit fast zehn Prozent Marktanteil brachen die Quoten ab Woche 2 um die Hälfte ein. Die vierte und zugleich letzte Episode strahlte Sat.1 gar nicht erst aus.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr
Obdachlos - Einzug in ein neues Leben
Vox
In dem Sozialexperiment wird Obdachlosen eine Wohnung vermittelt, womit für sie die Voraussetzungen für einen Neuanfang geschaffen werden sollen. Vox zeigte die dreiteilige Sendung im Februar dienstags, zunächst mit sehr überschaubarem Erfolg und weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Erst zum Finale zogen die Quoten dann nochmal an, blieben aber auch hier noch deutlich unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Perfect Life
Vox
Vox hat sich eigentlich den Ruf erarbeitet, nicht nur selbst an ungewöhnlichen Serien zu arbeiten, sondern auch mal abseits der ausgetrampelten Pfade sehenswerte Lizenzware zu finden. So wie etwa bei der spanischen Serie "Perfect Life", der große Gewinner des Serienfestivals Canneseries in diesem Frühjahr. Das deutsche Publikum war dafür allerdings leider gar nicht zu begeistern: Nachdem in der ersten Woche die Marktanteile in der klassischen Zielgruppe nur bei 3,1 und 3,5 Prozent lagen, kippte der Sender die Serie sofort Hals über Kopf aus dem Programm. Immerhin gibt's inzwischen aber ja das Streaming-Angebot TVNow, wo man die übrigen Folgen schon veröffentlicht hatte.
Sendeplatz: Mittwochs, 22 Uhr
Promi Shopping Queen
Vox
Mit Sendungen wie "Kitchen Impossible" oder auch "Grill den Henssler" zeigt Vox regelmäßig, dass man sonntags auch gegen starke Konkurrenz durch den "Tatort", Hollywood-Blockbuster und auch "The Voice" sehr gut bestehen kann. Wem dies nun aber schon seit längerem nicht mehr gelingt, ist der "Promi Shopping Queen". Während das Normalo-Format am Nachmittag noch immer für gute Quoten sorgte, dümpelten die Marktanteile der Promis am Abend meist unter der 5-Prozent-Marke vor sich hin.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Quiz mit Biss
Kabel Eins
Es zählt wohl zu den überraschendsten Programmentscheidungen der Saison, dass Kabel Eins von seinem Factual-Programm am Vorabend abwich und stattdessen urplötzlich eine Studio-Show ins Programm hob. Das "Quiz mit Biss" wirkte aber nicht nur wie ein Fremdkörper im Programm, sondern auch sonst erstaunlich aus der Zeit gefallen. Die Hoffnung, dass man mit einem Quiz zu Essens-Themen die Zuschauer von "Mein Lokal, Dein Lokal" halten könnte, erfüllte sich dann auch nie. Nach einer noch recht soliden ersten Woche ging's schnell deutlich bergab, die Marktanteile pendelten zuletzt nur noch um die 3-Prozent-Marke. Nach vier Wochen machte Kabel Eins daher auch vorzeitig wieder Schluss.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 18:55 Uhr
Rabenmütter
Sat.1
Es gab mal eine Zeit, da hatte Sat.1 Sketch-Comedys gewissermaßen im Dutzend bestellt und dauerhaft in großer Schlagzahl am Freitagabend im Programm - das merkt man heute noch, weil mit den Wiederholungen lange spätabendliche Sendestrecken gefüllt werden können. Neue Ware ist hingegen deutlich rarer. In der Saison 2016/17 wagte man sich mit "Rabenmütter" mal wieder an eine neue Produktion, die alles in allem auch recht solide lief. Trotzdem hörte man dann lange nichts mehr von der Sketch-Comedy, die sich um Mütter und ihre Kinder dreht - bis sie im Herbst am späten Freitagabend im Anschluss an "Dancing on Ice" nochmal ihre Chance erhielt. Ursprünglich hatte man sich bei Sat.1 wohl gedacht, dass sie damit auf einem ordentlichen bis guten Vorlauf aufbauen könnte - doch die Eiskunstlauf-Show floppte in Staffel 2 so sehr, dass schon das nicht gegeben war. Und die "Rabenmütter" unterboten das Vorprogramm aus Quotensicht dann auch noch deutlich. Nach einem noch halbwegs soliden Comeback stürzten die Marktanteile in Woche 2 und 3 auf unter 4 Prozent in der Zielgruppe. Im Februar versuchte man's dann nochmal zusammen mit den neuen Sitcoms - doch die liefen ja sogar noch erheblich schlechter als "Dancing on Ice". Kein Wunder also, dass es unter noch schlechteren Bedingungen für die "Rabenmütter" auch keinen Aufschwung mehr gab.
Sendeplatz: Freitags, gegen 23 Uhr
Ran an den Speck - Familien nehmen ab
RTL
Im Zuge des erneuten Versuchs, dem Nachmittagsprogramm frisches Leben einzuhauchen, hat es RTL im Sommer mit einer Abnehmshow probiert. Neben der Personal-Trainerin Silke Kayadelen setzte der Sender auf einen echten Lautsprecher: Detlef Steves, bekannt aus diversen Vox-Dokusoaps, sollen den teilnehmenden Familien helfen, die Pfunde purzeln zu lassen. Doch auch wenn "Ran an den Speck" kein zweites "Biggest Loser" ist, gab's unterm Strich wohl zu wenige Alleinstellungsmerkmale. Die Folge: Nach drei Wochen mit durchweg einstelligen Marktanteilen war vorzeitig Schluss.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 15:00 Uhr
Ready to beef
Vox
Obwohl Vox unter dem Titel "Knife Fight Club" vor einiger Zeit schon einmal eine ähnlich angelegte Kochshow zeigte, wagte der Sender mit "Ready to beef" einen zweiten Anlauf - diesmal für die Primetime glatt geschliffen. Auf dem ungewohnten Freitags-Sendeplatz taten sich Tim Raue und Tim Mälzer jedoch durchweg schwer und erzielten zwischenzeitlich nicht mal mehr vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Dass Vox schon frühzeitig eine zweite Staffel in Auftrag gab, erwies sich rückblickend betrachtet als Fehler für den Sender, der die zweite Staffel in diesem Jahr erst mal lieber allein TV Now überlassen hat. Wann und wo "Ready to beef" noch einmal bei Vox laufen wird, steht noch nicht fest.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr
Renn zur Million... wenn du kannst
ProSieben
Diese Show kam vermutlich einfach viel zu spät: Nachdem RTL mit "Ninja Warrior Germany" das Feld der Physical-Gameshows längst besetzt hat, zog Vox im Herbst mit "Renn zur Million... wenn du kannst" hinterher. In Konkurrenz zu den starken Vox-"Löwen" hielt sich das Interesse allerdings von Beginn an in Grenzen. Mit keiner Ausgabe erzielten Daniel Aminati, Rebecca Mir und Kommentator Elmar Paulke einen zweistelligen Marktanteil. Und so suchten letztlich nicht nur die Kandidaten das Weite, sondern auch die Zuschauer.
Dienstags, 20:15 Uhr
Rosins Fettkampf
Kabel Eins
Die Idee von "Rosins Fettkampf" war einst, dass Frank Rosin als Gesicht und Namensgeber der Sendung selbst in den Kampf gegen die Pfunde einsteigt - mit der Möglichkeit, aus der eigenen Sendung zu fliegen. Dass das auch prompt passierte, war den Quoten der ersten Staffel gar nicht zuträglich, nach einem sehr guten Beginn brachen diese massiv ein. In Staffel 2 trat Rosin dann gar nicht erst an - und somit fiel auch noch der starke Beginn weg. Im Schnitt erreichte die zweite Staffel nicht mal 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Weitere Fettkämpfe dürfte es daher wohl erstmal nicht geben.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Schätze aus Schrott
RTL
Thomas Klotz rettet aus scheinbar wertlosem Schrott Liebhaberstücke und vewandelt sie mit Hilfe von Profis durch Upcycling in wertvolle Schätze, um sie dann mit Gewinn zu verkaufen und diesen dann abzüglich des Material- und Zeitaufwands an die Spender des vermeintlichen "Schrotts". Dem aus Quotensicht in Trümmern liegenden Sonntagnachmittagsprogramm von RTL konnte er allerdings im vorigen Jahr nicht zu neuem Glanz verhelfen. Auch der Versuch, dem Format unter der Woche eine zweite Chance zu geben, ging schief - die Zuschauerzahlen lagen bis zum Schluss deutlich unter dem Senderschnitt. Das dürfte es also endgültig gewesen sein.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 15:00 Uhr
Schmitz & Family
RTL
Schon die erste Staffel der Sketch-Comedy "Schmitz & Family" war im vergangenen Jahr kein großer Erfolg gewesen. Trotzdem beauftragte RTL eine zweite Staffel - schickte sie aus wenig nachvollziehbaren Gründen aber in noch deutlich schwierigerem Umfeld auf Sendung. Lief sie Anfang 2019 noch im Umfeld der Sitcom-Erstausstrahlungen am Donnerstagabend, war sie in diesem Frühjahr die Einzige Erstausstrahlung in einem Meer aus Wiederholungen - unaufällig für 30 Minuten um 22:15 Uhr platziert. Dass es dort noch schlechter lief, kann eigentlich niemanden verwundern. Die Folge waren jedenfalls nur gut 9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Donnerstags, 22:15 Uhr
Sehnsucht Segeln
Verrückt nach Fluss
Die Tierärzte
Das Erste
Das Erste sucht noch immer nach einem Rezept für den quotenschwachen Slot werktags um 16:10 Uhr. Dort läuft "Verrückt nach Meer" halbwegs solide, man scheiterte bislang aber regelmäßig daran, dem noch etwas erfolgreiches beiseite zu stellen. Auch "Sehnsucht Segeln" war das nicht: Mitten während der Ausgangsbeschränkungen verspürten weniger als 700.000 Zuschauer diese Sehnsucht, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei unter 6 Prozent. "Die Tierärzte" und "Verrückt nach Fluss" liefen zwar etwas besser, lagen aber beide ebenfalls weit unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mo-Fr, 16:10 Uhr
Survivor
Vox
Eigentlich sollten nur die Kandidaten ums Überleben kämpfen - am Ende ging es der kompletten Show an den Kragen. Nachdem die ersten beiden Ausgaben die Erwartungen weit verfehlten, schob Vox die Adaption des US-Hits erst auf 22:15 Uhr, dann sogar auf 23:15 Uhr. Dort ging die Sendung im Dezember sang- und klanglos zu Ende. Nicht der erste "Survivor"-Flop in Deutschland: Zuletzt erlitt ProSieben vor zwölf Jahren mit dem Format Schiffbruch.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr / 23:15 Uhr
taff weekend
ProSieben
Während "taff" werktags um 17 Uhr eine Bank ist, hat der Wochenend-Ableger des Magazins seit seiner Einführung noch nie gut funktioniert. Zunächst zeigte ProSieben die Ausgabe samstags, mangels Erfolg wechselte man dann im Herbst letzten Jahres auf den Sonntagabend um 18 Uhr und ließ dafür sogar die "Simpsons" ausfallen. Dort lief's allerdings so schlecht, dass es nach wenigen Wochen auf den 17-Uhr-Sendeplatz zurück ging. Doch ob 17 oder 18 Uhr: Mit im Schnitt nur noch knapp 6 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe tut sich "taff weekend" sonntags noch schwerer als zuvor am Samstagnachmittag.
Sendeplatz: Sonntags, zunächst 18 Uhr, dann 17 Uhr
Talk am Dienstag
Das Erste
Das waren noch Zeiten, als man sich im Ersten Gedanken über eine "Talk-Schwemme" machte. Zuletzt fühlte man sich ganz im Gegenteil wieder Talk-unterversorgt - wohl auch ein wenig neidisch auf den großen Erfolg von Markus Lanz im ZDF blickend, der regelmäßig für einen hervorragenden Tagesabschluss sorgt. Bei der ARD besann man sich jedenfalls darauf, dass es ja jede Menge Talks gibt, die sonst nur den Dritten vorbehalten bleiben und schuf einen neuen Sendeplatz, an dem diese (ode andere) abwechselnd auch ins Erste durften. Doch während die Quoten in den Dritten meist sehr gut sind, brachte der Wechsel ins Erste nicht nochmal den erhofften Zusatzschub. Schon die Herbststaffel lief mit im Schnitt weniger als 8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum nicht gut, im Frühjahr nun ging's sogar nochmal auf knapp über 7 Prozent nach unten. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegt der durchschnittliche Marktanteil klar unter 4 Prozent. Das ist eine sehr ernüchternde Ausbeute, gerade auch mit Blick auf die Talk-Konkurrenz.
Sendeplatz: Dienstags, gegen 23 Uhr
The Mole - Wem kannst du trauen?
Sat.1
Das größte Fragezeichen an diesem Format ist der Titel: Wer genau kam auf die Idee, aus "Der Maulwurf", was das Konzept der Sendung für jeden verständlich auf den Punkt bringt, durch das englische "The Mole" zu ersetzen? Ein Wort, mit dem der durchschnittliche Sat.1-Zuschauer wohl eher nichts anfangen kann. Trotzdem kam das Format zum Auftakt immerhin noch auf ordentliche Quoten - auch, weil man im Anschluss nochmal einen Nachklapp des erfolgreichen "Promis unter Palmen" gezeigt hat, das in den Wochen zuvor für den größten Sat.1-Erfolg seit langer Zeit auf diesem Sendeplatz gesorgt hatte. Doch ein erheblicher Teil der Zuschauer war dann offenbar auch nicht überzeugt. Ab der zweiten Woche dümpelten die Quoten unter dem Senderschnitt vor sich hin.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
The Passage - Das Erwachen
ProSieben
Es ist ja gar nicht mehr ganz so selbstverständlich, dass es eine US-Serie noch ins Free-TV zu einem größeren Sender schafft, insofern muss man bei ProSieben ja schon etwas Besonderes in "The Passage - Das Erwachen" gesehen haben - und das, obwohl die Vampir-Apokalypse in den USA nicht über eine einzige Staffel hinaus kam. Doch so richtig überzeugt war man dann wohl auch nicht, legte man doch schon von vornherein fest, dass man alle Folgen an nur drei Abenden durchpeitschen wird. Im Nachhinein lässt sich konstatieren: Das begrenzte immerhin den Schaden auf drei Wochen. Im Schnitt kamen die Folgen nur auf 5,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Die letzte Folge erreichte nicht mal mehr eine halbe Million Zuschauer.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
The Voice Senior
Sat.1
Die erste Staffel von "The Voice Senior" hat Sat.1 noch mit einem völlig unwürdigen Finale verhunzt: Weil man die Staffel damals über den Jahreswechsel zog, zu Jahresbeginn aber offenbar noch nicht mal die Coaches fürs Finale ins Studio bekam, endete die Staffel mit einer Art Garagen-Show. Mit Staffel 2 wollte man es nun besser machen und schickte die Show schon früher an den Start. Gelohnt hat sich das aus Quotensicht nicht. Nach einem ordentlichen Start sackten die Quoten ab, in den letzten beiden Wochen wurden nur noch rund fünfeinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt. Sat.1 musste sich mit seiner Show am Sonntagabend sogar zeitweise ProSieben Maxx und dessen Football-Übertragungen geschlagen geben.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Think Big
Sat.1
Eigentlich will das Kölner Plattenbau-Girl Nicole ja nur ein Nagelstudio mit ihrer besten Freundin eröffnen - doch weil Schulabschluss und Ausbildung fehlen, gibt's keinen Kredit. Also besorgt sie sich ein gefälschtes Abitur und schreibt sich notgedrungen fürs Studium ein. "Es dauert nicht lange, einen Draht zur Nicole und ihrer Familie aufzubauen, ist inmitten der trostlosen Umgebung des Kölner Stadtteils Chorweiler doch eine große Portion Herzlichkeit zu finden", schrieben wir in unserer ersten Kritik zur Serie. Leider hat das Publikum der etwas unglücklich betitelten Serie aber nicht mal für kürzeste Zeit Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Schon zum Start lag der Marktanteil bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe - und besser wurde es auch nicht mehr. Nach zwei Wochen wurde die Serie auf den späteren Abend geschoben, doch auch dort fanden sich nicht mehr Fans. Dass es im Nachhinein nun trotzdem noch eine Nominierung für einen Deutschen Fernsehpreis gab, ist vielleicht zumindest ein ganz leichter Trost.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
Trecker Babes
Kabel Eins
Die "Trucker Babes" sind der größte Erfolg unter den Eigenproduktionen von Kabel Eins, der Ableger "Trecker Babes" tat sich hingegen schon deutlich schwerer. Zwar lief der Auftakt der zweiten Staffel im Herbst letzten Jahres gut, danach fielen die Quoten aber direkt weit unter den Senderschnitt.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Ungelogen - Das ehrlichste Gespräch deines Lebens
Sat.1
"Ungelogen" hätte durchaus das Zeug dazu gehabt, dem Genre des Dailytalks frisches Leben einzuhauchen. Das Konzept: Zwei Menschen, die sich nahestehen, stellen sich Fragen - unter der Anwesenheit eines Psychologen, der das Gespräch in die richtigen Bahnen zu lenken versucht. Gut geschnitten, auf den Punkt und durchaus emotional kam das Format daher. Doch am brachliegenden Sat.1-Vorabend standen die Chancen auf einen Erfolg von Beginn an nicht gut. Nach zwei Wochen ging Sat.1 die Geduld aus. Eigentlich schade.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 17:30 Uhr
United Voices - Das größte Fanduell der Welt
Sat.1
Das Konzept der Show: Zwei prominente Musiker treten zu einem großen Gesangs-Duell, für das sie jeweils 300 Fans mobilisieren, mit denen sie eine spektakuläre Bühnenshow auf die Beine stellen sollen. In Corona-Zeiten kaum noch vorstellbar, und auch schon vor den umfassenden Ausgangssperren wollten das nur wenige sehen. Die Premiere erreichte Mitte März am Freitagabend nur 6,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und weniger als 1,2 Millionen Zuschauer insgesamt. Ernüchternd.
Sendeplatz: Fr, 20:15 Uhr
Unser Bahnhof
Kabel Eins
Den "Mikrokosmos Frankfurter Hauptbahnhof" nahm Kabel Eins in diesem neuen Format am Sonntagabend unter die Lupe mit all den Menschen, die dort vor Ort sind. Im Jahr 2019 gehörte es aber eher zum Hobby der Deutschen, über die Bahn zu schimpfen als sich am Sonntagabend mit dem Bahnhofspersonal auseinanderzusetzen. Die vier Folgen kamen im Schnitt nicht über dreieinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus - und das auch noch bei abnehmender Tendenz. Angesichts dessen ist eine Fortsetzung wohl kaum zu erwarten.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Unser Kiosk - Trost und Prost im Viertel
Kabel Eins
Nachdem RTLzwei mit seinen Sozialdokus ja so riesigen Erfolg hatte in den letzten Jahren, wollte auch Kabel Eins nicht abseits stehen und brachte "Unser Kiosk" an den Start. Das lief zwei Staffeln lang mal solide, mal richtig gut - doch die dritte Staffel in diesem Frühjahr fiel beim Publikum völlig durch. Die neuen Folgen kamen nur noch auf rund 3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Da hilft nur eins: Schöntrinken. Trost und Prost.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Unser Traum vom Haus
Vox
Schon seit langer Zeit begleitet Vox regelmäßig Bauherren auf dem Weg zu ihren eigenen vier Wänden. Ein großer Quotenhit war das Format noch nie, so schlecht wie in dieser Saison lief es aber auch noch nie. So kamen die sechs Folgen im Herbst nicht über im Schnitt fünfeinhalb Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe hinaus, insgesamt sah gut eine Million Zuschauer zu.
Sendeplatz: Sonntags, 18:15 Uhr
Vermisst
RTL
Seit vielen Jahren ist "Vermisst" ein Dauerbrenner im Programm von RTL, doch in dieser Saison mussten die Macher erstmals in eigener Mission auf Vermissten-Suche gehen - und die verloren gegangenen Zuschauer finden. Durchweg einstellige Marktanteile waren im Herbst in der Zielgruppe drin, nach dem Jahreswechsel lief es dann zwar etwas besser, im Schnitt blieb der Marktanteil über die Staffel hinweg aber einstellig. Es sind vor allem die Jüngeren, die der Sendung abhanden kommen: Insgesamt schalten nämlich noch immer über drei Millionen Zuschauer ein.
Sendeplatz: Sonntags, 19:05 Uhr
Vier Hochzeiten und ein Todesfall
New Amsterdam
Vox
Auch ein bekannter Name schützt nicht vor Flops - wie man im Frühjahr bei "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" beobachten konnte. Obwohl der gleichnamige Film einst ein voller Erfolg war, fehlte der Serien-Premiere bei Vox schon zu Beginn jegliche Aufmerksamkeit des Publikums. Katastrophale 2,2 und 2,6 Prozent holten die ersten beiden Folgen zum Auftakt in der Zielgruppe, nur rund eine halbe Million Zuschauer hatten eingeschaltet. Das riss im Anschluss auch gleich noch "New Amsterdam" mit in den Keller. Der erste Teil der ersten Staffel war da im Frühjahr schon kein Erfolg gewesen, zum Auftakt der zweiten Staffel fiel der Marktanteil sogar kurz unter die 2-Prozent-Marke. Schon nach der ersten Woche nahm Vox beide Serien eilig wieder aus dem Programm - und seither wurden sie auch nicht wieder gesehen.
Sendeplatz: Mittwochs ab 20:15 Uhr / 22:05 Uhr
Vorschrift ist Vorschrift
Sat.1
Gesetzes-Irrsinn, Behörden-Schikane, absurde Vorschriften - dieser Themen nehmen sich ja schon einige Sendungen im deutschen Fernsehen an. Auch Sat.1 setzte in diesem Jahr ein solches Format aufs Programm und bediente sich dabei einfach an einer Adaption des österreichischen Formats "Vurschrift is Vurschrift". Frank Rosin präsentierte eine Art "Genial daneben" mit Comedypanel, das seltsame Vorschriften herauskrigen musste. Die ersten beiden Folgen fielen am späten Freitagabend mit 5,0 und 5,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe aber derart gnadenlos durch, dass Frank Rosin künftig wohl eher wieder mehr Zeit hat, sich um scheiternde Restaurantbesitzer und Koch-Talente zu kümmern.
Sendeplatz: Freitags, nach 23 Uhr
Wir kochen zusammen! Zu Hause beim Spitzenkoch
Kabel Eins
Keine Kantine, keine Restaurants - die Corona-Krise stellte Millionen Deutsche plötzlich vor das Problem, sich deutlich häufiger als sonst selbst bekochen zu müssen. Eigentlich also gute Voraussetzungen für eine aktuelle Kochsendung, in der Profis entsprechende Tipps geben, sollte man meinen. Das dachte man sich auch bei Kabel Eins und schickte ab Ende März "Wir kochen zusammen" auf Sendung, wo sich die TV-bekannten Köche Frank Rosin, Mike Süsser, Sebastian Lege, Alexander Herrmann, Mario Kotaska und Björn Freitag vom heimischen Herd meldeten. Entgegen nehmen wollten die Tipps aber nur wenige, der Markatnteil pendelte nur um die 3-Prozent-Marke. Nach nur einer Woche zog der Sender daher schon Konsequenzen und schob die übrigens Folgen aufs Sonntagmittags-Programm ab, wo sie auch nicht besser liefen.
Sendeplatz: Mo-Fr, 18:55 Uhr; später: Sonntags, 12:20 Uhr
Zahltag! Ein Koffer voller Chancen
Vera unterwegs - Zwischen Mut und Armut
RTL
Was für eine herbe Enttäuschung: Im Sommer 2018 war das Sozial-Experiment "Ein Koffer voller Chancen" noch ein so schöner Erfolg für RTL, daher baute man die zweite Staffel deutlich aus - schoss dabei aber klar übers Ziel hinaus. Die Staffel erhielt nicht nur mehr Folgen und wurde in den umkämpfteren Herbst verschoben, die einzelnen Folgen wurden auch noch auf fast drei Stunden Sendezeit ausgewalzt. Da verging manch einem wohl schon von vornherein die Lust, sich darauf einzulassen. Der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe sackte im Vergleich zur ersten Staffel von fast 15 auf 9 Prozent ab, über 400.000 Zuschauer gingen verloren. Im Schnitt gerade mal 1,4 Millionen Zuschauer sind für ein Primetime-Format von RTL viel zu wenig. Im Schlepptau holte dann auch "Vera Unterwegs - Zwischen Mut und Armut" am späten Abend nur noch einstellige Marktanteile.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr / 23 Uhr