Abschiede 2018
Anke Schäferkordt verlässt RTL
Über mehr als 27 Jahre hinweg war Anke Schäferkordt bei RTL, 13 davon als CEO der Mediengruppe RTL Deutschland. Es ist also nicht übertrieben, wenn man feststellt, dass mit ihrem Abschied eine Ära zu Ende gehen wird. Überraschend kommt der Zeitpunkt, denn ursprünglich galt ihr Vertrag noch ein Jahr - nun hört Schäferkordt schon Ende 2018 auf. Man habe "gemeinsam und im besten gegenseitigen Einvernehmen" entschieden, ihren Vertrag nicht zu verlängern, hieß es. Eine Äußerung, die Raum für Spekulationen lässt. Auf ihren Nachfolger Bernd Reichart warten viele Herausforderungen, vor allem im Digitalen.
Thomas Ebeling fällt zum ProSiebenSat.1-Abschied weich
Als vor mehr als einem Jahr Thomas Ebelings Äußerungen übers Publikum der TV-Sender ("ein bisschen fettleibig, ein bisschen arm") seines Konzerns die Runde machen, war er nach wenigen Tagen nicht mehr auf dem CEO-Posten bei ProSiebenSat.1 zu halten. Er musste jedoch nicht sofort gehen, sondern durfte bis zur Vorstellung des Jahresabschlusses im Februar bleiben. "Ich glaube, dass wir inhaltlich, strategisch nicht viel falsch gemacht haben", ließ er wissen. "Ich gehe überhaupt nicht mit Wehmut, ich gehe mit Freude." Und mit einem Dyson-Staubsauger. Den bekam er in Anspielung an seinen Nachfolger, den früheren Dyson-Chef Max Conze, zum Abschied überreicht. Und eine Abfindung in Höhe von sieben Millionen Euro gab's für neun Jahre an der Spitze obendrein.
Viva forever - bis zum Jahreswechsel
Vermutlich wissen viele nicht, dass VIVA, der einst so stolze Sender für Popkultur, zuletzt nur noch zwölf Stunden am Tag sendete und das auch noch in den wenig attraktiven Stunden von 2 Uhr morgens bis 14 Uhr mittags. Zum Jahresende ist auch damit Schluss. Gut 25 Jahre nach dem Sendestart des deutschen Musiksenders am 1. Dezember 1993 mit dem Musikvideo zum Fanta 4-Song „Zu geil für diese Welt“ nimmt damit eine Marke Abschied, die eine ganze Generation von Jugendlichen und das deutsche Fernsehen nachhaltig geprägt hat. Profiteur ist Comedy Central: Der Spartensender für alles, was aufs Zwerchfell geht, war für Viacom zuletzte eine wichtige Erfolgsgeschichte, die mit der Ausweitung auf ein 24 Stunden-Programm fortgeschrieben werden soll. Mit der Rückkehr von MTV ins frei empfangbare Fernsehen war das Aus der Videoverwertungsanstalt (VIVA) absehbar.
Matthias Brandt
Auf diesen Abschied konnten sich die Zuschauer einstellen: Schon Anfang 2017 erklärte Matthias Brandt, seine Rolle beim "Polizeiruf 110" an den Nagel hängen zu wollen. Kurz vor Weihnachten wurde dann tatsächlich die letzte Folge mit ihm ausgestrahlt - und mehr als acht Millionen Zuschauer sagten nach über sieben Jahren: Auf Wiedersehen. "Fernsehkommissar ist bei uns lustigerweise eine eigene Berufsbezeichnung", erklärte Brandt. "Ich würde mich aber nur ungern davon dauerhaft prägen lassen. Noch lieber als Polizist bin ich nämlich Schauspieler."
Gerburg Jahnke gibt die "Ladies Night" ab
Mit der "Ladies Night" schufen der WDR und Gerburg Jahnke 2007 erstmals einen regelmäßigen TV-Platz für weibliche Comedians und Kaberattistinnen in einer bis heute noch immer von Männern dominierten Szene, seit 2014 sogar im Ersten. Dennoch hört Jahnke auf und räumt den Platz für gleich drei Nachfolgerinnen: Daphne de Luxe, Lisa Feller und Meltem Kaptan werden ab 2019 durch die Sendung führen. "Wir haben mit 'Ladies Night' tatsächlich in der öffentlichen Wahrnehmung der weiblichen Comedy- und Kabarettszene etwas verändert, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen", kommentierte Gerburg Jahnke ihre Arbeit. "Allerdings ist HD eine Herausforderung für alle Künstlerinnen über 20!"
"Der Tatortreiniger" putzt nicht mehr
Am Anfang war "Der Tatortreiniger" kaum mehr als ein Geheimtipp, doch seit dem Start im Jahr 2011 hat sich die Comedyserie mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle zum großen Publikumserfolg für den NDR gemausert. Umso bitterer, dass kurz vor Weihnachten die letzten Folgen liefen. Eine Entscheidung, die Autorin Mizzi Meyer traf - und offensichtlich gab es nichts und niemanden, der sie hätte umstimmen können. Dabei wäre selbst Bjarne Mädel gerne noch häufiger in die Rolle des Schotty geschlüpft. Nun sagt er: "Es fühlt sich für mich tatsächlich so an, als sei jemand gestorben."
Gebhard Henke und der WDR gehen getrennte Wege
2018 war das Jahr, in dem der WDR viel mit sich selbst beschäftigt war - für Aufsehen sorgte nicht zuletzt die Kündigung des langjährigen Fernsehfilmchefs Gebhard Henke, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, auch von Moderatorin Charlotte Roche. Kurz bevor sich beide Seiten vor dem Arbeitsgericht treffen sollten, kam es im Juli zu einer außergerichtlichen Einigung. Eine Rückkehr zum WDR wird es für Henke nicht geben. Diese beteuerte stets seine Unschuld. "Es gab keine Übergriffe, keine sexuellen Annäherungen, gar noch verbunden mit dem Versprechen, das Eingehen auf meine angeblichen Avancen mit Jobs zu belohnen."
Hubert muss ohne Staller auskommen
Wenn eine Serie nach ihren beiden Hauptfiguren benannt ist, eine davon aber nicht mehr weitermacht, stellt das die Macher vor eine Herausforderung. So ist das auch im Fall der beliebten ARD-Serie "Hubert und Staller", wo Hauptdarsteller Helmfried von Lüttichau Ende des Jahres zum letzten Mal als Staller zu sehen war. Er wolle nach den vielen Jahrenerst einmal den Kopf für andere Dinge freibekommen, sagte er. Die Serie selbst wird 2019 dennoch weiter gehen. Dann unter dem Titel: "Hubert ohne Staller". Nun darf der ARD allerdings nicht auch noch Hubert abhanden kommen...
Steffen Hensser gibt sich geschlagen
Stefan Raabs Fußstapfen waren dann doch eine Nummer zu groß: Wer "Schlag den Henssler" sah, dem dürfte eine gewisse Lustlosigkeit bei Steffen Henssler nicht entgangen sein - der bedingungslose Ehrgeiz nach Raabschem Vorbild, der für die Sendung so unerlässlich ist, fehlte an mancher Stelle. Und auch wenn man nicht vergessen sollte, dass Henssler trotzdem die meisten seiner Duelle für sich entscheiden konnte: Dass er sich in der ProSieben-Show zunehmend unwohl fühlte, verspürten auch die Zuschauer. Nach einem Quoten-Tief sprach Henssler Klartext: "Der Zuschauer will mich in dieser Rolle nicht sehen und das muss man einfach akzeptieren. Und deswegen heißt es jetzt: Mund abwischen und ab ins nächste Abenteuer." Und das ist ihm gut bekannt: Ab 2019 heißt es wieder "Grill den Henssler" bei Vox.
Prominente Abgänge bei Sport1
Gleich mehrere prominente Abschiede gab es 2018 bei Sport1: Da wäre etwa der Vermarktungschef Patrick Fischer zu nennen, der seit 2014 an der Spitze von Sport1 Media stand. Auch Ivo Hrstic nahm seinen Hut - nach 18 Jahren. Damals, zu Beginn seiner Tätigkeit für den Vorgänger-Sender DSF, war er daran beteiligt, mit "Bundesliga Aktuell" das erste tägliche Bundesliga-Format im deutschen Fernsehen zu etablieren. Inzwischen verantwortet Hrstic das Digitalgeschäft bei der KG Media Factory.
Das ZDF verliert sein Comedy-Genie
Comedy und Öffentlich-Rechtliche - das wollte lange nicht so recht zusammenpassen. Doch Stephan Denzer machte das ZDf in den vergangenen zehn Jahren zur ersten Adresse für aktuelle Comedy. Zusammen mit seinem Team brachte er 2008 erst "Neues aus der Anstalt" ins Programm und ein Jahr später dann die "heute-show". Ganz zu schweigen davon, dass es seiner grundlegenden Arbeit auf dem Lerchenberg zu verdanken ist, dass später Köpfe wie Klaas Heufer-Umlauf, Joko Winterscheidt und Jan Böhmermann zum ZDF und zu ZDFneo kamen. 2019 will er als neuer Chef des Mainzer Unterhauses dafür sorgen, die Kleinkunstbühne einer neuen Generation nahe zu bringen.
Lutz Schüler schafft den Absprung
Noch immer ist nicht klar, ob die angekündigte Übernahme von Unitymedia durch Vodafone wirklich grünes Licht von allen Aufsichts- und Kartellbehörden bekommen wird - schon im Sommer war jedoch sicher, dass das nicht mehr das Problem von Lutz Schüler sein wird: Der bisherige CEO des in Köln ansässigen Kabelnetzbetreibers wechselte innerhalb des Liberty-Global-Konzerns nach Großbritannien und gab seinen Posten an den bisherigen Finanzvorstand Winfried Rapp ab. Ein Absprung zur rechten Zeit: Im Falle der Übernahme durch Vodafone wird der Posten des Unitymedia-Geschäftsführers ohnehin obsolet.
Frot-Coutaz folgt dem Ruf von YouTube
"FremantleMedia war für mich in den vergangenen 23 Jahren mehr als nur ein Arbeitgeber - es war ein Zuhause", sagte Cécile Frot-Coutaz im Frühjahr, als ihr Abschied von der Spitze des Unternehmens bekannt wurde - verbunden mit der Nachricht von ihrem Wechsel zu YouTube. Unter der Führung von Cécile Frot-Coutaz hat sich FremantleMedia in den vergangenen Jahren gewandelt - und auch wandeln müssen. Das Unternehmen, traditionell stark im Formatgeschäft, war zunächst abhängig von Hits wie "Idols", deren Zyklus jedoch zu Ende zu gehen schien. Teil der Neuaufstellung war unter anderem der Aufbau eines globalen Fiction-Geschäfts, das inzwischen viel beachtete Serien wie "American Gods" und "The Young Pope" umfasst. FremantleMedia ist übrigens bereits seit zehn Jahren YouTube-Partner und hat dort in den letzten Jahren eine wachsende Präsenz aufgebaut - die Wege dürften sich also auch in Zukunft kreuzen.
Die Wundertüte im RTL-Programm verschwindet
Mehr als 1.500 Ausgaben in fast 30 Jahren: "10 vor 11" ist Fernsehkult, obwohl vermutlich nur wenige jemals eine ganze Folge des nächtlichen Kulturmagazins gesehen hat, das RTL zwar nicht zeigen wollte, wegen der Drittsendelizenz-Regelung aber dennoch finanzieren musste. Legendär sind vor allem groteske Sendungen, in denen man Helge Schneider wahlweise als Gammelfleischverkäufer, Großstadtförster von New York oder Chirurg von Silvio Berlusconi zu sehen bekam. Einmal schlüpfte Schneider in die Rolle des seh- und hörgeschädigten Rundfunkgebührenverweigerers Fred-Rudi Müller-Gehlhorn. Zitat: "Ich bin keine Quote. Ich bin ein Mensch." Die Fragen stellte übrigens dctp-Gründer Alexander Kluge höchstpersönlich, der mit Mitte 80 keine Bewerbung mehr für die nächste Lizenzperiode einreichte.
Kopper muss den Dienst quittieren
1996 hatte Andreas Hoppe seinen ersten "Tatort"-Auftritt als Mario Kopper. Mehr als 20 Jahre später war sein 57. Fall an der Seite von Ulrike Folkerts zugleich sein letzter. Ganz freiwillig war der Abschied nicht - und doch kam er wohl zur rechten Zeit. "Die letzten Jahre kam ich nicht mehr richtig zum Zug, meine Figur wurde nicht mehr gepflegt. Das hat mir keinen Spaß mehr gemacht", ließ der Schauspieler wissen und verwies darauf, dass der SWR die Entscheidung getroffen habe. "Aber ich glaube, ich hätte auch bald die Reißleine gezogen."
Schweighöfer nicht mehr gewollt
Wie sehr sich der Serienmarkt gewandelt hat, zeigt "You are Wanted": Die Produktion von und mit Matthias Schweighöfer war 2017 die erste deutsche Serie für einen internationalen Streamingdienst und leistete damit durchaus Pionierarbeit. Doch mehr als die zwei bislang gezeigten Staffeln wird es nicht geben. Über den Erfolg kann nur spekuliert werden: Die erste Staffel soll oft gestreamt worden sein und bescherte Amazon viel PR, ein Jahr später sorgte die Serie dann schon für deutlich weniger Schlagzeilen. Schweighöfer wird das Aus verkraften - bei Prime Video ging schließlich erst kürzlich die neueste deutsche Serie "Beat" online. Mit im Boot auch dort: Schweighöfers Firma Pantaleon Films.
"House of Cards" ist Geschichte
Kein Zweifel, "House of Cards" war für Netflix eine der wichtigsten Serien. Doch nach den Vorwürfen wegen sexueller Belästigung und Missbrauch gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey hatten die Macher die letzte Staffel der vor allem anfangs gefeierten Politserie umschreiben lassen und verkürzt - und Robin Wright alias Claire Underwood in den Mittelpunkt gestellt, die zum Ende der fünften Staffel ohnehin zur Präsidentin aufgestiegen war. Kevin Spacey wiederum schwieg lange und machte an Weihnachten mit einem bizarren Video zwischen Realität und Fiktion von sich reden.
Ende der Doppelspitze bei Sky Media
Nur wenige Tage nachdem Martin Michel bei den Screenforce Days das Line-Up des Vermarkters Sky Media für die neue Saison präsentierte, war klar: Mit dessen Vermarktung hat er gar nichts mehr am Hut. Er sei auf eigenen Wunsch gegangen, um beruflich neue Wege zu beschreiten, hieß es damals. Michel war seit 2011 für Sky Media tätig und führte den Vermarkter gemeinsam mit Thomas Deissenberger. "Meine sieben Jahre bei Sky waren im positivsten Sinne immer von Spannung, Herausforderung und Wandel geprägt - vor allem haben sie mir sehr viel Spaß gemacht", sagte Michel zum Abschied.
Cathrin Böhme wechselt hinter die Kamera
Nur einen Tag nach der Jubiläumssendung zum 60-jährigen Bestehen führte Moderatorin Cathrin Böhme im September zum letzten Mal durch die Berliner "Abendschau" im RBB. Seit 1997 moderierte sie die Hauptausgabe, nachdem sie schon zwei Jahre lang die Spätausgabe präsentierte. Zuvor war Böhme schon als Programm-Moderatorin und Redakteurin bei DFF 2 tätig, wurde 1990 Chefmoderatorin im gerade gegründeten Landessender Brandenburg, dem Vorläufer des ORB und moderierte dort die Sendung "LSB aktuell". Der "Abendschau" bleibt Cathrin Böhme übrigens weiter verbunden - allerdings hinter der Kamera.
Hans Beimer stirbt den Serien-Tod
Von Serienbeginn an verkörperte Joachim Luger den Hans Beimer in der "Lindenstraße", doch nach mehr als drei Jahrzehnten hörte er im September auf. Seine Figur hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Los ging alles in der klassischen Familie mit seiner Frau Helga und den Kindern Marion, Klaus und Benny. Schon 1988 verließ er seine "Taube" aber, weil er sich in die junge Nachbarin Anna Ziegler verliebt hatte. 2015 erkrankte Hans Beimer schließlich an Parkinson. "Die 'Lindenstraße' war wie eine zweite Familie für mich", sagt Joachim Luger. Mit seiner Entscheidung, die ARD-Serie zu verlassen, kam er der Einstellung zuvor: Ende des Jahres wurde bekannt, dass 2020 die letzte Folge ausgestrahlt werden soll.
Frouman und Böss verlassen ProSiebenSat.1
Jan David Frouman, der seit 2004 für ProSiebenSat.1 tätig war und ab 2010 maßgeblich Red Arrow mit aufgebaut und die internationale Expansion der Produktionsaktivitäten mit dem Aufbau eines internationalen Netzwerks an Produktionsfirmen mit vorangetrieben hat, hat in diesem Jahr seinen Abschied von ProSiebenSat.1 angekündigt. Und mit Rüdiger Böss verliert der Konzern noch dazu ein echtes Urgestein: Über 25 Jahre lang war er verantwortlich für den Erwerb von Lizenz-Serien und Filmen und hat dabei oft den richtigen Riecher bewiesen. Sein Abgang geht einher mit der Ankündigung des neuen ProSiebenSat.1-Chefs Max Conze, verstärkt in deutsche Inhalte investieren zu wollen. "Jetzt halte ich es wie einer unserer jüngsten Einkäufe: 'Der Junge muss an die frische Luft'", sagt Böss.
Der Echo verstummt
Nach der umstrittenen Auszeichnung von Kollegah und Farid Bang mit dem Echo, sah sich der Bundesverband Musikindustrie derart starker Kritik ausgesetzt, dass wenig später das Aus beschlossen wurde. Die Marke Echo sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, der auch eine Neuaufstellung bei Echo Klassik und Echo Jazz nach sich ziehe. Die Echo-Verleihung war stets auch im Fernsehen sehr präsent - in den vergangenen beiden Jahren hatte Vox die Show übertragen und damit zuletzt knapp 1,8 Millionen Zuschauer erreicht. "Ob wir uns bei dieser um die Ausstrahlungsrechte bewerben werden, entscheiden wir, sobald die Basis für die Neuausrichtung steht", erklärte Vox. In der Vergangenheit war der Echo auch schon bei RTL und der ARD zu sehen.
Ranga Yogeshwar lässt los
Nach 25 Jahren moderierte Ranga Yogeshwar im Dezember zum letzten Mal das WDR-Wissensmagazin "Quarks", das einst mit dem Zusatz "& Co." gestartet war. Das Timing für die Staffelübergabe sei genau richtig, betonte Yogeshwar, der von 2001 bis 2005 die WDR-Programmgruppe Wissenschaft Fernsehen leitete und inzwischen freiberuflich als Journalist und Autor tätig ist. Abschiednehmen heiße auch immer Loslassen, sagte Yogeshar dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Diesen Schritt habe ich in der Vergangenheit auch schon bei anderen erfolgreichen Formaten wie 'Kopfball' oder 'Wissen vor 8' bewusst getan. Die Angst des Loslassens löste sich auf im Offenwerden neuer Möglichkeiten."
Roseanne twittert sich ins Abseits
Nicht nur die Serienfigur Roseanne ist in der gleichnamigen Sitcom für deftige Äußerungen bekannt, auch im echten Leben gibt sich die Schauspielerin Roseanne Barr, die offene Unterstützerin von Donald Trump und dessen Politik ist, häufig nicht gerade zimperlich. Doch mit einem rassistischen Tweet hat sie den Bogen überspannt und den Sender ABC dazu gebracht, ausgerechnet seinen größten Quoten-Hit abzusetzen. Inzwischen gibt's zumindest ein Spin-Off - doch die Hauptdarstellerin wurde zur Zuschauerin verdammt.
Helmut Markwort talk nicht mehr
Auch wenn Helmut Markwort schon über 80 ist - in den Ruhestand wollte sich der Ex-"Focus"-Chefredakteur auch 2018 nicht verabschieden. Seine BR-Talkshow, den "Sonntags-Stammtisch", musste Markwort dennoch abgeben, nachdem er sich dazu entschied, auf der FDP-Liste für den bayerischen Landtag zu kandidieren. Das hat tatsächlich geklappt: Als Alterspräsident eröffnete er die erste Sitzung. Der Wahlkampf des "Focus"-Gründers hatte zuvor auch außerhalb Bayerns für Schlagzeilen gesorgt: Um Gelder für den Wahlkampf einzusammeln, wollte Markwort zudem eine Statistenrolle in der ARD-Serie "Hubert ohne Staller" versteigern - allerdings ohne das Wissen von Sender und Produzenten.
Endemol schließt Meta Productions
23 Jahre lang gab es das Sat.1-Magazin "Akte" allwöchentlich live aus Berlin, produziert von Meta Productions, die seit 20 Jahren zur Endemol-Gruppe gehört. Doch Ende September überraschte Sat.1 dann mit der Ankündigung, den Produktionsauftrag für Meta Production nicht über 2018 hinaus zu verlängern, sondern stattdessen selbst eine Redaktion aufzubauen und das Magazin künftig dann in Unterföhring zu produzieren. Die übrigen Aufträge reichten aus Sicht von Endemol nicht aus, um Meta Productions als eigene Firma weiter zu betreiben: Mit dem Auslaufen des "Akte"-Produktionsvertrags wird Endemol Shine seine Berliner Tochter Meta Productions schließen.
Die "Verdachtsfälle" haben ausgedient
Als RTL Formate wie "Verdachtsfälle" ins Programm nahm, beendete der Sender damit den Hype um die Gerichtsshows im deutschen Fernsehen endgültig - Marktanteile um 30 Prozent waren anfangs keine Seltenheit. Fast zehn Jahre ist das inzwischen her, doch zuletzt musste RTL erkennen, dass sich der Abwärtstrend der Quoten nur noch schwer umkehren lässt. 2018 war daher das Jahr, in dem sowohl "Verdachtsfälle" als auch "Betrugsfälle" aus dem täglichen Nachmittagsprogramm weichen musste, auch der kurzlebigere "Blaulicht-Report" ist inzwischen verschwunden. Stattdessen versucht es der Sender inzwischen wieder vermehrt mit echten Geschichten. An Marktanteile wie vor zehn Jahren ist damit aber bislang nicht zu denken.
Aus für "Wired", "Spex" und "Intro"
2018 war kein gutes Jahr für Print-Magzin: Im April wurde bekannt, dass die 1992 von Matthias Hörstmann gegründete und bis zuletzt von ihm herausgegebene Zeitschrift "Intro", die sich selbst als "Magazin für Pop, Kultur, Life, Style" beschrieb, vom Markt verschwindet. Nur ein halbes Jahr später traf es auch das Popkultur-Magazin "Spex", das 38 Jahre am Markt bestehen konnte. Und auch für "Wired" ist Schluss: Nachdem Condé Nast zu Jahresbeginn die Print-Ausgabe in Deutschland einstellte, wurde zum Jahresende auch das Online-Angebot beendet.